„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Gibt es eine Messe des Konzils?
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- 19. November 2022
Komische Frage – natürlich gibt es die. Es ist die Messe, die an allen Konzilstagen von 10 000 teilnehmenden Priestern und Bischöfen zelebriert wurde, und vom römischen Klerus ebenfalls: Die Messe, deren Ordo nach dem Konzil von Trient in dessen Auftrag von einigen Irrtümern der damals modernen Zeit gesäubert und so 1570 von Papst Pius V. promulgiert worden war. Nicht als „neues“ Missale – in vielem eher auf den Stand des 13. Jh. zurückgeführt – und erst recht nicht als neue und ausschließliche Form der lex orandi des römischen Ritus, sondern als die Heilige Messe, wie sie seit unvordenklichen Zeiten (Papst Damasus im 4., Papst Gregor im 6. Jahrhundert) gewesen war und auch künftig immer sein sollte.
Aber wenn diese Messe die „Messe des Konzils“ war, wenn all die Bischöfe und Priester sie täglich andächtig feierten, um das Erlösungsopfer des Herrn auf unblutige Weise gegenwärtig zu setzen, wie könnte dann in der Konzilsaula und später in dessen Dokumenten ein anderer „Geist“ gewaltet haben als eben der, den die Konzilsväter jeden Morgen im „Veni, sanctificator omnipotens“ herabgefleht haben? Was muten uns diese Rochegrillos denn zu, wenn sie ohne vor Scham im Boden zu versinken behaupten, die Konzilsväter hätten morgens einen Geist mit Verfallsdatum angerufen und nachmittags dann dem der Zukunft gelauscht? Ist der heilige Geist denn etwa schizophren? Oder sind es nicht eher die bergoglianischen Meisterdenker, die uns ihre Erfindung der nicht mehr kompatiblen lex orandi verkaufen wollen. Und dabei wollen sie sie ja noch nicht einmal „verkaufen“ oder sonstwie schmackhaft machen. Sie wollen sie uns mit Zwang eintrichtern, unter eklatantem Mißbrauch ihrer Amtsmacht aufzwingen, wie es nie zuvor in der Kirche unternommen worden ist.
Aber: Wenn die so für sakrosankt und alleinseligmachend erklärte Messe des Novus Ordo von 1969/70 nicht die Messe des Konzils ist – was ist sie dann? Das ist nun eine wirklich gute Frage – was man schon daran erkennt, daß sie nicht leicht zu beantworten ist. Um an der Oberfläche anzufangen: Der Novus Ordo ist ein neuer Ritus, der von der 1964 von Paul VI. unter Leitung des umstrittenen Hannibal Bugnini eingesetzten Kommission des „Consilium ad exsequendam Constitutionem de Sacra Liturgia“ entwickelt und dann vom Papst 1969 promulgiert wurde. Es ist ein offizieller Ritus der römischen Kirche - allerdings nicht mehr der römische Ritus, wie er von Gregor dem Großen bis Johannes XXIII. zelebriert wurde. Er wurde 1969 in Kraft gesetzt, obwohl die Voraussetzungen dafür noch gar nicht geschaffen waren. Es gab noch nicht einmal für Italienisch ein reguläres Messbuch. Die Legalität des Rechtsaktes Pauls VI. kann dennoch schwerlich bestritten werden – ein Papst müßte schon in drastischer Weise gegen jedes geltende Recht verstoßen, um ein solches Urteil zu begründen. Aber es bleiben starke Zweifel an der Legitimität und der Prudentia seines Vorgehens.
