Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Wie ein Aussätziger

es folgt ein ZitatWichtig für die Bewußtseinsbildung in Sachen Liturgie ist auch, daß endlich die Ächtung der bis 1970 gültigen Form von Liturgie aufhören muß. Wer sich heute für den Fortbestand dieser Liturgie einsetzt oder an ihr teilnimmt, wird wie ein Aussätziger behandelt; hier endet jede Toleranz. Derlei hat es in der ganzen Geschichte nicht gegeben, man ächtet damit ja auch die ganze Vergangenheit der Kirche.

Joseph Ratzinger, 2000,
Gott und die Welt, S. 448

Gemeinschaften des „älteren Gebrauchs“ in Deutschland:


Neu auf dieser Website:

Neue Mißverständnisse und Fehldarstellungen - diesmal aus den Ordinariaten

Neue alte Bücher: Liturgische Führer durch das Kirchenjahr

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zum Antisemitismusvorwurf

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Archiv: August 2007

Aktuelles:

Deutsche Bischofskonferenz: Leitlinien veröffentlicht
Italienische Bischofskonferenz: Wir brauchen keine Leitlinien

29. 9. 2007

Die heute veröffentlichten „Leitlinien für die deutschen Diözesen“ hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck: Einerseits sind sie vom Geist der Restriktion und des Widerstrebens gekennzeichnet. In nahezu ebensovielen Abschnitten, wie das Dokument des Papstes enthält, um der ganzen Kirche den Schatz der traditionellen Liturgie zurückzugeben, bemühen sich die Bischöfe, den Zugang zu diesem Schatz zu kontrollieren und womöglich einzuschränken. Andererseits tragen die Leitlinien aber auch zur Klärung einiger Sachverhalte bei, die zuvor (überflüssigerweise) in Frage gestellt worden waren. Hier unser erster Kommentar.

Gleichzeitig wird bekannt, daß die italienische Bischofskonferenz, die schon eine Woche früher getagt hat, auf die Verabschiedung jeder Art von Ausführungsbestimmungen oder Leitlinien verzichtet hat. Der Sekretär der Bischofskonferenz, Bischof Giuseppe Betori, sprach dem Papst die Dankbarkeit vieler Bischöfe für das Motu Proprio aus und erklärte, die Bischöfe wollten das Dokument "treu und vollständig" in dem Geiste umsetzen, den der Papst in seinem Schreiben zum Ausdruck gebracht habe. Hier eine ausführliche Quelle in italienischer Sprache.

Das Kirchenrecht zu „Ausführungsbestimmungen“ und „Leitlinien“

27. 9. 2007

Der Kirchenrechtler und Latinist Gero P. Weishaupt erklärt das Verhältnis zwischen der Gesetzgebung im Motu Proprio, den von Bischöfen zu erlassenden „Ausführungsbestimmungen“ und zu eventuellen „Leitlinien“. Kernsätze seines Gutachtens:

Dabei ist zu beachten, daß solche Ausführungsbestimmungen selber keine Gesetze darstellen, sondern selber von den Vorgaben des Gesetzes, hier des Motu proprio, abhängig sind. Ausführungsbestimmungen schaffen weder neue Normen noch sind sie autonom. Das bedeutet, daß die Ausführungsbestimmungen rechtswidrig und damit nichtig wären, wenn sie etwas verbieten würden, was das Motu proprio erlaubt, oder Befugnisse einschränken würden, die durch das Motu propio verliehen bzw. gewährt werden.

Hier der vollständige Text des Gutachtens

St. Josefs-Kirche in Mainz

Neue Messen im überlieferten Ritus in Mainz

26. 9. 2007

In der Pfarrgemeinde St. Josef in Mainz findet ab sofort jeden Sonntag um 8:30 Uhr und jeden Dienstag um 18:00 Uhr eine hl. Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus statt. Regelmäßiger Zelebrant der Messe im usus antiquior ist der Gemeindepfarrer Josef Mohr, geb 1959, Priester seit 1988.

Hier findet man die Internetseite der Gemeinde; die Gottesdienstzeiten sind den dort eingestellten Pfarrbriefen zu entnehmen.

Kardinal Karl Lehmann

Kardinal meint: Nachfrage geringer als gedacht

25. 9. 2007

Zu den Beratungen der Herbsttagung der Bischofskonferenz über „Summorum Pontificum“ meldet das Zweite Deutsche Fernsehen:

Bei der Abhaltung von lateinischen Messen wird es für die 27 Bistümer keine einheitliche Regelung geben, wie Lehmann sagte. Die Bischofskonferenz werde zwar über einen zweiseitigen Text zu den Messen im tridentinischen Ritus diskutieren. Bei einer Verabschiedung sei die Neuregelung ab Oktober gültig.

Da die Lage in den Diözesen sehr unterschiedlich sei, könne man ein solches Bischofspapier nur als Leitplanken zur Abgrenzung verstehen, "mit einer großen Straße für die diözesane Vorgehensweise in der Mitte". Der Kardinal erklärte, man wolle das Angebot des Papstes an die Menschen nicht unterlaufen, aber die Nachfrage sei geringer als gedacht.

Soweit die Meldung des ZDF. Uns scheint: Das motu proprio setzt die Leitplanken - und es setzt sie so, daß nur noch wenige Fragen offen bleiben, die dann auch in Abstimmung mit den römischen Stellen zu klären sein dürften. Regelungsbedarf durch eine Bischofskonferenz besteht nicht, eine Kompetenz der Bischofskonferenz ist nicht zu erkennen.

Einen zwar etwas ausführlicheren, in der Sache aber nicht wesentlich über das bereits gebotene hinausgehenden Bericht hat Radio Vatikan.

Bischof Joachim Warnke

Bischof befürchtet: Mehrheit für alte Messe

25. 9. 2007

Passend zum Auftakt der Herbsttagung der deutschen Bischofskonferenz, die gegenwärtig in Fulda stattfindet, äußerte der Erfurter Bischof Warnke in einem Interview eine bemerkenswerte Befürchtung: Wo die Befürworter der alten Messe eine Mehrheit stellten, könne es zu einer Spaltung der Gemeinden kommen. (Kurzbericht zuzm Interview auf kath.net) In diesem Zusammenhang beklagte er „dass nicht genau definiert ist, wie groß die Zahl derer sein muss, die einen solchen Antrag stellen.“.

