Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein ZitatLassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillon,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
jit www.introibo.net

Hier wird der alte Ritus praktiziert:


Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv: August 2008

Aktuelles:

Autor Schwibach richtet den BLick aufs Wesentliche

„Apostasie und Kirche“

28. 8. 2008

Zitat: Jahrzehnte lang wurde jeder auch noch so extremen Form von Missbräuchen der Liturgie schweigend stattgegeben. Die Missbräuche sind heute aber nicht mehr zu verbergen. Im Zeitalter des „World Wide Web“ wimmelt es nur so von bildlichen Belegen dessen, was bisher einfach unter den Tisch gekehrt werden oder als „Übertreibung“ bezeichnet werden konnte.Das „Messopfer“ wurde zu einer „Gemeindefeier des Mahles“, die Sakralität des Geschehens, die Sakralität des wirklich und wahrhaft gegenwärtigen Christus geriet ins Hintertreffen. (...) Absurderweise kam es dazu, dass der Klerikalismus nie so groß war wie nun, da der „Protagonist“ nicht mehr der ist, der der Prozession der Gläubigen vorsteht, sondern der Priester, der seine Veranstaltung leitet. Das „sacrum“ verschwindet hinter den Worten, die zudem aus dem Munde jener kommen, deren theologische Studien zu einem sekundären Nebenwert geworden sind."

In kräftigen Worten beklagt hier Armin Schwibach den traurigen Zustand der Kirche nicht nur in Deutschland. Aber er beläßt es nicht beim Klagen, sondern nimmt die wesentlichen Ursachen und Verläufe der Fehlentwicklungen seit den 60er Jahren ins Blickfeld - und beschreibt, wie Papst Benedikt darangeht, die Übel bei der Wurzel zu Packen: Nicht „menschlicher“ - „göttlicher“ muß die Kirche werden. Hier sein Artikel.

Ingo Langner (r) beim Rombesuch

„In der Hauptstadt
tut sich was“

28. 8. 2008

In der Tagespost von heute stellt sich der Berliner Filmemacher Ingo Langner aus gegebenem Anlass die Frage:

Zitat: Was sind eigentlich „Erzkatholiken“?

Graben die unter der Erde herum? Mit der Grubenlampe auf dem Helm, den sie dann zum Gebet abnehmen müssen? Sind „Erzkatholiken“ so etwas wie die Kumpel Christi? Können sie Berge versetzen? Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass dieser Tage in der Zeitung „Die Welt“ zu lesen war: „Hochwürden spricht wieder Latein. In Berlin liest ein junger Kaplan die tridentinische Messe – Wird die Stadt eine Hochburg der Erzkatholiken?“ Folgt man den Schlüsselworten in diesen drei Sätzen, dann fällt auf, dass „Hochwürden“, „Latein“, und „tridentinisch“ so etwas wie Alleinstellungsmerkmale der „Erzkatholiken“ zu sein scheinen. Liest man dazu den Artikel, dann wird schnell klar, dass es um die außerordentliche Form des römischen Messkanons geht – und dass man die jetzt auch in Berlin zelebriert. Sogar bereits an vier verschiedenen „Standorten“ der Stadt. Da ist die Metapher „Hochburg“ durchaus gerechtfertigt."

Hier finden Sie den kurzen Artikel der Tagespost, hier den etwas längeren in der Welt und dann noch einmal fast gleichlautend in der Morgenpost. Und dazu noch einer aus der Märkischen Allgemeinen über die allwöchentliche „alte Messe“ in Potsdam. Und was schreibt die Bistumspresse?

Erbischof Malcolm Ranjith

„Der Geist der Liturgie ist sozusagen entführt worden“

27. 8. 2008

In einem Interview mit der Tagespost anläßlich seines Besuches in Maria Vesperbild hat der Sekretär der Gottesdienstkongregation, Erzbischof Malcolm Ranjith, Stellung zu Fragen der von Papst Benedikt begonnenen Liturgiereform genommen. In starken Worten kritisiert er die Tendenz europäischer Liturgologen, ihre verweltlichte Sicht der Theologie als Ausdruck einer asiatischen Inkulturation auszugeben.

