Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein ZitatLassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Hoyos,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
www.introibo.net

Hier wird der alte Ritus praktiziert:


Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv: Mai 2008

Aktuelles:

Diakonenweihe in Wigratzbad, Bayern

31. 5. 2008

Damit es auch nächstes Jahr in der Petrusbruderschaft wieder Priesterweihen geben kann, weihte Erzbischof Ranjith im Seminar der Bruderschaft in Wigratzbad heute 8 Diakone.

Heute wird nach dem alten Kalender das Fest Maria Königin begangen. In Teilen Deutschlands erlaubt ein althergebrachtes Indult an Marienfesten die liturgische Farbe Blau, so daß der Erzbischof die seltene Gelegenheit hatte, ein Pontifikalamt in dieser Farbe zu zelebrieren.

Aus der EWTN-Übertragung

Priesterweihe in Lincoln, Nebraska

31. 5. 2008

Dario Kardinal Castrillón Hoyos hat am 30. Mai in der Kathedrale des auferstandenen Christus in Lincoln, Nebraska, vier Diakone der Priesterbruderschaft St. Petrus zu Priestern geweiht. Die Kathedrale wurde im Jahr 1968 geweiht und sieht auch so aus; sie hat jedoch eine hervorragende Akustik und verfügt über eine der besten Orgeln in den USA. Sie war am Freitag bis auf den letzten Platz besetzt – keine Selbstverständlichkeit bei einer Diözese von 90 000 Katholiken in einem dünn besiedelten Staat.

Die Weihezeremonie wurde von EWTN in voller Länge (fast vier Stunden) übertragen und abends noch einmal wiederholt. Gloria-TV bietet eine etwa 45-minütige Zusammenfassung. Zahlreiche Standbilder aus der Übertragung veröffentlicht WDTPRS. Falls irgendwo Photos in besserer Qualität oder eine DVD auftauchen, werden wir das mitteilen.

Fr. John Zuhlsdorf

Warum der Papst nicht einmal mit der Faust auf den Tisch schlägt

27. 5. 2008

Noch ist es kein Jahr her seit der Verkündigung von Summorum Pontificum – aber überall spürt man Ungeduld und Unruhe, weil die Umsetzung der neuen Vorgaben an einigen Orten nur sehr langsam in Gang kommt – wenn überhaupt.

Father John Zuhlsdorf, der die Arbeitsweise der Kurie und die Möglichkeiten eines Papstes aus seiner Tätigkeit in Rom gut kennt, mahnt zur Geduld: Was schrittweise verbogen wurde, kann auch nur schrittweise wieder gerichtet werden. Wir haben seine Ermahnung übersetzt.

O Gott, komm mir zu Hilfe –
der Katholikentag diskutiert über
die alte Messe

27. 5. 2008

Zwei Veranstaltungen des 97. Deutschen Katholikentags in Osnabrück boten am Samstag Fragen und Antworten zum außerordentlichen römischen Ritus: Der Schriftsteller Martin Mosebach und der ehemalige ZdK-Präsident Hans Maier erörterten in einem Streitgespräch ihre Sicht der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils. Rudolf Kaschewsky, stellvertretender Vorsitzender von Una Voce Deutschland, Schwester Emmanuela Kohlhas OSB, Lehrbeauftragte für Gregorianik an der Musikhochschule Köln, der Erfurter Liturgiewissenschaftler Benedikt Kranemann, der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters und der Organist Ansgar Wallenhorst plagten sich in einer Podiumsdiskussion mit der Frage „Latein – außerordentlich oder ordentlich?“. Einen zusammenfassenden Bericht von Regina Einig bietet die Tagespost von heute.

Für eine Messe in der forma extraordinaria des römischen Ritus hatte sich im Programm der Veranstaltung kein Platz gefunden.

Erzbischof Ranjith

Erzbischof Ranjith: Gegen Altertümelei und Rollenkonfusion

27. 5. 2008

Der Sekretär der Liturgiekongregation, Erzbischof Albert Malcolm Ranjith Patabendige Don (60), hielt am Dienstag, dem 20. Mai, an der theologischen Fakultät der Universität Wien eine Gastvorlesung.