Wahre Traditionis Custodes
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- 16. November 2022
Während die deutschen Regionalgeschäftsführer dabei sind, dem Papst ihren mehr als zweifelhaften Businessplan schmackhaft zu machen, hat Kardinal Müller ein weiteres Mal in aller wünschenswerten Deutlichkeit ausgesprochen, was aus katholischer Sicht von dieser Agenda zu halten ist. Im Interview mit Lothar C. Rilinger wiederholte er dabei seinen von den deutschen Staatsbischöfen wütend zurückgewiesenen Hinweis auf die Staatskirchler der Nazizeit mit einem Zitat aus der (evangelischen!) Barmer Theologischen Erklärung vom 31. Mai 1934:
Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung annehmen. […] Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.“ Und er fügt auch gleich die Aktualisierung hinzu: „Statt zum Kreuz Christi aufzuschauen und die Siegesfahne des Auferstandenen der Menschheit voranzutragen, ziehen die Protagonisten der Deutsch-Synodalen die Regenbogenfahne hoch, die eine öffentliche Absage an das christliche Menschenbild darstellt. Sie haben das Glaubensbekenntnis durch das Bekenntnis zu den Götzen einer neu-heidnischen Religion ersetzt.“
Sein Fazit ist vernichtend:
In Deutschland geht es aber um den Versuch, die katholischen Institutionen, die Kirchensteuer und den Gebäudebestand für eine Organisation, die den katholischen Glauben in seinen wesentlichen Elementen aufgegeben und den Boden der Offenbarung definitiv verlassen hat, in Besitz zu nehmen.“
Und auch den Papst erinnert der Kardinal in aller Klarheit an seine Pflichten und daran, was er kann und was nicht:
UVK-III: Vortrag Bischof Schneider
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- 15. November 2022
Soeben ist die dritte Ausgabe der Una-Voce Korrespondenz 2022 erschienen. Inhaltliches Schwergewicht ist die die deutsche Übersetzung des Vortrages von Weihbischof Athanasius Schneider bei der Catholic Identity Cionference 2022 Anfang Oktober in Pittsburgh, über den wir hier bereits kurz nach der Konferenz berichtet hatten. Unsere damalige Zusammenfassung hat zwar alle wesentlichen Punkte erfasst, aber sie kann die Lektüre des vollständigen Textes nicht ersetzen. Zum einen wegen der zahlreichen Zitate aus den Schriften des Alten und des Neuen Testaments sowie den Werken der Kirchenväter, mit denen der Bischof das Wesen der Liturgie beschreibt und begründet, warum sie willkürlicher Veränderung durch Gremien – und hätten sie auch den Auftrag und die Bestätigung eines Papstes selbst – entzogen ist. Dann aber auch wegen des überaus ernsten Tones, in dem Bischof Schneider seine Argumente vorträgt: Nein, es geht hier nicht um subjektive Vorlieben oder echte bzw. vermeintliche pastorale Notwendigkeiten, sondern es geht um das Herzstück des Gottes-Dienstes der Kirche selbst.
Der Widerstand gegen den römischen Angriff, der die überlieferte Liturgie und Lehre aus der Kirche herausdrängen will, ist kein Akt nostalgischer Starrheit oder gar ein Aufstand gegen Papst und Konzil, sondern eine Zeichen der Liebe für die Kirche. Schneider:
Aus Treue und Liebe für die hl. Mutter Kirche und für die Ehre des Apostolischen Stuhles sehen sich Bischöfe, Priester und die Gläubigen unserer Tage dazu verpflichtet, die überlieferten Formen der heiligen Messe und der Feier der Sakramente zu bewahren. Die gegenwärtigen Machthaber hassen das Heilige und verfolgen daher die überlieferte Messe. Eure Antwort sollte nicht in Zorn und Verzweiflung bestehen, sondern in einer tief verwurzelten Gewissheit von der Wahrheit und des inneren Friedens und Vertrauens in die göttliche Vorsehung.“
Für jeden, der sich selbst vergewissern oder Menschen in seiner Umgebung von der Berechtigung dieser Aussage überzeugen will, ist der in der UVK gebotene vollständige Text des Vortrages von Bischof Schneider eine unentbehrliche Hilfe. - Bestelladresse am Ende unseres Artikels.
Zwei weitere Beiträge der aktuellen Ausgabe lassen Patres der Piusbruderschaft zu Wort kommen. Pater Jürgen Wegner FSSPX äußert sich im Gespräch mit Angela Kirsch zur Übernahme der mitten im Stadtzentrum von Wien gelegenen Minoritenkirche und den Plänen der Bruderschaft für den Ausbau dieses pastoralen Stützpunktes. In einem weiteren Gespräch, das Savio Löffler mit drei neu geweihten Priestern der Bruderschaft geführt hat, geben diese Einblick in ihre Motive und ihren Bildungsweg.
Der letzte größere Beitrag der Ausgabe wendet sich einem Thema zu, das nach Ansicht vieler Freunde der Tradition größere Beachtung verdient: Der Kirchenmusik. Auch dieser Artikel hat die Form eines Gesprächs. Angela Kirsch hat mit dem 2019 in den Ruhestand getretenen langjährigen Augsburger Domkapellmeister Reinhard Kammler über seine Erfahrungen über die Notwendigkeit, die Möglichkeiten aber auch die Grenzen einer der Tradition verpflichteten Kirchenmusik gesprochen. Domkapellmeister in Augsburg – das bedeutet, daß die Liturgie in der Regel nach den Büchern Pauls VI. zelebriert wird, aber auch da bieten sich nutzenswerte Möglichkeiten.
