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Neuer Vizepräsident für „Ecclesia Dei“

Der Erzbischof als PredigerDas vatikanische Bollettino hat heute die Ernennung des amerikanischen Dominikaners Erzbischof Augustin DiNoia zum neuen Vizepräsidenten der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei bekanntgegeben. Diese Ernennung ist insoweit bemerkenswert, als die Position des Vizepräsidenten, die bis 2009 Msgr Camille Perl innehatte, seit der Eingliederung in die Glaubenskongregation nicht besetzt war. Die Geschäfte der Kommission führte seitdem ihr Sekretär Msgr. Guido Pozzo, der direkt dem Präfekten der Kongregation, Kardinal Levada, zugeordnet war. Die in diesen Tagen besonders produktive römische Gerüchteküche erwartet daher, daß Msgr. Pozzo schon bald eine andere Aufgabe übertragen bekommt.

Erzbischof DiNoia, zuvor Untersekretär der Glaubenskongregation und anschließend als Sekretär der Gottesdienstkongregation Nachfolger von Erbischof Ranjith, wurde 1943 in New York geboren und ist nach einer 20-jährigen wissenschaftlichen Laufbahn an amerikanischen Hochschulen seit 2002 an der Kurie tätig. Die Bischofsweihe empfing er 2009, sein Titularbistum liegt nicht irgendwo in der nordafrikanischen Wüste, sondern er ist Inhaber des Stuhles von Oregon-City, eines der ältesten Metropolitansitze in den USA, der allerdings im Zuge der stürmischen Entwicklung der Staaten im 19. und frühen 20. Jahrhundert seinen Rang verlor und heute nur noch als Titularbistum besteht.

In seiner relativ kurzen Amtszeit als Sekretär der Gottesdienstkongregation hat Erzbischof DiNoia bei den Anhängern der traditionellen Liturgie bis jetzt noch nicht die Bekanntheit und auch die Wirksamkeit von Erzbischof Ranjith erreicht. Das heißt aber nicht, daß er sich bisher nicht für die überlieferte Liturgie eingesetzt hätte. Anläßlich der Klerikerkonferenz zum Priesterjahr 2009 war Erzbischof DiNoja Offiziant einer Pontifikalvesper im überlieferten Ritus. Im Jahr 2010 schrieb er das Vorwort zur italienischen Ausgabe des grundlegenden kritischen Werkes von Jonathan Robinson zur Liturgiereform „Messe und Modernität“. Wir brachten damals einige Auszüge. Im vorigen Jahr war Erzbischof DiNoia als Zelebrant eines Pontifikalamtes im überlieferten Rritus im National Shrine von Washington vorgesehen - vermutlich auf Intervention von Kardinal Wuerl sah er sich in letzter Minute zu einer Absage genötigt. Rang und Absichten von Kurienbischöfen zählen außerhalb Roms nicht viel. Erst als Träger des Kardinalshutes sind sie für Auftritte in fremden Diözesen nicht mehr auf eine Genehmigung des Ortsbischofs angewiesen, sondern teilen diesen ihre Vorhaben einfach nur noch mit.

Einen informativen Überblick zur Tätigkeit und den Positionen des neuen Vizepräsidenten in den Jahren vor 2009 bietet dieser Artikel von CNS anläßlich DiNoias Ernennung zum Sekretär der Gottesdienstkongregation.

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