„Lex orandi - lex credendi“ - Nach Prosper von Aquitanien († 455) formulierter Kernsatz zur gegenseitigen Abhängigkeit von Glaube und Liturgie.
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Die Kirche braucht die Nonnen
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- 02. Juni 2018
Bis in die 70er Jahre hinein wurde das katholische Schulwesen in den Vereinigten Staaten vielerorts von Schulschwestern verschiedener Ordensgemeinschaften getragen. Die nach dem Konzil vorangetriebene Selbstsäkularisierung hat die meisten noch nominell katholischen Schulen ihres Charakters weitgehend entkleidet. Der Rückgang der Ordensberufungen hat dazu geführt, daß Schulschwestern heute nur noch in wenigen Diözesen eine Rolle spielen - ein Beispiel etwa hier. Die Autorin Susan Claire Potts hat für die amerikanische Zeitschrift The Remnant ein hoch emotionales Plädoyer für die Rückkehr von Nonnen an die Schulen veröffentlicht, das wir hier mit geringfügigen Kürzungen bei us-spezifischen Details übersetzen.
Liebe Schwestern - kommt zurück!
Zehn Jahre bevor ich katholisch wurde, als ich noch ein kleines Mädchen war, hatte ich doch schon genug Glaubenssinn um zu wissen, daß man sonntags zur Kirche gehen sollte. Meine Eltern waren davon nicht begeistert, sie hielten es nicht für nötig, und dann waren da ja auch so viele Kinder, und Mama hatte keinen Hut... Aber ich war entschlossen, in die Kirche zu gehen. Unsere Kirche war nur etwa eine Meile entfernt, das war zu packen.
Ich überredete meine jüngere Schwester mitzugehen und hörte mir geduldig ihre Beschwerden an, während wir so von einem Hügel auf den nächsten stiegen und ich sie dann über die Brücke des Schurkenbaches zog – von der sie überzeugt war, daß sie zusammenbrechen müsste und ihr Leben dort noch vor dem achten Geburtstag sein Ende fände. Aber wir schafften es, Sonntag für Sonntag, und auf halbem Wege legten wir immer eine Pause bei dem kleinen Laden an der Michigan Avenue ein, um uns Dropse und Karamell-Bonbons zu holen.
Der Laden lag direkt gegenüber der Herz-Jesu-Kirche, wo ich später in die Katholische Kirche aufgenommen werden und wo mir mein lieber Vinzenz vor der Messe eines schönen Märzsonntags einen Zettel zustecken würde, ob ich nicht seine Königin sein wollte und mir einen Diamantring auf den Finger schob. Das war die Kirche, in der wir dann vor 45 Jahren heirateten, mit den Familien und den Freunden – und mit meiner ganzen Klasse aus dem 4. Schuljahr.
Aber das wußte ich damals alles noch nicht. Alles, was ich wußte, war, daß die Herz-Jesu-Kirche die eindrucksvollste, geheimnisvollste und schönste Kirche war, die ich je gesehen hatte. Sie hatte Spitzbögen und zweiflüglige Türen und bunte Glasfenster und erhob sich hoch über die geschäftige Straße wie eine römische Matrone – und zu ihrem Eingang führte eine Treppe von vielleicht 12 Stufen.
Als wir aus dem Laden kamen und warteten, bis die Ampel grün wurde, beobachteten wir die Leute, die aus allen Richtungen auf die Kirche zugingen. Die Glocken läuteten, und immer mehr Leute kamen. Ich wäre gerne mit ihnen gegangen, aber das ging natürlich nicht. So etwas konnte man sich nicht aussuchen, und wir waren eben pflichtgemäß Episkopalkirchler.
Dann kam grün – aber meine Schwester regte sich nicht.Sie starrte unverwandt auf die andere Straßenseite. Komm mit, sagte ich, aber sie blieb einfach stehen. Ich habe mich umgedreht um zu sehen, was es da besonderes gab – und dann sah ich sie. Ich weiß nicht mehr, wie viele, sechs oder acht, sie gingen in Zweierreihe auf die Kirche zu, die Hände in den riesigen Ärmeln verborgen. Sie schienen über den Bürgersteig zu schweben – berührten ihre Füße überhaupt den Boden? Meine Schwester stand da wie festgenagelt, und dann scheute sie mich an und fragte: Warum haben wir keine blauen Engel in unserer Kirche?
