Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Wie ein Aussätziger

es folgt ein ZitatWichtig für die Bewußtseinsbildung in Sachen Liturgie ist auch, daß endlich die Ächtung der bis 1970 gültigen Form von Liturgie aufhören muß. Wer sich heute für den Fortbestand dieser Liturgie einsetzt oder an ihr teilnimmt, wird wie ein Aussätziger behandelt; hier endet jede Toleranz. Derlei hat es in der ganzen Geschichte nicht gegeben, man ächtet damit ja auch die ganze Vergangenheit der Kirche.

Joseph Ratzinger, 2000,
Gott und die Welt, S. 448

Gemeinschaften des „älteren Gebrauchs“ in Deutschland:


Neu auf dieser Website:

Neue Mißverständnisse und Fehldarstellungen - diesmal aus den Ordinariaten

Neue alte Bücher: Liturgische Führer durch das Kirchenjahr

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zum Antisemitismusvorwurf

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Archiv: Juli 2007

Bruch oder Reform

27. 7. 2007

Papst Benedikt XVI. liegt in seinem Motu Proprio zur „Freigabe der alten Messe“ viel daran, herauszustellen, daß es in der liturgischen Entwicklung keinen harten Brüche gibt und auch nicht geben darf – nicht jetzt, da er die ältere Form des römischen Ritus wieder in ihr Recht einsetzt, und nicht vor 40 Jahren, als die nachkonziliaren Reformen manchmal den Eindruck erweckten, es ginge darum, die Kirche neu zu erfinden. Warum es eine solche Neuerfindung nicht geben kann und ihrer Erfinder im Unrecht sind, beleuchten wir in unserem Beitrag „Die Kirche ist die Kirche aller Zeiten".

Das geht in jeder Kirche!

19. 7. 2007

„In unserer Kirche geht das doch gar nicht“. So oder ähnlich abwehrenden Bescheid hörten jetzt schon öfter Gläubige, die ihren Pfarrer auf die Feier der hl. Messe in der traditionellen Form des römischen Ritus ansprachen. In einer französischen Kirche zeigen Seminaristen und Priester der Petrusbruderschaft, was alles geht - selbst wenn man nur eine Viertelstunde Zeit zur Vorbereitung auf das Hochamt hat und die Glocken schon angefangen haben, zu läuten.

Bischof Hanke OSB

Eine Stimme aus Deutschland

21. 7. 2007

So kräftige Signale wie von einigen amerikanischen Bischöfen gibt es aus Deutschland noch nicht - aber die Erklärung des Bischofs von Eichstätt, Dr. Josef Maria Hanke OSB, ragt doch deutlich aus den übrigen eher defensiven Wortmeldungen hervor. Schade, daß wir die bereits am Tag der Veröffentlichung von SP erschienene Erklärung nicht früher zur Kenntnis genommen haben.

Bischöfe kommen in Bewegung

20. 7. 2007

Inzwischen haben sich viele Bischöfe - auch in Deutschland - zum Motu Proprio geäußert. Das Spektrum der Stellungnahmen reicht, wie kaum anders zu erwarten, von freudiger Annahme bis zu der kaum verholenen Ankündigung, alles zu tun, um das Wirksamwerden der neuen Gesetzgebung in der eigenen Diözese zu verhindern. Viele - vor allem in Südamerika - haben noch gar nicht reagiert. Das ist vielleicht nicht die ungeschickteste Reaktion, denn Summorum Pontificum bekräftigt vor allem die Rechte der Priester und Laien und weist den Bischöfen nur die Rolle zu, bei Problemen hilfreich einzugreifen. Einen ausführlichen Überblick über die bisher veröffentlichten Stellungnahmen bietet Rorate Caeli.

Wir können uns daher hier darauf beschränken, auf einige herausragende Reaktionen hinzuweisen:

Bischof Matano von Burlington (USA) brauchte genau einen Tag, um anzukündigen, daß er am 15. August in seiner St. Josefskathedrale eine heilige Messe im „usus antiquior“ feiern werde - einen Monat vor dem Inkrafttreten der neuen Regelungen.

