Stellungnahme der FFI
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- 05. August 2013
Angesichts der Gerüchte und Behauptungen, die über mögliche Gründe der Disziplinierung der Franziskaner der Immakulata (FFI) in Umlauf gesetzt wurden, hat die Gemeinschaft am vergangenen Samstag auf ihrer Website eine offizielle Erklärung veröffentlicht. Sie befasst sich insbesondere mit dem ungezeichneten Artikel in VaticanInsider vom 2. August, der die Gemeinschaft und namentlich ihren Gründer P. Stefano Manelli beschuldigt hatte, ihren Mitgliedern und Gottesdienstbesuchern die überlieferte Liturgie für die Messfeier und das Stundengebet „aufgezwungen“ zu haben. Hier einige Auszüge:
Wir sehen uns verpflichtet, nach bestem Wissen und Gewissen festzstellen , daß P. Stefano niemals allen Gemeinschaften der FI den Gebrauch der überlieferten Liturgie auferlegt hat - von einem exklusiven Gebrauch ganz zu schweigen. Tatsächlich ist es nicht seine Absicht, ausschließlich die überlieferte Liturgie zu verwenden, und er selbst hat geradezu beispielhaft einmal nach dem alten und einmal nach dem neuen Ordo zelebriert. (...)
Mit der amtlichen Mitteilung 77/2011 vom 21. November 2011 hat unser Generalsekretär im Auftrag des Generalrats allen Häusern der FFI einige Regelungen nicht bindender Art hinsichtlich des Gebrauchs der überlieferten Liturgie und der „Harmonie zwischen Vetus Ordo und Novus Ordo“ in unseren Gemeisnchaften und Einrichtungen mitgeteilt. Im Anschluss daran haben die verschiedenen Gemeinschaften je nachdem entweder die ältere oder die neuer Form der Liturgie in den Vordergrund gestellt. Da ist nichts von P. Manelli auferlegt worden.
Allerdings hatten dennoch einige Brüder Einwände gegen diesen Brief. Deshalb haben wir uns an die Kommission Ecclesia Dei gewandt, die uns mit Schreiben vom 14. April 2012 unter Protokollnr. 39/2011L die Konformität des besagten Schreibens 77/2011 und den Absichten des hl. Vaters, wie sie in der Instruktion Universæ Ecclesiæ Art. 8a zum Ausdruck kommen, bestätigt hat.“
Im Folgenden geht die Erklärung auf die Behauptung in VaticanInsider ein, daß die Kommission Ecclesia Dei nur für Gemeinschaften zuständig sei, die sich ursprünglich mit Erzbischof Lefebvre ins „Schisma“ begeben hätten und dann wieder zurückgekehrt seien. Sie führt dazu aus:
Es ist darauf hinzuweisen, daß im Geist von Summorum-Pontificum Abs. 3 und der Instruction Universæ Ecclesiæ Nr. 8a auch religiöse Gemeinschaften, die nicht der Kommission Ecclesia Dei unterstehen und nicht vom „Schisma“ Lefebrvres herkommen, den Vetus Ordo als "eigene Liturgie" (se das exklusiv oder nicht exklusiv oder prioritär) annehmen können. Dabei war es nie die Absicht unseres Gründers, einen Exklusiven Gebrauch der alten Form anzustreben. (...)
Die Tatsache, daß unsere Gemeinschaft erst nach dem Konzil entstanden ist, hindert uns nicht daran, die alte Liturgie zu übernehmen oder zu bevorzugen. Das Motu Proprio und die genannte Instruction verfolgen in allererster Linie die Absicht, „die römische Liturgie nach dem alten Gebrauch, die einen bewahrenswerten kostbaren Schatz darstellt, allen Gläubigen zugänglich zu machen“. Damit sind selbstverständlich auch die Ordensangehörigen gemeint.“
Als letzten Vorwurf greift die Erklärung die Behauptung auf, bei einer in diesem Frühjahr durchgeführten Umfrage habe sich gezeigt, daß die Mehrheit der Ordensmitglieder gegen einen ausschließlichen Gebrauch der alten Messe „insbesondere in den Pfarreien und bei der Neuevangelisierung“ sei.
Erstens habe es gar keine Umfrage bei allen Mitgliedern der Gemeinschaft gegeben, zum zweiten aber:
gibt es da überhaupt keinen Gegensatz, weil die große Mehrheit unserer Mitglieder tatsächlich eben darin mit dem Gründer übereinstimmt, daß es keinen exklusiven Gebrauch der alten Liturgie geben soll. (...) Soweit Brüder es vorziehen, die hl. Messe und das Brevier nach der neuen Ordnung zu feiern, können sie das ohne weiteres so fortsetzen, wie sie es bisher schon getan haben und wie das auch gerade P. Martinelli getan hat.
Zum Schluss weist die offizielle Mitteilung darauf hin, daß ausschließlich der beauftragte Sprecher der Ordensgemeinschaft, P. Allessandro Apollonio, in der Lage sei, authentische Stellungnahmen im Namen des Ordens abzugeben.
Hier finden Sie den vollständigen Text der Mitteilung in italienischer Sprache.