Nachlese zu Fronleichnam
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- 01. Juni 2018
Drei Meldungen vom Fronleichnamstag erscheinen uns wert, hier besonders hervorgehoben und festgehalten zu werden.
Das Liturgical Arts Journal stellt reich bebildert die 1920 in der Werkstatt von Felix Granda entstandene Oveido-Monstranz vor. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Verbindung theologischer Solidität und klassischer Handwerkstechnik mit der damals modernen Formensprache unter dem Einfluss des Art Deco.
Fr. Zuhlsdorf präsentiert einen kurzen Überblick über die Geschichte des Fronleichnamsfestes. Er kommt dabei zu der Feststellung, daß die nachkonziliare Phase des „Das eucharistische Brot ist zum Essen und nicht zur Anbetung“ inzwischen in weiten Bereichen der Kirche wieder zurückgedrängt werden konnte. Als eine Ursache dafür sieht er eine Ankerfunktion von „Summorum Pontificum“, die dazu beigetragen habe, traditionelle Frömmkigkeitsformen zu erhalten oder wiederzubeleben.
Dazu passt möglicherweise ein starker Auftritt des Kölner Kardinals Woelki in seiner Ansprache am Ende des Fronleichnamsgottesdienstes im Kölner Dom. Der Kardinal nahm erneut Stellung gegen den unseligen Mehrheitsbeschluss der Bischofskonferenz zur Kommunionspendung an nicht-katholische Ehepartner und verlangte eine gesamtkirchliche Lösung: „Wir in Deutschland leben nicht auf einer Insel der Seligen. Wir sind keine Nationalkirche“. Bei der Diskussion gehe es um „das Eingemachte“. Manche meinten, der Streit sei ein Kasperle-Theater. „Ich meine: Hier geht es um Leben und Tod.“
Fronleichnam - Corpus Christi
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- 31. Mai 2018
Die überlieferte Liturgie liest am Fronleichnamstag (ebenso wie am Gründonnerstag) aus dem 11. Kapitel des 1. Briefes an die Korinther die Verse 23-29:
(23) Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, nämlich dass der Herr Jesus in der Nacht, als er verraten wurde, Brot nahm, (24) und dankte, es brach und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! (25) Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis! (26) Denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. (27) Wer also unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig am Leib und Blut des Herrn. (28) Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken; (29) denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.
In der neuen Messordnung wird an beiden Tagen (an Fronleichnam nur im Lesejahr C) ebenfalls aus dem 11. Kapitel dieses Briefes gelesen – allerdings nur der Abschnitt 23 – 27.
Gänzlich und ganzjährig unterschlagen werden im gesamten Lektionar der Neuen Ordnung die Verse 27- 29
(27) Wer also unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig am Leib und Blut des Herrn. (28) Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken; (29) denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.
Diese Zensurierung entspricht zwar sicher nicht dem Auftrag des Konzils, den Gläubigen den Tisch des Wortes reicher zu bereiten (Sacro Sanctum Consilium 48), aber sie passt sehr gut in die Abneigung des Bugnini-Komitees gegen alles, was von stets zum leichteren Weg geneigten Menschen als „Drohbotschaft“ verstanden werden könnte.
Besondere Aktualität gewinnt der Blick auf diese Streichung in den Jahren vor 1970 im Licht der gegenwärtigen Bestrebungen insbesondere in der deutschen Kirche, den Zugang zum Leib des Herrn auch sogenannten „wiederverheirateten Geschiedenen“ und „evangelischen Ehepartnern“ zu ermöglichen. Die dafür angeführten „pastoralen Motive“ klingen hochherzig. Wie weit sie von der traditionellen Lehre der Kirche entfernt sind, und wie weit sich viele deutsche Katholiken von dieser Lehre entfernt haben, wird am allgemeinen Beifall für den Spaßvogel kenntlich, der auf dem letzten Katholikentag „Oblaten für alle – schließlich habe ich bezahlt“ forderte.
