Frage: „Wozu sind wir auf Erden?“
Antwort: „Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, ihn zu lieben, ihm zu dienen und einst ewig bei ihm zu leben.“
Frage Nr. 1 aus dem „Grünen Schulkatechismus“ von 1955
Themen und Meldungen:
Bildersturm im Missale
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- 19. November 2020
Matthew P. Hazell, dem wir den überaus aufschlußreichen Vergleich der Leseordnungen der Tradition und des Novus Ordo verdanken, hat untersucht, welche und wieviele Heilige im Bildersturm der Reformer von 1968/69 aus dem Sanctorale gefallen sind – teils, indem sie in Regionalkalender verwiesen wurde, teils, indem man sie ganz „abgeschafft“ hat. Er kommt auf insgesamt über 300, und wenn man die wenigen Fälle von Sammelgedenken wie „40 Märtyrer von Sebaste“ oder „die hl. Symphorosa und ihre 7 Söhne“ herausnimmt, bleiben immer noch weit über 200 übrig.
Aus den Akten des Reformkonsiliums, die er einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat zitiert Hazell auch die Begründungen, die die Kommission zur „Abschaffung“ oder Degradierung der Gedächtnisse bewogen hat. Im ersteren Fall sprechen sie zumeist unter Formeln wie „quia acta non sunt fide digna“ den jeweiligen Überlieferungen ganz oder teilweise die Glaubwürdigkeit ab. Im zweiten berufen sie sich sehr oft auf eine Generalklausel in Sacrosanctum Concilium 111, man möge die Heiligengedächtnisse streichen, „quia non agitur des sancto ‚monumentum universale revera prae se ferente‘“ - deren Gedächtnis also nicht wirklich von Bedeutung in der ganzen Kirche ist.
Zwischen „abgeschafft“ und „ab in den Regionalkalender“ gibt es dann noch eine weitere Kategorie von ungeliebten Heiligen, derer nur noch in ihren römischen Titelkirchen gedacht werden soll. Da halten die Reformer die historische Überlieferung ausweislich ihrer Kommentare zwar auch für unglaubwürdig, sie haben sich aber nicht getraut, die völlige „Abschaffung“ zu verfügen. So verhält es sich letztlich auch mit einem guten Teil der in die Regionalkalender verwiesenen Gedächtnissee, die nur deshalb nicht völlig abgeschafft wurden, weil die gelehrten Herren des Consiliums die Auseinandersetzung mit Gläubigen und Bischöfen der Regionen fürchteten, in denen diese Heiligen besonders verehrt werden.
Nun muß man sehen, daß die Entfernung von Heiligen aus dem Sanctorale des Messbuchs noch nicht gleichbedeutend ist mit einer völligen Unterdrückung ihres Gedächtnisses. Zumindest einige davon finden sich auch noch in der neuesten Ausgabe des Martyrologiums – und das ist zwar „amtlich“, beansprucht aber in keiner Weise Vollständigkeit. Wenn Peter Kwasniewski also in seinem Artikel zur Vorstellung der Arbeit Hazells von einem „Schlachtfeld“ oder „Blutbad“ spricht, das die Reformer unter den Heiligen des Missale angerichtet hätten, ist das ein wenig übertrieben – begründet freilich in der berechtigten Empörung darüber, wie unbekümmert auch hier die Reformer mit den Schätzen der Tradition umgegangen sind und wohl auch dazu beigetragen haben, die traditionelle Heiligenverehrung in der Kirche – Reformatoren aller Zeiten ein Graus – zu beschädigen.
Unser Reich komme
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- 16. November 2020
Seit diesem Sommer sollen Italiens Katholiken ein neues Vaterunser beten: „Und verlasse uns nicht in der Versuchung“ lautet nun die letzte Zeile in einem Text, der natürlich keine neue oder gar verbesserte Übersetzung ist, sondern wohlwollend betrachtet eine einseitige Kommentierung, und weniger wohlwollend eine Verfälschung. Wenn man den eindeutigen Befund des Neuen Testamentes zu Grunde legt: Dort ist der Text an zwei Stellen (Matthäus 6, 9-15 und Lukas 11, 2-4) in unterschiedlichem Umfang und mit Abweichungen im Wortlaut überliefert, aber ausgerechnet die fragliche Zeile stimmt sowohl in der griechischen wie in der lateinischen Version beide Male exakt überein, und an der Übersetzung, wenn man denn übersetzen will, gibt es keinen Zweifel: Und führe uns nicht in Versuchung – Punkt.
