Frage: „Wozu sind wir auf Erden?“
Antwort: „Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, ihn zu lieben, ihm zu dienen und einst ewig bei ihm zu leben.“
Frage Nr. 1 aus dem „Grünen Schulkatechismus“ von 1955
Themen und Meldungen:
Die 3. Woche
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- 21. Januar 2017
Schon die 2. Woche hatte für Rom das Ende der Weihnachtszeit gebracht – zumindest visuell: Am 11. Januar sind Weihnachtsbaum und Krippe auf dem Petersplatz abgebaut worden – sonst standen sie nach Möglichkeit bis zu Mariä Lichtmess am 2. Februar. Auch im übrigen geht in Rom alles seinen traurigen Gang. Zum Lutherjahr gibt es beim Vatikan eine Luther-Briefmarke, sicher doch. Amoris Laetitia erweist sich immer mehr als Sprengsatz, geeignet, die nach außen hin mühsam gewahrte Einheit zwischen der Kirche der Tradition und der Kirche „nach 1965“ endgültig aufzubrechen. Nur, daß neuerdings immer öfter so getan wird, als sei „vor 2013“ gar nichts gewesen: Erst unter Franziskus habe die Kirche zu ihrem wahren Geist gefunden.
Was ist dieser Geist? Will man der Laudatio glauben, mit der am Freitag anläßlich seiner Ehrung mit dem „Freiheitspreis der Medien“ die Verdienste von Kardinal Marx beschrieben wurden, ist das „eine Theologie, die den Geist der freiheitlichen Aufklärung atmet und zugleich der Idee der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet ist“. Darin liegt das Kennzeichen der nicht erst bevorstehenden, sondern der bereits vollzogenen Spaltung: Daß der einen Seite als hohes Lob erscheint, was von der anderen als Beschreibung der vollendeten Apostasie wahrgenommen wird.
Das ist keine einseitige Sache: Am 16. Januar verhängte Bischof Bermudez von Pereira gegen den Priester Luis Carlos Uribe eine der höchsten Strafen, die das Kirchenrecht vorsieht: Die suspensio a divinis, verbunden mit ausdrücklichem Verbot jeglicher Meinungsäußerung und dem Gebot für die Katholiken der Diözese, nicht auf den Priester zu hören. Begründung: Uribe habe öffentlich seinen Widerspruch gegenüber den lehrmäßigen und pastoralen Aussagen des Papstes hinsichtlich der Ehe und der Eucharistie geäußert. Damit sei er entsprechend Can 1364;1 vom Glauben abgefallen und habe nach Can 751 eine schismatische Spaltung verursacht. (Quelle)
Bischof Bermudez ist anscheinend nicht der einzige, der das Regime Franziskus‘ in Rom als Ermutigung begreift, eigene despotische Neigungen auszuleben und nach dem Satz zu verfahren: Recht ist, was ich als Recht durchsetzen will. In den USA hat Bischof Malloy von Rockford in einem Brief an seinen Klerus das Motu Proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt für seinen Machtbereich außer Kraft gesetzt – zumindest lebt er in der Vorstellung, das tun zu können: Zusammen mit einem generellen Verbot der Meßfeier „ad orientem“ macht er auch jede Zelebration der hl. Messe im überlieferten Ritus von einer vorher einzuholenden bischöflichen Genehmigung abhängig. Ein klarer Widerspruch zur Aussage des Artikels 2 im päpstlichen Gesetz, der bestimmt: „Für eine solche Feier nach dem einen oder dem anderen Messbuch benötigt der Priester keine Erlaubnis, weder vom Apostolischen Stuhl noch von seinem Ordinarius“.
Sich darauf zu berufen – ist das nur Starrheit pharisäischer Schriftgelehrter, für die im Pontifikat der Barmherzigkeit kein Platz mehr ist? Oder sind Bischöfe wie die genannten authentische Repräsentanten einer neuen postkatholischen Kirche von Regionalität, Dezentralisierung und Inkulturation, deren Geist je nachdem von der freien Marktwirtschaft oder peronistischem Caudillotum bestimmt ist?
