Heute Priesterweihe bei der SSPX
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- 11. Juni 2021
Auf Youtube überträgt heute die Piusbruderschaft im Lifestream die Priesterweihe, die ab 15:00 MESZ im St. Thomas-Seminar der Bruderschaft in Winona stattfindet. Bischof Fellay wird neun Diakone der Bruderschaft zu „Priestern nach der Ordnung des Melchisedech“ weihen.
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Inzwischen haben die Weihen stattgefunden. Unter der oben (Bild) verlinkten Adresse ist jetzt eine Aufzeichnung der fast vierstündigen Zeremonie abrufbar.
Der Tod ist besiegt!
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- 04. April 2021
Heil dir, Tag, der hell vor den andern glänzt,
Tag des Glücks, der Christus als Sieger kränzt,
Tag des Jubels, herrlich unbegrenzt,
Erstes Heute.
Göttlich Leuchten strahlt aus Himmeln vor,
Siegreich öffnet Christus der Hölle Tor,
Führt aus Tiefen wieder zum Licht empor
Todes Beute.
Beginn der dritten Ostersequenz des Adam von St. Viktor, geschrieben vor 900 Jahren und heute so aktuell wie damals. Aktueller vielleicht sogar noch, da seitdem fast völlig aus dem Bewußtsein der Menschen getilgt, denn
„Er, der Erzfeind, sah unser Leid mit Hohn,
Jede Hoffnung tilgte sein tückisch Drohn“ (3. Strophe)
Das lateinische Original und die anderen Strophen finden sie auf dem Hymnarium.
Ihnen alle frohe und gesegnete Ostertage!
Resurrexit, sicut dixit
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- 20. April 2022
In der Liturgie wird das Fest der Auferstehung nicht nur am Ostersonntag und dem ihm als säkularer „sozialer Besitzstand“ folgenden Ostermontag gefeiert, sondern eine ganze Woche lang – bis zum „Weißen Sonntag“, an dem die in der Osternacht neu Getauften ihre weißen Taufkleider wieder ablegten. Von daher haben wir also allen Grund, uns für die (wenigen) in dieser Woche geplanten Beiträge auf Ostern zu konzentrieren und die unersprießlichen kirchenpolitischen Themen ganz außen vor zu lassen.
Einen ersten Anlaß, eher ist es ein veritabler Stolperstein, biete gleich der Introitus der Ostermesse, der (auch im Novus Ordo) mit dem Vers beginnt:
„Auferstanden bin Ich, und bin nun immerdar bei Dir, alleluja. Du legtest Deine Hand auf Mich, alleluja. Gar wunderbar ist Deine Weisheit, alleluja.“
Als Quelle – der Introitus wird immer aus den Psalmen genommen – ist dann Psalm 138, 18 u. 5 angegeben, und die Frage liegt nahe: Wie kommt dieser österliche Auferstehungsjubel von Vers 18 in die ganz entschieden vorösterlichen Psalmen? Zwar ist 138 sicher nicht so alt, wie die traditionelle Zuschreibung „von David“ angibt – aber um ein halbes Jahrtausend vor Geburt, Tod und Auferstehung des Herrn dürfte er schon entstanden sein.
Wer zur Anwort auf diese Frage nach einem der Standardwerke nachkonziliarer Psalmenerklärung greift, findet wenig Aufschluß. Zunächst muß er schon einmal wissen, daß die Neokatholiken die Psalmen wie die Juden und die Protestanten nach der masoretischen Bibel zählen und übersetzen – man muß also nach Psalm 139 suchen. Die Einheitsübersetzung gibt unter dieser Nummer den Text des Psalms, den man als eine Meditation über die Allgegenwart Gottes und seine umfassende Fürsorge für die Kleinheit des Menschen lesen kann, zu Vers 18 ohne jeden Kommentar mit „Ich erwache, und noch immer bin ich bei Dir“ wieder. Dem Kontext nach wäre das „Ich“, das hier erwacht, also der meditierende Beter – und das ist, wenn man den Blick auf den Entstehungszusammenhang des Psalms beschränkt, auch zu rechtfertigen, zumal es der wörtlichen Bedeutung des hier im Hebräischen stehenden Verbs durchaus entspricht. Und die Brücke von „erwachen“ zu „auferstehen“ ist auch nicht sehr schwer zu schlagen.
Allerdings wirft dieses „erwachen“ im engeren Kontext von Vers 18 ein gewisses Problem auf: Nirgendwo ist da die Rede von „schlafen“, sondern der meditierende Beter ist, wenn man das so sagen kann, sogar sehr beschäftigt: als Bild für die Unegründlichkeit Gottes hat er gerade die Unzählbarkeit der Sandkörner an einem Strand angeführt.