Das gibt zu denken: Wünscht sich der Bischof eine Definition, die es einer Mehrheit unmöglich macht, die Feier der Messe in der älteren Form zu verlangen? Oder verlangt er nur eine „Bestandsgarantie“ für die Messe Pauls VI.? Die liegt vor: Kein Gläubiger - so die eindeutige Intention der päpstlichen Gesetzgebung - soll künftig durch Druck oder (Sach-)Zwang veranlaßt werden, an einer Messfeier teilzunehmen, deren Form ihm die volle Teilhabe am Opfergeheimnis erschwert.

Neue „alte Messe“ in Regensburg

25. 9. 2007

Samstag, 29.9.: 9.00 Uhr: Hl. Amt in der Stiftskirche St. Johann (am Dom).
Zelebrant und Prediger ist H. H. Geistl. Rat Walter Lang aus München. Es singt die „Schola ehem. Regensburger Domspatzen“ aus der Alten Kapelle. An der Orgel: Stiftskapellmeister Prof. Norbert Düchtel. Zum Hl. Amt werden H. H. Domkapellmeister i. R. Georg Ratzinger sowie I. D. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis erwartet. Anschließend findet ein Vortrag des Zelebranten zum Thema: „Die im Geist der Liturgie gefeierte Hl. Messe“ im Gotischen Saal des „Haus Heuport“ statt. Beginn: 11.00 Uhr.

Dienstag, 2.10.: 11.00 Uhr: Hl. Amt zum Priesterjubiläum von H. H. Bischöfl. Offizialsrat i. R. Prälat Emmeram H. Ritter.

Geplant: Regelmäßige Sonntagsmesse in St. Johann und Werktagsmessen in Maria Schnee (Prinzenweg). Die Termine werden noch bekanntgegeben. Nähers auf der Website des Petrus-Canisius-Kreises in Regensburg.

Es gibt viele Gründe, gegen Summorum Pontificum zu sein,

24. 9. 2007

...und nicht immer sind sie theologischer Natur. Oft genig sind es auch finanzielle Interessen, aus denen heraus jede Rückkehr zu den überlieferten Formen von Gottesdienst und Kirchenmusik erbittert bekämpft werden. Nachdem aus dem Ordinariat der englischen Diözese Portsmouth der Entwurf einer ganz besonders feindseligen "bischöflichen Erklärung" gegen das motu proprio bekannt geworden war, hat der „Telegraph“-Journalist Damian Thompson seine Aufmerksamkeit auf die Hintergründe gerichtet und dabei nachgerade mafiöse Strukturen aufgedeckt.

Wir zitieren aus seinen Ergebnissen. Ach ja: Der Bischof hat den Entwurf dann übrigens nicht übernommen.

Kardinal Hoyos in Bordeaux

Was passiert eigentlich in Frankreich?

24. 9. 2007

Das gleiche, wie in anderen Ländern auch: Extrem Widersprüchliches. Soweit die Bischöfe sich bisher überhaupt geäußert haben, klangen die Erklärungen eher feindselig und hatten den Tenor: „Bei uns wird sich nichts ändern“". Aber ausgerechnet der Pfarrer von Saint-Georges in Paris, dessen Vorgänger nicht nur die halbe Kirche für die angeblichen Anforderungen des novus Ordo hatten umbauen, sondern auch die alten Gewänder, Heiligenbilder usw. verbrennen lassen, feierte am 14. September ein gesungenes Amt im usus antiquor. Es soll in Zukunft jeden Donnerstag stattfinden.

In Bordeaux war dann am letzten Samstag die Weihe von fünf neuen Priestern für das dem alten Ritus verpflichtete Institut vom guten Hirten, zu der der Papst Cardinal Castrillon Hoyos nach Fankreich entsandt hatte. Mit anwesend war der Ortsordinarius, der Erzbischof von Bordeaux Kardinal Ricard, der dafür von mehreren Priestern in der Öffentlichkeit scharf kritisiert wurde. Bis jetzt gilt in den meisten Diözesen Frankreichs, einst der ältesten Tochter der Kirche, der Grundsatz, daß Priester der vom Papst mit der Pflege des alten Ritus beauftragten „Ecclesia Dei“-Gemeinschaften in der Seelsorge nicht eingesetzt werden dürfen.

Zwei Bilderserien zur Priesterweihe in Bordeaux sind jetzt online!

Bischof Dr. Elmar Fischer von Feldkirch

Noch ein Gegenpapst? -
Bischof von Feldkirch setzt Teile von „Summorum Pontificum“ außer Kraft.

22. 9. 2007

Der Bischof von Feldkirch, Dr. Elmar Fischer, hat das päpstliche Motu Proprio mit den heute bekannt gewordenen Ausführungsbestimmungen erheblich eingeschränkt. Es wird in folgenden wesentlichen Teilen aufgehoben oder verändert:

  • Die "Gruppengröße" wird auf "zwei- bis drei Dutzend Personen" festgelegt
  • Eine religiöse Praxis ausschließlich nach den älteren Büchern wird untersagt
  • Der Wortgottesdienst ist "bis auf Weiteres" nach der neuen Leseordnung abzuhalten.
  • Für die Feier der Missa Tridentina ist die Erlaubnis des Bischofs einzuholen.

Hier der Origginaltext mit einer ersten Kommentierung

 

150 Teilnehmer bei der ersten „Alten Messe“ in Paderborn

21. 9. 2007

Paderborn gehört zu den deutschen Diözesen, in denen bislang trotz mehrerer Nachfragen von Gläubigen keine Messe nach dem älteren Gebrauch gefeiert werden durfte. Nach dem Inkrafttreten des Motu Proprio sah sich das Ordinariat veranlaßt, selbst eine Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus anzusetzen - in der Marienkapelle des Paderborner Doms, die vielleicht 30 Personen fasst. Hier unsere Bericht von der ersten Messe „im Auftrag des Bischofs“ am 19. 9., an der (je nach Quelle) zwischen 130 und 150 Personen teilnahmen.

„Die alte Messe ist was für Schwachsinnige...

21. 9. 2007

...denn die können dem Geschehen in der Stille und ohne dauernde aktive Teilnahme besser folgen.“

Natürlich sagt man heute nicht mehr „Schwachsinnige“ - politisch korrekt spricht man von Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Konzentrationsstörungen. Auf amerikanisch heißt das "ADD" (Attention Deficit Disorder) - und bestenfalls für diese Bedauernswerten eignet sich, wenn überhaupt, nach Ansicht von Fr. Thomas Willis, Liturgieverantwortlicher der Diözese von St. Augustin, Florida, die Feier der hl. Messe nach dem außerordentlichen Ritus der Römischen Kirche. So erkannt und verkündet als beauftragter Sprecher des Bischofs auf einer Versammlung von Gläubigen in einer der diözesanen Pfarreien.

