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Neuer Oberer für Bon Pasteur

Bild: Statue im vatikanischen MuseumAuf dem gegenwärtig in Bordeaux tagenden Generalkapitel des Institut Bon Pasteur ist mit dem Kolumbianer P. Luis Gabriel Zabaleta ein neuer Generaloberer gewählt worden. Kathnews.de schreibt dazu: 

Nachdem im vergangenen Jahr sowohl die Priesterbruderschaft St. Pius‘ X. als auch die Priesterbruderschaft St. Petrus jeweils einen neuen Generaloberen gewählt hat, tagt momentan das Generalkapitel des Instituts vom Guten Hirten, welches ebenfalls aus der Piusbruderschaft hervorgegangen ist. Dessen Gründer und bisheriger Generaloberer, P. Philippe Laguérie IBP, konnte nach zweimaliger Amtsperiode von insgesamt dreizehn Jahren nicht wiedergewählt werden. Beim neuen Generaloberen handelt es sich um P. Luis Gabriel Zabaleta IBP, der sich, 1997 in der Priesterbruderschaft St. Pius‘ X. zum Priester geweiht, jedoch bald darauf aus dieser ausgeschieden, gleich nach dessen Gründung 2006 dem Institut vom Guten Hirten angeschlossen hat. Seither war der gebürtige Kolumbianer als Hausoberer der Niederlassung seiner Gemeinschaft in Bogotá tätig.

Das Institut vom guten Hirten gehört zu den kleineren ehemals als „Ecclesia-Dei-Gemeinschaften“ bezeichneten Gruppen, die sich in voller organisatorischer Einheit mit dem päpstlichen Stuhl der Pflege und Verbreitung der traditionellen Liturgie und Lehre der Kirche zur Aufgabe gemacht haben. Die Schwerpunkte der Tätigkeit des Instituts liegen in Frankreich, Spanien und Polen sowie in einigen südamerikanischen Ländern. Es verfügt in Frankreich mit St. Eloi in Bordeaux über eine eigene Personalpfarrei.

Nachdem das Institut in den Jahren 2011 - 2013 eine Phase interner Auseinandersetzungen durchlebte - es ging um Inhalt und Form der kritischen Aufarbeitung des II. vatikanischen Konzils - konnte es in den vergangenen Jahren einen erfreulichen Aufschwung verzeichnen. Im Frühjahr dieses Jahres konnte es eine dritte Niederlassung in der Nähe von Warschau errichten - weitere Stützpunkte bestehen bereits in Bialystok und Tschenstochau. Im Juni erteilte der emeritierte Kurienerzbischof Francois Bacqué 6 Seminaristen des Instituts Bon Pasteur die Priester- bzw. Diakonenweihe. Die bereits im April vorgenommene Erteilung weiterer niederer Weihen sowie die Einkleidung mehrerer Seminaristen zeigen, daß die Gemeinschaft insbesondere in romanisch-sprachigen Ländern auf einem guten Wege ist.

Unite the Clans!

Bild: Titelseite Remnant 2019_08_31Mit dieser Aufforderung – entnommen dem legendären Braveheart-Film von Mel Gibson – hat Remnant-Chefredakteur Michael Matt am Wochenende zu einer Initiative aufgerufen, die alle Kräfte der Tradition in der Kirche zusammenführen soll, die sich der unter diesem Pontifikat mächtig anschwellenden Flut der Glaubenszerstörung entgegenstemmen wollen.

Der „Remnant“, zu dem neben der gedruckten Wochenzeitung ein Internet-Magazin und das ebenfalls über Internet ausgestrahlte „Remnant-TV“ gehören, steht der Piusbruderschaft nahe und wird oft als Sprachrohr der „Rad-Trads“ angesehen. Das mag insoweit berechtigt sein, als der „Remnant“ und seine Autoren jedenfalls keine Freunde von Kompromissen um des lieben Friedens willen sind und sich in der Vergangenheit heftige Auseinandersetzungen mit den sogenannten „katholischen Neocons“ geliefert haben, die in ihrer scheinbar unerschöpflichen Dialogbereitschaft – so der Vorwurf – sich und andere über die grundsätzliche Dimension der aktuellen Auseinandersetzung in der Kirche hinweggetäuscht haben.

Andererseits hat sich der „Remnant“ stets von der zum Sedisvakantismus neigenden „Resistance“ Bischof Williamsons ferngehalten – ohne den Faden zu deren Umfeld gänzlich abreißen zu lassen. Auch – um wieder zur anderen Seite des Spektrums zu schauen – gegenüber der Petrusbruderschaft hat sich Michael Matt um ein „sachliches“ Verhältnis bemüht. Er kennt buchstäblich alle Repräsentanten der katholischen Tradition in Nordamerika und wird von ihnen wenn nicht geschätzt, so doch zumindest respektiert. Von daher ist sein Aufruf ernstzunehmen und nicht ohne gewisse Erfolgsaussichten.

