„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Lebendiger Glaube, lebendige Zukunft
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- 04. Juli 2021
Mit dieser Überschrift erschien heute in der italienischen Tageszeitung Repubblica eine Anzeige der Foederatio Internationalis Una Voce mit einem Aufruf zur Erhaltung und stärkeren Würdigung der überlieferten Form der lateinischen Liturgie, so wie dies nach dem Motu Proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt (2007) vorgesehen war. Warum ausgerechnet in der stark linkslastigen (und ziemlich teuren) Repubblica? Nun, das ist die einzige Tageszeitung, die der gegenwärtige Papst nach eigenem Bekunden regelmäßig liest - da sollte man es ihm so leicht wie möglich machen, Informationen zu erhalten, die ihm vielleicht bisher verborgen geblieben waren.
Der Text lautet in der offiziellen Übesetzung der FIUV:
Lebendiger Glaube, lebendige Zukunft
Die Außerordentliche Form des Römischen Ritus
Stellungnahme der Internationalen Föderation Una Voce
Die 1965 gegründete Internationale Föderation Una Voce (FIUV) ist ein Zusammenschluß von Laienorganisationen, die der außerordentlichen Form des römischen Ritus (der überlieferten lateinischen Messe) verbunden sind.
Im Jahr 2007 anerkannte das Motu proprio Summorum Pontificum die Lebendigkeit der traditionellen Liturgie sowie die Freiheit der Priester, sie zu zelebrieren, und der Gläubigen, sie zu verlangen. Dies hat zu einer stetigen Zunahme der Meßfeiern im überlieferten römischen Ritus und ihrer geistlichen Früchte geführt.
Im Jahr 2020 führte die FIUV eine weltweite Umfrage unter den Gläubigen zur Umsetzung von Summorum Pontificum durch. Aus dieser Umfrage, die Ergebnisse aus 364 Diözesen in 52 Ländern umfaßt, ging Folgendes hervor:
- Die alte lateinische Messe wird von Gläubigen aller Altersgruppen, besonders von Familien mit Kindern, Jugendlichen und Konvertiten, in allen sozialen und kulturellen Umfeldern, auf allen Kontinenten und in einer immer größeren Zahl von Ländern sehr geschätzt.
- Die größere Verfügbarkeit dieser Meßform hat an vielen Orten die Beziehungen zwischen den ihr verbundenen Gläubigen und ihren Bischöfen normalisiert, die zunehmend von gegenseitigem Verständnis und Respekt geprägt sind.
Außerdem haben die Umfrageergebnisse bestätigt, daß es entgegen der bisherigen Politik des Heiligen Stuhls immer noch Stimmen in der Kirche gibt, darunter auch einige Bischöfe, die die außerordentliche Form des römischen Ritus explizit abgeschafft oder zumindest durch zusätzliche Beschränkungen eingehegt sehen wollen. Aus diesem Grund fühlt sich die Internationale Föderation Una Voce in Anbetracht der Gläubigen, die der außerordentlichen Form des römischen Ritus verbunden sind, verpflichtet, ihre Meinung zu diesem Thema kundzutun, ermutigt durch die Ermahnungen von Papst Franziskus an die Mitglieder der Kirche, sich freimütig und mit der nötigen Demut zu äußern (vgl. Canon 212 §3).
Das wachsende Interesse an der traditionellen Liturgie ist nicht auf Nostalgie für eine Zeit zu-rückzuführen, an die wir uns nicht erinnern, oder auf den Wunsch nach Begrenztheit und Enge: Es geht vielmehr darum, uns für den Wert von etwas zu öffnen, das für die meisten von uns neu ist und uns mit Hoffnung erfüllt. Papst Franziskus hat der überlieferten Liturgie einen "Sinn für die Anbetung" zuerkannt (Pressekonferenz 28. Juli 2013), wir können auch folgende Worte auf sie anwenden: eine "lebendige Geschichte, die uns aufnimmt und uns vorantreibt" (Evangelii Gaudium 13).
Heute wollen wir lediglich Teil dieses "großen Orchesters" der "Einheit in der Vielfalt" sein, das, wie Papst Franziskus sagte (Generalaudienz vom 9. Oktober 2013), die wahre Katholizität der Kirche widerspiegelt. Das Motu proprio Summorum Pontificum bewirkt eine Verwandlung von Konflikten der Vergangenheit in Harmonie: Wir wünschen, daß es dies auch weiterhin tun kann.
