„Lärm zerstört die Liturgie“
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- 20. September 2017
Beim Symposium „10 Jahre Summorum Pontificum“ hat S.E. Kardinal Sarah, Präfekt der Gottesdienstkongregation, eine bedeutende Rede gehalten. Er begann mit einem Rückgriff auf Kardinal Joseph Ratzinger, der ein Jahr vor seiner Wahl zum Papst erklärt hatte:
Wenn unsere heutige Welt Gott vergessen hat, dann vielleicht deshalb, weil wir, die wir doch das Licht der Welt sein sollten, uns dem Gipfel all dessen, was die Kirche ausmacht, nicht in der geziemenden Weise nähern und weil wir nicht tief genug aus der Quelle schöpfen, aus der all ihre Kraft fließt“.
Von da her kritisierte der Kardinal die Erscheinungen einer zunehmenden Verweltlichung der Kirche, deren Tätigkeit und Zielsetzung sich immer mehr auf den Menschen konzentrierten. In vielen Liturgiefeiern würde „etwas, das seinem ganzen Wesen nach übernatürlich ist, auf die Ebene des bloß Natürlichen“ reduziert – mit verheerenden Folgen. Daher sei zu fordern: „Gott muss in jedem Element unserer liturgischen Feier an erster Stelle stehen“.
Erneut wies Kardinal Sarah auf die große Bedeutung der Stille für die Liturgie hin. Wenn der Gottesdienst eine Zeit der persönlichen Begegnung mit Gott sein solle, dann müssten wir Ruhe und Stille lernen. „Lärm zerstört die Liturgie“, sagte er wörtlich.
Ein weiteres Mal wiederholte der Kardinal seine Forderung, die Liturgie „ad orientem“ zu zelebrieren. Die gemeinsame Ausrichtung des Volkes und des Priesters nach Osten bringe den Vorrang Gottes wunderbar zum Ausdruck. Sie sei nicht auf die außerordentliche Form des römischen Messritus beschränkt, sondern auch für die neue Form zugelassen, passend und aus pastoralen Gründen vorteilhaft, sagte Sarah.
Konkret ging der Kardinal auf das zehnjährige Jubiläum von „Summorum Pontificum“ ein und erinnerte daran, dass gerade viele junge Menschen vom traditionellen römischen Messritus angesprochen würden. In vielen Gemeinden, die den alten Ritus pflegen, sagte er, sei ein lebendiger Glaube zu finden, der auch viele Priesterberufungen hervorbringe. Die außerordentliche Form des römischen Ritus müsse daher einen selbstverständlichen Teil des Lebens der Kirche im 21. Jahrhundert ausmachen.
Der vollständige Text in englischer Sprache ist auf Lifesite News nachzulesen. Dort haben wir auch das Photo gefunden, das den Kardinal bei seiner Rede in Rom zeigt. Seit heute online ist auch der Bericht von Edward Pentin vom National Catholic Register. Er informiert unter anderem auch über die Schwerpunkte der einzelnen Vorträge der Konferenz und ist mit wenigen, aber sorgfältig ausgewählten Photos bebildert.