Mehr dazu kann, aber muß man nicht nachlessen bei Father Zuhlsdorf.

Die St. Kevins Church in Dublin

Hoffnungszeichen in Irland

21. 9. 2007

Als einer der ersten Bischöfe weltweit nach Inkrafttreten von Summorum Pontificum hat Erzbischof Diarmuid Martin in Dublin eine Personalgemeinde für die Gläubigen des alten Ritus errichtet und ihr eine sehr gut geeignete neugotische Kirche zugewiesen. Bischof Colm O'Reilly von Ardagh & Clonmacnois hat für dieses Wochenende angekündigt, selbst eine Messe in der außerordentlichen Form zu feiern.

Die irische Zeitung „The Sunday Business Post“ hat das zum Anlaß genommen, ausführlich über die Situation der Anhänger des „usus antiquor“ in der krisengeschüttelten irischen Kirche zu berichten. Wir haben die wesentlichen Passagen des Artikels für Sie übersetzt.

Darin findet sich auch eine interessante Information am Rande: Der Vatikan hat bereits im Frühjahr die Bischöfe der Weltkirche aufgefordert, allen Priester-Anwärtern tragfähige Lateinkenntnisse vermitteln zu lassen.

Bayrisch wie im Bilderbuch: Die Wallfahrtskirche von Tann

Wallfahrt mit „Alter Messe“ in Tann

20. 9. 2007

Unweit von Marktl am Inn, wo Bayern am päpstlichsten ist, liegt der alte Wallfahrtsorte Tann - und eben dort fand zum 14. 9. nicht nur seit langem erstmals wieder eine Wallfahrt statt, sie wurde auch mit einer prächtigen Feier der Messe nach dem althergebrachten Gebrauch gekrönt.

Damit fanden, wie Ortspfarrer Dr. Anton Morhard in einer Ansprache vor dem Gottesdienst betonte, langjährige Gebete der Gläubigen in dieser Angelegenheit vor dem wundertätigen Kreuz des „Hergoot von Tann“ ihre Erfüllung. Hier der Bericht aus Tann.

 

Das Missale Romanum Pius V. lebt!

20. 9. 2007

In den meisten Gemeinden – so erklärte kürzlich der Aachener Bischof Mussinghoff in seiner Eigenschaft als Stellvertretender Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz - fehlten mittlerweile die Messbücher von 1962. Darin sah er ein ernstes Hindernis für die Feier der hl. Messe nach der älteren Form des römischen Ritus.

Wir zeigen Ihnen, warum und wie man auf höchst traditionelle Weise jedes seit 1570 approbierte Missale so aktualisieren kann, daß es den Vorgaben von 1962 entspricht. Zu unserem Beitrag

14. 9., San Isidro Labrador

Pontifikalamt in Santiago

18. 9. 2007

Aus Anlaß des Inkrafttretens von „Summorum Pontificum“ hat Bischof Bernadino Pinera am 14. September in der Kirche San Isidro Labrador in Santiago ein feierliches Hochamt „im verehrungswürdigen Ritus des Heiligen Pius V.“ zelebriert.

Ein spanischsprachiges Blog bringt großformatige Bilder.

Aachener Zeitung v. 14. 9.

Das Tabu bröckelt

18. 9. 2007

Etwas spät, aber durchaus sinnvollerweise berichtete die Aachener Zeitung am 14. 9. über das bereits Ende August in Herzogenrath durchgeführt Seminar zur Einführung in die Feier der alten Form des römischen Ritus. Autor Christoph Hahn hat uns seinen Bericht zur Wiedergabe überlassen - besten Dank.

Informationen über weitere Schulungsorte und -termine finden Interessenten auf introibo.net.

Kenrick-Glennon Seminary, 14. 9. 2007

Vielfacher Grund zur Freude

18. 9. 2007

Im Kenrick-Glennon Seminar der Erzdiözese St. Louis wurde das Fest der Kreuzerhöhung mit einem levitierten Hochamt im usus antiquior begangen - weitere Bilder hier. Natürlich waren zu diesem besonderen Anlaß auch Gäste da, aber dieses Seminar des papsttreuen und rechtgläubigen Erzbischofs Burke kann seine geräumige Kapelle auch mit eigenen Kräften füllen: 112 Seminaristen haben sich dort im soeben beginnenden akademischen Jahr eingeschrieben, das sind 37 mehr als im Vorjahr, das ebenfalls schon mit einer Rekordzahl abgeschlossen hatte. Mehr dazu auf der Website des Seminars.

Priestermangel ist kein Schicksal - Priestermangel wird gemacht.

Bischof Nogaro von Caserta

Auf die alten Tage noch Gegenpapst?

17. 9. 2007

Die italienische Presse veröffentlicht heute interessante Details über den Fall des Bischofs von Caserta, Raffale Nogaro, der am Sonntag einem Gemeindepfarrer die Feier der hl. Messe im außerordentlichen Ritus verboten hatte.

Der Corriere des Mezzogiorno schreibt:

Der Bischof der Toleranz. Der Immigranten. Der Benachteiligten. Der das der Diözese gehörende „Zelt Abrahmas“ den Moslems für ihr Freitagsgebet und die Kapelle neben der Kathedrale von Caserta den Ukrainischen und Moldauischen Orthodoxen zur Verfügung gestellt hat. Aber der die Feier der Tridentinischen Messe, die seit dem 14. September durch das motu proprio Papst Benedikts XVI. wieder in ihr Recht eingesetzt ist, hat er verboten.

Im Corriere della Sera ist zu lesen:

Als Oberhaupt der Diözesanverwaltung hatte er keine Bedenken, Gebäude der Diözese für religiöse Feiern von Moslems und Orthodoxen bereitzustellen. „Zu Recht“ begründet er das, „denn Menschen beim Gebet zu unterstützen, ist aller Ehren wert. Gemurmel in Latein hilft demgegenüber niemandem. Man muß den Gläubigen etwas anbieten, das Wert hat und bildend wirkt, und nichts, was sie desorientiert. Und sie mit Heiligenbildern zu überwältigen ist meiner Meinung nach eben nur Theater und Pantomime. Eine nutzlose ästhetische Veranstaltung, von der niemand etwas hat.“

Und weiter: „Der Bischof hat die Verantwortung dafür, daß in der Diözese alles theologisch, liturgisch und moralisch korrekt vonstatten geht. Und auch wenn der Papst eine Öffnung gegenüber anderen Riten anordnet, so bin ich doch derjenige, den der Papst dazu eingesetzt hat, die Anwendung seiner Anordnungen zu überwachen.“

Nun ja, nicht mehr lange: Nogaro erreicht im kommenden Jahr die Altersgrenze – wie viele, die seine Ansichten teilen. Aber so langsam versteht man, warum Papst Benedikt so viel Zeit für neue Bischofsernennungen braucht.