Mit diesen Beiträgen bildet die aktuelle Ausgabe der UVK ziemlich genau das Spannungsfeld ab, in dem sich künftig das Engagement der Verteidiger der überlieferten Lehre und Liturgie bewegen muß: Von der Piusbruderschaft bis zu den Priestern und Laien, die aus verschiedenen Gründen – das können berufliche, das können aber auch geistliche sein – in einem dem Novus Ordo verpflichteten Umfeld tätig sind. Diese Spannweite macht die Dinge nicht leichter, aber das entbindet nicht von der von Bischof Schneider so eindrucksvoll begründeten Verpflichtung, die Tradition gegen die Willkür dieses Pontifikats zu verteidigen.
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Erbschleicher und Leichenfledderer
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- 14. November 2022
Da der Schwerpunkt unseres Interesses auf der Liturgie und da - vielleicht unzulässig verengt - auf der Liturgie der hl. Messe liegt, geraten uns die der Tradition zuneigenden Frauengemeinschaften leicht aus dem Blickfeld. Zumal viele von ihnen bei aller Treue zu ihrem Gründungscharisma entweder in der Euphorie der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts oder auch später auf Druck aus Rom der Betreuung durch Priester zugestimmt haben, die im Novus Ordo zelebrieren. In der Regel erfolgen diese Zelebrationen in durchaus würdiger Form, und je traditionsorientierter sdie Frauenorden sind, desto weniger dringt von ihrer Liturgie und Spiritualität an die Öffentlichkeit. Manches erfahren wir nur unter der Bedingung, hier nichts darüber zu schreiben.
Das hat gute Gründe, denn das aktuelle Pontifikat hat insbesondere den kontemplativen Frauenorden einen ebenso erbitterten Kampf angesagt wie der „alten Messe“ – und zwar unabhängig davon, welche Liturgie dort gefeiert wird. Hauptinstrument zur Unterwerfung der Frauenorden unter den Konzilsgeist ist die Instruktion Cor Orans, über deren verhängnisvollen Einsatz wir vor ziemlich genau einem Jahr hier schon einmal berichtet haben. Auch über die Situation im traditionsreichen Kloster der Karmeliterinnen von Philadelphia war hier – in der Übersetzung eines Artikels von Fr. Hunwicke – schon zu lesen. Das Schicksal dieses Klosters ist nun seit diesem Frühjahr endgültig entschieden – es wird geschlossen, und die Immobilie (Wert geschätzt 10 Millionen $) fällt nach einigen darauf abzielenden Machinationen an die Diözese.
Das Thema stand bei uns auf der Liste, aber bevor wir uns dem umfangreichen Material zuwenden konnten, hat heute kath.net auf der Grundlage der von Maike Hickson auf LifeSiteNews veröffentlichten Informationen (hier einer ihrer jüngsten Berichte zum Thema) einen Artikel zu Philadelphia veröffentlicht, der einen ersten Überblick ermöglicht. Der Befund ist niederschmetternd – aber überaus aussagekräftig für den in diesem Pontifikat herrschenden Ungeist.
Und wenn von raffgierigem Ungeist die Rede ist, kommen wir nicht umhin, auch auf diesen Artikel von Sandro Magister vom 11. November zu verweisen, in dem beschrieben ist, mit welchen Polizeistaatsmethoden der ursprünglich von Franziskus selbst eingesetzte Finanzermittler Milone aus dem Spiel genommen wurde, als seine Ermittlungen den Interessen der Mafia-Mächtigen in die Quere kamen.
Wer soll die Scherben zusammenkehren?
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- 12. November 2022
New Liturgical Movement berichtete dieser Tage über ein Interview (hier das Original auf Französisch), das Bischof Aillet von Bayonne dem konservativen französischen Magazin L’Homme Nouveau gegeben hat. Der Bischof sprach darin von beträchtlichen Unterschieden, die er zwischen dem Motu Proprio des Papstes und den anschließend von der Liturgiebehörde veröffentlichten „Responsa ad dubia“ erkennen will: Franziskus habe beim Ad-Limina Besuch der französischen Bischöfe gesagt, er wolle die Feier der Messe im überlieferten Ritus einschränken, während die Responsa Roches das auf die Spendung sämtlicher Sakramente ausgedehnt habe. Demgegenüber habe Franziskus durch seinen Staatssekretär Parolin mehrfach darauf hingewiesen, man müsse den Gläubigen, die der alten Liturgie verbunden sind, väterlich zuhören und ihnen Zeit geben. Es gehe um einen Prozess des Wachstums und der Erkenntnis.
Nun, das klingt für unsereinen nach den üblichen Phrasen dieses Pontifikats und gewinnt kaum an Glaubhaftigkeit durch die in den letzten Wochen mehrfach wiederholten scharfen Angriffe des Papstes auf die „rückwärtsgewandten Ewiggestrigen“. Dennoch zieht Bischof Aillet daraus den Schluß:
Wir“ – d.h. in erster Linie die französischen Bischöfe – „sind nicht gezwungen, das Motu Proprio unmittelbar und in drastischer Form umzusetzen. Im Allgemeinen sind unsere Beziehungen mit diesen Gemeinschaften doch so einverständlich, daß man gerne in einen wirklichen Dialog mit ihnen eintreten möchte: Über das Missale, über die Gründe, die sie für dies und jenes haben, über die Sakramente, über die liturgischen und katechetischen Bücher, die sie verwenden, um so die Dinge besser zu verstehen und vor allem, um das Gespräch nicht abreißen zu lassen.“
Bieten Rituskirchen den Ausweg?
