Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Wie ein Aussätziger

es folgt ein ZitatWichtig für die Bewußtseinsbildung in Sachen Liturgie ist auch, daß endlich die Ächtung der bis 1970 gültigen Form von Liturgie aufhören muß. Wer sich heute für den Fortbestand dieser Liturgie einsetzt oder an ihr teilnimmt, wird wie ein Aussätziger behandelt; hier endet jede Toleranz. Derlei hat es in der ganzen Geschichte nicht gegeben, man ächtet damit ja auch die ganze Vergangenheit der Kirche.

Joseph Ratzinger, 2000,
Gott und die Welt, S. 448

Mehr über die „tridentinische Messe“ in Deutschland:


Neu auf dieser Website:

Neue Mißverständnisse und Fehldarstellungen - diesmal aus den Ordinariaten

Neue alte Bücher: Liturgische Führer durch das Kirchenjahr

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zum Antisemitismusvorwurf

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Archiv: Oktober 2007

Aktuelles:

Wolfgang Fischer

Und jetzt die Unterschichten-Liturgie

31. 10. 2007

„Summorum Pontificum“ hat ausweislich des Begleitbriefes von Papst Benedikt eine klare Zielsetzung: Es hebt die Einschränkungen für die Feier der hl. Liturgie nach dem Missale Pius V. auf, um deren Schätze der ganzen Kirche zu erschließen: Die beiden Formen des römischen Ritus sollen sich in Zukunft gegenseitig befruchten. Die Rückkehr der älteren Form in das Leben der Gemeinden soll vor allem dazu beitragen, die dort vielfach aufgekommenen Mißverständnisse und Mißbräuche in der Praxis der neueren Form zu überwinden. Die meisten Bischöfe sind auf diesen zweiten Aspekt in ihren Reaktionen auf „Summorum Pontificum“ bis jetzt nicht eingegangen – sie erscheinen vielmehr bemüht, die Feier der „alten Messe“, wenn sie sie schon nicht verhindern können, möglichst vom regulären Gemeindeleben fernzuhalten. An einer Wiedergewinnung und Vertiefung der Sakralität, die der Papst ausdrücklich als Ziel für die Befruchtung der „forma ordinaria“ durch die „forma extraordinaria“ benennt, ist ihnen wenig gelegen.

Woran zumindest dem Liturgiereferenten des Bistums Mainz, Wolfgang Fischer, gelegen ist, erklärte er in diesem September auf einer Fachtagung in Frankfurt in perfektem Marketing-Speak: „Für Milieus der neuen Unterschicht braucht es in der Sprache ganz einfache und auf praktische Problemlösungen zielende Gottesdienste. Z.B. einen Motorradgottesdienst, einen Skatergottesdienst usw.“ Wir haben uns sein Referat angesehen.

Abbé Laguérie in Lourdes

Bewegung in Lourdes und anderswo

30. 10. 2007

In Lourdes finden auf Grund der großen Nachfrage der Gläubigen neuerdings regelmäßig Messen in der älteren Form des römischen Ritus statt. Unser Bild zeigt den Generaloberen des dem alten Ritus verpflichteten Instituts vom Guten Hirten, Jaques Laguérie, bei einem dieser Gottesdienste.

Als am vergangenen Sonntag der Priester für die "alte Messe" in Lourdes verhindert war, bat die Verwaltung der Basilika den mit einer Pilgergruppe angereisten Abbé Brunet, Vikar der SSPX-Gemeinde von Saint-Nicolas-du-Chardonnet, den Gottesdienst zu übernehmen. (Quelle)

Gleichzeitig verdichten sich Hinweise aus "informierten Kreisen" in Rom, die innerhalb der nächsten Wochen eine Aufhebung der Exkommunikation der von Erzbischof Lefebvre ohne Auftrag des Papstes geweihten Bischöfe der Piusbruderschaft erwarten.

Vernon Quaintance

„Die Tradition zieht junge Leute an“

28. 10. 2007

Kristi Moore berichtet in The Washington-Times über das steigende Interesse vor allem junger Leute an der „Alten Messe“(29.10.07). Wir haben den Artikel übersetzt und mit Photos aus dem Brompton Oratory London angereichert. Die Bilder stammen von dem britischen Fotografen Vernon Quaintance, in dessen bildnerischen Schaffen die Messe im alten Ritus einen Schwerpunkt bildet. Ein Besuch auf seiner Website ist sehr zu empfehlen.

