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Laute Liturgie mit Lego

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13. Juni 2018

Bild: Von der im Artikel genannten Website von TargatoCN„Pastoralen Anpassungen“ in der überlieferten Liturgie sind ärgerlich und haben – wenn man genauer hinschaut – gelegentlich auch bedenkliche theologische Hintergründe. Glücklicherweise ist das eher selten. Im Novus Ordo, der 1970 unter anderem deshalb überstürzt eingeführt wurde, um die nach einem Jahrzehnt mutwillig angestoßenen Experimentierens völlig außer Kontrolle geratenen Übelstände zu kanalisieren, gehören sie gleichsam zum Erbgut. Messen, oder besser gesagt: als Messen bezeichnete Veranstaltungen mit Unterhaltungsmusik, spielen dabei seit den Jazzmessen der 50er und den Rockmessen der 70er Jahre eine besonders üble Rolle.

In Deutschland sind solche U-Messen selten geworden – wahrscheinlich ahnen sogar die jugendbewegtesten Althippies im Klerus inzwischen, daß nichts, was sie auf die Beine stellen könnten, mit einer beliebigen Vorstadtdisko konkurrieren könnte. Hier versucht man sich lieber in wortüberfluteten Themenmessen, in denen die Eucharistiefeier zum Rankenwerk einer Solidaritätsveranstaltung für gerade aktuelle Kampagnen verkommt. Anderswo wird die Vergegenwärtigung des Erlösungsopfers Christi unverdrossen mit musikalischen Anleihen aus der Subkultur „relevant“gemacht, gerne auch mit Tanzeinlagen.

So eine Veranstaltung hat Ende letzten Monats im piemontesischen Caraglio stattgefunden – eine „messa rock“, ausgerichtet vom Büro für Jugendpastoral der Diözese Cuneo und aufgeführt von der Musikertruppe Soundgood. Über die dort unter dem Motto „Crea!“ (Create!) zu Gehör gebrachte Musik hat messainlatino, die auch nur aus zweiter Hand berichten, nichts weiter mitzuteilen, aber die Lautsprechertürme waren den Photos nach, die man beim Lokalblatt TargatoCN besichtigen kann, recht beachtlich. Und die Teilnehmerzahl mit an die 2000 jungen Leuten auch.

Für ihre 4 Euro Eintritt bekamen sie einiges geboten. Zum einen ein kleines Buffet mit Käse, Salami und Pasta, und dann noch Süßes. Alles natürlich rockmusikalisch untermalt oder wohl besser gesagt: übertönt. Und dann natürlich auch noch die Messe – man erfährt nicht genau, ob als Entrée oder zum Dessert. Wobei: Am pastoralsten wäre sicher alles gleichzeitig. 

Der Clou des Abends war aber der aus großen und kleinen Legosteinen bestehende Altar, der auf der anfangs leeren Bühne entstand, als die Teilnehmer ihre mit den Eintrittsklarten erhaltenen Legosteine allmählich für das dann als Mahltisch genutzte Gebilde zusammenstöpselten. Zweifellos unter fachkundiger Anleitung des für die Jugendpastoral verantwortlichen Sachbearbeiters im zuständigen Referat der Diözese. Selbst der Blumenschmuck war aus Lego! Create! Bau Dir Deine Welt, wie sie Dir gefällt. Lego machts möglich. Und mit Rock ist es richtig fun.

So geht moderne Liturgie im Geist der Pastoral!

Aber sich dann darüber erhaben fühlen, daß unsere unaufgeklärt katholischen Vorfahren zu Pfingsten gelegentlich eine weiß bemalte Holztaube aus dem Gewölbe über dem Hochaltar herunterschweben ließen.

Die 5. Woche

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04. Februar 2017

Nach einem Aquarell von Marco Ricciedo, Die Krise um den Malteserorden ist noch lange nicht ausgestanden. Bestenfalls ist eine Atempause eingetreten – und in dieser Pause werden einige Hintergründe deutlicher erkennbar. Wer sich mehr für die politische Seite der Angelegenheit interessiert, wird in einem Artikel von Giuseppe Nardi auf katholisches.info gut bedient. Darüber hinaus gehende Aspekte der Ecclesiologie sowie des Amts- und Selbstverständnisses des Papstes einschließlich seiner peronistisch-südamerikanischen Prägung erhellt Andrea Cagliarducci auf MondayVatican in einer der aufschlußreichsten Analysen, die bisher zu diesem Pontifikat veröffentlicht wurden.