Die Stelle ist den Modernisten auch in Deutschland seit langem ein Gräuel, weil sie nicht so recht zu ihrem weichgespülten Gottesbild passen will; die für Italien (mit Billigung oder auf Anregung des Papstes) vorgenommene Änderung hat auch hierzulande unter Assistenz der üblichen Verdächtigen entsprechende Diskussionen ausgelöst. Die deutschen Bischöfe haben dem jedoch eine Absage erteilt und dabei durchblicken lassen, daß sie vielleicht gerne wollten, sich aber aus ökumenischen Rücksichten nicht trauen: Die Aufgabe von zweitausend Jahren katholischer Lehre und Tradition könnten sie vielleicht verschmerzen, aber gegen Luthers „Das Wort sie sollen lassen stahn“ wollen sie sich doch nicht versündigen: Da wäre mit den Protestanten keine Ökumene zu machen!
Eine der vorzüglichsten Eigenschaften des Teufels, die ihm aus seiner Herkunft als gefallener Engel geblieben sein mag, ist seine unglaubliche Geduld und Beharrlichkeit (wie jeder von uns aus seinem eigenen Sünderleben allzu gut weiß). Er akzeptiert „Nein“ niemals nicht als eine Antwort, und so liegt der Vorschlag vom Frühjahr auch im Herbst wieder auf dem Tisch, diesmal aperterweise als Redaktions-Umfrage von „Christ in der Gegenwart“, wo an zehnter Stelle gefragt wird: „Wie in Italien und Frankreich wäre es auch in Deutschland an der Zeit, die Übersetzung des Vaterunser-Gebets zu überarbeiten?“ Und Umfrageergebnisse, das wissen wir ja wohl, sind die Form, in der der hl. Geist von Modernistens Gnaden am liebsten zu seiner Kirche spricht.
Nun ist, unabhängig von eventuellen Ergebnissen, nicht anzunehmen, daß die ökumenischen Bedenken der DBK-Strategen in diesem Herbst leichter auszuräumen wären als im Frühjahr – auch dieser Vorstoß wird daher ergebnislos bleiben; aber „Nein“ ist eben niemals eine Antwort, und der Teufel hat alle Zeit der Welt.
Interessant ist auch ein Blick auf andere Abschnitte des Fragebogens, die anzeigen, wo die Redaktoren von Christ und Welt auch sonst noch der Schuh drückt. Die drei schönsten davon in Frageform übersetzt:
- Darf Gott auch in emanzipierten Zeiten „Vater“ sein?
- Ist das Wort „geheiligt“ heute noch verständlich?
- Ist das Reich Gottes eine Sache der fernen Zukunft – oder sollen wir für seine Verwirklichung im Diesseits arbeiten?
Gut, den Streit um a) gibt’s schon länger – er wird aber selten so dämlich ausgedrückt wie hier. Mit b) sind wir in der Nähe unseres Dauerproblems: Ist der „Mensch von heute“ liturgiefähig – vulgo: Hat er noch irgendeinen Sinn für das, was über die elementarsten Bedürfnisse und Notwendigkeiten der materiellen Existenz hinausgeht? Und lohnt sich die Mühe, ihm diesen Sinn vermitteln zu wollen? Je nach der Antwort darauf is c) dann nur noch eine Binse: Wenn der Horizont des „Menschen von heute“ keinesfalls über seine Kopf hinaus reicht und im Normalfall eher deutlich unterhalb verläuft, dann müssen wir „das Reich“ bereits im im Diesseits verwirklichen. Wessen Reich? Unser Reich, was denn sonst?
Ordo Missæ VII: Die Opferung
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- 14. November 2020
Mit dem traditionell als „Opferung“ bezeichneten Offertorium beginnt der zweite Hauptteil der Messfeier – die eigentliche Opfermesse. Die innere Ordnung, der dieser Abschnitt folgt, erschließt sich allerdings nicht so leicht wie die Abfolge der Elemente im vorhergehenden Wortgottesdienst. Das eigentliche Opfer, die Vergegenwärtigung des Erlösungsopfers Christi am Kreuz durch den Priester „in persona Christi“ und die Kirche, folgt ja erst im anschließenden Kanon – es ist also durchaus berechtigt, die Frage zu stellen, wer opfert hier eigentlich was? Das seit unvordenklichen Zeiten zum Grundbestand des römischen Ritus gehörende Offertorium, das diesen Abschnitt einleitet, ist in den meisten Messen sehr allgemein gehalten und kann keine Antwort geben. Eher dann schon die an seinem Schluß stehende Sekret, die in vielen ausdrücklich von den herbeigebrachten und nun bereitliegenden Opfergaben handelt und damit aussagt, daß der eigentliche Zeitpunkt des Opfers noch nicht erreicht ist.