Felipe Alanís Suarez, Präsident
FIUV-Website: http://www.fiuv.org/p/fiuv-statment-in-la-republica.html
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Dokumentation der deutschen Pro Missa Tridentina zum bisherigen Stand der „Neuinterpretation“
Kampffeld „Biritualismus“?
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- 03. Juli 2021
Das 40-minütige Video von Taylor Marshall enthält einige höchst wichtige Überlegungen zur anstehenden Neufassung von Summorum-Pontificum, die hier nur in geraffter Form referiert werden können. Jeder, dessen Englischkenntnisse auch nur halbwegs zureichen, sollte sich das Video unbedingt ganz anschauen – die automatische Transskription, die man in den „Einstellungen“ aktivieren kann, ist hilfreich zum Einhören. Eine der Aussagen betrifft den Inhalt der zu erwartenden Neuregelung. Dabei geht es „Rom“ – so Marshall – nicht darum, die alte Liturgie erneut „abzuschaffen“ – das würde Konflikte heraufbeschwören, die man dort aus vielerlei Gründen zumindest jetzt nicht will. Es geht auch nicht primär darum, den Zugang zur Liturgie, zumindest nicht für Laien, grundsätzlich einzuschränken. Erstrangiges Ziel wäre die „Domestizierung“ der überlieferten Liturgie, die sich wider Erwarten dem ihr vorausgesagten und verordneten Absterben verweigert. Dabei ginge es vor allem darum, den in letzter Zeit verstärkt sichtbar gewordenen Tendenzen zur Entstehung einer altrituellen „Parallelkirche“ einen starken Riegel vorzuschrieben. Marshall spricht hier von „exclusivity“ und „latin-mass only-ism“, die sich nach Ansicht der Kirchenführung in den „Gemeinden, vor allem aber den Gemeinschaften“ der überlieferten Form ausgebreitet hätten – emblematisch ausgedrückt in der Verweigerung von Konzelebration und „Biritualismus“.
Dieser Befund selbst ist schwerlich zu bestreiten. Die Frage allerdings welche Ursachen und Motive zu dieser Entwicklung geführt haben und ob es darunter nicht auch gute Gründe gibt, stellt Taylor zumindet in diesem Video nicht.
Daß solche Separierungstendenzen nicht nur eine Gefahr für den organisatorischen Zusammenhalt der Kirche darstellen, liegt auf der Hand. Es ist der Leib Christi selbst, der hier zerquält wird, und es stehen auch hier Seelen und ihr ewiges Heil auf dem Spiel. An einer Stelle spitzt Marshall zu: „Man kann auch in den Himmel kommen, wenn man eine Zeit lang an der Messe im Novus Ordo teilnimmt – wenn man sich gegen die Nächstenliebe versündigt und in Stolz und Hochmut verharrt, eher nicht.“
Das ist ein Punkt. Mit einigermaßem gutem Gewissen in die Spaltung einwilligen kann nur, wer die Kirche unter dem Papst bereits weitgehend verloren gegeben hat und ihren Repräsentanten den guten Willen oder zumindest die Fähigkeit abspricht, den Auftrag Christi an seine Jünger zu erfüllen: Weide meine Schafe, weide meine Herde. Auch hier wären wir dann wieder bei der Frage nach den Ursachen und Motiven hinter der Entwicklung, die bei vielen Altrituellen dazu geführt hat, Berührungen mit der „Konzilskirche“ ängstlich und mißtrauisch, manchmal aber auch überheblich, nach Möglichkeit zu vermeiden.
Die große Kulturrevolution
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- 02. Juli 2021
Während in Kanada in den letzten beiden Wochen ein halbes Dutzend oder mehr Kirchen von Kirchengegnern abgefackelt wurden – das Bild rechts stammt aus Morinville, Alberta und wurde gestern aufgenommen – verschärfen in Rom die intrernen Feinde der Kirche ihren Kampf gegen die apostolische Tradition. Während sie auf der einen Seite daran arbeiten, die überlieferte Liturgie in den Untergrund zu treiben, haben sie auf der anderen Seite der lateinischen Sprache – auch nach DEM KONZIL und Bugnini die Sprache der larteinischen Kirche – den Kampf angesagt. Die hier gestern kurz vermerkte Willkürmaßnahme, die in den Messen des Petersdoms den Gebrauch des Lateinischen verbietet, wird heute von dem amerikanischen Priester und Autor Peter M. Stravinskas in einem Beitrag für The Catholic World Report ausführlicher beleuchtet und in die größeren Zusammenhänge eingeordnet, Dabei macht Fr. Stravinskas – er zelebriert regulär im NO und dort gerne auch auf Latein – auf eine Entwicklung aufmerksam, die uns bisher entgangen ist:, und schreibt:
Im aktuellen Pontifikat erleben wir eine Re-Italienisierung der Kirche und eine Marginalisierung von Latein. Der Vatikan-Verlag Editrice Vaticana gibt keine liturgischen Bücher in lateinischer Sprache mehr heraus, auch nicht als Reprints, und die Gottesdienstkongregation verweigert anderen Verlagen die Erlaubnis zum Nachdruck der Bücher, die Editrice aus dem Programm genommen hat. Dabei ist zu betonen, daß es hier um die Bücher für die Ordentliche Form der Messfeier und der Liturgia Horarum geht“.