Der Erzbischof wandte sich dabei gegen einen falschen liturgischen Archäologismus. Als Beispiel nannte er die Debatte um die Körperhaltung Jesu Christi beim Letzten Abendmahl. Ranjith entkräftigte das Gerücht, daß Jesus bei dieser Gelegenheit den Aposteln gegenübergesessen hätte. Diese Auffassung beruhe auf einer falschen Vorstellung, wie ein antikes Mahl ausgesehen habe. In der Antike hätte der Vorsitzende eines Banketts seiner Gesellschaft niemals angeschaut, so Ranjith. Gastgeber und Gäste seien an einem hufeisenförmigen Tisch gesessen. Die gegenüberliegende Seite sei jeweils leer geblieben, um den Bediensteten den Zugang zu ermäglichen. Das Argument, daß der Priester, wie Jesus beim Letzten Abendmahl, den Gläubigen ins Gesicht schauen solle, bezeichnete Ranjith als "nicht wissenschaftlich".

Die Rollenkonfusion im Presbyterium erachtet Ranjith weiter als einen der größten Schäden in der Liturgie. Die Priester erfüllten auf diese Weise Aufgaben der Laien und umgekehrt. Es gebe keinen Hinweis, dass das Zweite Vatikanische Konzil den Klerus zu Laien und die Laien zu Klerikern habe machen wollen.

Der Erzbischof kritisierte auch, dass der Priester am Volksaltar zum Hauptdarsteller der Messe werde. Die Priester betrachteten ihre liturgische Aufgabe als gut erfüllt, wenn diese dramatisch ausgeführt sei: "Wenn sie die Leute anschauen, dann fühlen sie sich mächtig." Ranjith warnte, dass viele Priester mit ihrem eigenen Ego nicht richtig umgehen könnten. Wenn der Priester das Kreuz anschaue, sei er in einer demütigeren Position.

Ausschnitte des Vortrags in englischer Sprache sind bei Gloria.TV zu sehen.

Priesterweihen im alten Ritus

26. 5. 2008

Wie die Agentur CNA mitteilt, wird S.E. Dario Kardinal Castrillón Hoyos am 30. Mai vier Diakone der Priesterbruderschaft St. Petrus zu Priestern weihen. Die Weihe findet in der Kathedrale des auferstandenen Christus in Lincoln, Nebraska, in Anwesenheit des Ortsbischofs Fabian Bruskewitz statt.

Die Diözese Lincoln hat sich unter Leitung von Bischof Bruskewitz und seinem Vorgänger zu einem Felsen der Orthodoxie entwickelt. Das Durchschnittsalter der Priester liegt um die 50 Jahre; seit 1976 hat in Lincoln kein Priester mehr sein Amt verlassen. An ihrem St. Gregor-Seminar werden auch viele Seminaristen für andere Diözesen und eben auch für die Petrusbruderschaft ausgebildet.

Gottesmutter von Sheshan, bitte für uns

Weltgebetstag für die Einheit der Kirche in China

24. 5. 2008

Heute ist der Tag Mariens, Hilfe der Christen. In seinem Brief an die Katholische Kirche in China vom 27. Mai 2007 hat der Papst den heutigen Tag als Weltgebetstag für die Einheit der Kirche in China vorgeschlagen. Zu diesem Anlaß hat er ein Gebet verfaßt und mit seinem Brief nach China übermittelt, das wir hier wiedergeben.

Das Thema China kommt heute auch auf dem Katholikentag in Osnabrück vor: Um 14 Uhr gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Geiz ist geil – Auch für die Arbeiterinnen in China?“ mit Bundesministerin Wieczorek-Zeul. Um 15.00 folgt dann eine weitere Diskussionsrunde zum Thema: „China – das große Fragezeichen. Olympische Spiele und Diskussionsfreiheit“

Die COE-Kathedrale von Winchester

Der Fall Cardiff – 2. Folge

23. 5. 2008

Die zweite Folge spielt nicht in Cardiff, sondern in Winchester, denn aus Cardiff, wo der Domdekan mit Trick 17 die alte Messe verhindert hatte (hier unser Bericht), hört man nichts mehr.

In Winchester ist demgegenüber zu lernen, daß Domdekan nicht gleich Domdekan ist. In der dortigen Kathedrale wird zum Dank für Summorum Pontificum am Samstag den 21. Juni ein feierliches Pontifikalamt in der älteren Form des römischen Ritus stattfinden. Zelebrant ist wiederum der frühere Abt der Benediktinerabtei Belmont, Paul Stonham, der in Cardiff nicht zelebrieren konnte. Domdekan und Domkapitel von Winchester haben bereits ihre Zustimmung gegeben, der Chor der Kathedrale wird eine polyphone Messe und Gregorianische Choräle erklingen lassen.