Außerdem bleiben Matt und der Remnant nicht nur bei einem allgemeinen Aufruf. Für die „Catholic Identity Conference 2019“ , die Anfang November in Pitsburgh stattfindet, haben sie ein Programm und eine Teilnehmerliste zusammengestellt, die erkennen lassen, daß hinter dem Aufruf auch Substanz steht. Redner sind – neben Michael Matt – u.a. Bischof Athanasius Schneider, Fr. Jürgen Wegner als Distriktsobererer der Piusbruderschaft in den USA, Fr. Gregory Pendergraft von der Führungsebene der Petrusbruderschaft und Fr. Hugues Beaugrand vom Institut Bon Pasteur. Weitere Vertreter der in den USA starken traditionstreuen katholischen Publizistik sind Diane Montagna von LifesiteNews, Taylor Marshall (Neueste Buchveröffentlichung: Infiltration: The Plot to Destroy the Church from Within) und Christopher Ferrera vom Remnant.

Um die Aufgeschlossenheit der Leserschaft des Remnant“ für „Unite the Clans“ zu erhöhen, hat Matt am Samstag in seiner Zeitung „Ein Wort zur Petrusbruderschaft“ veröffentlicht. Es besteht aus zwei Teilen: Im ersten – auf den hier noch zurückzukommen sein wird – beschreibt er die Erfolgsgeschichte einer von der Bruderschaft übernommenen Pfarrei, die zuvor wegen starken Rückgangs der Mitgliederzahlen geschlossen werden sollte. Im zweiten Teil spricht er direkt einige Vorbehalte an, die er bei seinen Lesern hinsichtlich der 1988 von der Piusbruderschaft abgespaltenen FSSP vermutet.

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Erfreuliches aus England

Bild: Aus der im Text genannten Serie von Joseph ShawAm gestrigen Freitag (5. 7. 2019) hat Bischof Philip Egan in seiner Kathedrale in Portsmouth vier Diakonen der Family of Mary Immaculate and St Francis die Priesterweihe erteilt. Die Family ist ein Institut diözesanen Rechts in franziskanischem Geist, das Bishof Egan für seine Diözese errichtet und mit der Seelsorge einer Pfarrei im Stadtteil Gosport betraut hat. Die von P. Serafino Lanzetta geleitete Gemeinschaft verfügte bis jetzt über zwei Priester, die die beiden zur Pfarrei gehörenden Kirchen St. Columba und St. Mary betreuen. Sie haben dort sowohl im Novus Ordo als auch in der überlieferten Form der römischen Liturgie zelebriert. die gestrige Priesterweihe fand entsprechend dem Ritus der überlieferten Form statt. Joseph Shaw von der Latin Mass-Society war als Photograph bei der Priesterweihe anwesend und hat seine Bilder samt einem kurzen Bericht auf LMSchairman.org und flickr veröffentlicht

Unser herzlicher Glückwunsch an die Neugeweihten, von denen einer aus Deutschland kommt und den wir im Herbst hier zur Feier seiner Nachprimiz begrüßen zu können hoffen.

Schritt für Schritt zum Schisma

Bild: Wikimedia CommonsDie Anordnung des Malteser-Großmeisters Dalla Torre, Liturgien des Ordens zukünftig ausschließlich in der „ordentlichen Form“ des römischen Ritus zu feiern, hat zahlreiche Fragen aufgeworfen und vielfach Kopfschütteln ausgelöst. Kopfschütteln nicht zuletzt deshalb, weil der Malteserorden eine reine Laienvereinigung darstellt, der keine Priester angehören, denen der Orden etwas vorschreiben könnte. Dann aber auch deshalb, weil Zahl und Umfang von Ordensliturgien im eigentlichen Sinn höchst überschaubar sind – mehr als die Jahreskapitel und die eher seltenen Professfeiern kommen da kaum in Frage. Wenn die Ordensangehörigen einer Stadt oder einer Regionalgliederung gemeinsam an einer hl. Messe teilnehmen, dann sind sie zunächst einmal Messbesucher wie alle anderen auch. Sie können dem Zelebranten einer Messe schwerlich vorschreiben, wie er zelebrieren soll – und ihr Großmeister kann ihnen schwerlich vorschreiben, an welchen Messen sie teilnehmen dürfen und an welchen nicht.