Das Gute an der schlechten Sache ist, daß wir solche Fragen vielleicht aufwerfen können, aber nicht beantworten müssen. Für uns reicht es völlig, an dem festzuhalten, was immer und durchgängig als katholisch galt und auf den großen Kirchenversammlungen vom 4. bis ins 20. Jahrhundert übereinstimmend als katholische Lehre verkündet und von Päpsten feierlich bekräftigt worden ist.
Der Rest ist Privatvergnügen und geht auf eigenes Risiko. Dieses Risiko ist hoch, besonders für Bischöfe. Es war der hl. Chrysostomus, der gesagt hat: „Die Wege der Hölle sind mit den Schädeln von Bischöfen gepflastert“.
Dominikaner-Liturgie II
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- 20. Januar 2017
Im Verlag der englischen Dominikaner in Oxford ist 1948 ein Ordinarium Missæ des Dominikanerordens herausgekommen, das seit längerem auch als PDF im Internet verfügbar ist. Es gibt den vollständigen Text für die überlieferte Ordensliturgie. Allerdings sind die Rubriken die für eine stille Messe und geben keine volle Auskunft für die über die Textunterschiede hinausgehenden Besonderheiten insbesondere beim feierlichen Hochamt.
Die Gebete an den Stufen des Altars, insbesondere das Confiteor, sind deutlich kürzer als im römischen Ritus. Dafür enthält das Confiteor eine Anrufung des Ordensvaters Dominicus und den Hinweis auf durch Unterlassung begangenen Sünden, wie er 1970 auch in die reformierte Liturgie übernommen worden ist.
Auch die Opferung ist deutlich kürzer; sie beginnt mit dem „Quid retribuam Domino pro omnibus quæ retribuit mihi“, das im Ritus Roms erst zur Vorbereitung der Kommunion des Priesters gebetet wird. Die Darbietung des Kelches und des auf der daraufliegenden Patene liegenden Brotes erfolgt in Einem. Die daran anschließende Händewaschung zitiert lediglich den Anfangsvers von Psalm 25, 6-12. Den Abschluß der Opferung bildet ein Orate Fratres, dem kein Suscipiat folgt. Es geht sofort weiter mit dem einleitenden Dialog zur Präfation.
Die Präfationen selbst – das Ordinarium von 1948 enthält 16 verschiedene – entsprechen dem römischen Grundmuster. Neben den üblichen Festpraefationen gibt es auch solche zum Fest des Hl. Dominikus, des hl. Thomas von Aquin und des hl. Franziskus. Die Canongebete selbst folgen – abgesehen von einigen durch besonderen Bezug auf das Tagesfest leicht modifizierten Sätzen – vollständig den römischen, auch die Heiligenliste des Comunicantes und ebenso die Wandlungsgebete selbst. Eine Abweichung gibt es erst beim Nobis quoque peccatoribus, in dessen Heiligenliste die Namen Lucia und Anastasia ausgelassen sind.
Pater Noster, Embolismus und Agnus Dei sind wieder genau so wie „bei den Römern“, allerdings erfolgt die Brotbrechung unter dem Gebet Haec Commixtio nicht vor, sondern nach dem Agnus Dei. Die anschließenden Gebete zur Kommunion des Priesters sind etwas gekürzt. Es gibt in diesem Ordinarium für die stille Messe keinen Friedensgruß – der war der Konventsmesse vorbehalten. Sehr wohl vorgesehen ist demgegenüber eine Kommunion von Gläubigen, die durch das (verkürzte) Konfiteor eingeleitet wird. Bei den Gebeten zur Purifkation des Kelches entfällt das abschließende Corpus tuum.
Der Abschluß der Messe entspricht wieder weitgehend dem römischen Gebrauch; bei Messen ohne Gloria erfolgt die Entlassung nicht mit Ite, missa est sondern mit Benedicamus Domino. Es folgt das Schlußevangelium und im sonntäglichen Hochamt – wir sind in England – ein besonderes Gebet für den König.