Die Krise um das Ehe- und Sakramentenverständnis der Kirche, die durch Amoris Laetita zum offenen Ausbruch gekommen ist, schwelt ebenfalls weiter. Die katholische Position wurde in dieser Woche in wünschenswerter Klarheit von Bischof Huonder vorgetragen, die postkatholische Lehre von Amoris Laetitia wird, kaum daß die deutsche Bischofskonferenz sie sich zu eigen gemacht hat, von den unentwegt vorwärts drängenden Modernisiewrern bereits schöpferisch weiterentwickelt. In der „Information und Handreichung der deutschsprachigen Liturgischen Institute schieben sie den Reformierten Zürcher Pfarrer Andrea Marco Bianco vor, der sich über „Scheidungsrituale – Ein Element auch für die katholische Ehepastoral?“ (PDF) ausläßt. Das Editorial stellt bedauernd fest, daß katholischerseits dafür (noch) beträchtliche Hürden bestehen. Wir sind zuversichtlich: Das läßt sich im Zuge der weiteren „ökumenischen“ Annäherung bestimmt überwinden.

Die weitere Verschärfung einer seit Jahrzehnten unheilvoll schwärenden Krise zeichnet sich gerade im Bereich der Liturgie ab, aus dem hier, obwohl er unser eigentliches Hauptthema ist, in der letzten Zeit viel zu wenig zu hören war. Seit Franziskus klar gemacht hat, daß er von einer „Reform der Reform“ nichts mehr wissen will, verspüren die altbekannten Liturgiezerstörer Aufwind. America, die Wochenzeitschrift der Jesuiten in den Vereinigten Staaten, nimmt die in den Raum gestellte Revision von Liturgiam Authenticam zum Anlaß, eine erneute Neuübersetzung des erst soeben in Kraft gesetzten englischen Missales zu fordern – diesmal natürlich in entgegengesetzter Tendenz und noch über die verderblichen Vulgarisierungen der ICEL-Version hinaus. Fr. Anthony Ruff OSB, Liturgologe an der ordenseigenen St. Johns-Hochschule und Betreiber der reformkatholischen Web-Plattform PrayTell, kann vor Begeisterung kaum an sich halten und geht zusammen mit der einschlägig bekannten Autorin Rita Pavone daran, die linkskatholischen Kräfte des „Widerstands gegen Trump“ mit denen für eine wahrhaft demokratische „erneuerte Liturgie“ zu vereinen.

Für die Gläubigen, denen bisher die Gelegenheit – und vielleicht auch die Motivation – fehlte, sich dem allsonntäglichen Abenteuer im Zeichen des Novus Ordo zu entziehen, brechen spannende Zeiten an. Nicht nur in Amerika.

Bei alledem stellt sich natürlich schon die Frage, was unter diesen Umständen von der Ankündigung einer bevorstehenden Einigung zwischen Vatikan und Piusbruderschaft zu halten ist. Inzwischen werden ja sogar schon Termine genannt: Am 13. Mai oder am 7. Juli könnte es soweit sein – was immer „Es“ auch bedeuten möge. Wir gestatten uns, darüber noch ein paar Tage länger nachzudenken.