Nachtrag: Inzwischen ist eine ausführliche englische Übersetzung des zweiten hier zitierten Artikels im Netz aufgetaucht - auf unserer englischsprachigen Schwesterseite summorumpontificum.net.

Erzbischof Albert Ranjith Patabendige

Wider den Geist der Unordung -
Interview mit Erzbischof Ranjith Patabendige in „Il Foglio“

17. 9. 2007

In ernsten Worten fordert der stellvertretende Vorsitzende der Kongregation für den Gottesdienst die Bischöfe auf, die Umsetzung von „Summorum Pontificum“ im Gehorsam gegenüber den Absichten des Papstes und obersten Gesetzgebers der Kirche zu unterstützen. Mit Schärfe wendet er sich gegen verbreitete Mängel in der Priesterausbildung und die „bornierte Haltung einiger Theoretiker, die unglücklicherweise vergessen haben, daß die Liturgie weniger ein intellektueller Akt ist, sondern ein Akt der Anbetung, also der tiefen Spiritualität und des Glaubens“.

Hier der Text in deutscher Übersetzung

Bischof Finn, Cansas-City, 14. 9.

Eine Bilanz des 14. 9. ...

16. 9. 2007

...kann bis auf weiteres noch nicht gezogen werden. Es gab Höhepunkte wie die Pontifikalmesse im usus antiquior von Bischof Finn von Cansas City (Bericht und Bilder hier), die " Hl. Messe in Anwesenheit des Bischofs" im Bistum Raleigh oder das vom Fernsehsender EWTN übertragene levitierte Hochamt aus Birmingham (hier komplett im Internet) - alles aus den USA. Einen ungefähren Überblick über die große Zahl von Orten dortzulande, an denen erstmals seit Jahrzehnten wieder öffentlich eine Messe nach der älteren Form gefeiert wurde, kann man bei Father Zuhlsdorf gewinnen.

Aus England gibt es die atemberaubenden Bilder vom Hochamt im London Oratory - terribilis est locus iste. Weitere Informationen aus der englischsprechenden Welt bei The New Liturgical Movement.

In Deutschland herrscht - zumindest an der Oberfläche - Friedhofsruhe. Wir bereiten für die nächsten Tage eine genauere Übersicht vor. Schon für heute können wir die Übersetzung eines Interviews von Erzbischof Ranjith, dem Zweiten Man in der Kongregation für den Gottesdienst, ankündigen, der sich mit Nachdruck an die Bischöfe wendet, den dem Papst gelobten Gehorsam auch einzuhalten.

Kardinal Castrillón Hoyos

Das Geschenk aus Rom

14. 9. 2007

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur ZENITH erteilt der Vorsitzende der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei allen Bestrebungen von Bischöfen oder Ordinariaten, die Freigabe der älteren Form des römischen Ritus durch einschränkende „Ausführungsbestimmungen“ zu vereiteln, eine klare Absage. Kernsätze:

Das Entscheidende ist, daß von diesem Moment an die Priester ohne eine Genehmigung des Heiligen Stuhls oder des Bischofs dazu berechtigt sind, die Messe nach dem alten Ritus zu zelebrieren. Das gilt für alle Priester. (...) Wenn irgend jemand sie daran hindert, obliegt es der Päpstlichen Komission Ecclesia Dei, im Namen des Hl. Vaters die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, daß dieses Recht - und die Gläubigen sind sich inzwischen dieses Rechtes sehr wohl bewußt - respektiert wird.(...)
Wenn es zu Konflikten kommt - und wo wir von Menschen sprechen, können auch Konflikte zwischen unterschiedlichen Gruppen entstehen - dann muß der Bischof so, wie es im motu proprio steht, seine Autorität einsetzen, um das zu lösen. Aber dabei kann er nicht das Recht außer Kraft setzen, das der Papst der ganzen Kirche gegeben hat.

Hier die deutsche Übersetzung und hier der englische Text des Interviews.

Fest Kreuzerhöhung 2007:Das motu proprio ist geltendes Recht der Kirche -Wir danken dem Heiligen Vater.

 

Italien, 13. Jh.; Wandmalerei

Frankreich, 21. Jh.; Photographie


Deus omnium fidelium pastor et rector, famulum tuum Benedictum, quem pastorem Ecclesiæ tuæ præesse voluisti, propitius respice: da ei, quæsumus, verbo et exemplo, quibus præest, proficere; ut ad vitam, una cum grege sibi credito, perveniat sempiternam. Per Christum Dominum nostrum. Amen.

Beitrag vieler Bischöfe zum Werk des Obersten Brückenbauers

Gehorsam gegenüber dem Papst?
Findet keine Anwendung!

13. 9. 2007

So einfach geht das: Auf der Website des Erzbistums Berlin, unter Pfarrgemeinden, Aktuelles, wird anonym verordnet: „So bleibt es zunächst dabei, dass in den Pfarrgemeinden die sog. "außerordentliche Form" des römischen Ritus derzeit keine Anwendung findet.“ Der Papst hat anderes angeordnet? Wen soll das interessieren.

Ein amerikanischer Bischof, Ronald Herzog , befiehlt seinen priesterlichen Untergebenen: "Zelebrieren Sie auf keinen Fall in der außerordentlichen Form, bevor Sie keine Berechtigung erhalten haben".

Hier lesen Sie mehr - im Originalton und als Kommentar.

Leitlinien

13. 9. 2007

Die Mitglieder der Bischofskonferenz - so heißt es auf katholisch.de - wollen auf ihrer anstehenden Herbstversammlung über Leitlinien für die deutschen Diözesen zur Umsetzung des Motu Proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI. beraten. Diese sollen Priestern und Gläubigen den rechten Umgang mit dem am 7. Juli veröffentlichten Apostolischen Schreiben über den Gebrauch der römischen Liturgie aus der Zeit vor der Reform von 1970 ermöglichen.