Der hier skizzierte Ordo ist ein typischer Vertreter der monastischen und überhaupt der vom römischen Gebrauch abweichenden lokalen Liturgien der lateinischen Ritenfamilie des hohen Mittelalters. Der Canon ist fast Wort für Wort mit dem römischen identisch. In den anderen Teilen der Messe gibt es größere oder kleinere Unterschiede. Bei den Ordensliturgien tendieren diese Unterschiede in der Regel zu Verkürzungen – schließlich stand die Privatmesse der Ordenspriester neben der feierlichen Konventsmesse und war darüber hinaus in das den gesamten Tagesablauf bestimmende Offizium einbezogen. Bei einigen Lokalliturgien – besonders deutlich im Pontifikalamt am traditionsreichen Bischofssitz von Lugdunum/Lyon – kommt es auch zu Erweiterungen, die hauptsächlich Ein- und Auszüge, Prozessionen und ähnliche Rahmenelemente betreffen. Der Text des Canons wird dadurch in der Regel gar nicht oder nur peripher (z.B. in den Heiligenlisten) betroffen.
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Das Bild oben entstammt einer Bildersammlung zur Zelebration eines feierlichen Hochamtes im dominikanischen Ritus 2011 in Oxford auf New Liturgical Movement. Ein gesungenes Amt in diesem Ritus findet, wie bereits mehrfach gemeldet, am morgigen Samstag in Berlin statt.
Dominikaner-Liturgie I
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- 19. Januar 2017
Zur Ergänzung unseres Hinweises auf die am kommenden Samstag stattfindende Zelebration im überlieferten Ritus der Dominikaner in Berlin hier einige Bilder von Besonderheiten der Feier der hl. Messe nach dieser Ordnung.
Zu den wenigen Dominikanerpatres in Deutschland, die heute noch entsprechend den Vorgaben von Summorum Pontificum die überlieferte Ordensliturgie zelebrieren, gehört P. Rodrigo Kahl OP, der heute unter anderm als Dozent am Priesterseminar der Petrusbruderschaft in Wigratzbad tätig ist. P. Kahl war im Herbst 2007 für einige Tage in Berlin und hat in dieser Zeit mehrfach am Institut St. Philipp Neri im Ritus der Dominikaner zelebriert. Die dabei entstandenen Photos entsprechen dem Stand der Digitalphotographie von vor 10 Jahren - sie sind die besten, die wir haben.
Obwohl es durchaus sichtbare Unterschiede zwischen dem Usus der Dominikaner und dem allgemeinen römischen Ritus gibt, gab es laut P. Kahl in der Vergangenheit praktisch keine Problem, Dominikaner auch als Vertretung oder bei Exerzitien oder Volksmissionen zur Zelebration einzusetzen: Die Ministranten erhielten kurz vor der Messe ein paar gezielte Instruktionen - zusammen mit einem gelegentlichen Wink des Zelebranten klappte das dann schon. Die Gläubigen wurden manchmal vor der Messe darauf hingewiesen, daß sie mit einigen äußerlichen Abweichungen vom Gewohnten zu rechnen hätten, manchmal auch nicht. Es gab ein allgemeines und fast immer berechtigtes Grundvertrauen, daß das, was sich vorne am Altar abspielte, schon seine Richtigkeit haben werde.
Es war dieses Grundvertrauen, das dann im Zuge der Liturgiereform von den Revolutionären vielfach mißbraucht wurde, um Änderungen einzuleiten, die im Lauf der Zeit vielfach auch das Verständnis des Inhaltes der Messfeier grundlegend veränderten.
Von Polarisierung zu Spaltung
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- 17. Januar 2017
Am vergangenen Samstag hat der Osservatore Romano, faktisch das Amtsblatt der gegenwärtig den Vatikan beherrschenden Modernisten, die Anwendungskriterien der maltesischen Bischöfe zu Amoris Laetitia veröffentlicht. Sie enthalten unter Bezug auf die umstrittenen Fußnoten des päptlichen Dokuments die Freigabe der Kommunion und Erlaubnis zur Weiterführung ihres irregulären Lebenswandels für die sog. geschiedenen Wiederverheirateten. Einziges Kriterium dafür ist, daß sich die Betroffenen „mit einem gebildeten und erleuchteten Gewissen ... in Frieden mit Gott“ sehen. Wie das möglich sein soll, da jede Gewissensbildung anhand der geltenden Lehre der Kirche und des katholischen Katechismus dem entgegensteht, wird nicht ausgeführt. Was bis jetzt verbindlich war, gilt ab heute als irrelevant.