„Hände und Füße haben sie mir durchbohrt“
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- 13. April 2022
Zur Karwoche in vergangenen Jahren hatten wir hier die Gestalt des Leidenden Gottesknechtes aus dem zweiten Buch Jesaja vorgestellt – jener Prophetie aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert, die den von ganz Israel so sehnlich erwarteten Heiland nicht als siegreichen Priesterkönig, sondern als für die Sünden seines Volkes geopferten „Sündenbock“ zeichnet. Es gibt unserer Kenntnis nach im Alten Testament neben dem freilich einem anderen Zusammenhang zugehörigen Buch Hiob nur eine einzige weitere Stelle, in der die Not des unschuldig Leidendenden so eindringlich dargestellt und so deutlich auf den Opfertod des Erlösers am Kreuz bezogen ist wie dort, und das ist der „schwierige“ Psalm 21. Zwar enthält dieser Psalm nicht wie das Lied vom Gottesknecht die ausdrückliche Aussage, daß das Leid und die Schmerzen der Preis für die Sünden des Volkes sind, aber der Zusammenhang wird dadurch bezeugt, daß der sterbende Jesus am Kreuz selbst sich den Verzweiflungsruf aus dem ersten Vers des Psalms zu eigen gemacht hat: Eli Eli, lamah azabtani? (Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?)
Bevor wir näher auf den eigentlichen Psalm 21 eingehen, hier (nach der Vulgata und der Übersetzung des Schott 1953) der Text, wie er in gekürzter (14 von 32 Versen) Form als Tractus der Messe vom Palmsonntag Eingang in die Liturgie gefunden hat:
2 O Gott, mein Gott, schau doch auf mich; warum denn hast Du mich verlassen?
Ach, meine Sündenlast spricht gegen meine Rettung
3 Mein Gott, ich schrei am Tag, doch Du erhörst mich nicht, und auch des Nachts kann ich nicht schweigen.
4 Und doch: Du wohnst im Heiligtum: Du Lobpreis Israels.
5 Auf dich vertrauten unsere Väter, und Du befreitest sie.
6 Sie schrien zu Dir und fanden Rettung: Auf Dich vertrauten sie und wurden nicht enttäuscht.
7 Doch ich – ein Wurm bin ich, kein Mensch, der Leute Spott, des Volkes Auswurf.
8 Denn alle, die mich sehen, höhnen mich, sie lästern mich und schütteln ihren Kopf.
9 Er hat doch auf den Herrn vertraut: Der mag ihn befreien! Er rette ihn; Er liebt ihn ja.
19 Zur Augenweide bin ich Ihnen; sie teilen meine Kleider unter sich, und werfen über meinen Rock das Los.
22 Entreiß mich Armen doch dem Löwenrachen und dem Horn des Einhorns!
24 Ihr, die den Herrn ihr fürchtet, lobet ihn, ihr Kinder Jakobs alle, preiset ihn.
32 Vom Herrn wird man dem kommenden Geschlecht erzählen, und künden werden sein Erlösungswerk die Himmel.
Dem Volk der Zukunft, das der Herr beruft.
Für den ganzen Psalm verweisen wir auf den Bibel Server – im Link in der Gegenüberstellung der „Neuen evangelistischen Übersetzung und der Einheitsübersetzung von 2016, die in beiden Versionen wesentlich auf dem hebräischen Text der Masoreten beruhen.
Neues im Alten Testament
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- 09. März 2022
Am heutigen Mittwoch beginnen die Quatembertage der Fastenzeit – zum Thema Quatember hatten wir bereits öfter geschrieben, siehe hier. Liturgisch sind die Quatembertage, insbesondere jeweils der Samstag, gekennzeichnet durch eine größere Zahl von bis zu fünf Lesungen, die großenteils aus dem alten Testament entnommen sind. Das Programm dieser Lesungen mit einem starken Akzent auf Umkehr und Buße kann bis auf die Zeit vor Gregor dem Großen zurückgeführt werden.
Schwerpunktthema des Quatembersamstags in der Fastenzeit ist die in zwei Lesungen eingeschärfte Aufforderung, die Gebote und Satzungen des Herrn einzuhalten, dem folgen zwei weitere Lesungen, die den daraus für das Volk Israel und das seit dem Wirken des Erlösers auf die ganze Welt ausgeweitete Gottesvolk hervorgehenden Segen beschreiben. Besonderes Interesse verdient dabei die III. Lesung mit dem Gebet des Nehemia aus dem 1. Kapitel im II. Buch der Makkabäer, Verse 24 – 27. Historisches Setting dieses Gebetes ist die Wieder-Inbesitznahme des Tempelberges durch die Juden nach der Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft.
Schon die Quelle dieses Berichtes bezeichnet eine Besonderheit. Die Rückkehr der Juden nach Jerusalem ist ein Ereignis des 5. Jahrhunderts und wird im alten Testament in einiger Ausführlichkeit in den Büchern Esdras behandelt. Besondere Aufmerksamkeit finden der Wiederaufbau der Stadtmauern und die Geldsammlung für die Wiedererrichtung des Tempels. Auch die Wiederaufnahme der regelmäßigen Feste und die feierliche Verpflichtung des Volkes auf die Einhaltung des Gesetzes werden ausführlich geschildert. Diese Schriften oder ihre Quellen sind also zeitnah zu den historischen Ereignissen – aber während die feierliche Einweihung der Stadtmauern groß dargestellt ist, ist von einer zeremoniellen Neuweihe („Reinigung“) des Tempels nicht die Rede
Diese Lücke schließt das II. Buch der Makkabäer.