Der Angriff gilt der Messe

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10. Dezember 2020

Bild:Website der Rogers State University In den USA ist die Auseinandersetzung um die Teilnahme an Gottesdiensten in Zeiten der Pandemie deutlich schärfer als in Deutschland. Während einige Regionen oder Staaten ähnliche Regelungen getroffen haben, wie sie derzeit auch hier gelten, haben in anderen radikale grünlinke Machthaber die Gelegenheit genutzt, um den Kirchen öffentlichen Gottesdienst praktisch unmöglich zu machen. Teilweise verbinden sie das mit hämischen Demütigungen wie z.B. in Kalifornien, wo zwar Striplokale öffnen dürfen – Gottesdienst aber nicht stattfinden können. Und die Bischöfe finden nur in wenigen Fällen die Kraft, den gebotenen Widerstand zu leisten – nicht zuletzt auch deshalb nicht, weil sie aus Rom keine Unterstützung bekommen – eher im Gegenteil. In dieser Situation hat ein Text von Papst Franziskus, der ausgerechnet in der New York Times erschienen ist und die Pandemie rein unter säkularen Aspekten betrachtet, den Philosophieprofessor Frank Grabowski von der Rogers State University zu einer kritischen Analyse veranlaßt, die Anfang der Woche im Crisis Magazin veröffentlicht worden ist. Wir haben wesentliche Auszüge daraus übersetzt.

Es beginnt ein langes ZitatViele Katholiken waren wahrscheinlich überrascht, als sie den Namen von Papst Franziskus auf der Autorenseite der New York Times erblickten. (Vielleicht aber auch nicht.) Der Artikel – tatsächlich war es ein Auszug aus seinem neuen Buch „Laßt uns träumen“ bestätigt, was wir bereits wissen: Die Corona-Pandemie hat großen Einfluß auf das Denken des hl. Vaters.

Wie alle Krisen, so Franziskus, hat auch diese ihre Helden und ihre Schurken. Unter den Helden sind die Mitarbeiter des Gesundheitswesen, deren selbstloser Einsatz für andere uns daran erinnert, daß menschliche Leben nicht nach ihrer Länge zu messen sind, sondern danach, wie sie genutzt werden. Doch nicht alle haben selbstlos gehandelt. Im Gegensatz zu den Mitarbeitern des Gesundheitswesens und anderen „Antikörpern gegen die Indifferenz gegenüber dem Virus“ stehen andere, die gegen den Lockdown protestieren, sich weigern, Abstand einzuhalten und gegen Reisebeschränkungen auf die Straße gehen.

Diese Demonstranten, die Franziskus als „selbstsüchtig“ betrachtet, sind die Schurken im Stück der Pandemie. Sie beurteilen alles vor dem Hintergrund persönlicher Freiheit und widersetzen sich den Anstrengungen der Regierungen, die Wohlfahrt der Bürger an die erste Stelle zu setzen. Ähnliche Meinungen gegenüber den Protestierenden haben wir schon von staatlicher Seite und aus den Medien gehört, aber wenn der Papst sie sich zu eigen macht, hat das seine eigene bedenkenswerte Bedeutung.

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Don Giuseppe Vallauri R.I.P.

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04. November 2020

Bild: aus dem Nachruf auf Liturgical Arts JournalAm Vormittag von Allerseelentages starb in Rom in seinem 75. Lebensjahr Don Giuseppe Vallauri – während der der Feier einer heiligen Messe für die Verstorbenen und noch angekleidet mit den Paramenten zur Zelebration. P. Vallauri, der der Missionsgemeinschaft der Söhne der göttlichen Vorsehung angehörte, war einer der kleinen Zahl von Priestern, die sich im nachkonziliaren Tumult für die Erhaltung der überlieferten Liturgie einsetzten. Immer wieder erreichte er es gegen viele Widerstände, Gläubigen seines Umfeldes zumindest eine gelegentliche Teilnahme an der Liturgie des römischen Ritus, wie sie seit weit über tausend Jahren gefeiert worden war, zu ermöglichen.

Dabei war P. Vallauri kein Liturgie-Spezialist, sondern wollte eigentlich als Missionar tätig sein. Er hatte in England studiert und wurde dort nach der Priesterweihe 1972 – als Mission plötzlich nicht mehr hich im Kurs stand - auch fast zwei Jahrzehnte in der Gemeindeseelsorge eingesetzt. Später schaffte er dann doch noch entsprechend der missionarischen und sozialen Orientierung seiner Gemeinschaft für einige Jahre den Sprung nach Afrika. In all diesen Jahren blieb seine Liebe für die überlieferte Liturgie wach und aktiv – ein von ihm mitgestaltetes Video „The Most Beautiful Thing This Side of Heaven The Tridentine Mass - How to Say/Pray It“ (1991) war für viele jüngere anglophone Gläubige und auch Priester der erste Berührungspunkt mit dem römischen Ritus überhaupt. Nach seiner Rückkehr nach Italien 1999 ermöglichte er neben seiner regulären Tätigkeit für die „Söhne der göttlichen Vorsehung“ als eine Art „Wanderpriester kleinen Gemeinden und Familien in ganz Mittelitalien die Feier der hl. Messe und den Empfang der Sakramente nach dem Ritus ihrer Vorfahren.