Worauf es beim „rechten Umgang“ mit diesem Dokument vor allem ankommt, hat der Papst in seinem Begleitschreiben an die Bischöfe freilich selbst längst völlig klar gesagt - das bedarf keiner zusätzlichen Erläuterung: Es geht darum, den Reichtum der Tradition wieder zu erschließen und zeitgeistige Verirrungen zurückzudrängen. Aufgabe der Bischöfe ist es, diesen Prozess zu fördern und nicht unter dem Vorwand der Regulierung zu behindern. Mehr dazu schreibt hier ein englischer Ortspfarrer, der es begriffen hat - und danach handelt.

Der Mariendom zu Hildesheim

Erfreuliches aus Hildesheim

12. 9. 2007

Aus dem Bistum Hildesheim kommen interessante Meldungen: Im Anschluß an eine Anregung von Domkapitular Adolf Pohner, die lateinische Sprache wieder stärker in den Gottesdiensten zu verwenden, entwickelte sich eine offenbar breite Diskussion sowohl zur Frage der Sprache als auch über die ältere Form des Römischen Ritus. Und die Kirchenzeitung des Bistums hat darüber auch breit berichtet. Wir dokumentieren daraus einzelne Beiträge und empfehlen zur nachdenklichen Lektüre insbesondere auch den letzten, in dem eine wohl in der Nachkriegszeit geborene Gläubige ihre tief emotionale Ablehnung des alten Ritus zu Protokoll gibt.

Papst Benedikt in Mariazell

Amazing technicolor dreamcoat

10. 9. 2007

Auch der Papst ist nicht geschützt vor den Attacken jener Verächter der Tradition, die nichts ertragen, was vor ihrem beschränkten Horizont liegt. Was mag die Botschaft dieser Kostümierung sein, die das Protokoll der österreichischen Gastgeber dem Papst zumutete? „Wieder einmal zwingt uns der Job, so einen komischen Fummel umzuhängen – hoffentlich sieht man, daß wir das selbst nicht ernst nehmen. Und daß die Mitra für den Bischof von Rom zu groß ist.“

Der Papst, dessen Demut und Sanftmut weitaus größer sind als die unsrige, hat es ertragen – und vor den trefflichen Mönchen von Heiligenkreuz seine Botschaft zum Dienst vor Gott vorgetragen. Wir bringen Auszüge.

Anhand einiger Photos macht sich Father Finnigan hier so seine Gedanken über den Unterschied zwischen seiner (Fathers) Bettwäsche und den Papstgewändern von Mariazell.

Ergänzung 14. September: Wie sich inzwischen herumgesprochen hat, waren die abenteuerlichen Gewänder keine Idee der österreichischen Bischöfe, sondern des päpstlichen Zeremonienmeisters Erzbischof Piero Marini.

Ergänzung 15. September: Erzbischof Marini wird noch in diesem Jahr eine andere Aufgabe übernehmen; sein Nachfolger als päpstlicher Zeremonienmeister wird Msgr. Guido Marini aus Genua, der den liturgischen Anschauungen des Papstes nahe steht.

Von der Verhinderungsstrategie zum Verbot

8. 9. 2007

Aus mehreren deutschen Diözesen haben wir jetzt gehört, daß Diözesan-Priestern, die für die Zeit nach dem 14. 9. eine hl. Messe nach dem "usus antiquior" des römischen Ritus angekündigt hatten, diese Messfeiern von ihren Dienstvorgesetzten förmlich verboten worden sind. Da diese Verbote regelmäßig mit einem Schweigegebot bezüglich des ganzen Vorganges verbunden zu sein scheinen, ist es schwierig, einen zuverlässigen Überblick über die Entwicklung zu gewinnen.

Mit den damit aufgeworfenen Rechtsfragen werden sich die zuständigen Gremien sicher zu gegebener Zeit befassen.

Gemeindemitglieder, die auf die Messe nach dem alten Ritus gewartet haben, sollten die Mitteilungsblätter und Webseiten ihrer Gemeinden aufmerksam verfolgen, ob dort zunächst erschienene Ankündigungen wieder verschwunden sind. Im übrigen empfehlen wir die Lektüre und Beachtung dieser Ratschläge aus USA. Des weiteren bieten wir uns gerne an, Sie in konkreten Fällen auch per Mail oder telefonisch zu beraten. Vertraulichkeit ist zugesichert.

Fronleichnam in Berlin-Bukow

Die gute Nachricht des Tages...

7. 9. 2007

...kommt aus Berlin, genauer gesagt, dem Stadtteil Bukow: Dort feiert Pfarrer Daum künftig drei mal die Woche eine Messe im alten Ritus. Hier die Einzelheiten.

Und dann die schlechte Nachricht:

In Ungarn, so erfahren wir aus einer e-Mail, hat ein Bischof vor Ärger über die „alte Messe“ gleich einen Hauptaltar abreißen lassen - den Brief finden Sie hier.

Ad Orientem - ganz einfach erklärt

6. 9. 2007

Pfarrer John Szada aus Hannover - aber dem in Pennsylvania, USA - erklärt in seinem Pfarrbrief einige Punkte zum "usus antiquior" auf so einfache und überzeugende Weise, daß wir das hier zur Anregung in Übersetzung weitergeben wollen.Eine schöne Anregung für jeden traditionsorientierten Pfarrbrief.

Hier der ganze Text

Alles, nur nicht die „Alte Messe“ - mit Tricks und Finten gegen das Gesetz des Papstes

5. 9. 2007

Während es in Deutschland - sieht man einmal von den unzulässigen Vertröstungen auf einen Beschluiß der Bischofskonferenz ab - zumindest an der Oberfläche einigermaßen ruhig und zivilisiert zugeht, sind anderswo Auseinandersetzungen um die Implementierung des motu proprio entbrannt, die nachgerade Anklänge an das Hauen und Stechen zur Zeit der Reformation aufweisen. Aus der Fülle der bemerkenswerten Entwicklungen greifen wir hier zwei Beispiele aus USA und Italien heraus, die sicher eines gemeinsam haben: Die Kommission Ecclesia Dei wird sich wohl sehr bald damit beschäftigen müssen, und mindestens in einem Fall ist zu erwarten, daß der Bischof bescheinigt bekommt, seine Kompetenzen weit überschritten zu haben.

Hier mehr zu den Tricks aus USA und Italien.

Josef Kardinal Ratzinger 1999 in Weimar

Bistum Aachen: Ärgernis und Freude nahe beieinander

1. 9. 2007

Zuerst die erfreuliche Meldung: In dieser Woche fand in Herzogenrath (unmittelbar nördlich von Aachen) die unseres Wissens erste "Weiterbildungsmaßnahme" statt, in deren Rahmen sich Priester mit der Feier der älteren Form des römischen Ritus vertraut machen konnten. Mit 10 Diözesanpriestern und mehreren Meßdienern und Küstern waren die Kapazitäten des dreitägigen Lehrganges restlos ausgelastet. Wir werden ausführlicher berichten, sobald wir nähere Informationen erhalten haben.

