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Nur die traditionelle Messe ist die legitime katholische Messe.

16. Dezember 2024

Von P. Joachim Heimerl von Heimthal

1 - Liturgie

Der Erzbischof und die Diakone in den ebenso farbenfrohen wie geschmacklosen neuen Gewändern

Bei der Wiedereröffnung von Notre Dame

Am zweiten Adventssonntag übertrugen die Fernsehsender weltweit zwei katholische Gottesdienste: Die Heilige Messe zur Wieder­eröff­nung von Notre Dame de Paris und die Papstmesse zum Abschluss des Konsistoriums.

Was beide Messe verband, war jedoch keines­wegs die Einheit der Messfeier nach dem neuen Messbuch Pauls VI.; stattdessen fiel auf, dass beide Messen von den Vorschriften seines Missales eigenwillig abwichen und damit aller Welt vorführten, dass es so etwas wie die „neue Messe“ nicht gibt.

Noch stärker fiel auf, dass beide Messen davon geprägt waren, der Tradition eine klare Absage zu erteilen: Gewänder, Gesten, zentrale Riten und selbst Teile des Hochgebets ließen nichts mehr von dem erahnen, wie man die Messe 1600 Jahre lang gefeiert hat. Die Verbindung mit der Tradition wirkte stattdessen wie mit einem Messer gekappt, und beide Messen schwebten wie in einem luftleeren liturgischen Raum.

Allerdings ist es mit der Tradition in der Kirche so eine Sache. Wer sie nur als „Brauch­tum“ versteht, das man pflegen oder abschaffen kann, versteht die Bedeutung der kirch­lichen Tradition nicht. Für die Kirche bedeutet Tradition nämlich immer Legitimität, und NIEMAND könnte Legitimität entgegen der Tradition beanspruchen, weder für sich selbst noch für sein Handeln. Das gilt natürlich für die Glaubenslehre ebenso wie für die Feier der Heiligen Messe, und dies verpflichtet den Papst wie jeden Bischof.

Vor diesem Hintergrund scheint mir Folgendes bedeutsam: Wir Katholiken haben uns ein obrigkeitliches, am Papsttum orientiertes Denken verordnet. Das klappte, solange die Päpste die Lehre der Kirche vertraten. Der gegenwärtige Papst jedoch tut dies nicht, und dies betrifft auch die Feier der traditionellen Messe. - Franziskus verfolgt diese Messe, wie wir wissen, wo er kann. Dabei ist sein Handeln - das sei ausdrücklich gesagt - nicht legitim, weil es im Widerspruch zur Tradition steht, aber das kümmert ihn und die Seinen nicht.

Zugleich bringt er aber damit jene Katholiken in eine Zwickmühle, die an der traditio­nellen Messe festhalten. Sie sehen sich vom Papst in die „Illegitimität“ gedrängt und meinen, ihre Legitimität rechtfertigen zu müssen. Doch genau dies ist nicht der Fall! Die traditionelle Messe steht vollumfänglich in der kirchlichen Tradition, und die gesamte Tradition bildet sich in ihr ab. An ihrer Legitimität kann niemand rütteln, auch nicht ein Papst, der ein Feind der Tradition und der traditionellen Messe ist.

Umgekehrt müssen sich aber die Befürworter der „neuen“ Messe fragen lassen, wie es denn um ihre liturgische Legitimität bestellt ist. Dies umso mehr, wenn man sich nicht an die geltenden Vorschriften hält und jede Anbindung an die Tradition bewusst umgeht. - Spiegeln diese Messen noch den katholischen Glauben oder sind sie nicht nur der Widerschein eines falschen Neo-Katholizismus, der halb protestantisch ist und halb das, was man heute „synodal“ nennt?

Alle, die an der traditionellen Messe hängen, möchte ich hier ermutigen: Lassen Sie sich nicht einschüchtern und lassen Sie sich nicht auf das Spiel ein, dass man Sie in die Ille­gi­ti­mität abdrängt, mit Verboten belegt oder auf andere Weise schikaniert.

Seien Sie stattdessen versichert: NUR die überlieferte Messe steht in der vollen Tradition der Kirche, und schon aus diesem Grund hat jeder Priester das Recht, sie zu zelebrieren, und jeder Gläubige das Recht, sie zu besuchen. Daran kann Franziskus nichts ändern und niemand sonst! Seien sie also selbstbewusst und seien sie selbstbewusst katholisch! Die synodalen Neo-Katholiken haben dagegen keine Verbindung mit der Tradition, und auch wenn sie - wie einst die Arianer - heute in der Mehrheit sind, sind sie nicht oder wenigstens nicht wirklich katholisch.

Die Messe des Papstes und jene in Notre Dame haben dies eindrucksvoll demonstriert. Und sie haben den dramatischen Bruch in der Kirche illustriert, der mit der „neuen Messe“ entstanden ist und den Franziskus verstärkt hat. Ein wenig wirkte das Ganze dabei wie in der Französischen Revolution: Damals hatte ein Volk von Plebejern Notre Dame verwüstet und dort einen neuen Glauben und eine neue „Göttin“ installiert. Den überlieferten Glauben trat sie dagegen im Wortsinne mit Füßen, und jeder, der die tradi­tionelle Messe verfolgt, handelt im revolutionären Geist dieser Leute. Mit dem Stolz der Plebejer maßt er sich neue und eigene Riten an und macht sich selbst zum Herrn über die Liturgie; letztlich ein teuflisches Treiben.

Die Feier der Heiligen Messer erfordert dagegen Anderes: Das demütige Eintreten in den Strom der Tradition und das Aufgehen in der überlieferten Form der Messe. Das ist wahr­haft katholisch, das ist legitim und nichts sonst. - Bitte bleiben Sie dem katholischen Glauben und der traditionellen Messe treu.

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