Der „Novus Ordo“ soll danach also endgültig regionalisiert und synodalisert werden – das zumindest teilweise noch bestehende gemeinsame Band der lateinischen Sprache wird gesprengt – freie Bahn für die „Inkulturation“.
Von hier aus zu einer generellen Abschaffung des Latein als Zelebrationssprache dürfte es nach dem Verbot in St. Peter nur noch ein kleiner Schritt sein – die römische Kirche lateinischer Tradition cancelt sich selbst. Vor diesem Hintergrund gewinnt die nach einigen Berichten (Video, englisch, ab Minute 5:45) geplante „Zwangs-Biritualisierung“ der früheren Ecclesia-Dei-Gemeinschaften durch das bevorstehende Motu-proprio noch einmal besondere Brisanz. Die Priester aus der Tradition wären dann nicht nur zur Zelebration nach der schönenen neuen Ordnung verpflichtet, sondern hätten auch deren vielfältige Verirrungen („Blut, das für alle vergossen wird“, „und stehe uns bei in der Versuchung“) nachzubeten.
Rom im Cancel-Rausch
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- 01. Juli 2021
Bevor die Tinte des gerade in zweiter Auflage verkündeten Verbots von Einzelmessen in St. Peter trocken geworden ist, schieben die offenbar in Torschlusspanik verfallenen Autoritäten ein weiteres eingreifendes Verbot nach: Künftig keine (NO) Zelebration in lateinischer Sprache mehr im Petersdom! Nur noch Italienisch im Wahrzeichen der lateinischen Kirche. Und wenn die Grundform des Missales auch im Novus Ordo die Lateinische ist – weg mit allem, was an die Vergangenheit erinnert. „Nur auf einem leeren Blatt kann man schöne Schriftzeichen schreiben! (Mao Tse-tung)
Dabei sind wir hier noch nicht einmal mit der eingehenden Analyse der vor einer Woche veröffentlichten „Nota“ von Kardinal Gambetti zur Gottesdienstordnung in der Peterskirche ganz zu Ende gekommen. Unsere Lektüre hat einige irritierende Merkwürdigkeiten zu Tage gefördert, die hier freilich nur angemerkt werden können – eine rechtliche Würdigung muß – ebenso wie beim Laterinverbot – den Spezialisten vorbehalten bleiben. Die irritierendste Merkwürdigkeit betrifft die Begründung für die Regelung, daß von 7 – 9 Uhr nur die Konzelebration zu vier dafür festgelegten Zeitfestern erlaubt ist – die vom Dokument verwandte Formulierung „Priester können (possono) konzelebrieren“ ist irreführend. Doch das ist nur ein Nebenaspekt. Irritierender ist der Umstand, daß die Nota so abgefasst ist, als ob es in der Liturgie nach dem Novus Ordo nur zwei Formen der Eucharistiefeier gäbe – die verpönte „Einzelmesse“ und die Konzelebration. Das ist eine offenbar bewußt vorgenommene Entstellung der tatsächlichen Situation.
Die Feinde von Summorum Pontificum wollen den Krieg!
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- 29. Juni 2021
Paix Liturgique hat gestern seinen „Brief 805“ veröffentlicht, der weitere Informationen zur geplanten Einschränkung bzw. Abschaffung von Summorum-Pontificum enthält. Wir bringen eine teilweise geraffte Übersetzung.
In den kommenden Tagen oder Wochen wird es ein neues Motu Proprio geben“ erklärte der Erzbischof von Dijon, Minnerath, am 26. 6. einer Gruppe von Anhängern der überlieferten Liturgie, die dem Bischof ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen wollten. Aber bereits vor der Veröffentlichung dieses Dokuments – wenn es denn tatsächlich veröffentlicht wird – mehren sich die Informationen über die Absichten der Gegner des vorhergehenden Motu Proprio von Benedikt XVI.