Die katholische deutsche Tageszeitung Die Tagespost führte dazu gestern in einem Kommentar von Guido Horst aus:
Der Graben wird tiefer. Florenz gegen Rom, Polen gegen Argentinien, Malta gegen Mailand. Das nennt man ein faktisches Schisma.“
Damit wird das S-Wort auch in einer Publikation verwandt, die sich - bei aller Bemühung um die Treue zur überlieferten Lehre - in der Vergangenheit doch stets bemühte, Zuspitzungen zu vermeiden und Gräben eher einzuebnen, als noch weiter aufzureißen. Man geht wohl nicht fehl, darin ein Indiz dafür zu erkennen, daß das unglückselige Pontifikat von Franziskus mit der Veröffentlichung von Amoris laetitia in seine zweite Phase eingetreten ist: Der unmittelbar mit der Amtsübernahme eingeleiteten Periode der Verwirrung folgt nun die Etappe der Spaltung. Es ist schließlich nicht nur die Tagespost, die diesen Übergang deutlich erkennen läßt. Überall, wo über die Kirche und ihre Lehre gesprochen und geschrieben wird, treten unversöhnliche Gegensätze zu Tage: Nein, zwei und zwei kann auch in der Theologie nicht „5“ sein, und ein Satz und seine Verneinung können nicht gleichzeitig wahr sein.
Wie tief diese Spaltung gehen wird, ob auch im 21. Jahrhundert dem faktischen Schisma ein offenes Schisma mit Päpsten und Gegenpäpsten folgen wird, ist noch nicht absehbar. Klar erkennbar ist dagegen heute schon, daß dieses Pontifikat gescheitert ist. Gescheitert ist damit nicht nur ein unter maßloser Selbstüberschätzung leidender argentinischer Prälat mitsamt den kurialen und nationalen Interessengruppen, die mit ihm als Schutzschild ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen versuchen. Gescheitert ist damit auch der seit dem 2. vatikanischen Konzil propagierte Ansatz, die Kirche Christi dadurch „gegenwartsfähig“ zu machen, daß man postmoderne Mehrdeutigkeit an die Stelle des Eindeutigen und die „eine Welt“ menschlicher Träume an die Stelle ihres einzigen Herrn stellt.
Und das immerhin gibt Hoffnung - selbst wenn der von Franziskus ausgerufene Aufruhr noch mehr Irrsinn mit sich bringt, bevor er endgültig zusammenbricht.
Dominikanerritus in Berlin
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- 16. Januar 2017
In diesen Tagen geht das Jubiläumsjahr zur Feier des 800-jährigen Bestehens des Dominkanerordens zu Ende. Aus diesem Anlaß wird Pater Alanus Kordel OP am kommenden Samstag, dem 21. Januar, um 10 Uhr 30 im Berliner Paulus-Kloster (10551 Berlin, Oldenburger Str. 46) des Ordens ein heiliges Amt nach dem Ritus des Dominikanerordens zelebrieren.
Der Dominikanerritus - man sollte ihn eher als einen speziellen Usus innerhalb des lateinischen Ritus bezeichnen - ist eine der auf das hohe Mittelalter zurückgehenden monastischen Liturgien, die teilweise ältere Formen bewahrt haben als der römische Stil, der zu dieser Zeit an der römischen Kurie in Gebrauch war, der dann die Grundlage für die nach Trient weitgehend allgemeinverbindlich gewordene Form der lateinischen Liturgie bildete.
Die monastischen Formen haben ihre eigenen Fest- und Heiligenkalender, die sich insbesondere durch die Berücksichtigung vieler Ordensheiliger voneinander und der stadtrömischen Form unterscheiden. Viele Unterschiede betreffen nur das Offizium - also das Stundengebet bzw. das Brevier. Es gibt jedoch auch Unterschiede in der Zelebrationsweise des heiligen Messopfers selbst. Einige davon betreffen die Gesten und die Körperhaltung des Zelebranten wie etwa bei den Gebeten unmittelbar nach der Wandlung, bei denen der Priester wie auf unserem Bild zu sehen mit kreuzförmig ausgebreiteten Armen am Altar steht. Andere beziehen sich auf den Ablauf der Messe selbst. Bei den Dominikaner wird, wie in einigen anderen Ordensliturgien auch, z.B. die Gabenbereitung vor dem Evangelium, in der stillen Messe sogar vor dem Staffelgebet und damit außerhalb der eigentlichen Meßliturgie vorgenommen.