Vor dem Nachzeichnen der Ordnung, der die Gebete dieses Abschnitts folgen, ist allerdings in einem ersten Beitrag auf den Umstand einzugehen, daß dieser seit an die tausend Jahren zum Bestand der Messfeier im römischen Ritus gehörende Teil der Opfermesse von einigen Vertretern der liturgischen Bewegung und insbesondere vom Consilium zur Litugiereform als so „unordentlich“ empfunden wurde, daß sie ihn abschafften und durch eine Neudichtung ersetzt haben.
Tatsächlich enthalten die zwischen Offertorium und Sekret vom Priester leise und als Teile des Ordinariums gesprochenen „Privatgebete“ an einigen Stellen Formulierungen, die zu Mißverständnissen führen können. Etwa, wenn z.B. in der Darbringung des Brotes von immaculatam hostiam, von einer makellosen Opfergabe, die Rede ist, oder es bei der Bereitung des Weines heißt:
Wir opfern Dir Herr, den Kelch des Heiles, und flehen dich, den Allgütigen an, laß ihn, uns zum Segen und der ganzen Welt zum Heile, wie lieblichen Wohlgeruch vor das Angesicht Deiner göttlichen Majestät emporsteigen.
Hier fehlt nur noch die Geste des Ausgießen des Weines über den Altar, um das Bild eines Opfers zu vervollständigen, wie es an den Altären der Heidengötter, aber auch im Tempel Yahwes – dort freilich eher mit Blut statt mit Wein – zu Jerusalem, vollzogen wurde. Doch noch trägt das Brot, von dem der Priester hier spricht, die Makel alles Irdischen an sich; noch ist der Kelch, den er emporhebt, nicht wirklich der „Kelch des Heils“, sondern enthält ganz schlichten Wein, der lediglich als Opfer vorbereitet ist, wie es im anschließenden „Veni Sanctificator“ heißt.
Vier Kennzeichen einer wahren Liturgie
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- 11. November 2020
In einem Artikel auf New-Liturgical Movement, der seinerseits die Wiedergabe eines Vortrags vom Vergangenen September ist, gibt Peter Kwasniewski eine beeindruckende Analyse des Standes der Liturgie in der Kirche der Gegenwart, ihrer Stärken und Unzulänglichkeiten – und der Gründe dafür, wie es dahin gekommen ist. Sein Ausgangspunkt ist die Feststellung, daß die Feier der hl. Messe in der überlieferten Form sich (in den USA!) mehr und mehr ausbreitet – er führt das allgemein auf die kirchlichen Zerfallserscheinungen im aktuellen Pontifikat und dann noch einmal insbesondere auf die Erschütterungen durch die Corona-Krise zurück: Die Menschen suchen einen Halt und eine Seelsorge, Seelsorger, die ihnen keine Modeartikel verkaufen, sondern den Weg zu Wahrheit und Leben zeigen.
Doch es gibt in dieser positiven Tendenz auch Probleme. Vielen Katholiken fehlt es am Grundverständnis für das Wesen der Liturgie:
Es besteht großer Bedarf für sorgfältige, gedankenreiche und wohlfundierte Ausführungen zu allen liturgischen Angelegenheiten, damit wir unser Verständnis der komplexen Fragen, die hier angesprochen werden, vertiefen können, ohne die Geradlinigkeit unseres Glaubens und die Spontaneität unseres geistigen Lebens zu verlieren, während wir uns darum bemühen, die Heiligen zu werden, zu denen uns der Herr berufen hat.“
Als Hauptursache für den mangelnden Tiefgang nennt Kwasniewski den Umstand, daß sich das Nachdenken über die Liturgie hauptsächlich an zwei Fragen abarbeitet: Ist die Liturgie „gültig“ (d.h. bewirkt sie das sakramentale Geschehen) und erfolgt sie „rechtmäßig“ , also im Rahmen der kirchlichen Rechtsordnung? Zu beiden Aspekten bietet der Artikel eine kurze, verständliche und dennoch profunde Interpretation und Begründung. Ohne die Bedeutung dieser beiden Kriterien zu bestreiten, schlägt Kwasniewski jedoch vor, sie durch zwei weitere ebenso wichtige Punkte zu ergänzen: Angemessenheit (fittingness) und Authentizität. Durch ihre Einbeziehung, so der Autor, können die Mängel der aktuellen Diskussion leichter überwunden werden.
Kwasniewskis Beschreibung und Begründung der beiden zusätzlichen Kriterien soll hier kurz referiert werden.
