Summorum Pontificum

Einen Moment, bitte ...

Synodalität ist nicht katholisch!

15. Mai 2024

Vor dem Hintergrund einer klassischen Kirche zeigt das Bild eine Reihe von hippie-mäßigen Neokaholiken, darunter eine 'Priesterin' im Messgewand' und den Träger eines Regenbogen-Pride-Pullis.
Die synodale Kirche der Zukunft?

In der Öffentlichkeit ist es ruhig geworden um die Synoden - sowohl um die „große“ in Rom als auch um ihren Ableger in Deutschland. Oder sind die Verhältnisse etwa umgekehrt? Wir werden sehen. Im Hintergrund wird jedenfalls eifrig weiter gearbeitet. In Rom an den Papieren für die im Herbst erwartete Abschlußveranstaltung; in Deutschland an der praktischen Umsetzung der auf dem „synoda­len Weg“ gefassten Beschlüsse. Die verstoßen zwar zu einem guten Teil gegen das Recht der Kirche – aber bis auf vier Aufrechte lassen sich deutsche Bischöfe von so kleinlichen Widrigkeiten natürlich nicht beirren. Sie machen einfach weiter.

Joachim Heimerl hat den Augenblick scheinbarer Ruhe genutzt, um sich das ganze Trauerspiel noch einmal anzusehen. Er kommt zu dem klaren Befund: „Synodalität ist nicht katholisch“. Nicht in Rom, und nicht in und um Limburg.


Rechtzeitig vor Pfingsten:
Dominus Vobiscum Ausgabe 24-1

13. Mai 2024

Das Titelbild zeigt ein Medaillon, das die Ausgießung des Hl. Geistes auf Maria und die Jünger darstellt
Die Ausgießung des hl. Geistes

Die Zeitschrift „Dominus Vobiscum“ der Laienvereinigung „Pro Missa Tridentina“ erscheint zwei mal jährlich und bietet mit 60-70 zumeist reich bebilderten Seiten wert­vol­le Informationen über Theologie und Geschichte der überlieferten Lehre und Liturgie der Kir­che sowie über die aktuellen Anstren­gun­gen, diesen Schatz zu verteidigen und für zu­künf­tige Generationen zu bewahren. Schwerpunkt der soeben erschienenen ersten Ausgabe für das Jahr 2024 ist das bevors­te­hen­de Pfingst­fest, einige seiner Ausdrucks­for­men in der überlieferten Liturgie und die Lehre vom heiligen Geist generell.

Weitere Beiträge der Ausgabe behandeln die Notwendigkeit, Lehre und Methode des Thomas von Aquin heute wieder stärker für die Priester­ausbildung zu nutzen und berichten von der Ro,-Wallfahrt der Tra­di­tion im Herbst des vergangenen Jahres.


Was von der 19. Woche übrig blieb

11. Mai 2024

Das byzantinische Deckengemälde zeigt den auferstandenen Christus, der die Toten aus ihren Gräbern befreit
Himmelfahrt Christi mit den befreiten Stammeltern.

Als kleinere Ereignisse der vergangenen Woche benennen wir die Erabeitung eines Ritus für die australischen Abori­gines, eine „Diakoninnenweihe“ beim möglicherweise nicht ganz so ortho­doxen Patriarchat von Alexandrien, eine Vorlage des BDKJ zu seiner kommenden Jahreshauptversammlung, die einen „intersektionalen Blick“ auf die angeblich zunehmenden frauen- und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft fordert und weitere Randerscheinungen.

Das Bild oben zeigt eines der Fresken in der frühbyzantinischen Erlöserkirche im Stadtteil Chora von Byzanz/Istanbul, die in diesen Tagen durch Präsidialdekrat wieder zur Moschee erklärt wurde, nachdem sie 80 Jahre lang als Museum frei zugänglich gewesen war.


Kritische Überlegungen anläßlich des Festes Christi Himmelfahrt

9. Mai 2024

Das Tafelbild von Ramazzani zeigt den siegreichen Christus, der, von Engeln begleitet, in den Himmel hinaufsteigt und die Jüngerschar auf der Erde zurückläßt.
Aufstieg des siegreichen Erlösers zum Vater.

Das Fest Christi Himmelfahrt gehört zu den ältesten Festen der Kirche - seine belegten Ursprünge reichen bis ins 4. Jahrhundert zurück. In der deutschen Gesellschaft und nicht nur hierzulande ist es inzwischen zum „sozialen Besitzstand“ und Anlaß von Herrentouren herabgesunken. Für die Kirche sollte das nicht nur einen Anstoß zum kri­ti­schen Nachdenken über ihre fast auf Null herabgesunkene Ausstrahlung auf die Gesellschaft bieten, sondern auch darüber, welchen Anteil die viele Glaubensinhalte verwässernde Liturgiereform an dieser Entwicklung hat.