Anmerkung:

Es handelt sich um die anglikanische Kathedrale von Winchester, den anglikanischen Dekan und den anglikanischen Chor, auf dessen Initiative und Einladung die Feier übrigens zustande gekommen ist. Die erforderliche Erlaubnis des zuständigen katholischen Bischofs von Portsmouth, Francis Crispian Hollis, liegt ebenfalls vor.

Das Dekret zur Errichtung der römischen Personalpfarrei für den alten Ritus

23. 5. 2008

Die internationale Website der Priesterbruderschaft St. Petrus, der die neuerrichtete Personalpfarrei übertragen worden ist, hat das Errichtungsdekret veröffentlicht, und „Internetpfarrer“ Alexander Pytlik hat den Text aus dem Italienischen übersetzt.

Besonders interessant: Kardinal Ruini, der als Generalvikar des Papstes die Diözese Rom verwaltet, spricht in diesem Dekret ausdrücklich den Art. 10 von „Summorum Pontificum“ an, nach dem der Ortsordinarius das Recht hat, Personalpfarreien nach Canon 518 für die Feiern nach der älteren Form des römischen Ritus zu errichten. Man geht wohl nicht fehl, darin einen Hinweis darauf zu sehen, daß keine Bischofskonferenz ihren Mitgliedern dieses Recht absprechen kann.

Logo des Katholikentags

Noch mehr Protestierer in Osnabrück

23. 5. 2008 (Update 19:00 Uhr)

Mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen erweckt der Katholikentag in Osnabrück weiterhin den Eindruck, als ob der Widerspruch gegen die vom Papst festegesetzte Karfreitagsfürbitte eines der Hauptanliegen der Katholiken in Deutschland sei. So verlangte bei einem "interkulturellen Gebet" am Fronleichnamstag die Jerusalemer Rabbinerin Eveline Goodmann-Thau, „Die Christen sollen die Juden in Ruhe lassen“. Hamburgs Weihbischof Hans Jochen Jaschke betonte ebenfalls am Donnerstag, er habe Verständnis für die Enttäuschung der Juden über die Karfreitagsfürbitte. Bei der Neuformulierung des lateinischen Textes sei seiner Meinung nach „einiges verschlimmbessert“ worden.

Weitere Details zu diesem Thema hier auf kath.net. Man sieht, der Papst rafft es einfach nicht, soll er sich mal in Hamburg beraten lassen. Und die Juden, die nicht zu "den Juden" Warnkes gehören, auch nicht.

Update:

Auch der in catholicis nicht wirklich kompetente Spiegel sieht die Fürbitte als Hauptthema des Kirchentages, wähnt den Papst „vom Teufel geritten“ und resumiert ein Podium: „Die ausbleibende Antwort Zolitschs ist der erste und einzige Moment an diesem Tag, in dem dem Pontifex im fernen Rom nicht klar widersprochen wird. Unausgesprochen zeigt sich Zollitsch mit dem Mann auf dem Stuhl Petri solidarisch. Diese Solidarität war sonst auf dem Katholikentag in der Frage der Karfreitagsfürbitten nirgends auszumachen – stattdessen jüdisch-katholische Einigkeit in der Front gegen das päpstliche Gebet. ... Der Papst hatte keinen Fürsprecher auf dem Podium. Der Veranstalter, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, wollte oder konnte in Deutschland keinen finden, der in dieser Frage papsttreu argumentiert hätte.“

Ist der den Katholikentag beherrschende Verbandskatholizismus wirklich schon so verrottet?

Vor der Lateranbasilika

Die „Reform der Reform“ kommt in Gang

23. 5. 2008

Bei der Papstmesse vor der Lateranbasilika zu Fronleichnam wurde zur Kommunionspendung vor dem Altar eine Kniebank aufgestellt. Die Gläubigen, die den Leib des Herrn aus der Hand des hl. Vaters empfingen, wurden offensichtlich instruiert, daß dort ausschließlich die Mundkommunion praktiziert würde.

Gleichzeitig wurde in Rom bekannt, daß der Papst die Gottesdienstkongregation beauftragt hat, eine Richtlinie zur Konzelebration vorzubereiten. Danach soll diese Praxis auf die in der Liturgiekonstitution des 2. Vatikanums vorgesehenen seltenen Fälle beschränkt werden; die zu Großereignissen üblich gewordenen Massenkonzelebrationen und andere zweifelhafte Praktiken sollen nicht mehr zulässig sein.