Gott mehr gehorchen als den Menschen
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- 09. November 2020
Dieses Gebot steht im Zentrum des alten Testaments, und Jesus der Messias, seine Jünger und die Christen der frühen Zeit haben nie einen Zweifel daran gelassen, daß dieses Gebot diesen Platz auch im neuen Bund behalten sollte. „Wir können ohne den Sonntag nicht leben“ erklärten die Märtyrer von Abitene ihrem Richter – und gingen in den irdischen Tod, um das himmlische Leben zu erhalten. Unzählige andere haben es ihnen gleichgetan. Das Martyrium ist nicht die unabdingbare Verpflichtung eines jeden Christen, und der Versuch, sich ihm zu entziehen, ist keine unvergebbare Sünde – hier irrte Donatius von Karthago. Aber die Bereitwilligkeit, mit der die kirchlichen Amtsträger dem Anspruch eines größenwahnsinnig gewordenen Staates stattgeben, er allein könne über das gemeinsame Wohl aller und die höchsten Güter jedes Einzelnen befinden, muß erschrecken. Vor diesem Hintergrund zu lesen ist der kurze Nachruf auf den uns bislang völlig unbekannten britischen Rabbiners Lord Sacks, den Fr. Hunwicke am gestrigen Sonntag veröffentlicht hat.
Rabbi Lord Sacks
Die Nachricht vom plötzlichen Tod eines unserer vornehmsten Oberrabbiner hat mich tief getroffen. Lord Sacks war Engländer durch und durch. Er war ein Mann von hoher Kultur, der sich mit Leichtigkeit und Eleganz auszudrücken vermochte – eine seltene Fähigkeit. Weit über das billige Schlagwort vom „prominenten Intellektuellen“ hinaus war er ein Gelehrter.
Als einmal ein britisches Gericht sich anmaßte, eine Vorgabe des Jüdischen Gesetzes aufzuheben, das es als dem Gesetz dieses Landes untergeordnet betrachtete, formulierte er seinen Protest so: „Ein englisches Gericht hat diese Regelung als „rassistisch“ erklärt, und da es sich dabei um ein unverzichtbares Element des jüdischen Gesetzes handelt, erklärt es letzten Endes die jüdische Religion für rassistisch.“
Juden sind oft heftig dafür angegriffen worden, daß sie die Religion über die Nationalität stellen. Was für ein verdrehtes Herangehen. Gott und den Glauben an die erste Stelle zu setzen ist im Gegenteil in Imperativ, den wir mit ihnen gemeinsam haben; für uns ebenso wie für sie hat die Treue zu unserem Glauben Vorrang – und zwar immer, in guten Zeiten wie während einer Seuche – vor jeder irdischen Treue und Loyalität.
Im Stundengebet der Lateinischen Kirche lasen wir vor kurzem die Geschichte der Maccabäischen Brüder, die unter den Christen ebenso wie unter den Juden als Märtyrer angesehen werden und deren kostbare Reliquien wir im Zentrum des katholischen Rom verehren. Viele englische Priester werden gerade an diesem (Sonntag-)Vormittag bei ihrem Requiem für die Kriegsgefallenen die ebenso klare wie schonungslose Lesung aus dem II. Buch der Makkabäer vorgetragen haben.
Wie uns diese Märtyrer durch ihr kostbares Zeugnis für das Gesetz der Torah, das zu ihrer Zeit noch nicht Fleisch geworden war, gelehrt haben, steht der Glaube und der Gehorsam, in dem er sich ausdrückt und Gestalt annimmt, über allen Anordnungen weltlicher Autoritäten.
Weit, weit, darüber. Daß doch alle Katholiken das verstünden!
