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Priesterweihe des IBP in Bordeaux

Bild: https://www.riposte-catholique.fr/archives/179444Kath.net dokumentiert heute mit freundlicher Genehmigung des Kardinals und in voller Länge die Predigt, die Kardinal Gerhard Ludwig Müller am vergangenen Samstag anläßlich der Erteilung der Priesterweihe in Bordeaux gehalten hat. Dafür sind wir kath.net dankbar – die Predigt enthält viel Wertvolles und ist zur Lektüre in ganzer Länge sehr empfehlenswert. Kath.net „vergißt“ es allerdings, zu erwähnen, wer da in Bordeaux geweiht worden ist, nennt aber immerhin den Namen der Kirche: Saint-Eloi – die uns und vielen anderen als Sitz einer Personalpfarrei des Institut Bon Pasteur wohl bekannt ist.

Die französische Website Riposte-catholique spricht denn auch ganz eindeutig von der Weihe von sechs Priestern für das Institut, während die Website des IBP selbst zumindest am Montag-Vormittag mit der Nachricht noch hinter dem Berg hält.Inzwischen sind allerdings Photos auf der Website des Seminars aufgetaucht. In der Tat: allzu laute Beifallsbekundungen sind in den Zeiten von Traditionis Custodes und anhaltenden römischen Auseinandersetzungen über die Zukunft der Gemeinschaften des überlieferten Ritus nicht angebracht. Aber ein wenig Freude sei uns doch gegönnt - zumal am Samstag auch noch ein Diakon geweiht wurde und bereits im Frühjahr eine weitere Priesterweihe stattgefunden hatte. Sieben Neupriester - das stellt soweit wir wissen den bisher stärksten Weihejahrgang des IBP überhaupt dar. Dazu kommt,  daß Kardinal Müller hier ein weiteres Mal seinen Willen bekräftigt hat, alles in seiner Kraft Stehende zu tun, um das Überleben der Institute der Tradition in der Zeit der Verfolgung zu sichern. Priesterweihen sind ein ganz wesentliches Element dieser Bestandssicherung.

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Bericht aus Ottobeuren

Weit über 2000 Gläubige freuten sich über die Neupriester der Priesterbruderschaft St. Petrus

Von Clemens Victor Oldendorf

 

Bild: Von der Website des SeminarsAm vergangenen Samstag, den 10. Juni 2023, war das stein- und skulpturgewordene Juwel barocker Lebens- und Glaubensfreude , als das sich die Wallfahrtsbasilika und Benediktinerabtei Ottobeuren, unweit von Memmingen präsentiert, Schauplatz der diesjährigen Priesterweihen des Priesterseminars St. Petrus in Wigratzbad. Zehn Diakone der gleichnamigen Bruderschaft schritten zum Weihealtar, die der zuständige Diözesanbischof, Dr. Bertram Meier, schon im vergangenen Jahr geweiht hatte. Jetzt erteilte er ihnen, selbstverständlich wieder den überlieferten Riten des römisch-tridentinischen Pontificale Romanum folgend, auch das Sakrament der heiligen Priesterweihe, auf dessen Empfang alles im Priesterseminar ausgerichtet ist, die philosophisch-theologischen Studien, die geistig-geistliche Formung, schließlich die seelsorglich-liturgische Ausbildung und Vorbereitung, vor allem aber das ganze persönliche Streben und Sehnen der Weihekandidaten.

Das Wigratzbader Seminar ist mit seinen zwei Sprachgruppen, der deutschen und französischen, in denen sich die Studien und das Gemeinschaftsleben vollziehen, eigentlich als Doppelseminar anzusehen oder sozusagen statistisch wie zwei getrennte Stätten der Priesterausbildung zu behandeln. Freilich, in der lateinischen Liturgie kommen alle zusammen, und so streckten sich die frankophonen (in leichter Überzahl) und die deutschsprachigen Ordinandi gemeinsam vor dem Hochaltar und dem davor knieenden Bischof Meier zur Allerheiligenlitanei in Prostratio zu Boden.