Und nun das Ärgernis: Die Aachener Zeitung informiert heute darüber, mit welchen Mittel in der Diözese Aachen dafür gesorgt wurde, daß die Zahlen für die Teilnahme an der "alten Messe" in den vergangenen Jahren möglichst niedrig blieben: Die Messe fand in der Kapelle eines psychiatrischen Krankenhauses statt, strikte Geheimhaltung war angeordnet, und zur Feier der Messe wurde ein Priester abgeordnet, der das nach eigener Auskunft nur ungern übernahm. Hier mehr zu den Aachener Praktiken.

Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff

Will die Bischofskonferenz „Summorum Pontificum“ unterlaufen?

31. 8. 2007

Am gleichen Tag, an dem er seine harsche Kritik an der Erklärung der Glaubenskongragation zur Einzigkeit der katholischen Kirche veröffentlichte, hat der Aachener Bischof und stellvertretende Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Dr. Heinrich Mussinghoff, bestätigt, daß die Konferenz bei ihrer nächsten Tagung Ende September „Einheitliche Grundsätze zur Feier der alten lateinischen Messe“ verabschieden soll.

Wir unterziehen die entsprechende Presseerklärung von KNA einer kritischen Durchsicht.

Ausführungsbestimmungen oder Verhinderungsstrategie?

30. 8. 2007

Aus mehreren deutschen Diözesen haben wir jetzt gehört, daß Pfarrer auf die Bitte von Gläubigen, in Zukunft auch eine Messe nach dem „usus antiquior“ anzubieten, außerordentlich „reserviert“ geantwortet haben. Mehrfach taucht in diesen Antworten die Aussage auf, solange die Bischöfe sich auf ihrer Vollversammlung Ende September nicht mit Summorum Pontificum beschäftigt und Ausführungsbestimmungen erlassen hätten, könne man in dieser Hinsicht gar nichts unternehmen.

Nun, das Motu Proprio erlangt mit dem 14. 9. Gültigkeit in der ganzen Kirche - dazu bedarf es nicht der Ausführungsbestimmungen der Bischöfe. Mehr dazu hier.

28. 8. 2007

Ausschnitte aus der Frankfurter Diskussion

Sonja Toepfer hat für das "Haus am Dom" Teile der Diskussion über die "Rückeroberung des Heiligen" aufgenommen und bei YouTube eingestellt. Ihre Sympathien scheinen Arnold Angenendt zu gehören, den sie sehr ausführlich, aber nicht unbedingt mit inhaltlich besonders eindrucksvollen Ausführungen zu Wort kommen läßt.

Machen Sie sich selbst ein Bild.

Erzbischof Denis Hart

Wegbereiter oder Blockierer sein

25. 8. 2007

Dankgottesdienst in Melbourne

Auf der von uns aus gesehen anderen Seite des Globus, nämlich in Melbourne am Südostzipfel Australiens, hat Erzbischof Denis Hart am gestrigen Samstag in der St Patricks Cathedral als Dankgottesdienst für den Erlass von „Summorum Pontificum“ ein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form des römischen Ritus gefeiert. Der Erzbischof wählte dazu die feierlichste Form für ein solches Pontifikalamt, bei der der Bischof dem Wortgottesdienst von seinem Thron aus beiwohnt, bevor er als Hauptzelebrant mit umfangreicher Assistenz die Zelebration am Hochaltar beginnt.

Wir hoffen, Ihnen möglichst bald auch Bilder von dieser Messfeier zeigen zu können.

Wird Florida eine „Lateinische-Messe-freie Zone“?

Etwa gleichzeitig hat mit Bischof John H. Ricard von Tallahassee ein weiterer Bischof im US-Bundesstaat Florida höchst restriktive Normen für die Umsetzung des Motu Proprio in seiner Diözese erlassen. Sie erscheinen geeignet - und dazu bestimmt - ganz Florida zu einer „Lateinische-Messe-freien Zone“ zu machen. Hier bringen wir Auszüge aus diesen Vorschriften.

Neue Video-Grüße an den Papst

24. 8. 2007

Zum Wochenende und weil es so schön ist wieder mal einer der amerikanischen Filme, die sich beim Papst für das Motu Proprio bedanken. Im ersten Teil geht es stellenweise recht hoch her, und einiges sieht von USA aus auch schlimmer aus, als es z.B. in Köln gemeint ist - aber alles in allem: Manchmal ist es nur noch zum Weinen.

Die älteren Videos haben wir auf eine eigene Seite geräumt - sonst dauert das Laden hier zu lange.

Vitusprozession in Willebadessen

Gute Ideen gehören ans Licht des Tages!

23. 8. 2007

Daß der apostolische Nuntius in Wien ein Pontifikalamt in der althergebrachten Form feiert, ist eine schöne Sache. Noch deutlicher kann er kaum zeigen, wie wichtig es dem Papst ist, daß sein Gesetz in der ganzen Kirche mit Leben erfüllt wird.

Aber es reicht natürlich nicht aus, wenn das motu proprio nur da umgesetzt wird, wo der Papst unmittelbar Einfluß ausüben kann. Der alte Ritus ist ein Schatz, der der ganzen Kirche gehört. Es ist die Absicht des Papstes, diesen Reichtum für alle nutzbar zu machen. Alle sollen die Möglichkeit haben, diese Form des Ritus als Priester selbst zu zelöebrieren und als Gläubige selbst mitzufeiern.

Teilen Sie uns Ihre Pläne, Termine, Erfahrungen mit, schicken Sie uns ihre Briefe, mit denen Sie in Ihren Pfarrein dafür werben, daß möglichst viele Gläubigen die neuen bereichernden Möglichkeiten auch nutzen. Wir wollen eine kleine Ideenbörse aufbauen, damit nicht jeder das Rad selbst neu erfinden muß.

Franziskanerkirche in Wien

Wien: Pontifikalamt im alten Ritus

23. 8. 2007

Das traditionelle Pontifikalamt zum Fest Mariä Namen wird in diesem Jahr der apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Dr. Edmont Farhat, feiern - und das überdies in der Form des „usus antiquior“.