Der Apostel Paulus

Die Epistel zu Fronleichnam – im neuen Lektionar stark gekürzt

22. 5. 2008

Zum heutigen Feiertag und als Nachtrag zu unserem Artikel über die Kürzungen im vermeintlich reicheren neuen Lektionar ein Hinweis auf die Epistel von Fronleichnam. Das neue Lektionar/Lesejahr C verwendet hier ebenso wie das alte das 11. Kapitel des 1. Briefes des Apostels Paulus an die Korinther:

Zitat: (Brüder!) Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch überliefert habe: Der Herr Jesus nahm in der Nacht, da Er verraten wurde, Brot, dankte, brach es und sprach: „Nehmet hin und esset; das ist Mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu Meinem Andenken“. Ebenso nahm Er den Kelch nach dem Mahle und sprach: „Dieser Kelch ist der Neue Bund in Meinem Blute: Tut dies, so oft ihr ihn trinkt, zu Meinem Andenken“. Denn so oft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis Er wiederkommt."

Damit endet das moderne Lektionar. Das traditionelle läßt den Apostel ausreden:

Zitat: Wer also unwürdig dieses Brot ißt oder den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich am Leibe und Blute des Herrn. Daher prüfe sich der Mensch, und so esse er von diesem Brote und trinke aus diesem Kelche. Denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht [von gewöhnlicher Speise] unterscheidet."

Bischof Franz-Josef Bode

Protestantenierer in Osnabrück

21. 5. 2008

Zur Eröffnung des Katholikentages machten der ZDK-Vorsitzende H.J. Meyer und Bischof Bode noch einmal die vom Papst erlassene Karfreitagsfürbitte der „forma extraordinaria“ zum Thema – und zwar zum einzigen, wenn man dem Bericht auf katholisch.de glauben soll.

Meyer erklärte danach, das ZdK habe bereits im Frühjahr gegen die Fürbitte protestiert und den Papst gebeten, ausschließlich das Gebet in der Form von 1970 zum Gebrauch in der Kirche zuzulassen. Bischof Bode führte mit Bezug auf „Summorum Pontificum“ aus, das Anliegen des Papstes sei es gewesen, die Traditionalisten wieder mehr einzubinden, und kommentierte das mit den Worten: „Ich glaube nicht, dass dies eingetreten ist“. Zur Fürbitte konkret merkte er an, er sei sich nicht sicher, ob am Ende ein Protest des Katholikentags gegen die Fürbitte stehe.

Martin Mosebach

„Hat die Liturgie ihre Form verloren?“
Martin Mosebach in Osnabrück

21. 5. 2008

Am Samstag (24. 5.) Abend um 20 Uhr findet unter diesem Titel im Rahmen des Katholikentags von Osnabrück ein Streitgespräch zwischen dem Schriftsteller Martin Mosebach und dem früheren ZDK-Präsidenten Prof. Dr. Hans Maier statt.
Ort: Stadthalle, OG, Niedersachsen-Saal, Schlosswall 1–9

Einen ersten Einblick in das Denken von Martin Mosebach bietet ein bei uns wiedergegebener längerer Abschnitt aus seinem im Hanser Verlag erschienen Buch: Häresie der Formlosigkeit.

Der Fall Cardiff – 1. Folge

19. 5. 2008

Im Telegraph-Blog von Damian Thompson ist jetzt ein erster Bericht mit Einzelheiten zu jenem skandalösen Vorfall erschienen, wo das Bestehen auf dem Einsatz von Messdienerinnen dazu führte, daß ein von der englischen Latin Mass Society geplantes Pontifikalamt im alten Ritus nicht stattfinden konnte. Einiges ist noch unklar, was die Abläufe und Verantwortlichkeiten betrifft, auch die Position der LMS erscheint nicht in allen Punkten als überzeugend. Wir haben den Bericht aus Telegraph.co.uk komplett übersetzt und mit einigen Anmerkungen versehen. Wir werden die Angelegenheit weiter im Auge behalten.