Ob überhaupt und wenn ja welche Mitverfasser des Novus Ordo genau diese Entwicklung weg von der traditionellen Lehre fördern wollten, ist hier nicht zu untersuchen. Tatsache ist, daß diese Entwicklung eingetreten ist, und die Kirche auch und gerade in Deutschland mit aller Kraft darauf hinarbeiten müßte, dem entgegen zu wirken. Derzeit sieht es nicht danach aus, daß die Mehrheit der Bischöfe dieser Pflicht gerecht werden wollte.
Der Bischof als Hoherpriester
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- 30. Mai 2018
Die Bischöfe von vier mitteleuropäischen Bistümern besitzen seit über tausend Jahren das päpstliche Privîleg, zu ihren liturgischen Paramenten ein sogenanntes „Rationale“ zu tragen – einen reich geschmückten Überwurf für Brust und Rücken, der über der Kasel getragen wird. Das sind die Bistümer Krakau, Toul, Paderborn und Eichstädt, deren Oberhirten ihr Rationale auch heute noch zu besonders feierlichen Anlässen zu tragen pflegen. (Hier eine Abbildung) Die Ursprünge dieses Ornaments liegen im Dunkeln der Geschichte des hohen Mittelalters. Seine Träger waren jedenfalls überzeugt, daß es in der Tradition des mit Edelsteinen besetzten Brustschildes (Choschen) des jüdischen Hohenpriesters stehe. Dementsprechend werden mehrfach auch Päpste als Träger des Rationale abgebildet – ob sie es jemals tatsächlich getragen haben, ist unsicher. Mit einer Ausnahme: Von Papst Paul VI. gibt es mehrere Photos, die ihn als Träger einer verkleinerten Version des alttestamentarischen Choschen zeigen.
Außerdem gibt es im Verzeichnis der päpstlichen Schatzkammer von Avignon einige Pektoralien, bei denen es sich möglicherweise aber um im späten Hochmittelalter oft als "Pektorale" bezeichnete Rationales handelt. Hier wird ein weiterer Zusammenhang sichtbar: Das heute wie selbstverständlich von Bischöfen als Brustkreuz getragene Pektorale scheint ein unmittelbarer Nachfolger des seinerseits auf das Choschen des alten Testaments zurückgeführten hochmittelalterlichen Rationale zu sein, und seinen üblicherweise reichen Besatz mit Edelsteinen verdankt es damit nicht oder jedenfalls nicht nur der Prunksucht spätmittelalterlicher Prälaten, sondern eben der bis auf das Buch Levitikus zurückgehenden Vorgabe, das hochpriesterliche Brustschild mit (Halb-)Edelsteinen zu schmücken – für jeden der 12 Stämme einen.
Unser konkreter Grund, gerade jetzt auf dieses selbst Spezialisten der Paramentenkunde wenig bekannte Stück einzugehen, ist folgender: Im Jahr 1975 veröffentlichte der Paderborner Kirchenhistoriker Klemens Honselmann ein umfangreiches Werk zum Thema, in dem er nicht nur sämtliche (damals) bekannten Informationen zum Thema zusamentrug, sondern auch alle erreichbaren Stücke sowie Bildwerke, auf denen Rationale abgebildet sind, dokumentierte – auf 250 Bildseiten des insgesamt über 400 Seiten umfassenden Werkes. Anscheinend ist kürzlich eine Kiste mit mehreren druckfrischen Exemplaren dieses Werkes aufgetaucht – jedenfalls wird es derzeit im Antiquariatshandel mehrfach über Amazon und ZVAB angeboten, größtenteils zu Preisen zwischen 4 und 10 Euro. Von Interesse nicht nur wegen der genannten Spezialinformationen und Abbildungen, sondern auch wegen zusätzlicher Schlaglichter auf die gelegentlich sehr turbulente Geschichte der Kirche im hohen Mittelalter.