Vergleichbare Unterschiede gab es nicht nur zwischen den Liturgien der Orden, sondern auch der einzelnen Ortskirchen; sie konnten - wie z.B. im Ritus von Lyon oder dem von Köln - beträchtliches Ausmaß erreichen. Allen Formen gemeinsamwar seit dem frühen Mittelalter der Wortlaut - von gelegentlichen Abweichungen in den Heiligenlisten abgesehen - und die Abfolge des Römischen Kanons. Gerade deshalb ist es so schmerzlich, daß dieser Kanon im Gefolge der Liturgiereform vielerorts ganz außer Gebrauch gekommen ist. Seitdem und erst recht seit Abschaffung der lateinischen Liturgiesprache gibt es keinen lateinischen Ritus mehr, der diesen Namen verdient.
Der Usus der Dominikaner, wie er am kommenden Samstag in Berlin zelebriert wird, ist noch ein echter Angehöriger dieser Ritenfamilie. Insbesondere die Dominikaner der amerikanischen Westprovinz haben in den vergangenen 10 Jahren viel dazu beigetragen, ihn auch in den gegenwärtigen Zeiten des Zerfalls von Liturgie und Kirchenordnung zu erhalten und sein Potential für die Neubelebung des Ordens einzusetzen.
Gefahr für Summorum Pontificum?
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- 13. Januar 2017
Der Vatikanist Sandro Magister hat am Dienstag auf seinem Blog mitgeteilt, daß die Gottesdienstkongregation auf Anordnung von Papst Franziskus eine Kommission eingesetzt hat, um die Instruktion Liturgiam Authenticam zu überprüfen. Diese von Papst Johannes Paul II. bereits 2001 unter Mitarbeit des damaligen Kardinals Ratzinger erlassene Instruktion hatte das Ziel, den Spielraum für Übersetzungen der Messtexte, bei denen in den Jahren nach dem Konzil zahlreiche Entstellungen und Fehler vorgekommen waren, durch engere Anbindung an die lateinischen Originaltexte zu begrenzen.
Im Anschluß an diese Mitteilung schreibt Magister:
Manche befürchten, daß nach der Demolierung von Liturgiam authenticam das Motu proprio Summorum Pontificum ins Visier dieser oder einer anderen Kommission geraten könnte, das Dokument, mit dem Benedikt XVI. die Zelebration der Heilige Messe im überlieferten Ritus freigegeben hat.“
Wenn Magister diese Befürchtung, die zweifellos aus Kreisen der Kurie an ihn herangetragen worden ist, weitergibt, ist das in der Tat äußerst beunruhigend. Der gegenwärtige Papst hat zwar vielfach gezeigt, daß die Feier der Liturgie kein Gegenstand seines besonderen Interesses ist. Er hat aber noch öfter gezeigt, daß er offen gegenüber allen Anregungen ist, die Tradition der Kirche zu schwächen und modernistischen Ideen größeren Freiraum zu geben. Auch die bereits angeordnete „Überprüfung“ von Liturgiam Authenticam geht sicher nicht auf seine Initiative zurück, sondern wurde eher aus den liturgiefeindlichen Kreisen, die sich seiner Gunst erfreuen, an ihn herangetragen. Allerdings passt die von dieser „Überprüfung“ zu erwartende Neuregelung, die den Ortskirchen mehr Freiheit zur Gestaltung der Texte einräumen und einen Verzicht auf „dogmatische Rigidität“ proklamieren dürfte, durchaus in das bergoglianische Weltbild, in dem alles „von unten“ auszugehen hat.
So, wie es im römischen Intrigantenstadel derzeit zugeht, ist aber auch nicht auszuschließen, daß beide Maßnahmen - die tatsächlich angeordnete „Überprüfung“ von Liturgiam Authenticam und die vorerst nur vermutete Revision von Summorum Pontificum im wesentlichen darauf abzielen, den Mitgliedern der Piusbruderschaft, die das Angebot des Papstes zur Rückkehr in die volle Einheit mit dem Stuhl Petri als Täuschungsmanöver und Falle betrachten, Auftrieb zu geben.