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- 10. November 2022
(Fortschreibung des Beitrags vom 29. Oktober)
Auf den ersten Blick bietet das Konzept der Rituskirche einen Ausweg aus der Kirchenkrise, wie sie sich in der von Traditionis Traditores (TC) manifestierten Absicht zur endgültigen Austreibung der überlieferten Liturgie aus dem Leben der Kirche darstellt. Die Priester und Gläubigen der Tradition würden damit aus dem seinen Namen ohnehin nur noch zu Unrecht tragenden römischen Ritus ausscheiden und eine „Kirche eigenen Rechts“ bilden. Diese Teilkirche würde weiterhin der päpstlichen Jurisdiktion unterstehen, hätte aber wie andere „Rituskirchen“ auch ihre eigene historisch gewachsene Liturgie – und in eiem durchaus begrenzten Rahmen – ihr spezifisches kanonisches Recht. Was daran realistisch und was Wunschvorstellung ist, wäre näher zu untersuchen.
Die heute bestehenden Rituskirchen oder „Kirchen eigenen Rechts“ sind in keinem Fall aus dem Nichts errichtet worden, sondern beruhen auf der Rückkehr in die Einheit von Kirchen oder ihren Teilen, die aus historischen oder politischen Gründen oft schon seit Jahrhunderten „unabhängig“ existierten. Prinzipiell gilt das auch für die Ordinariate ehemaliger Anglikaner, auch wenn diese nicht den Status von Rituskirchen haben und inzwischen auch der Übertritt von Einzelpersonen bzw. -familien aus „stammkatholischen“ Gemeinden möglich ist.
Einziger Fall, daß eine aus liturgischen Motiven erfolgte Schisma-ähnliche Spaltung innerhalb eines bestehenden katholischen Bistums durch die Errichtung einer besonderen Jurisdiktion für die „Altrituellen“ überwunden wurde, ist Campos in Brasilien. Über die Einzelheiten der damaligen Situation ist hierzulande wenig bekannt. Der damalige Bischof von Campos Antônio Castro Mayer hatte sich geweigert, die Reformen Pauls VI. umzusetzen und war schließlich 1981 zum Rücktritt gezwungen worden. Danach baute er mit seinen Anhängern als Träger der „altrituellen“ Seelsorge in Campos die Priestervereinigung Johannes Maria Vianney auf – eine mit dieser freundschaftlich verbundene Parellelorganisation zur Piusbruderschaft. Da Mayer 1988 als Co-Consekrator an den irregulären Bischofsweihen der Bruderschaft mitwirkte, wurde er zusammen mit Erzbischof Lefbvre exkommuniziert. Damit waren die Voraussetzungen für ein Schisma gegeben, das allerdings niemals offiziell erklärt worden ist.
Nach dem Tod Mayers 1991 weihten die Bischöfe der Piusbruderschaft mit Licino Rangel einen Priester der von Mayer gegründeten Vereinigung zum Bischof. In den Jahren nach 2000 konnte Bischof Rangel eine Vereinbarung mit Rom erreichen, die schließlich durch die Errichtung der „Apostolischen Personaladministratur vom Hl. Johannes Maria Vianney auf dem Gebiet der Diözese Campos“ zur Beendigung der Abspaltung führte. Rangel wurde offiziell zum Titularbischof von Zarna geweiht und als Administrator eingesetzt. Vermutlich vereinbarungsgemäß trat Rangel schon im kommenden Jahr „aus Gesundheitsgründen“ zurück, und sein Nachfolger wurde der ebenfalls offiziell geweihte und bis heute amtierende Bischof Rifan. Nicht alle Details der damals unter intensiver Beteiligung von Kardinal Ratzinger erzielten Vereinbarung sind öffentlich bekannt. Von daher ist schwer zu sagen, inwieweit Campos das Vorbild für die Errichtung einer ähnlichen Institution anderswo sein könnte – zumal es unseres Wissens nirgendwo vergleichbare Voraussetzungen gibt.
Während das kleine „Schisma von Campos“ nur ein Jahrzehnt gedauert hat, bringt es die wesentlich größere anglikanische Abspaltung auf über 500 Jahre; sie hat im Zuge der Ausweitung des britischen Empire weltweite Dimensionen angenommen.