St. Afra Berlin, 17. Mai

Magnificat anima mea Dominum

19. 5. 2008

Eine feierliche Votivvesper "zu Ehren des Dreieinigen Gottes, zum Lobpreis der Gottesmutter Maria und zur geistlichen Erbauung unserer Freunde" fand am 17. Mai in der Kirche des Instituts St. Philipp Neri in Berlin statt. Dazu erklang die Marienvesper von Claudio Monteverdi, aufgeführt von mehreren Berliner Ensembles für alte Musik unter der Leitung von Kai Schulze-Forster.

Wie das Institut auf seiner Website mitteilt, war die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt – d.h. es nahmen etwa 250 Besucher teil. Hier gibt es erste Bilder von der Veranstaltung.

Trick 17

18. 5. 2008

Wie die Latin Mass Society von England und Wales mitteilt, konnte ein seit Wochen geplantes Pontifikalamt im alten Ritus in der Kathedrale von Cardiff nicht stattfinden, nachdem in letzter Minute Komplikationen aufgetaucht waren: Domdekan "Die Kathedrale bin ich"-Peter Collins hatte überraschend die Bedingung gestellt, daß auch eine Messdienerin zur Feier herangezogen werden müsse. Die Latin Mass Society hat daraufhin ihre Beteiligung an der Messe zurückgezogen, die dann ganz abgesagt wurde.

Kardinal Castrillón Hoyos, der am 14. Juni ein Pontifikalamt im alten Ritus in der Kathedrale von Westminster feiern wird, findet dann ja vielleicht Gelegenheit, den Dekan auf die geltende Rechtslage in der Kirche hinzuweisen, nach der selbst im neuen Ritus kein Priester verpflichtet werden kann, Messdienerinnen einzusetzen – auch da nicht, wo die Bischöfe diesen Einsatz erlauben.

Eingangsbild der neuen Site

Neue Pfarrei – neue Website

17. 5. 2008

Gleichzeitig mit der Einrichtung ihrer neuen Personalpfarrei in Rom geht die Priesterbruderschaft St. Petrus in diesen Tagen auch mit einem neuen Webauftritt an die Öffentlichkeit. Warum die ewige Stadt ausgerechnet auf dem Titelbild des Auftrittes im Dunst versinkt, ist nicht ganz klar ersichtlich – oder sollte uns da eine Anspielung entgangen sein? Aber davon abgesehen lohnt sich der Besuch auf jeden Fall, und ganz besonders wegen der Bilderschau zur neuen Pfarrkirche Ss. Trinita, die eher wie eine etwas verkleinerte Ausgabe der Peterskirche anmutet als eine „Pfarrkirche“. Eines jedenfalls ist trotz Dunst und Nebel unverkennbar: Verstecken will der Bischof von Rom seine Pfarrei für den tridentinischen Ritus nicht. Hier zum Stadtplan.

Missale 1969

„Liturgische Legenden, fromme Aufklärung“

17. 5. 2008

Als Replik zu unserer Besprechung des Buches von Michael Kunzler schickt uns F.N. Otterbeck einige weit über den konkreten Anlass der Rezension hinausgreifende Übrlegungen zum Verhältnis zwischen altem und neuem Ritus – vorgetragen aus der Sicht derer, die die Liturgiereform von 1969 „nach langen Jahrhunderten liturgischer Erstarrung ...(für) eine Wohltat“ halten.

Warum wir das ins Netz stellen? Es wird zwar viel über die „Ritenfrage“ im allgemeinen und Summorum Pontificum insbesondere gesprochen – aber fast nie miteinander. Die „Mehrheit im strukturellen Katholizismus“, wie Otterbeck das nennt, fühlt sich in ihrem machtgestützten Klerikalismus so sicher, daß sie die Gruppen derer, die seit Jahrzehnten an der Vorenthaltung ihres Erbes leiden und verzweifeln, keines Wortes würdigen. Selbst jetzt nicht, wo der Papst das Thema unübergehbar zur Sprache gebracht hat. Da muß jeder Diskussionsbeitrag, der über die Kluft hinweg gerichtet wird, willkommen sein. Hier ist er.