Entschuldigung

28. 10. 2007

Uns waren gestern ein paar Links kaputt gegangen. Das Interview mit Msgr. Guido Marini und die Ausführungen von Fr. Kenneth Baker sind jetzt wieder korrekt erreichbar. Wir bitten die 86 Besucher, die bei Marini, und die 58, die bei Baker eine Fehlermeldung bekamen, es noch einmal zu versuchen. Und wir danken den Zweien, die uns auf den Fehler aufmerksam gemacht haben.

Msgr. Guido Marini

„Ich stimme dem Motu Proprio hundertprozentig zu“

27. 10. 2007

Das italienische Online-Magazin „Petrus“ hat ein Interview mit dem neuen Zeremonienmeister des Papstes, Msgr. Guido Marini, gemacht.

Wir haben es übersetzt.

Büchner-Preisträger Martin Mosebach

Herzlichen Glückwunsch!

27. 10. 2007

Martin Mosebach (55) hat ein umfangreiches literarisches Werk geschaffen, das sowohl Romane, Dramen und Gedichte als auch publizistische Arbeiten, Essays und Reportagen umfasst. Heute erhält er in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der als der renommierteste deutsche Literaturpreis überhaupt gilt.

Niemand kann sagen, ob und wieviel er mit seinen 2002 erschienenen Essays "Haeresie der Formlosigkeit - Die römische Liturgie und ihr Feind" dazu beigetragen hat, daß in der Kirche eine starke Strömung entstanden ist, die schließlich die Wiedergewinnung des verlorenen Schatzes bewirken konnte. Aber daß dieses Buch eine hervorragende Einführung in den "Geist der Liturgie" für jedermann ist, steht außer Zweifel.

Für alle, die Martin Mosebach noch nicht kennen, haben wir als Leseprobe einen Abschnitt aus dem Kapitel „Liturgie - die gelebte Religion“ ausgewählt

Bischof Arthur Roche von Leeds

Englische Bischöfe proben den Aufstand

26. 10. 2007

Bischof Roche von Leeds hat bereits im September einen als „vertraulich“ klassifiziertes Schreiben an die Priester seiner Diözese gerichtet, in dem er - neben verschieden anderen Fehldarstellungen - Leitlinien aufstellte, die es den Priestern faktisch unmöglich machen sollen, die hl. Messe nach dem alten Ritus zu feiern. Er folgt damit einer Linie, die bei der Mehrheit der katholischen Bischöfe des Landes festzustellen ist.

„Telegraph“-Journalist Damian Thompson findet das Schreiben einfach „grauenhaft“ und hat eine scharfe Kritik dazu veröffentlicht. Wir haben seinen Artikel übersetzt.

Die Bischöfe sind nicht Herren, sondern Diener der Liturgie

Pater Kenneth Baker, SJ

23. 10. 2007

Pater Kenneth Baker SJ, Herausgeber der homiletic & pastoral review hat sich den Begleitbrief des Papstes an die Bischöfe genauer angeschaut. Sein Ergebnis: Nachdem viele Bischöfe die Bitten von Papst Johannes Paul II. zur großzügigen Ermöglichung des alten Ritus nicht beachtet haben, hat Papst Benedikt ein Gesetz erlassen, das klarstellt: Die Liturgie der Kirche wird nicht von Liturgie-Ausschüssen gemacht, von Bischöfen bestimmt oder von Bischofskonferenzen verabschiedet - sie ist allein Sache des heiligen Stuhles. Und der heilige Stuhl hat „bestimmt und befohlen“, daß der Römische Ritus in zwei gleichberechtigten Formen gefeiert werden kann. Die Verantwortung der Bischöfe liegt darin, das auszuführen - mehr steht ihnen nicht zu.

Hier unsere Übersetzung seines im Internet-Journal „Scripture and Catholic Tradition“ von Philip Blosser erschienen Artikels.

Rom: Regelmäßige alte Messe in S. Maria Maggiore

23. 10. 2007

Bisher gab es in Rom regelmäßige hl. Messen im alten Ritus nur in der Kirche der Petrusbruderschaft San Gregorio dei Muratori sowie vom Institut Christus König in der Chiesa di Gesù e Maria al Corso. Ab sofort wird nun auch eine Messe in einer der Hauptkirchen der Christenheit, in der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore, hinzukommen, sie wird jeden Morgen um 8:00 Uhr von einem der Chorherren der Kirche gefeiert.