So bekräftigte Staatsekretär Kardinal Parolin vor einer Gruppe von Kardinälen: „Wir müssen mit dieser Messe für immer Schluß machen!“.
Und Msgr Roche, der neue Präfekt der Gottesdienstkongregation erklärte lachend vor einer Gruppe römischer Seminarverantwortlicher und englischsprachiger Kurienmitarbeiter: „Summorum Pontificum ist praktisch tot. Wir geben in dieser Sache die Autorität an die Bischöfe zurück – aber bestimmt nicht an die konservativen Bischöfe.“
Es sei darauf hingewiesen, daß Bischof Minnerath, der mit den Feindseligkeiten gegen die traditionelle Gemeinde von Dijon begann, auch Mitglied der Glaubenskongregation ist und sich von daher jeden Monat in Rom aufhält und bestens mit den Kreisen vertraut ist, die den Angriff auf Summorum-Pontificum vorbereiten.
Das Motu proprio Summorum-Pontificum von Benedikt XVI im Jahr 2007 war ein Kompromiss, der mit großem Geschick eine Koexistenz zwischen der neuen Messe Pauls VI. und der tridentinischen Messe – man könnte auch sagen zwischen Feuer und Wasser – herbeiführte. Es steht nach all unseren Umfragen fest, daß dieser Friedensschluß von der großen Mehrheit des christlichen Volkes weithin begrüßt wurde, und zwar unabhängig davon, ob sie an der überlieferten Liturgie teilnahmen oder nicht.
Wie wir seit dem Auftritt des Papstes bei der italienischen Bischofskonferenz am Pfingstmontag wissen, wird der neue Text die Möglichkeiten der Diözesanpriester zur Zelebration der überlieferten Liturgie einschränken. Zusätzlich sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Priester der Ecclesia Dei-Gemeinschaften dazu zu bringen, auch die neue Messe zu feiern und diese neue Messe und das konziliare Lehramt insgesamt in die Ausbildung der Seminare dieser Gemeinschaften einzubeziehen.
Ein zweiter Teil des „Briefs“ steht unter der Zwischenüberschrift: Die Verfechter der Liturgiereform sind sich der Bedeutung der traditionsorientierten Welt bewußt geworden. Im Zentrum dieses Abschnitts steht auch die hier schon mehrfach mitgeteilte Beobachtung, daß die traditionsorientierten Gemeinden einigen der wenigen Bereich der Kirche bilden, in dem es Wachstum gibt, während die „konziliaren“ Strukturen sich teilweise im freien Fall befinden. Bemerkenswert die Feststellung von Paix Liturgique, daß hier eine römische Gruppe führend sei, die sich offen zur Hermeneutik des Bruches bekennt und davon ausgeht, die alte und die neue Messe stünden für zwei unvereinbare Stadien der Lehre.
Der dritte Abschnitt „Tauben und Falken“ versucht einen Blick auf die innerrömischen Frontverläufe zu werfen, die längst nicht mehr so eindeutig sind, wie das vor einigen Jahren scheinen mochte. Auch unter den „Modernisten“ wächst die Gegnerschaft zur chaotischen Amtsführung des gegenwärtigen Pontifex, und auch unter denen, die sich der Reformliturgie verschrieben haben, gibt es Stimmen, die davor warnen, in der gegenwärtigen labilen Situationen im Kampf gegen die Traditionalisten eine neue Kampflinie zu eröffnen.
Den vierten und abschließenden Teil „Eine Front der Verweigerung bereitet sich vor“ übersetzen wir wieder vollständig:
Wie der Lärm erkennen läßt, der durch die Enthüllungen zur Änderung von Summorum Pontificum ausgelöst wurde, bereitet sich eine Front der Verweigerung vor. Geht es zurück in die Situation der 70er Jahre, als das neue Messbuch Pauls VI. eingeführt wurde? Nur mit dem Unterschied, daß die römischen Institutionen und die nationalen Episkopate heute weitaus schwächer sind.
In Dijon können die Priester der Diözese und die Gläubigen, die überhaupt noch die Kirche besuchen, die ihnen unverständliche Politik des Erzbischofs nicht nachvollziehen. So wird wahrscheinlich auch die Reaktion des ganzen christlichen Volkes aussehen: Unverständnis. Warum die alten Wunden wieder aufreißen? Warum in der Ökumene nach Außen schwelgen, ihr aber im Innern eine Absage erteilen? Warum so wenig Barmherzigkeit zeigen?