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Zur Predigt von Bischof Meier

Bild: von der im Text genannten Website der FSSPWann haben wir das zum letzten Mal in Deutschland gesehen: Zehn Kandidaten zur Priesterweihe, als Weihespender den Ortsbischof, kaum zählbare Kleriker im Chorgestühl und die große Kirche gefüllt bis auf die letzte Bankreihe. Dabei sind es nicht nur diese Zahlen und Mengen, die der Weihe in Ottobeuren am vergangenen Samstag ihre besondere Bedeutung verleihen. Noch bedeutender ist das Thema, das Bischof Meier von Augsburg in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte und über das wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten in deutschen Kirchen nur wenig gehört haben: Die Heiligkeit als primäres Ziel jedes Christenlebens und besondere Verpflichtung für die Priester.

„Vielleicht haben wir es zu lange verschwiegen – oder haben uns sogar dafür geschämt: Was zählt ist Heiligkeit.“ Mit dieser durchaus selbstkritischen Bemerkung gleich zu Beginn seiner Predigt stellte der Bischof einen unübersehbaren Bezug zur aktuellen Krisensituation der Kirche her. Er verwies die neu zu weihenden Priester auf ihre Verpflichtung zum ständigen Gebet und auf das große Geschenk der Eucharistie: „Täglich dürfen und sollen Sie nun das hl. Messopfer feiern.“ Im Anschluß an einen entsprechenden Hinweis von Papst Johannes-Paul II. betonte er dann die Aufgabe der Priester als Mittler zu Christus, die sie im Leben der Kirche spielen sollen: „Wenn Sie sich mit Christus am Altar verbinden und in seiner Person (in persona Christi) handeln, dann sollen Sie stets Geschichten und Gesichter im Herzen tragen, die für all jene stehen, die Sie durch Christus im Heiligen Geist zum Vater bringen: Per Ipsum et cum Ipso et in Ipso …“ Und er fuhr fort: „Ja, am Altar zelebrieren wir unter freiem, offenem Himmel. Über dem Altar tut sich der Himmel auf – nicht nur für Sie selbst, liebe Weihekandidaten, sondern für alle, die Ihrer Seelsorge anvertraut werden. Sie sollen ihnen heilsame Dienste erweisen. Das ist für viele heute schwer verständlich. Denn  immer weniger Menschen wollen etwas von Gott wissen.“

Hoffen wir nur, daß sich möglichst viele Bischöfe bereit finden, diesem Verständnis zu folgen und den neugeweihten Priestern die ihnen entsprechenden Aufgaben in der Seelsorge auch tatsächlich übertragen.

Warum das für ihn trotz Traditionis Custodes möglich ist, erklärte Bischof Meier in Gesprächen am Rande der Weihe gegenüber den Priestern der FSSP so: „(Es ist) – analog zu Ordensgemeinschaften – meine Pflicht, mit ihnen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, Besuche zu machen und von Fall zu Fall auch Weihen zu spenden. Wenngleich die theologische und liturgische Ausrichtung der Petrusbruderschaft durchaus eine etwas andere Schwerpunktsetzung hat als ich es als ‚Kind des II. Vatikanischen Konzils‘ gewohnt bin, ist es mir ein Anliegen, Brücken zu bauen und die Petrusbrüder ins Leben der Ortskirche von Augsburg einzubinden. Meine diesbezüglich bisher gemachten Erfahrungen stimmen mich hoffnungsfroh. Auch die Beziehung, die sich zwischen der Gebetsstätte Wigratzbad mit dem Seminar der Petrusbrüder inzwischen entwickelt hat, bestätigt diese Einschätzung. Ich hege die Hoffnung, dass dieser Weg des Vertrauens weitergeht.“ (Quelle)

Für das Protokoll: Wo Roms Behördenchef Roche meint, die überlieferte Liturgie im Ergebnis des II. Vatikanums nicht mehr als Ausdruck der lex orandi der römischen Kirche anerkennen zu können, spricht Bischof Meier von „einer etwas anderen Schwerpunktsetzung“.

Wenn es dabei bleibt: Damit können wir leben.

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Eine umfangreiche Bildersammlung gibt es auf der Blog-Seite des Wigratzbader Seminars. Der vollständige Text der Predigt von Bischof Meier findet sich zum Download hier.

Priesterweihe in Ottobeuren

Bild: FSSPHeute erhalten in der Basilika des Benediktinerklosters Ottobeuren 10 Diakone der Petrusbruderschaft die Priesterweihe. Grund zu großer Dankbarkeit gegenüber dem Herrn, der ihnen diesen Weg geöffnet hat, aber auch gegenüber den jungen Männern, die ihrer Berufung gefolgt sind. Ihnen gilt unser herzlicher Glückwunsch – denn ein wenig Glück werden sie neben der Gnade Gottes schon brauchen, um in dieser schwierigen und unübersichtlichen Zeit als „Priester nach der Ordnung des Melchisedech“ wirken und bestehen zu können.