In den vergangenen Jahren hatte das Pontifikalamt des Nuntius stets in der Karlskirche stattgefunden. Da dort derzeit die Orgel erneuert wird und nicht bespielbar ist, findet das Amt 2007 in der ebenfalls im Stadtzentrum gelegenen Franziskanerkirche statt. Dabei gelangt die Nelson-Messe von Joseph Haydn zur Aufführung.

Aus zweiter Hand...

22. 8. 2007

...müssen wir über das Frankfurter Streitgespräch berichten; der einzige uns bislang vorliegende Artikel aus der FAZ vom 22. ist leider im Internet nicht verfügbar. Große Überraschungen hat Patrick Bahners, auf dessen Bericht wir uns stützen, allerdings nicht zu bieten - die Diskutanten der von über 400 Personen besuchten Veranstaltung blieben ihren Rollen treu:

Martin Mosebach, der lange Jahre überhaupt nicht zur Kirche gegangen war und sich dann unvermittelt mit dem „erneuerten Ritus“ konfrontiert sah, verglich seine Empfindungen mit denen eines „Verlorenen Sohnes“, der freilich bei der Heimkehr ins Vaterhaus erfahren mußte, daß dort keine Festmähler mehr gefeiert würden und das goldene Geschirr verkauft worden sei.

Der Liturgiewissenschaftler Gerhards brachte es fertig, die Bedeutung der Liturgiereform Pauls VI. maßgeblich in der Perspektive seiner persönlichen Karriere zu sehen: Unter dem Pontifikat Pauls VI. habe er seine Berufung empfangen, und erst seit diesem Papst gebe es die Liturgiewissenschaft als universitäres Lehrfach. Bahners war anscheinend nicht sehr überzeugt und schreibt: „Bis zuletzt hatte (Gerhards) vor der allgemeinen Zulassung der alten Messe gewarnt. Jetzt verteidigte er tapfer und schlechtgelaunt das nicht näher erläuterte Gute an der Reform der 60er Jahre wie ein SED-Vordenker nach dem Mauerfall die Errungenschaften der DDR.“

Arnold Angenendt machte sich - immer nach Bahners - zum Sprecher derjenigen, die die „Neue Liturgie“ als „Bruch“ mit der alten verstehen. Bereits im 5. Jahrhundert habe die Kirche den rechten Weg des Betens verlassen, auf den sie erst nach „dem Konzil“ zurückgefunden habe - der alte Kanon, auch in der im neuen Ritus vorkommenden Form, sei mit der Theologie des 2. Vatikanums nicht mehr vereinbar.

Genau dem widersprach Robert Spaemann: Wenn die 1970 durchgesetzte Reform sich in dem Rahmen gehalten hätte, den das Konzil vorgegeben hatte, wären viele Probleme erst gar nicht entstanden, und was den „theologisch unvereinbaren“ römischen Kanon betreffe, so sei das wohl doch der, den der Papst bei seinen öffentlichen Messfeiern am meisten verwende.


Nicht besonders inhaltsreich, aber dafür (am 22.8.) online:

Artikel in der heutigen FR von Matthias Arning und Christian Schlüter sowie von ungezeichnet auf katholische-kirche.de
Letzterem ist zu entnehmen, daß es weitaus mehr als 400 Teilnehmer gewesen wären, wenn der Raum alle gefasst hätte, die herein wollten. So kehrten viele wieder um.


Erst heute (23.8.) online - aber dafür sehr inhaltsreich: Bericht von Regina Einig in der Tagespost.

 

Spannende Auseinandersetzungen...

18. 8. 2007

verspricht ein Streitgespräch am Montag, den 20. 8., 19:00, im Frankfurter „Haus am Dom“. Thema: „Rückeroberung des Heiligen?“

Über die allgemeine Freigabe der Feier der „Alten Messe“ diskutieren der Schriftsteller Martin Mosebach und Philosoph Robert Spaemann, beide fulminante Befürworter des usus antiquior, und der Kirchengeschichtler Arnold Angenendt sowie der Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards, die sich beide als ebenso engagierte Gegner der „Missa Tridentina“ geäußert haben. Die Gesprächsleitung hat Daniel Deckers von der FAZ, der des öfteren als publizistisches Sprachrohr von Kardinal Lehmann apostrophiert worden ist.

Auch im Urlaub energisch voran

Beschleunigung

18. 8. 2007

Seit Veröffentlichung von „Summorum Pontificum“ vollziehen sich einige Entwicklungen in der Kirche in einem geradezu unkatholischen Tempo. Wie wir hier schon berichten konnten, hat es keine vier Wochen gedauert, bis der Augsburger Bischof Walter Mixa die Mißverständlichkeiten ausräumte, die durch die von seinem Ordinariat veröffentlichten „Ausführungsbestimmungen“ entstanden waren.

Kaum länger brauchte es, daß der Bischof der US-Diözese Gaylord eine korrigierende Präzisierung zu einem Erlass herausgab, den er wenige Tage vor dem Motu Proprio in Kraft gesetzt hatte - darin war unter anderem die bemerkenswerte Vorschrift enthalten, daß „alle Liturgien in der Diözese ausschließlich in englischer Sprache abzuhalten“ seien. Hier mehr dazu.

Am erfreulichsten aber ist die Tatsache, daß die erste Übertragung einer Messe in der alten Form auf EWTN noch weitaus früher erfolgen wird, als wir noch vor wenigen Tagen erwarteten: Am Tag des Inkrafttretens des Motu Proprio, am 14. September, wird EWTN ein Levitiertes Hochamt im usus antiquior aus der Wallfahrtskirche des Klosters „Our Lady of the Angels“ übertragen - die erste „tridentinische Messe“ in der Geschichte des Senders überhaupt. Zur würdigen Durchführung der Feier wird der Sender die Unterstützung der Petrusbruderschaft in Anspruch nehmen. Mehr dazu hat TNLM.

Levitenamt in St. Afra

"Es ist, als ob ein Knoten geplatzt wäre"

16. 8. 2007

So kommentiert Propst Dr. Goesche vom Berliner Institut St. Philipp Neri die Entwicklung des Gottesdienstbesuches in St. Afra seit dem Motu Proprio. An den Sonntagsmessen, die bisher von 70-80 Gläubigen besucht wurden, nehmen selbst jetzt in der Ferienzeit an die 100 Menschen teil, und sogar an ganz normalen Werktagen kommen meistens mehr als 20 Teilnehmer zur Abendmesse. Noch zu Beginn des Jahres waren es oft nur fünf oder sieben. Ganz besonders freut er sich über den zahlreichen Besuch am Fest Mariä Himmelfahrt, als sich etwa 120 Gläubige zum feierlichen Levitenamt versammelten.