O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege! (Römer 11, 33)
Zahlen und Tendenzen zur überlieferten Liturgie
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- 06. November 2020
Die Ergänzungen des Messbuchs von 1962 durch einige Präfationen und Heiligenmessen aus dem Missale 69 in diesem Frühjahr hatten nicht nur in Rom heftige Diskussionen (Pandemie-Pandämonium) über die Zukunft der überlieferten Liturgieausgelöst. Möglicherweise waren diese auch der Auslöser für eine von der Glaubenskongregation angeordnete Umfrage im Weltepiskopat. Sie sollte ermitteln, in welchem Umfang in den Diözesen Messfeiern und die Spendung der Sakramente im alten Ritus durchgeführt werden und welche Erfahrungen in den Bistümern in dieser Hinsicht gemacht worden sind. Bei den Anhängern der Tradition hatte die Anordnung dieser Umfrage einigen Argwohn ausgelöst – spätestens die Auflösung von Ecclesia Dei hat das während des Pontifikats von Benedikt XVI. aufgebaute Vertrauen vielfach erschüttert. Inzwischen liegen die Antworten aus den Bistümern bei der Glaubenskongregation vor. Offizielle Informationen zu Zahl und Inhalt dieser Berichte gibt es bisher nicht, aber im Umfeld der Ende Oktober in coronamäßig stark reduziertem Umfang durchgeführten Summorum-Pontificum-Konferenz in Rom konnten einige aufschlußreiche Gespräche geführt werden. Joseph Shaw, der Vorsitzende des englischen Zweigs der internationalen Una-Voce-Konföderation, der zusammen mit der deutschen Vorsitzenden von Pro Missa Tridentina, Monika Rheinschmitt, mit in Rom war, hat auf Rorate Cæli seinen dort gewonnen Eindruck mitgeteilt, daß die eingegangenen Berichte jedenfalls nicht generell negativ gewesen wären und daß nicht mit irgendwelchen unerfreulichen Auswirkungen zu rechnen sei.
Neben den Umfrageergebnissen aus den Bistümern liegt der Glaubenskongregation jetzt zusätzlich auch ein umfangreicher Bericht der Internationalen Una Voce vor, den die Vereinigung zeitgleich mit der vatikanischen Umfrage erstellt hat. Er enthält aus 368 Diözesen in 52 Ländern Erfahrungsberichte und Zahlenmaterial zur Erreichbarkeit von Zelebrationen im alten Ritus aus der Sicht der Gläubigen und einiger sie betreuender Priester. Die beträchtliche Arbeit, einen solchen Bericht zusammenzustellen, hatte die „Latin Mass Society of England and Wales“ übernommen, und in ihrem zweimal jährlich erscheinenden Mitteilungsblatt „Gregorius Magnus“ ist jetzt auch ein Überblicksartikel erschienen, der wichtige Informationen aus dem Bericht zusammenfasst. Die aktuelle Ausgabe von „Gregorius Magnus“ ist auch als PDF abrufbar.
Etwa gleichzeitig mit dieser Ausgabe der englischen Veröffentlichung hat die deutsche „Pro Missa Tridentina“ ihr ebenfalls zweimal jährlich erscheinendes Magazin herausgebracht - „Dominus Vobiscum“. Im Rahmen eines Artikels über die nunmehr 30-jährige Tätigkeit dieses deutschen Zweiges der Una-Voce-Vereinigung werden hier auch Zahlen über die Entwicklung der Meßorte für den überlieferten Ritus in den deutschsprachigen Ländern geboten. Unerwartetes Ergebnis einer ersten Durchsicht der gezeigten Zahlen: Den Spitzenplatz in diesem Jahr hat das Bistum Basel mit 17 Messorten; Schlußlichter in Deutschland sind u.a.Essen mit nur 1 und Fulda mit nur 2 Plätzen. Für Deutschland zeigt die Zahl der erfassten Meßorte nach einem deutlichen Anstieg nach Erlaß von Summorum Pontificum eine gewisse Stagnation, teilweise auch einen leichten Rückgang in den Jahren nach 2010. Die Zahl der Teilnehmer an den Meßfeiern wurde nicht ermittelt, sie ist nach hier vorliegenden Einzelinformationen jedoch generell auch weiterhin deutlich ansteigend.
Eine ins Einzelne gehende Tabelle der für Deutschland erfaßten Entwicklung bei den Meßorten, die zwischen Orten mit mindestens 1 Messfeier pro Monat und solchen mit überlieferter Liturgie an jedem Sonntag unterscheidet, steht auf der Website von PMT als PDF zum Download.
Die aktuelle Ausgabe von Dominus Vobiscum (Bild oben) enthält neben Informationen und Zahlen zu „30 Jahre Pro Missa Tridentina“ einen Auszug in Übersetzung aus dem 1. Kapitel des Buches von Peter Kwasniewski „Reclaiming Our Roman Catholic Birthright – The Genius and Timeliness of the Traditional Latin Mass (Angelico-Press 2020); einen Text über den „Norden in der Liturgie“ von Jeremy Holmes und einen Beitrag von Kanonikus Richard von Menshengen (Institut Christus König) zur 800-jährigen Geschichte des Klosters Maria Engelport (fast) an der Mosel. Bezugsmöglichkeiten für die aktuelle Ausgabe von „Dominus vobiscum“ werden auf der Website von Pro Missa Tridentina mitgeteilt; viele Artikel aus früheren Ausgaben sind dort auch als PDF verfügbar.