Bischof Finn von Kansas City kündigte an, am 15. September (dem Tag des Inkrafttretens) ein „tridentinisches“ Amt in seiner Kathedrale zu zelebrieren.

Weihbischof Edyvean von der Erzdiözese Boston hat für den 7. Oktober eine Firmung nach der alten Ordnung in einer bisherigen „Indultpfarrei“ der Diözese angekündigt - es ist die erste seit 30 Jahren.

Erzbischof Burke

Erzbischof Burke

Erzbischof Raymund Burke von St. Louis braucht nichts mehr anzukündigen: Er hat bereits am 15. Juni im Rahmen eines feierlichen tridentinischen Pontifikalamtes in seiner Kathedrale zwei Priester des Instituts Christuskönig im usus antiquior geweiht. Er hat jetzt eine großartige Erklärung zu Summorum Pontificum veröffentlicht, die wir hier dokumentieren.

Nun warten wir auf den ersten deutschen Bischof, der seine Unterstützung für den Papst auf diese klare Weise zum Ausdruck bringt.

Video-Grüße an den Papst

19. 7. 2007

Amerikanische Katholiken bedanken sich für das Motu Proprio beim Heiligen Vater mit Videofilmen - wir werden in den nächsten Tagen den einen oder anderen davon hier präsentieren.

Interview mit Propst Dr. Goesche ISPN, Berlin

18. 7. 2007

Das Institut St. Philipp Neri ist eine der in den letzten Jahren entstandenen geistlichen Gemeinschaften, die sich ausdrücklich der Seelsorge für die Katholiken widmen, die der älteren Form des römischen Ritus verbunden sind. Das Institut ist zur Zeit tätig in der Erzdiözese Berlin und im Bistum Trier in den Orten Trier und Püttlingen-Köllerbach.

Gläubige beim Unterschreiben

Dankesbrief an den Papst

15. 7. 2007

Beim Berliner Institut St. Philipp Neri wurde am 15. 7. nach dem sonntäglichen Hochamt ein feierliches Tedeum zum Dank für das Motu Proprio angestimmt. Anschließend lag eine Dankadresse an den Heiligen Vater zur Unterschrift aus - die Gläubigen machten von diesem Angebot gerne Gebrauch. Die Idee empfiehlt sich zur Nachahmung. Wer will, kann auch per eMail beim ISPN mit unterschreiben.

Interview mit Bischof Rifan von der Apostolischen Administratur „Hl. Johannes Maria Vianney“ (Campos)

13. 7. 2007

Porträtfoto Bischof Rifan

Bischof Fernando Rifan

Bischof Fernando Areas Rifan ist Oberhirte der zur Zeit weltweit einzigen Apostolischen Administratur, deren Angehörige (Klerus und Laien) ausschließlich die Liturgie und die Texte des Älteren Gebrauchs nach den Büchern von 1962 verwenden. In seinem Interview geht der Bischof besonders auf die praktischen Erfahrungen ein, die er in seinem Wirkungsbereich mit dem geregelten und freundschaftlichen Miteinander von „älterem“ und „modernem“ Brauch des römischen Ritus gemacht hat: Die apostolische Administratur ist in der brasilianischen Diözese Campos angesiedelt, ohne deren Jurisdiktion zu unterstehen.

Wir übernehmen das Interview mit freundlicher Genehmigung von New Catholic dem Blog Rorate Caeli vom 11. Juli 2007.

Wie kommt man zu einer Messe nach dem „älteren Gebrauch“ (Tridentinischer Ritus)?

11. 7. 2007

Da gibt es prinzipiell zwei Wege: Sie können einen der Orte besuchen, an denen die Messe nach der althergebrachten Form des römischen Ritus schon seit längerem angeboten wird - hier gibt es eine aktuelle Liste. Oder Sie versuchen mit anderen Gläubigen aus ihrer Gemeinde oder der näheren Umgebung selbst die Initiative zu ergreifen, damit eine solche Messe auch bei Ihnen regelmäßig gefeiert werden kann. Das Motu-Proprio öffent dazu die Möglichkeit. Unsere „Nachbar-Seite“ introibo.net unterstützt Sie bei der Organisation.