Daß es jeden Grund für solche kritischen Überlegungen gibt, scheinen die Verantwortlichen für die „Öffentlich­keits­arbeit“ der Institution selbst zu spüren. Aber die schlechten Ergebnisse einer Umfrage zum Verständnis für das Fest in der Bevölkerung scheinen niemanden zu beeindrucken.


Im Zentrum der Bittage vor Christi Himmelfahrt:
Die Allerheiligenlitanei

7. Mai 2024

Die Ikone zeigt Christus im Kreis all seiner Heiligen. Über der zerntralen Darstellung Christi sind ähnlich wie beim „Gnadenstuhl“ der westlichen Tradition der hl. Geist und Gottvater eingezeichnet. Christus ist hier jedoch nicht wie im Westen als Erlöser am Kreuz, sondern als Pantokrator dargestellt.
Die Litanei zu allen Heiligen ist zentraler Bestandteil der Bittprozessionen.

Im Mittelpunkt der Feier der Bittage steht traditionell die Bittprozession und in deren Zentrum wiederum der Gesang der Aller­hei­ligenlitanei. Sie wurde an diesen Tage nicht in der verkürzten Form gesungen, die traditionell im Rahmen von Weihezeremonien verwandt wird, sondern in der Vollform – mit unter an­de­rem allen zwölf Aposteln. Der Haupt­unter­schied zwischen der traditionellen Voll­form und der Kurzfassung, die im wesentlichen auch die Grundlage der Fassung des Gottes­lo­bes bildet, liegt allerdings weniger in der Auswahl der Heiligen. Hier gab es auch in der Tradition stets zeitliche und lokale Varianten, und selbst­verständlich berücksichtigten die Orden ihre Gründer oder Ordens­heilige in ganz besonderem Umfang. Auffälliger ist der Unterschied bei den Fürbitten, die in der traditionellen Form wesentlich „realistischer“ erscheinen als in den modernen.


Una Voce Korrespondenz — 1. Ausgabe 2024

6. Mai 2024

Der Titelumschlag der Zeitschrift
Die UVK geht in den 54. Jahrgang.

Zwei Hauptaufsätze behandeln Themen, die gerade in der gegenwärtigen Situation von Kirche und Gesellschaft von großer Bedeu­tung sind. Das eine ist die Frage des Zusam­menhanges zwischen dem zweiten Vatikanischen Konzil der 60er Jahre des ver­gan­genen Jahrhunderts und den nach 1968 einsetzenden revolu­tionären gesellschaftli­chen Veränderungen, die Peter Kwasniewski in seinem Aufsatz „Das II. Vatikanum als Ursache einer Kulturrevolution“ behandelt.

Der andere hier vorzustellende Schwer­punkt­artikel der ist das in dieser Ausgabe wiedergegebene Gespräch von Angela Kirsch mit dem Ham­bur­ger Diözesanpriester Oliver Dembski, das sich im wesentlichen mit den Opfern und Kompromissen befaßt, die unter den Bedingungen von Traditionis Custodes erforderlich sind, um die überlieferte Liturgie überhaupt noch in Pfarreien präsent zu halten. Was geht? Was kostet es? Welche Zukunftsaussichten hat es?


Kann man den Rücktritt eines Papstes fordern? Und wer wäre dazu befugt?

4. Mai 2024

Der Screenshot zeigt die Titelseite von Rorate-Caeli mit der Überschrift der Erklärung
Titelseite von Rorate-Caeli vom 2. Mai

Rorate Caeli veröffentlicht unter Datum vom 2. Mai eine mit einer Rücktrittsforderung verbundene „Erklärung zu den Verbrechen und Häresien von Papst Franziskus, ihren Ursachen und Wirkungen und den erforderlichen Maßnah­men“, die von einer Reihe von der Tra­dition nahe­stehenden Personen – hauptsächlich Wissenschaftlern und Publizisten – unter­schrie­ben worden ist. Die Namen von Klerikern sucht man in der Lister der Unterschriften vergebens, und das hat nachvollziehbare Gründe: Die am Fest des hl. Athanasius veröffentlichte Erklärung wird in der Sache und im Tonfall ihrer Überschrift voll und ganz gerecht und scheint uns in manchem sogar die Schärfe einiger von Athanasius überlieferter Schriften zu übertreffen.

Allerdings verstößt sie unserer Ansicht nach in mehreren Aussagen und Forderungen gegen die Vorgaben des geltenden Kirchenrechts. Das bedeutet nun keinesfalls, daß diese Feststellungen in der Sache falsch und die Forderungen unberechtigt wären. Sie sind berechtigt - können aber im Rahmen des gegenwärtig geltenden Rechtes nicht durchgesetzt werden. Das wirft Fragen auf, die in unserem Artikel nur angerissen, aber nicht beantwortet werden können.