Ss Trinità dei Pellegrini

Bild zum Vergrößern anklicken

„Ein Vorbild für Diözesen in Italien und überall“

16. 5. 2008

Der Osservatore Romano vom 16. 5. bringt einen Artikel zur Einrichtung der ersten Personalpfarrei für den alten Ritus in der Diözese Rom in der Kirche Ssa Trinità dei Pellegrini. Darin wird S.E. Kardinal Castrillón Hoyos mit folgender Aussage zitiert:

Zitat: Diese vom Papst für die Diözese Rom angeordnete Maßnahme hat bereits für sich großen Stellenwert in dem Prozess der schrittweisen Umsetzung des Motu Proprio zur Römischen Liturgie aus der Zeit vor der Reform des Jahres 1970. Die Einrichtung einer Personalpfarrei dient aber auch als Vorbild für andere Diözesen in Italien und überall."

Darüberhinaus teilt der Artikel mit, daß die Personalpfarrei für unbestimmte Zeit errichtet ist und sowohl kirchen – als auch zivilrechtlich die gleiche Rechtsstellung haben wird wie alle anderen römischen Pfarreien.

Zweifellos ein Denkanstoß für die Deutsche Bischofskonferenz, die ihre Mitglieder darauf festlegen will, keine Personalpfarreien für den alten Ritus zu errichten.

Aufbruch oder Rückschritt?

15. 5. 2008

Diese Frage stellt sich der Paderborner Liturgiewissenschaftler Michael Kunzler angesichts von Summorum Pontificum – und versucht, sie auf 126 Seiten zu beantworten. Wir haben das Ergebnis gelesen und hier besprochen.

Als erste Einführung in die Problematik wollen wir die hier vorgestellte Veröffentlichung nicht empfehlen. Wer sich neu informieren möchte, findet bei Kunzler sicher keine verläßliche Richtschnur – dafür ist trotz des sichtlichen Bemühens des Autors um eine objektive Darstellung denn doch einiges zu einseitig, anderes zu ambivalent geraten. Hochinteressant ist das Buch demgegenüber für jeden, der sich schon intensiver mit der Geschichte und den Abläufen der Liturgiereform befasst hat und sich fragt, wie ein Befürworter des Novus Ordo, der nicht völlig die Augen vor der Realität verschließt, die Lage sieht: Er feiert die Liturgie der Ostkirche.

Alter Ritus – Neues Lektionar?

14. 5. 2008

S.E. Kardinal Castrillón Hoyos hat kürzlich – nicht als erster oder einziger – davon gesprochen, daß der „Reichtum des Neuen Lektionars“ auch in den außerordentlichen Ritus aufgenommen werden sollte. Hier sein Interview.

Mit einer bloßen Übernahme des Neuen Lektionars wäre das allerdings kaum möglich – dazu sind die Unterschiede beider Lektionare in der Grundstruktur zu groß. Außerdem erweist sich bei näherem Hinschauen, daß dieser Reichtum durchaus Fehlstellen hat, die einer Ergänzung bedürfen – wir haben das Problem in einigen Aspekten näher beleuchtet.

Kardinal Hoyos auf Youtube

13. 5. 2008

Das Vorwort von S.E. Kardinal Castrillón Hoyos zur Lehr-DVD der Petrusbruderschaft für den alten Ritus hat inzwischen seinen Weg zu Youtube gefunden. Der Inhalt ist eindeutig: Der Papst möchte, so der Kardinal, daß die Schätze des alten Ritus nicht eifersüchtig verschlossen, sondern freigebig allen Katholiken in allen Bistümern und Gemeinden angeboten werden – auch denen, die dieser Tradition bisher fern standen.

Erzbischof Basile M've bei der Grundsteinlegung

Libreville: Neue Kirche für das
Institut Christuskönig

11. 5. 2008

In Libreville, der Hauptstadt des afrikanischen Gabun, hat bereits im April der Ortsbischof, Erzbischof Basile M've, nach einem feierlichen Pontifikalamt im alten Ritus den Grundstein für eine neue Kirche der örtlichen Niederlassung des Instituts Christuskönig gelegt. Das Institut, dessen Priester für alle Zeremonien und die Spendung der Sakramente ausschließlich die alten Bücher verwenden, betreibt in Gabun eine umfangeiche Missionstätigkeit.

Dem Pontifikalamt und der Grundsteinlegung wohnten neben etwa 400 Gläubigen auch zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens sowie der französische Botschafter in Gabun bei. Zahlreiche Bilder vom Ereignis bietet die Website des Instituts Christuskönig.

Dario Kardinal Castrillón Hoyos

Kardinal Hoyos wiederholt:
Der alte Ritus ist für alle!