In S. Maria Maggiore befindet sich auch das Grab des hl. Papstes Pius V.:

Hl. Papst Pius, bitte für uns und die ganze kämpfende Kirche.

Jetzt auch in Koblenz

23. 10. 2007

Ab Sonntag, 4. November, wird Pfarrer i.R. Egon Helmes aus Bad Hönningen jeden Sonntag um 9:30 Uhr eine Messe im "usus antiquior" des Römischen Ritus in der Kirche des Klarissenklosters Bethlehem in Koblenz-Pfaffendorf feiern. Das meldet die Website des Bistums Trier unter dem Datum vom 22. 10.

Wenn die Redaktion dann auch noch lernen wollte, nicht von "vorkonziliarem Ritus" zu sprechen und damit eine Spaltung anzudeuten, die der Papst doch gerade überwinden und vermeiden will, könnte man sich noch mehr über diese Meldung freuen.

Also doch: Vatikanischer Nachdruck des Missale 1962

22. 10. 2007

Zitat:Missale Romanum
Editio Typica 1962
Autori: M. Sodi e A. Toniolo
Libreria Editrice Vaticana
Data di pubblicazione: 19 Ottobre 2007
Formato: 17.5 x 24.5
ISBN-13: 978-88-209-7965-2
€ 59,00

Wie hier auf der Website der „Libreria Editrice Vaticana“ angekündigt, hat der Verlag jetzt doch einen Nachdruck des Missales von 1962 in seinem Programm - offizieller Veröffentlichungstermin war der 19. Oktober 2007.

Die Namen der Herausgeber, die für historische Studienausgaben zuständige sind, und der für römische Verhältnisse niedrige Preis lassen vermuten, daß es sich um eine nicht für den Gebrauch am Altar gedachte Paperback-Ausgabe handelt. Als authentische Textgrundlage für die korrekte Aktualisierung älterer Missale wird sie in jedem Fall ausreichen.

Weilheim: Nachfrage für zwei

21. 10. 2007

Im oberbayrischen Weilheim - das liegt im "Pfaffenwinkel" zwischen Starnberger See und Alpenrand - wird künftig zweimal in der Woche die Hl. Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus gefeiert: Sonntags um 9:30 und Mittwochs um 18:15 Uhr. Ort ist jeweils die Kirche des Spitals zur Heiligen Dreifaltigkeit.

Wie das „Weilheimer Tageblatt“ in der letzten Woche mitteilte, hat Bischof Mixa von Augsburg den in Preißenberg lebenden Pfarrer Hans Zierer mit der Feier dieser Messen beauftragt, nachdem entsprechende Nachfrage aus dem Dekanat an ihn herangetragen worden ist.

Drei mal Pontifikalamt im alten Ritus:
Madison (USA), Perth (Australien), Berlin (D)

18. 10. 2007

Erzbischof Hickey von Perth

Während deutsche Bischöfe noch so tun, als ob das Motu Proprio des Papstes sich in Luft auflösen müßte, wenn man es nur hartnäckig genug ignorierte, haben anderswo Bischöfe längst die pastoralen Möglichkeiten erkannt, die sich Ihnen durch die allgemeine Wiederzulassung der alten Liturgie bieten.

Am Samstag, den 20. Oktober wird Erzbischof Hickey von Perth in West-Australien ein feierliches Hochamt „vom Thron aus“ in der Erzengel-Michael-Kapelle von Leederville feiern - die Kathedrale ist zur Zeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Vor dem Pontifikalamt wird der Erzbischof auch das heilige Sakrament der Firmung spenden.

Am Sonntag Gaudete (16. 12.) Wird Bischof Robert C. Morlino von Madison ein feierliches Pontifikalamt „vom Thron aus“ in der „Holy-Redeemer-Kirche“ in der Innenstadt von Madison zelebrieren. Bischof Morlino hatte schon unmittelbar nach Veröffentlichung des Motu Proprio erklärt, er wolle die Messe nach dem älteren Gebrauch „als einen freudigen Akt des Gehorsams gegenüber dem Papst feiern“ und sei „dankbar dafür, der Begrenzungen des eigenen Urteils enthoben zu sein.“

Bischof Morlino hat in den vergangenen Monaten mehrfach Aufsehen durch seine klare Stellung in der Frage der Abtreibung erregt; wie die Website seiner Diözese mitteilt, wird er am kommenden Wochenende an einer Mahnwache vor einer Abtreibungsklinik in seiner Bischofsstadt teilnehmen.