Dank auch Bischof Bertram Meier von Augsburg, in dessen Diözese das Seminar der Bruderschaft in Wigratzbad angesiedelt ist. Denn was eigentlich selbstverständlich sein sollte – daß der Ortsbischof den Priesterkandidaten in seinem Bistum das Weihesakrament spendet – ist derzeit ganz und gar nicht selbstverständlich. Wie man hört, mußten in Rom einige Hebel bewegt und Räder in Bewegung gesetzt werden, um diese Selbstverständlichkeit gegen die Modernisten und Traditionsfeinde auch tatsächlich zur Geltung zu bringen. Von Normalität ist die Situation der Priester und Gemeinschaften, die sich zur überlieferten Lehre der Kirche bekennen und deren Liturgie pflegen, weit entfernt.

„Normal“ wäre es, wenn der Ortsbischof nach einer solchen Weihe im Einvenehmen mit der Bruderschaft den einen oder anderen Neupriester zur Seelsorge in seinem Bistum einsetzen könnte – am besten natürlich als Leiter einer Personalpfarrei oder als Kaplan in einem einem „Meßzentrum“ in der Bischofsstadt selbst. Aber auch viele andere Formen des pastoralen Einsatzes sind denkbar, und jede davon wäre bei sich verschärfendem Priestermangel ein Gewinn für die Seelsorge.

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Bischof Meier weiht für die Petrusbruderschaft

Bild: WikipediaTermin und Ort für die diesjährige Priesterweihe der Seminaristen der Petrusbruderschaft sind schon seit längerem bekannt: 10. Juni in der Basilika St. Alexander und Theodor von Ottobeuren. Aber wer die Weihe erteilen würde, wurde bisher nur hinter vorgehaltener Hand weitergereicht – doch jetzt ist es quasi amtlich: Bischof Bertram Meier von Augsburg, in dessen Diözese das Wigratzbader Priesterseminar der Bruderschaft angesiedelt ist, wird die Weihe entsprechend dem Pontificale der überlieferten Liturgie spenden. Damit setzt Ortsbischof Meier, der selbst fast auf den Tag genau drei Jahre zuvor zum Bischof geweiht worden war, eine im vergangenen Jahr begründete Praxis fort: Im Mai 2022 hatte er in Lindenberg den Seminaristen aus Wigratzbad die Diakonenweihe erteilt. Es sind die gleichen jungen Männer, die ihm jetzt als Weihekandidaten der Priesterweihe erneut begegnen.

Nun wäre es sicher unangebracht, die Bischof Meier von Rom erteilte Genehmigung für die Vornahme der Weihen als Indiz eines „Tauwetters“ im manchmal ziemlich hitzigen Kalten Krieg der römischen Modernisten gegen die überlieferte Liturge zu betrachten. Wir hatten dazu im vergangenen Jahr bereits einige Überlegungen angestellt. Aber zumindest für die Diözese Augsburg und die Amtszeit von Bischof Meier wird man darauf hoffen dürfen, daß das Nebeneinander der beiden Ritusgemeinschaften durch Elemente eines verständnisvollen Miteinanders ergänzt wird. Und das wäre bei der gegenwärtigen Situation der Kirche gerade auch in Deutschland durchaus ein Gewinn – vielleicht mit Auswirkungen bis nach Rom.

Man wird sehen, ob Bischof Meier den Kurs des Ausgleichs gegenüber dem, was er in seiner Predigt zur Diakonenweihe im Vorjahr ausgeführt hat, noch bekräftigen kann. Er selbst hatte in den vergangenen zwölf Monaten ja auch einige Gelegenheit , wahrzunehmen, in welche verhängnisvolle Richtung die Radikalmodernisierer des Synodalen Weges die Kirche in Deutschland drängen wollen – und mit welchen Mitteln sie gegen alle vorgehen, die wie Bischof Meier diesen Kurs nicht bedingungslos mittragen wollen. Nicht nur ihm dürfte durch solche Erfahrungen eine Neubewertung der Tradition für die Kirche in der Gegenwart nahegelegt werden.

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