Mehr zu Mariä Himmelfahrt in St. Afra und erste Bilder finden Sie hier.

Bischof Matano in Burlington, 15. 8. 2007

"Wenn es das braucht, um unsere Kirchen zu füllen - dann soll es so sein"

15. 8. 2007

Das war der Schlüsselsatz von Bischof Salvatore Matano von Burlington in einer kleinen Ansprache nach dem von ihm zelebrierten gesungenen Amt im "usus antiquior" am Tag Mariä Himmelfahrt. Wie am Tag nach der Veröffentlichung des Motu Proprio angekündigt, fand damit gestern die erste "alte Messe" seit fast 40 Jahren in Burlington statt. Und die für amerikanische Verhältnisse eher kleine Kathedrale des Bischofssitzes war mit 700 - 900 Gläubigen besser gefüllt als jemals seit Menschengedenken.

Die lokalen Medien haben über das Ereignis sachlich und ohne Rückgriff auf dümmliche Vorurteile berichtet; zwei Berichte enthalten kurze Videoclips: WPTZ und WCAX-TV. Kleine Vorwarnung: Vor beiden Clips kommen kleine Werbeeinblendungen.

Bischof Walter Mixa

Bischof Mixa erläutert "Ausführungsbestimmungen" zum Motu Proprio

15. 8. 2007

In seiner Predigt zu Mariä Himmelfahrt zerstreute der Augsburger Bischof Walter Mixa den ungünstigen Eindruck, den die Ausführungsbestimmungen seiner Diözese zu "Summorum Pontificum" vielerorts hinterlassen hatten. (Hier unsere Kritik). Der Bischof bekannte sich ausdrücklich zum Anliegen des Papstes, den älteren Gebrauch nach dem Messbuch des seligen Papst Johannes XXIII. von 1962 wieder neu zu pflegen und dessen Feier in den Diözesen und Pfarreien als außerordentlichen Ritus neben der erneuerten Messe nach dem Messbuch von Papst Paul VI. aus dem Jahre 1970 stärker zu verbreiten. Das bringe die ungebrochene Tradition des Messopfers, wie es von der katholischen Kirche durch die Jahrhunderte gefeiert und in seiner konkreten Ausgestaltung immer schon der besonderen Sorge der Päpste anvertraut gewesen sei, sinnreich zum Ausdruck.

Gleichzeitigte kündigte der Bischof an, es würden Vorkehrungen getroffen, um allen Gläubigen im Bistum, die das wünschten, die regelmäßige Teilnahme an der alten Form der hl. Messe zu ermöglichen, ohne dafür unzumutbare Entfernungen zurücklegen zu müssen.

Wir danken dem Bischof für diese Klarstellung und werden auf entsprechende Texte verlinken, sobald sie im Internet zugänglich gemacht sind.

Bischof Baker - demnächst EWTN

Birmingham, Alabama, hat einen neuen Bischof - aber was hat das mit dem Motu Proprio zu tun?

14. 8. 2007

Birmingham ist zwar eine der kleineren amerikanischen Diözesen – aber auch der Sitz des Fernsehsenders EWTN, der starken Stimme der traditionsorientierten Katholischen Kirche in den USA. Das hat dem Sender in der Vergangenheit viele Probleme mit dem Ortsbischof eingetragen – bis hin zu dem Verbot, in Fernsehgottesdiensten die hl. Messe nach dem Missale von 1970, aber „ad orientem“ zu feiern und zu übertragen. Der neuernannte Bischof Robert J. Baker – er amtiert schon seit 8 Jahren als Bischof der Nachbardiözese Charleston – ist als Autor populärer Bücher nicht nur ein medienerfahrener Mann und häufiger Gast bei NWTN – er ist auch ein Hirte, der die theologischen und spirituellen Werte des „usus antiquior“ schätzt. Seit dem Frühjahr 2006 gab es in Charleston eine regelmäßige Messe nach dem Missale von 1962, und das Motu Proprio wurde von Bischof Baker sehr erfreut aufgenommen. Mehr zu Bischof Baker und zu EWTN.

1962 - nur auf dem Einband

Vorsicht: Falsche 62er im Umlauf!

12. 8. 2007

Fr. John Zuhlsdorf macht in seinem Blog darauf aufmerksam, daß derzeit - unter anderem auf Ebay - Missale angeboten werden, bei denen zwar 1962 drauf steht, aber 1960 drin ist. Wahrscheinlich handelt es sich nicht um eine bewußte Irreführung, sondern um einen Altbestand aus einer Zeit, in der noch niemand wissen konnte, daß dieser Jahresunterschied einmal bedeutsam werden könnte. Das Missale von 1960 entspricht insbesondere in den Rubriken nicht dem von 1962 und ist daher ohne Modifikationen ungeeignet, die Vorgabe des Motu Proprio voll zu erfüllen.

Wie man "echte 62er" erkennt und was zu tun ist, um auch ältere Missale auf den Stand von 1962 zu bringen, beschreiben wir in einem Beitrag, der in den nächsten Tagen hier veröffentlicht wird.

Kardinal Castrillón Hoyos

Interview mit Kardinal Castrillón Hoyos

7. 8. 2007

Hat Papst Benedikt mit der Feigabe der alten Messe „das Konzil verhöhnt“ oder gar seinen Vorgängern Paul VI. und Johannes Paul II. „eine Ohrfeige gegeben“? Warum ziehen einige Angehörige des Weltepiskopats falsche Schlüsse aus dem Erlass von „Summorum Pontificum“?

Der für die Angelegenheiten des „usus antiquior“ zuständige Kardinal antwortet offen auf offene Fragen der italienischen Zeitschrift „In Kirche und Welt“, 30Giorni. Hier die deutsche Version.

Bischof Walter Mixa

Ausführungsbestimmungen

6. 8. 2007

Aus dem Bistum Augsburg sind erste „Ausführungsbestimmungen“ einer deutschen Diözese zu „Summorum Pontificum“ bekannt geworden. Bei aller Freude darüber, daß es nun an die Verwirklichung geht, werfen diese Ausführungsbestimmungen, die die Unterschrift von Bischof Walter Mixa tragen, doch einige ernste Fragen auf. Mehr Fragen, als nach dem an sich doch außerordentlich klaren Text des Motu Proprio vonb Papst Benedikt nötig sein sollten. Hier finden sie den Text des Augsburger Papiers samt unseren kritischen Anmerkungen.