Bischof Fernando Rifan

Am 1. November wird Bischof Fernando Rifan von der Apostolische Administrator für die Gläubigen des Alten Ritus mit Sitz in Campos, Brasilien, in der Berliner St.Afra-Kirche Diakon Thomas Achatz im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes die hl. Priesterweihe spenden. Diakon Thomas Achatz ist Mitglied des Instituts St. Philipp Neri, das im Berliner St. Afra-Stift seinen Hauptsitz hat.

Für Einzelheiten zu Ort und Zeit der Priesterweihe und der darauffolgenden Primizfeiern verweisen wir auf die entsprechende Mitteilung auf der Website des Instituts St. Philipp Neri.

Saint Germain l'Auxerrois in Paris

Nun endlich auch in Paris

17. 10. 2007

Wie Radio Vatikan heute gemeldet hat, werden ab dem 2. Dezember in der Kirche Saint Germain l'Auxerrois täglich außer Samstags Gottesdienste in der älteren Form des lateinischen Ritus stattfinden. Die Kirche, die sich in zentraler Lage unmittelbar neben dem Louvre befindet, war seit dem 14. Jh. Gotteshaus der französischen Könige. Sie bietet sowohl Einheimischen als auch Touristen hervorragende Möglichkeiten zur Teilnahme an der Feier der hl. Messe.

Pontifikalamt im alten Ritus mit Kardinal Ratzinger

„Es ist ein Problem des Gehorsams“

13. 10. 2007

Monsignore Camille Perl, der Sekretär der Kommission „Ecclesia Dei“, hat in einem Interview mit dem italienischen Online-Magazin „Petrus“ bestätigt, daß der Vatikan derzeit weltweit verbindliche „Ausführungsbestimmungen“ zu Summorum Pontificum erarbeitet. Wir haben den wesentlichen Teil davon hier übersetzt.

„Wir würden zu Werkzeugen des Teufels“

12. 10. 2007

Wie der italienische Journalist Andrea Tornielli gestern in Il Giornale schrieb, ist der Papst sehr unzufrieden über die ablehnende Haltung, auf die „Summorum Pontificum“ sogar unter italienischen Bischöfen gestoßen ist. Es sei daher damit zu rechnen, daß demnächst autoritative Normen für die korrekte Implementierung der neuen Gesetzgebung erlassen würden.

Schon einige Tage vorher hatte der Sekretär der Gottesdienstkongregation Erzbischof Ranjith in einem Vortrag scharfe Kritik an Bischöfen geübt, die dem Papst den Gehorsam verweigerten und damit in Gefahr gerieten, zu „Werkzeugen des Teufels“ zu werden. Wir bringen eine Übersetzung der brisanten Passage, die der niederländische Journalist Henk Rijkers in seinem Bericht über die Veranstaltung veröffentlicht hat.

Bischof Donald Trautman von Erie

Mit Diözesangesetz gegen „Summorum Pontificum“

12. 10. 2007

Bischof Donald Trautman von Erie hat in der feierlichen Form eines Dekrets Normen für die Implementierung von „Summorum Pontificum“ promulgiert, die bei einem Umfang von 15 Seiten kein anderes Ziel verfolgen, als die Feier der hl. Messe im außerordentlichen Ritus möglichst zu erschweren bzw. ganz zu verhindern. Der Bischof behält sich das Recht vor, selbst über die Zulassung von Priestern zur Feier der „alten Messe“ zu entscheiden und trifft Vorkehrungen, die sicherstellen sollen, daß solche Messen möglichst unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden.

Bischof Trautman ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Liturgieausschusses der amerikanischen Bischofskonferenz und Hauptverantwortlicher sowie -verteidiger der extrem alltagssprachlichen amerikanischen Fassung des Missales für den Novus Ordo, die jetzt auf Anweisung des Vatikans völlig neu übersetzt werden mußte. Mehr zu seinem Dekret bei Father Zuhlsdorf.

Hl. Thomas v. Aquin

Der hl. Thomas und die Liturgie

11. 10. 2007

Als die Väter des 2. Vatikanischen Konzils über die Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium diskutierten, gab es einige Rückfragen, was wohl mit der „Tilgung unnötiger Wiederholungen“ gemeint sei, von der in Artikel 34 die Rede ist. „Da wären z.B. die vielen Kreuzzeichen“ bekamen sie zur Antwort, und offenbar gaben sie sich damit zufrieden.