„Die Früchte des Hasses“ oder:
feindliche Übernahme in der Kirche.

3. Mai 2024

Eine Dame im Indianerkostüm überreicht dem Papst zur Opferung eine Schale mit heidnischer Symbolik
Heidnische Symbolik vor dem christlichen Altar

Der Verlust des Eigenen ist in Gesell­schaft und Kirche des früher einmal christlichen Abendlandes eine allgegen­wärtige Erscheinung. Verlust führt zu Angst, und Angst führt zu Haß, oft auch in der Form von Selbsthaß - und so entsteht eine Abwärtsspirale, aus der kaum noch ein Entrinnen möglich scheint. Ein Perpetuum Mobile der Selbstzerstörung.

Prinzipiell kann diese Erscheinung in jeder Gesellschaft und in jeder Institution auftreten. In der Kirche hat sie seit dem mißlungenen „Aggiornamento“ nach dem 2. Vatikanischen Konzil eine enorme Dynamik entwickelt, und mit der Neu- und Um-Interpretation grundlegender Glaubenswahrheiten und dem Synodalisierungswahn im aktuellen Pontifikat zeigen die zerstörerischen Kräfte immer Stärker die Züge von Haß und Selbsthaß.

Joachim Heimerl ist beim Versuch, den aktuellen Stand dieser Tendenz nachzuzeichnen, Leoncavallos Oper „I Pagliacci“ (deutsch: „Der Bajazzo“) in den Sinn gekommen, die in Szene und Gesang einen Mechanismus der Selbstzerstörung vorstellt. Sie hat ihn zum Titel dieses Artikels inspiriert.


Fr. John Hunwicke R.I.P.

2. Mai 2024

Porträtphoto von Fr. Hunwicke
Fr. John Hunwicke R.I.P.

Mit großer Trauer und persönlicher Erschütterung teilen wir mit, daß uns heute die Nachricht vom Tode von Fr. John Hunwicke vom Ordinariat ULF von Walsingham erreicht hat. Er starb am Dienstag dem 30. April, nachdem er seit wenigen Tagen von zunehmendem Unwohlsein berichtet hatte.

Fr. Hun­wicke hatte die Gewohnheit, z.B. vor Reisen Beiträge mit Zeitschaltung auf seinem auch hier des öfteren zitierten Blog Fr Hunwicke's Mutual Enrichment im voraus hochzuladen. Dort ist auch unter heutigem Datum noch ein solcher Beitrag erschienen.

Möge ihm seine letzte Reise leicht gefallen sein. Der Herr sei seiner Seele gnädig und empfange ihn mit den Worten, die im Evangelium des Matthäus (25) überliefert sind: „Gut gemacht, du tüchtiger und treuer Diener. Komm und geh ein in die Freuden deines Herrn!“. 

Die Todesnachricht erreicht uns über Fr. Zuhlsdorf und die Facebook-Seite des Oxford-Oratoriums, dem Fr. Hunwicke seit langem verbunden war. Eine offizielle Mitteilung auf der Seite des Ordinariats steht noch aus. Wir werden sie hier weitergeben, sobald sie uns vorliegt.


Aus Anlaß des Festes des hl. Joseph am 1. Mai

2. Mai 2024

Porträtphoto des zukünftigen Bischofs
St. Joseph als Schutzherr der Kirche

Nach dem überlieferten Kalender war der 1. Mai der Festtag der hl. Apostel Philippus und Jakobus. Von diesen selbst weiß man neben dem wenigen, was dem neuen Testament zu entnehmen ist, freilich so gut wie nichts mit einiger Sicherheit. Der Termin geht wohl darauf zurück, daß an diesem Tag die von Papst Johannes III. (561 – 574) vollendete Apostelkirche in Rom eingeweiht worden war, die auch die Reliquien dieser beiden Heiligen beherbergte. Papst Pius XII. hat dann anderthalb Jahrtausende später den von den kirchenfeindlichen Parteien von rechts und links mit großem Aufwand als „Tag der Arbeit“ inszenierten 1. Mai zum Anlaß genommen, dem für dieses Datum eine Erinnerung an den hl. Joseph den Arbeiter entgegenzustellen.

Diesem in der Sache selbst nicht allzu erfolgreichen Versuch verdankt die Kirche jedoch ein Messformular, das eine ansonsten nirgendwo berücksichtigte Evangeliums-Perikope ins Bewußtsein hebt.

Einen Moment, bitte ...

Einen Moment, bitte ...

Einen Moment, bitte ...