10. 5. 2008

Nur wer keine Ahnung von der Arbeitsweise der Kurie – inklusive der dort gelegentlich ausgetragenen Grabenkämpfe – hat, kann darüber überrascht sein, daß die seit längerem erwarteten Ausführungsbestimmungen zu Summorum Pontificum noch auf sich warten lassen. Kardinal Hoyos als Vorsitzender der zuständigen Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei hat jetzt ein Interview genutzt, um seine Vorstellungen zum Inhalt dieser Ausführungsbestimmungen öffentlich zu machen. Die Schwerpunkte:

  • Möglichst viele Priester sollten den alten Ritus feiern können.
  • Es bedarf keiner bürokratischen Regelung zur Zahl oder gemeindlichen Herkunft der Teilnehmer an der alten Messe – drei oder vier Interessenten von irgendwo reichen.
  • Priestermangel ist kein Hinderungsgrund: In möglichst vielen Gemeinden sollte ganz allgemein eine Sonntagsmesse im alten Ritus angeboten werden – selbst ohne besondere Nachfrage von Gläubigen.
  • Die Piusbruderschaft steht nicht in einem „wirklichen Schisma“, sondern in einer „irregulären Situation“.

Hier unsere vollständige Übersetzung

Bischof Malysiak

Und jetzt Polen!

8. 5. 2008

Am Sonntag, den 4. Mai, feierte der emeritierte Weihbischof Malysiak in der Kirche der Hospitalbruderschaft des hl. Johannes von Gott in Krakau ein Pontifikalamt im alten Ritus, bei dem mehreren jungen Leute das Sakrament der Firmung gespendet wurde. Bischof Malysiak war seinerzeit einer der Weihbischöfe des Erzbischofs von Krakau, Kardinal Wojtyla. Das Pontifikalamt war das erste in Polen seit Durchsetzung der Liturgiereform vor 38 Jahren.

Inzwischen ist auch ein Photoalbum von diesem Pontifikalamt ins Netz gestellt worden. Höchst sehenswert, nicht zuletzt deshalb, weil es einige regionale/nationale Besonderheiten zeigt – z.B. das in der Osterzeit mit einer Stola geschmückte Vortragekreuz auf Bild 15.

Trinita Dei Pellegrini

Personalpfarrei in Rom errichtet!

7. 5. 2008

Fast 5 Monate nach unserer ersten Meldung ist es jetzt endlich soweit: Der Papst hat in Rom eine Personalpfarrei für den alten Ritus errichtet. So eine Mitteilung der Petrusbruderschaft von heute, die wir auszugweise zitieren.

Zitat: Das unter Datum von Ostern ausgefertigte Errichtungsdekret stellt fest, daß die Errichtung „in Übereinstimmung mit Art. 10 von Summorum Pontificum und auf Vorschlag des Kardinalvikars“ erfolge, und führt weiter aus: "Der hl. Vater hat verfügt, daß im 1. Distrikt im Zentrum von Rom an einem für den Gottesdienst geeigneten Ort, nämlich in Ss. Trinità dei Pellegrini, eine Personalpfarrei eingerichtet wird, um der ganzen Gemeinde der traditionellen Gläubigen in Rom die angemessene Seelsorge zukommen zu lassen."

Die Bruderschaft St. Petrus ist dem Papst und seinem Vikar, Kardinal Ruini, zutiefst dankbar, mit dieser Pfarrei am Sitz des hl. Petrus betraut zu werden. Unter den zahlreichen Diözesen, in denen die Bruderschaft tätig ist, ist dies die zehnte, die als Persoonalpfarrei errichtet wird, und die erste in Europa. ... Hw. H. Joseph Kramer FSSP wurde zum ersten Pfarrer der Pfarrei Ss Trinita dei Pellegrini, zum Rektor der verehrungswürdigen Erzbruderschaft gleichen Namens sowie zum Rektor der Kirche ernannt. Seine feierliche Amtseinführung wird am 8. Juni stattfinden."

Kardinal Hoyos auf der DVD

Der alte Ritus gehört allen!

5. 5. 2008

Update 13. 5.: Dieses Vorwort ist inzwischen online bei Youtube.

In seinem Vorwort zur neuen Schulungs-DVD der Petrusbruderschaft für die außerordentliche Form des römischen Ritus erklärt Kardinal Castrillón Hoyos, daß Papst Benedikt mit der Förderung des verbreiteten Gebrauchs der Messe des Hl. Pius V., dessen Festtag wir heute begehen, den Schatz der ganzen Kirche mehren wolle. „All dieser liturgische Reichtum, all dieser spirituelle Reichtum, all diese Gebete, die so vorzüglich über die Jahrhunderte überliefert wurden, sind nicht nur ein Geschenk für die so genannten Traditionalisten, sondern für die ganze Katholische Kirche“.