Heute wissen wir, daß dann später mehr als nur ein paar Kreuzzeichen als überflüssig erachtet und aus dem Missale gestrichen wurden. Dem heiligen Thomas von Aquin allerdings waren auch diese so mißachteten Kreuzzeichen wert und teuer - warum sie für den großen Kirchenlehrer ein wertvolles Element der hl. Messe darstellten, hat David Berger in seinem Buch „Thomas von Aquin und die Liturgie“ ausführlich beschrieben. Wir bringen Auszüge aus dem entsprechenden Kapitel.

Fr. John Zuhlsdorf

„Wir sehen hier wenig Interesse“

10. 10. 2007

Zitat: Diese ganze Sache erinnert mich an einen recht unerfreulichen Wortwechsel mit einem Prälaten aus einer amerikanischen Großstadt vor vielen Jahren, als ich noch für den ersten Vorsitzenden von Ecclesia Dei tätig war. Dieser Bischof behauptete, daß in seiner Diözese niemand an der alten Messe interessiert wäre. Ich zeigte ihm aus unseren Akten Kopien von an ihn gerichteten Bittschriften mit Hunderten von Unterschriften. Er sagte, daß er diese nie gesehen hätte. Ich zeigte ihm das Duplikat eines Briefes, mit dem er dem Einsender einer solchen Bittschrift geantwortet hatte. Er sagte, diese eine am Rande liegende Kapelle in seiner Bischofsstadt sei ohne Bedeutung. Ich zeigte ihm an uns gegangene Kopien des Mitteilungsblattes dieser Gemeinschaft, die auch Auskunft über die Spenden gaben, die von dort wöchentlich an das Bistum gingen - der Gesamtbetrag war ziemlich bedeutend. Seine Antwort: Er wurde sehr ärgerlich - auf uns. Er sagte, wir hätten überhaupt keine Ahnung, was in seiner Ortskirche los wäre. Und das war wahr: Wir hatten tatsächlich keine Ahnung.

Father John Zuhlsdorf heute auf seiner Website in einem Beitrag zum Nachdruck liturgischer Bücher des Jahres 1962.

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann

Beunruhigung in Würzburg

8. 10. 2007

Der Diözeseanrat von Würzburg ist alarmiert über die Verfügung des Papstes, Priestern und Gläubigen, die das wünschen, den ungehinderten Zugang zur Feier der hl. Messe im „alten Ritus“ zu ermöglichen. Und der Bischof sieht sich veranlaßt, beruhigend einzugreifen, Tenor: Das sind nur auswärtige Unruhestifter. Bei uns gibt's das nicht, und daran soll sich möglichst wenig ändern.

Wir kommentieren einen Bericht von der Nachrichtenseite des Bistums Würzburg im Internet.

Unzulässige Zulassung - Schweizer Bischöfe veröffentlichen ihre Richtlinien

4. 10. 2007

Der Text - hier nachzulesen bei introibo.net - entspricht weitgehend dem der deutschen Bischöfe, im wesentlichen mit einer Ausnahme: In Abschnitt 6 wird auch die „Zulassung durch den Ortsbischof“ zu den notwendigen Bedingungene gezählt, die ein Priester erfüllen muß, um für die Feier im älteren Gebrauch geeignet zu sein.

Sollte das, wie das Umfeld es nahelegt, speziell auf die Verwendung des usus antiquior gemünzt sein, wäre das eine unhaltbare Regelung. Jeder Priester, der überhaupt die Messe lesen darf und die nötigen Kenntnisse der lateinischen Sprache und des Ritus besitzt, kann auch in der alten Form zelebrieren - und zwar ausdrücklich ohne Genehmigung des Bischofs, wie Kardinal Hoyos als Vorsitzender von Ecclesia Dei unlängst bestätigt hat.

