Aber bitte mit Weihrauch
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- 07. Februar 2019
Mit Dekret vom 25. Januar hat die Gottesdienstkongregation den 29. Mai als Gedenktag für Papst Paul VI. in das Martyrologium Romanum und den Generalkalender der Kirche aufgenommen. Das Dekret, dessen offizielle englische Übersetzung hier vorliegt, beginnt mit der bemerkenswerten Feststellung, daß Giovanni Battista Montini „vom Heiligen Geist als Nachfolger Petri“ ausgewählt worden sei. Dem folgt eine lange Würdigung der Verdienste des Heiligen. Sie hebt zunächst seine zahlreichen Reisen hervor, die er „zur Vorbereitung der Einheit der Christen und zur Unterstreichung des hohen Ranges der grundlegenden Menschenrechte“ unternommen habe. Es fährt dann fort:
Des weiteren hat er sein höchstes Lehramt ausgeübt, um den Frieden zu fördern und den Fortschritt der Völker und die Inkulturation des Glaubens zu unterstützen. Des Weiteren die Liturgiereform, zu der er Riten und Gebete in Kraft setzte, die gleicherweise der Tradition und der Anpassung an eine neue Zeit entsprachen. Aufgrund seiner Autorität erließ er den Kalender, das Missale, die Stundenliturgie, das Pontifikale und fast das gesamte Rituale für den Römischen Ritus, mit dem Ziel, die aktive Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie zu fördern. Gleichzeitg sorgte er dafür, daß die Päpstlichen Liturgien eine schlichtere Form erhielten.“
Weitere Abschnitte des Dekrets preisen den Einsatz des Papstes als Lenker der Kirche, als Völkerapostel und als Stimme der Armen. Das Dekret schließt mit der Formulierung:
Im Bewußtsein der Heiligkeit des persönlichen Lebens des Papstes, die durch seine Worte und Werke bezeugt wird, und in Erwägung der großen Bedeutung seines Dienstes für die Kirche in der ganzen Welt, stimmt Papst Franziskus den Bitten und Wünschen des Volkes Gottes zu und ordnet an, den 29. Mai als nicht gebotenen Gedenktag in den römischen Kalender aufzunehmen.“
Ein Anhang gibt in lateinischer Sprache die Texte für die erforderlichen Ergänzungen vin Missale und Liturgia Horarum. Besonders bemerkenswert die Oratio, die wir vorläufig und versuchsweise folgendermaßen übersetzen:
Gott, der du die Regierung deiner Kirche dem seligen Papst Paul anvertraut hast, einem unermüdlichen Künder des Wortes deines Sohnes, gewähre uns, so bitten wir, daß wir von seinen Anordnungen erleuchtet und in Zusammenarbeit mit dir dazu befähigt werden, die gesellschaftliche Pflege der Liebe in der Welt zu verbreiten.“
Die anderen Texte entsprechen in Inhalt und Tonart den oben wiedergegebenen Pasagen des Dekrets.