Keine Kommunion ohne Gemeinschaft
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- 29. Mai 2018
Mit Kardinal Franzis Arinze hat sich jetzt ein weiterer afrikanischer Kardinal gegen die in Deutschland kursierenden Überlegungen gewandt, Protestanten – beginnend bei evangelischen Ehepartnern von Katholiken – zur Kommunion zuzulassen. Gleichzeitig sprach er sich auch gegen die von Papst Franziskus unterstützte Interpretation von Amoris Laetitia aus, die den Kommunionempfang für die sogenannten „Wiederverheirateten Geschiedenen“ für möglich hält. Im Interview mit dem eher progressistisch eingestellten amerikanischen Portal Crux fand der frühere Präfekt der Gottesdienstkongregation deutliche Worte:
Wenn jemand geschieden und ohne die Annulierung der ersten Ehe wiederverheiratet ist, dann gibt es ein Problem. Jesus selbst hat klar gemacht, daß dann ein Fall von Ehebruch vorliegt. Es ist ja nicht so, daß wir diese Lehre gemacht hätten. Christus selbst hat das so gesagt. Wir können nicht barmherziger sein als Christus selbst. Wenn irgend jemand von uns behauptet, er sei von Christus beauftragt, einen der wesentlichen Punkte, die Christus ins im Evangelium gelehrt hat, zu ändern, dann würden wir schon gerne diesen Aufttrag und die Unterschrift sehen. Es ist leicht zu erkennen, daß das nicht geht. Es ist selbst dann nicht möglich, wenn dem alle Bischöfe zustimmen würden. Das ist eine sehr schwerwiegende Angelegenheit, sie berührt den Glauben an die heilige Eucharistie und an die Unauflöslichkeit der Ehe, die Christen miteinander eingegangen sind und die keine menschliche Macht aufheben kann. Das ist sehr schwerwiegend.“
Zur Kommunionspendung an protestantische Ehepartner war der Kardinal ebenso eindeutig. Bei allem guten Willen gegenüber Christen anderer Glaubensrichtungen müsse man sehen,
daß die Eucharisitie nicht unser Privatbesitz ist, den wir mit unseren Freunden teilen können. Das ist bei unserem Tee so, und auch bei einer Flasche Bier – das können wir mit unseren Freunden teilen. Nach der Messe können alle in den Gemeindesaal kommen und eine Tasse Tee, ein Stück Kuchen oder auch ein Glas Bier bekommen – alles in Ordnung. Aber mit der heiligen Messe ist das etwas anderes.
Es ist von höchster Bedeutung, da auf die Lehre zu schauen. Die Feier der heiligen Eucharistie ist kein ökumenischer Gottesdienst. Sie ist auch keine Versammlung von Christgläubigen, die sich ad hoc für ein Gebet zusammengefunden haben. Sie ist die Feier des Mysteriums Christi, der für uns am Kreuz gestorben ist, der das Brot in seinen Leib und den Wein in sein Blut verwandelt hat und seine Aposteln den Auftrag gegeben hat ‚tut dies zu meinem Gedächtnis‘.
Die Feier der Heiligen Eucharistie ist die Feier der Gemeinschaft im Glauben – diejenigen, die an Christus glauben, kommen in diesem Glauben, in den Sakramenten und in der kirchlichen Gemeinschaft zusammen, in Gemeinschaft mit ihrem Pfarrer, ihrem Bischof und dem Papst. Es ist diese große Gemeinschaft, die die Heilige Eucharistie feiert. Wer dieser Gemeinschaft nicht angehört, passt da nicht hinein. Er soll sich in die Kirche aufnehmen lassen, dann kann er die heilige Kommunion sieben mal die Woche empfangen. Anders geht es nicht.“
Die irische „Tragödie“
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- 28. Mai 2018
Das „katholisch geprägte Irland“ hat mit zwei Dritteln der Referendungsteilnehmer für die Einführung einer Abtreibungsgesetzgebung „nach europäischen Standards“gestimmt. Der triumphale Ton, in dem die Medien diese Nachricht herausposaunen, ist nicht unbegründet. In den Augen ihrer Kommentatoren ist eine weitere Festung der verhassten Zwingherrin Kirche gefallen: Das katholisch geprägte Irland gibt es nicht mehr.