Und das alles in einem Umfeld des dramatischen Niedergangs des Katholizismus. Andrea Riccardi, Hauptvertreter der Gemeinschaft Sant‘Egidio, der nun wirklich das Gegenteil eines Konservativen ist, hat in einem kürzlich erschienenen Buch den Brand von Notre Dame in Paris als ein Symbol für das bevorsehende Erlöschen der Kirche als gesellschaftliche Kraft beschrieben. La Chiesa bruccia, die Kirche brennt – Krise und Zukunft des Christentums. Land für Land in Europa ergibt seine Analyse den Zusammenbruch des Katholizismus. In seinen Schlußfolgerungen äußert er natürlich unvermeidlicherweise auch einige Hoffnungen der Art „Die Krise ist nicht das Ende“. Aber zuvor kommen einige ziemlich vergiftete Sätze: „Viele Katholiken sind aus der Begeisterung für Bergoglio in Desillusionierung übergegangen“ oder „Die Lösung wird nicht von (Struktur-)Reformen kommen und dabei stellt er auch fest: Der Traditionalismus stellt innerhalb der Kirche eine bedeutende Realität da, und das sowohl organisatorisch als auch den Inhalten nach“.
Man verspricht den Katholiken, die der überlieferten Form der hl. Messe anhängen, die Auslöschung - „Wir müssen mit dieser Messe für immer Schluß machen!“ (Kardinal Parolin), und „Summorum Pontificum ist praktisch tot.“ (Erzbischof Roche). Die traditionellen Katholiken stehen vor schweren Zeiten, falls ihnen die römische Duldung und mehr oder weniger auch die Duldung durch die Bischöfe entzogen würde. Aber glaubt irgend jemand, das würde sie zur Aufgabe bringen? Es könnte gut sein, daß in der sich nun vorbereitenden Machtprobe die Wächter der Konzilsliturgie am meisten zu verlieren haben.
Zum Fest Petri et Pauli
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- 29. Juni 2021
(Als Updates zwei Verweise auf amerikanische Sites)
Das überlieferte Breviarium Romanum bringt zur Vesper des Festtages einen Hymnus, der in dieser Form zwar erst im Barock und im Stil der Zeit aus älteren Liedern „komponiert“ wurde, jedoch in seinem Inhalt die ganz und gar traditionelle Sicht auf die Apostelfürsten wiedergibt.
Decora lux æternitatis auream
diem beatis irrigavit ignibus,
Apostolorum quæ coronat principes,
reisque in astra liberam pandit viam.
Mundi magister atque cœli ianitor,
Romae parentes arbitrique gentium,
per ensis ille, hic per crucis victor necem
vitæ senatum laureati possident.
O Roma felix, quæ duorum principum
et consecrata glorioso sanguine:
horum cruore purpurata ceteras
excellis orbis una pulchritudines.
In unserer Übersetzung:
Das herrliche Licht der Ewigkeit
erfüllt den Tag mit glückhaftem Leuchten,
an dem die Apostelfürsten gekrönt und ihnen,
sündigen Menschen, der Weg zu den Gestirnen geöffnet ward.
Der Lehrer der Welt und der Pförtner des Himmels,
Väter Roms und Richter der Völker,
lorbeerbekränzt nehmen sie Platz im Rat des Lebens,
der eine durch das Schwert, der andere am Kreuz, sieghaft getötet.
Glückliches Rom, durch zweier Fürsten
ehrwürdiges Blut geweiht und
von deren Mord gerötet, stehst Du über
aller Schönheit des Erdenrunds.
*
Das liturgische Gefüge dieser Tage zum Gedenken an die Ersten der Apostel, so wie es sich im Missale Romanum ausdrückt, ist komplex: Am 29. , der offiziell beide Apostel feiert, steht ganz klar der hl. Petrus im Zentrum. Daher folgt am 30. ein besonderes Fest des hl. Paulus - nicht ohne dessen Verbindung zu und Beziehung mit Petrus zu reflektieren. Und bereits am 27. gibt eine Vigil den Auftakt zu einer Folge von Tagen, die mit Recht als Apostel-Triduum verstanden werden können. Peter Kwasniewski hat dieses Gefüge in einem Artikel auf LifeSiteNews in seiner ganzen Schönheit sichtbar gemacht.
Ein ältere und umfangreichere Form des Hymnus Aurea luce präsentiert und kommentiert Gregory Dipippo auf New Liturgical Movement.