Zweifel an der rechtlichen Solidität der Anordnung werden weiterhin dadurch genährt, daß es kirchenrechtlich durchaus unklar ist, ob Art. 3 von Summorum Pontificum (nicht Summorum Pontificium wie der Erlaß irrtümlich schreibt) überhaupt im Sinne einer solchen pauschalen Untersagung ausgelegt werden kann – nun ja, das hat als Rechtsfrage im Pontifikat der Willkür nicht viel zu besagen.

Weitere Fragen gelten den Gründen, diese Anordnung zu diesem Zeitpunkt herauszugeben. Die meisten Beobachter vermuten, daß Großmeister Giacomo Dalla Torre selbst nicht der Urheber der Aktion ist. Der frühere Professor für Literaturwissenschaft (geb. 1944) gehört einer italienischen Adelsfamilie – voller Name Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto – an, die seit vielen Generationen den Ritterorden der Kirche verbunden ist. Er selbst hat in den vergangenen 25 Jahren Jahren zahlreiche (Ehren-)Ämter in der überaus vielgestaltigen Ordensleitung der Malteser bekleidet, sein Bruder Giuseppe war in der gleichen Zeit Generalstsatthalter des Ritterordens vom Heiligen Grab. Kirchenpolitisch sind beide nie besonders hervorgetreten, Treue zur Kirche und Gehorsam gegenüber denjenigen, die im Namen von Kirche und Papst sprechen oder zu sprechen vorgeben, ist für sie Ehrensache.

Von daher richten sich die Blicke derer, die einen Urheber der Aktion suchen, auf den von Papst Franziskus in innergeminschaftlichen Machtkämpfen unterstützten Großkanzler und „starken Mann“ des Ordens, den Deutschen Albrecht Freiherr von Boeselager.

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Neuer Verantwortlicher für die Tradition

Bild: Aus einem Artikel von Rorate Caeli zur Versetzung von D. an Ecclesia Dei am 25.4.2010Mitte Januar hatte Papst Franziskus die bisherige päpstliche Kommission Ecclesia Dei aufgelöst und vollständig in die Glaubenskongregation eingeordnet. Der bisherige Sekretär der Kommission Erzbischof Pozzo erhielt die Stellung des Superindenten des Chors der Sixtinischen Kapelle und hat mit seinem bisherigen Aufgabengebiet nichts mehr zu tun. Seit dem 30. März gibt es nun einen neuen Verantwortlichen für die Angelegenheiten der Gemeinschaften der überlieferten Liturgie und die Gespräche mit der Piusbruderschaft. Mit dieser Aufgabe betraut wurde Msgr. Patrick Descourtieux, ein langjähriger Mitarbeiter von Ecclesia Dei, der allgemein als Freund der Tradition und angenehmer Gesprächspartner eingeschätzt wird – auch gegenüber der Piusbruderschaft.

Das ist eine erfreuliche Nachricht. Die Freude wird allerdings dadurch beeinträchtigt, daß ein „Monsignore“ so, wie die Kurie nun einmal funktioniert, in der Verwaltung einen eher untergeordneten Rang einnimmt und völlig abhängig ist von den Aufträgen und Weisungen, die ihm von vorgesetzten Sekretären und Untersekretären im Namen des Präfekten erteilt werden. Noch schwerer wiegt der Umstand, daß Descourtieux kein Bischof ist und somit auch nicht fähig ist, Priester der altrituellen Gemeinschaften zu weihen, so wie das Erzbischof Pozzo, wenn auch sicher nicht ohne Absprache mit anderen Stellen, mehrfach getan hat. Diese Gemeinschaften werden somit in einer ganz wesentlichen Hinsicht noch enger an die römische Leine gelegt, als das bisher der Fall war – zumal der Vatikan zumindest einigen Diözesanbischöfen die Weisung erteilt hat, nicht mehr Priester zu weihen, als sie im Dienst in der eigenen Diözese einsetzen können.

Die Frage der Bischöfe für die Gemeinschaften der überlieferte Liturgie wird somit immer mehr zur Kernfrage für die Gestaltung der zukünftigen Stellung dieser Gemeinschaften im gesamtkirchlichen Rahmen. Es war diese Frage, die die Piusbruderschaft 1988 dazu bewog, aus der Disziplinargemeinschaft mit dem Bischof von Rom herauszutreten und „eigene“ Bischöfe zu weihen – eine Frage, die sich wegen des Alters und des schlechten Gesundheitszustandes ihrer Bischöfe in absehbarer Zeit wieder stellen dürfte. Und gegenwärtig deutet nichts darauf hin, daß „der Vatikan“ dazu bereit sein könnte, den traditions- und glaubenstreuen Gemeinschaften auch nur einen Teil der Freiheiten bei der Einsetzung von Bischöfen zuzugestehen, die er der kommunistischen Volksrepublik China im vergangenen Jahr eingeräumt hat.

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