Natürlich gibt es in Irland immer noch eine Prägung durch die katholische Vergangenheit, den vielberufenen „Kulturkatholizismus“, der aber – da sind keine Illusionen erlaubt – mit „katholisch“ nichts mehr zu tun hat. St. Patricks Day zur Erinnerung an den Missionar des 5. Jahrhunderts entwickelt sich zum weltweit begangenen Feiertag mit immer mehr Teilnehmern in immer mehr Ländern – aber in New York marschieren die LGBT-Abteilung und Kardinal Dolan gemeinsam. Folklore und Kitsch verbindet die Gegensätze. Die westlichen Gesellschaften als Ganze und mit ihnen der Mainstream der Kircher haben die Epoche des Grundsätzlichen verlassen. „Alles fließt, lehrt Heraklit, der Felsen Petri, der fließt mit“.
Von einer „Tragödie“ zu sprechen wird dem Stellenwert des irischen Referendums nur begrenzt gerecht. Tragödien haben etwas Unvorausschaubares an sich, ein von unerkennbaren Mächten über die Menschen gebrachtes Verhängnis, das sich trotz aller Anstrengungen nicht verhindern ließ. Demgegenüber ist dem irischen Premier Varadkar Recht zu geben, der durchaus irdische Agenten der Entwicklung ausgemacht hat: "Es sieht so aus, als würden wir Geschichte schreiben. ... Was wir heute erleben, ist der Höhepunkt einer stillen Revolution, die Irland in den vergangenen 10 bis 20 Jahren durchgemacht hat", sagte er im Interview. (Quelle) Er weiß, wovon er spricht: Sein Vater stammt aus Indien, er selbst gehört zur zahlenmäßig stark anwachsenden Riege gleichgeschlechtlich verpartnerter Staatspersonen.
Der Ausgang dieses Referendums ist keine Überraschung, sondern die Folge einer gesellschaftlichen Entwicklung, der die vom Modernismus befallene Kirche nichts entgegen zu setzen hat. Ihre besseren Vertreter stehen hilflos händeringend daneben, die Mehrheit hält bereits Ausschau nach einem netten Plätzchen, auf dem man sich dem abfahrenden Zug noch anschließen könnte, viele haben sich bereits in komfortablen Positionen in Sicherheit gebracht.
Die ganze Unfähigkeit dieser Art von Kirche kommt in der Stellungnahme zum Ausdruck, mit der das Sprachrohr der deutschen Bischofskonferenz katholisch.de den Präsidenten der erst kürzlich auf Anpassungskurs gebrachten „Päpstlichen Akademie für das Leben“ zu Wort kommen läßt:
"Ich glaube, da gibt es keinen Sieg zu verkünden und nichts zu feiern", sagt der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, am Wochenende dem Portal Vatican News mit Blick auf Reaktionen der Befürworter einer Lockerung des bestehenden Abtreibungsverbots. "Alles, was in irgendeiner Weise dem Tod die Drecksarbeit leichter macht, stimmt uns nicht besonders froh!", so Paglia. Nun müsse man sehen, auf welche gesetzliche Regelung Irlands Politiker sich letztlich einigen.“
Wie eine katholische Stellungnahme auszusehen hat, ist in der gestrigen Predigt von Dom Mark Kirby O.S.B. von Silverstream nachzulesen. Sie schließt mit den Worten:
Mein lieber alter Vater sagte mit gestern in der ganzen Weisheit seiner 91 Jahre: „Gott hat einen Plan, Gott wird das letzte Wort haben.“ Und was sagt der Herr selbst im heutigen Evangelium? „Sehet, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“. In dieses Versprechen wollen wir unsere ganze Hoffnung setzen“.
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Zwei Analysen, die unter die Oberfläche wohlfeiler Entrüstung hinabsteigen, bringen der irische Schriftsteller John Waters auf First Things und der Autor K.V. Turley im Crisis Magazine.