„Tridentinischer Ritus“ - „Alte Messe“ - „Lateinische Messe“ - „Missa Tridentina“ - „Usus Antiquior“ - „Älterer Gebrauch“ ...

10. 7. 2007

...viele Namen zur Bezeichnung ein- und derselben Sache. Es geht um die Form der hl. Messe, wie sie vor 1970 über 1500 Jahre lang in Gebrauch war. Der „Römische Kanon“ war schon zur Zeit des Papstes Gregor des Großen(540 - 604) von unvordenklichem Alter. Nach den Wirren der Reformation wurde die Ordnung der Messe auf dem Konzil von Trient wieder hergestellt, die letzte schonende Revision auf der alten Grundlage erfolgte 1962 unter Papst Johannes XXIII. Nach der Einführung des neue erarbeiteten Missales Paul VI. 1969 galt die alte Form vielfach als abgeschafft - nun steht fest, daß der römische Ritus zwei Formen hat, die beide volle Legitimität genießen.

Das Motu Proprio ist da! Die alte Messe ist freigegeben!

7. 7. 2007

Das Warten hat sich gelohnt: Der Text ist wie angekündigt heute um 12:00 Uhr freigegeben worden, und er enthält alles, was wir erhofft haben und erwarten konnten. Wir veröffentlichen hier die vom Presseamt des Vatikans herausgegebene deutschen Arbeitsübersetzungen des Motu Proprio und den deutschen Text des Begleitbriefes an die Bischöfe. Die Übersetzung des Motu Proprio kann gegebenenfalls in den nächsten Tagen noch geringfügig modifiziert werden. Bis dahin ist nur die lateinische Fassung authentisch, die man auf der Website des Vatikans findet. Wir werden unsere Besucher über die weitere Entwicklung auf dem laufenden halten - der Bereich „Meinungen“ wird ab jetzt mit Inhalt gefüllt. Eine Übersicht über die ersten Reaktionen innerhalb und außerhalb der Kirche bietet www.introibo.net.

Nur die Ruhe

6. 7. 2007

Wie nicht anders zu erwarten sind inzwischen erste Berichte von Leuten aufgetaucht, die behaupten, das erwartete Dokument bereits zu kennen. Die präsentierten Inhalte bleiben im Rahmen dessen, was schon bisher an Gerüchten gehandelt wurde; überprüfbar ist das alles nicht.

Wir können aber vermuten, daß diejenigen, die die ausdrücklich festgesetzte Sperrfrist ("Päpstliches Geheimnis") nicht beachten, sich auch sonst über die Wünsche des Papstes hinwegsetzen und den Inhalt des Motu Proprio unzuverlässig wiedergeben. Für uns bleibt es dabei: Das Dokument erscheint am 7.7. gegen Mittag, und sobald wir es offiziell in Händen haben, werden wir darüber berichten.

„Nur noch wenige Tage“

28. 6. 2007

Das Presseamt des Vatikans hat die Meldungen von gestern am Donnerstag den 28. 7. im Prinzip bestätigt - an dem Treffen der Kardinäle und Bischöfe mit dem Papst haben allerdings nur 15 Prälaten teilgenommen, darunter aus Deutschland der Vorsitzende der Bischosfskonferenz Karl Kardinal Lehmann. Die Veröffentlichung des Motu Proprio wurde ohne Nennung eines bestimmten Termins für „in den nächsten Tagen“ angekündigt."

Das Motu Proprio kommt am 7. Juli

27. 6. 2007

Wie Paul Badde als römischer Korrespondent der „Welt“ berichtet, hat Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone heute den Text des Motu Proprio für die „Freigabe des alten Ritus“ an 30 Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt übergeben, die eigens zu diesem Anlaß nach Rom gekommen waren. Aus Deutschland war Kardinal Lehmann angereist, auch aus vielen anderen Ländern und Regionen waren die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen vertreten. Die offizielle Vorstellung und Erläuterung des Dokuments soll am 7. Juli erfolgen - das ist der letzte Arbeitstag des Papstes, bevor er am 9. Juli zu seinem Urlaub in den italienischen Dolomiten aufbricht.