Einen ausführlicheren Nachruf auf P. Vallauri, dem wir diese Angaben und das Bild entnommen haben, hat J. P. Sonnen auf „Liturgical Art Journal“ veröffentlicht.

Feldhospital - bei Bedarf geschlossen

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13. März 2020

Bild: Andrew Medichini/APAm Donnerstagabend veröffentlichte der Generalvikar der Diözese Rom einen Erlass, nach dem die Kirchen des Bistums, in denen bereits zuvor schon keine öffentlichen Messen mehr stattfanden, bis in den April hinein ganz geschlossen werden sollten. Das scheint dem Ortsordinarius, der die Kirche gerne als Feldhospital für alle Bedrängten und Verwundeten bezeichnet, denn doch mißfallen zu haben: Am Freitagmorgen warnte er in seiner Predigt in der leeren Hauskapelle von Sta. Marta vor allzu drastischen Maßnahmen, am Freitagmittag wurde der Erlaß weitgehend zurückgenommen. Was nichts daran ändert, daß in anderen Diözesen oder ganzen Ländern wie z.B. Belgien oder Österreich weiterhin Beschlüsse gelten, wonach keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden oder die Kirchen ganz geschlossen bleiben. Auch viele deutsche Bischöfe tendieren zu solchen Maßnahmen.

Man muß Franziskus‘ Charakterisierung der Kirche als Feldhospital nicht als besonders glücklich betrachten, um schmerzhaft den Widerspruch zwischen dem Anspruch des Papstes und dem Handeln einer großen Zahl seiner Bischöfe zu empfinden. Die Kirche ist viel mehr als ein Feldhospital – aber es war immer auch eine Funktion der Kirche als Institution, ihre Kirchengebäude in Zeiten der Not als Schutzräume, als Räume des Gebets und der Sakramentenspendung sowie der Vermittlung von Trost in der Gemeinschaft oder im stillen Gebet der Einzelnen offen zu halten. In vorwissenschaftlichen Zeiten war das das einzige, das den Menschen Hoffnung geben konnte. Das hat sich inzwischen insoweit geändert, als wir uns in vieler Hinsicht auch selbst helfen können – aber ist das, was wir selbst run können (und auch sollen) wirklich die einzige Hilfe und Hoffnung, die die Kirche zu geben vermag?

Die Kirche verpflichtet niemanden, eine Kirche (oder auch den Sonntagsgottesdienst) zu besuchen, wenn er fürchten mußt, sich dort zu infizieren und seine Angehörigen zu gefährden. Im Gegenteil: Wer Grund zu der Annahme hat, selbst infiziert zu sein, ist vor seinem Gewissen verpflichtet, Räume und Verhalten zu meiden, wo er für andere zur Gefahr werden kann. Aber den öffentlichen Gottesdienst einzustellen oder die Kirchen ganz zu schließen eröffnet eine ganz andere Dimension. Diese Maßnahme ist ihrem Wesen nach unbarmherzig und autoritär, weil sie den Menschen, die ihre Zuflucht bei Gott suchen, das in einer nicht zu rechtfertigenden Weise erschwert und sie entmündigt. Aber die mit der Kirchenschließung einhergehenden Signale reichen noch weiter: Richtet eure Augen nicht nach oben,  Hilfe kommt Euch im Namen des wohltätigen Staates, der Weisheit der Wissenschaft und der eigenen Kraft. Psalm 120 war gestern. Setzt eure Hoffnung nicht auf Gott, seine Sakramente oder die Heiligen – das passt nicht mehr in unsere Zeit.

Die Schließung der Kirchen in der Zeit der Seuche ist quasi die Ratifikationsurkunde der abgeschlossenen Selbstsäkularisierung der Institution, die einst das Reich Gottes auf Erden verkünden wollte.

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