Die "heilige Stille" und die Kontemplation des alten Ritus, so der Kardinal weiter, "vergegenwärtigt unseren Herrn Jesus in reicher liturgischer Schönheit als den Sieger über Tod und Sünde. Dieser Ritus hat die Einheit im Glauben herbeigeführt und wurde zu einem einzigartigen Ausdruck für die Verehrung Gottes durch seine Kirche."

Der Kardinal betont, Pfarreien und Priester sollten die außerordentliche Form so anbieten, daß jedermann Zugang zu diesem Schatz der überlieferten Liturgie der Kirche hat. Er sagt wörtlich: „Sie sollte auch dann angeboten werden, wenn es keine spezielle Bitte darum gibt“. Er fügt hinzu, daß nach dem Willen des Papstes diese Messen normaler Bestandteil der Pfarrgottedienste werden sollten, „damit auch junge Gemeinschaften mit diesem Ritus vertraut werden können“.

Amy mit ihren Söhnen

„Was haben sie sich nur dabei gedacht?“

4. 5. 2008

Mit diesem Stoßseufzer begleitet die amerikanische Autorin Amy Welborn ihre Besprechung des 1960(!) erschienenen Grundlagentextes der Liturgischen Bewegung in den USA, Bringing the Mass to the People von Fr. H. A. Reinhold. Dieser Text formuliert als Erwartung ziemlich präzise das, was 10 Jahre später die Liturgiereform Paul VI. tatsächlich bringen sollte – und verschwendet keinen ernsthaften Gedanken auf die Frage, welche Auswirkungen die Gesamtheit der angestrebten Veränderungen, die im einzelnen durchaus diskutabel gewesen sein mögen, auf das Volk der Kirche und seinen Glauben haben würden.

Wir haben die Besprechung des Buches von Reinhold, zu dem sich auch in Deutschland zahlreiche Gegenstücke aus der gleichen Zeit finden ließen, hier übersetzt.

Zwei Bischöfe in Longpont

In Trippelschritten voran

3. 5. 2008

In Frankreich gab es zu Christi Himmelfahrt eine bemerkenswerte Variante des Verfahrens, wonach anscheinend nur emeritierte Weihbischöfe den alten Ritus öffentlich feiern dürfen: In der Basilika Notre-Dame de Bonne Guard in Longpont-sur-Orge feierte Bischof Fikart, emeritierter Weihbischof in Paris, eine Messe im usus antiquior, während der Ortsbischof der Feier in choro beiwohnte. Schritt für Schritt...

Auch aus Deutschland ist wieder ein Trippelschritt zu vermelden: Seit heute gibt es jede Woche auch in Arnsberg eine hl. Messe im alten Ritus – allerdings wie in letzter Zeit schon öfter zu beobachten, am Samstagvormittag. Zeit und Ort:

Stadtkapelle St. Georg
Alt-Arnsberg (hinter dem Glockenturm)
um 10.30 Uhr

„Ein Raub am liturgischen Erbe“

1. 5. 2008

In Großbritannien wurden im letzten Jahr die in der Woche liegenden Feiertage Erscheinung des Herrn, Himmelfahrt und Fronleichnam auf den jeweils nächstliegenden Sonntag verschoben. Die Bischofskonferenz von England und Wales hat nun eine Erklärung veröffentlicht, die man so verstehen soll, als ob auch die Messfeiern im Alten Ritus von dieser Verschiebung betroffen seien – alco Christi Himmelfahrt nicht heute, sondern erst am kommenden Sonntag zu feiern sei. Die Bischofskonferenz beruft sich dabei auf eine allerdings selbst nicht veröffentlichte Auskunft aus Rom.

Diese Erklärung hat unter den Gläubigen, die sich der außerordentlichen Form verbunden sehen, große Unruhe ausgelöst. Wir dokumentieren in Übersetzung die Mitteilung der englischen Bischofskonferenz, einen Text, der als Teil des „Briefes aus Rom“ im Internet kursiert sowie eine Erklärung des britischen Liturgiewissenschaftlers Alcuin Reid.