Papst Benedikt über die Tradition

3. 10. 2007

Bei seiner heutigen Mittwochspredigt begann Papst Benedikt mit einer Einführung in das Denken Cyrills von Alexandra. Dabei sagte er unter anderem:

Zitat: Er stellte sich bereitwillig und ausdrücklich in die Tradition der Kirche, in der er die Garantie für die Kontinuität mit den Aposteln und mit Christus selbst erkannte. (...) Sein Maßstab, der auch heute noch gültig ist, war, daß der Glaube des Volkes Gottes Ausdruck der Tradition ist und damit die gesunde Lehre gewährleistet. In diesem Sinne schrieb er an Nestorius: „Man muß den Menschen die Lehre und die Erklärung des Glaubens in völlig klarer Weise vermitteln und sich daran erinnern, daß jeder, der auch nur einem der Kinder, die an Gott glauben, Anlaß zum Ärgernis gibt, der schrecklichsten Strafe verfallen wird.“.

Piero Marini - immer neben dem Papst

Der Papst beruft neuen Zeremonienmeister

2. 10. 2007

Am Montag hat der Vatikan bekannt gegeben, daß künftig Msgr. Guido Marini aus Genua das Amt des päpstlichen Zeremonienmeisters versehen wird, das über 20 Jahre lang von Erzbischof Piero Marini bekleidet worden war.

Wir haben uns schwer getan, etwas über diesen Wechsel zu schreiben, und freuen uns, auf einen Artikel des bekannten amerikanischen Journalisten John Allen zurückgreifen zu können, der als Mitarbeiter des liberalen „National Catholic Reporter“ jedenfalls nicht im Verdacht steht, dem entlassenen Würdenträger mit Vorurteilen zu begegnen.

Lesen Sie hier Allens von uns übersetzten und mit Bildern ergänzten Artikel.

Prof. Robert Spaemann

Für einen Perspektivwechsel

2. 10. 2007

Zitat: Das Apostolische Schreiben „Summorum Pontificum“ eröffnet die Möglichkeit, eine Wunde zu heilen, die seit langem an der Kirche zehrt. Es beschränkt sich nicht darauf, wie das Motu proprio „Ecclesia Dei“ von 1988 an den guten Willen der Bischöfe zu appellieren und um ihre Großherzigkeit in der Anwendung eines Indults für Fußkranke zu bitten, sondern es bezeichnet die alte Form der römischen Liturgie als einen kostbaren Schatz der Kirche und seine Feier als Recht jedes Priesters und jeder Gruppe von Gläubigen. Indem der Papst erklärt, dass der alte Ordo Missae niemals abgeschafft war, fällt notwendiger Weise der implizite Vorwurf der Illegalität auf alle früheren Regelungen und Maßnahmen, die die Feier der Liturgie nach dem Missale von Johannes XXIII. so behandelten, als sei sie verboten.

Mit diesem Absatz beginnt ein ausführlicher Artikel in der Tagespost, den wir allen unseren Lesern sehr empfehlen.

Pfarrer Roland Breitenbach, St. Michael, Schweinfurt

Gegen Latein im Gottesdienst...

1. 10. 2007

Zitat: Die lateinische Sprache beim Gottesdienst mag in manchen Katholiken nostalgische Erinnerungen wecken, für eine verständnisvolle Mitfeier ist sie nicht geeignet“, sagt Pfarrer Roland Breitenbach. Dass es bei der jüngsten päpstlichen Entscheidung, die Messe nach dem Ritus aus der Zeit vor 1970 lesen zu können – übrigens gegen den Rat deutscher und französischer Bischöfe – nicht nur um eine tote Sprache gehe, sondern letztlich um eine Demontierung der Beschlüsse des 2. Vatikanischen Konzils, will Pfarrer Roland Breitenbach am Dienstag, 2. Oktober, um 20 Uhr im Kolpinghaus klarstellen. Vorher wird in der dortigen Kapelle um 19.15 Uhr ein Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert.

Meldung der Volkszeitung Schweinfurt vom 30. 9. 07. Wir entnehmen Text und Bild der Website der Pfarrei S. Michael in Schweinfurt.

Latein lernen mit Gero P. Weishaupt

1. 10. 2007

Wer gelegentlich die lateinischen Nachrichten auf Radio Vatican gehört oder gelesen hat, kennt den in Deutschland geborenen und in der niederländischen Diözese Roermond tätigen Priester Gero P. Weishaupt zumindest indirekt: Er ist der Latinist, der diesen Nachrichten ihre sprachliche Form gibt. In Zusammenarbeit mit introibo.net bietet er nun einen Lateinkurs (samt downloadbarem „Handbuch zur lateinischen Kirchensprache“) an. Priester und Seminaristen, die ihre Lateinkenntnisse auf den vom Papst gewünschten Stand bringen wollen, finden hier alle Informationen über den Kurs.