Zur deutschen Entwicklung, im Zuge der Neuordnung der Pfarrseelsorge einerseits mehr Wortgottesdienste einzuführen, andererseits die Konzelebration zu fördern, äußerte sich der Erzbischof ebenfalls überaus kritisch:

Zitat: Der Priester vollzieht in der Eucharistie, was andere nicht tun können. Konzelebrationen sollten auf besondere Gelegenheiten beschränkt werden. Eine Konzelebration, die für eine Entpersönlichung der Messfeier steht, ist daher ebenso falsch wie die Vorstellung, man könne Priester zum regelmäßigen Konzelebrieren verpflichten oder Kirchen in verschiedenen Dörfern schließen und die Messe auf einen Ort konzentrieren, obwohl genügend Zelebranten zur Verfügung stehen.

Hier der ganze Text des Interviews.

Hl. Messe in St. Sturmius, Fulda

Und jetzt auch Fulda

25. 8. 2008

Wie Pro Missa Tridentina aus Fulda jetzt mitteilt, hat Bischof Heinz Josef Algermissen mit Dekret vom 14. August der Fuldaer überpfarrlichen Gruppe von PMT die unbefristete Genehmigung erteilt, ab dem 7. September jeweils sonntags um 10:45 in St. Sturmius die Messe im außerordentlichen Römischen Ritus zu feiern.

Die Fuldaer Gruppe ist dem Bischof umso dankbarer für diese Regelung, weil die bisher auf 18:00 festgelegte Messe nicht nur wenig familienfreundlich terminiert, sondern durch Widerstände aus dem Kreis traditionsfeindlicher Fuldaer Priester in ihrem Bestand gefährdet war. Nachdem der bisherige Pfarrer von St. Sturmius zum 1. August in den Ruhestand getreten ist und wegen des Priestermangels überhaupt keine Sonntagsmesse in der Kirche mehr angesetzt werden konnte, erschien es dem Bischof offenbar angebracht, dem Angebot und der Bitte von PMT entgegenzukommen. Dafür herzlichen Dank.

In der Kirche zur Hl. Familie am Eröffnungstag

Neue Personalpfarrei für den alten Ritus in Kanada

24. 8. 2008

Bischof Roussin von Vancouver hat eine neue Personalpfarrei für den usus antiquior errichtet - an einer der größeren Kirchen von Vancouver an der Westküste Kanadas. Soweit wir das nachverfolgen konnten, ist es die zweite Perssonalpfarrei in diesem Land. Ein Mitglied der Gemeinde hat einen sehr emotionalen und sehr bewegenden Bericht über die ersten Wochen dieser neuen Pfarrei geschrieben. Der britische "Remnant" hat ihn zuerst veröffentlicht, und wir haben ihn ins Deutsche übersetzt. Hier also der Bericht aus Vancouver.

Logo von Sacrificium Laudis

Und jetzt das Missale Coloniense

22. 8. 2008

Bis ins 19. Jahrhundert hatte das Erzbistum Köln einen Eigenritus, oder besser eine eigene Form, einen eigenen Usus der römischen Liturgie, der sich in vielen Einzelheiten vom allgemeinen Lateinischen Ritus unterschied. Da dieser Usus zur Zeit von Trient schon auf eine altehrwürdige Tradition von mehr als 200 Jahren zurückblicken konnte, war er von der Einführung des tridentinischen Messbuches nicht betroffen und wurde in Köln auch weiter praktiziert.

Erst seit das Bistum im Zuge einer falsch verstandenen äußeren Einheitlichkeit im Geist des Ultramontanismus den römischen Gebrauch übernommen hat, ist dieser Eigenritus fast völlig in Vergessenheit geraten. Nun kehrt er aus Japan und über das Internet wieder zu uns zurück: Seit gestern hat Sacrificium Laudis mit der Wiedergabe des Missale Coloniense von 1525 begonnen, wie üblich in Latein und Englisch.

Die Augustinuskirche in Heilbronn Bild: Ruedi Walti/FAZ

Gebaute
„Hermeneutik des Bruchs“

22. 8. 2008

Die FAZ von heute berichtet im Feuilleton über die Erneuerung der Augustinuskirche in Heilbronn. Der expressionistische Bau aus den 20er Jahren war im Krieg schwer beschädigt und dann mit begrenzten finanziellen und ästhetischen Mitteln wieder hergerichtet worden. "Das Bauwerk glich fortan einer Karfreitagskirche: düster und traurig" befindet Autor Timo John.

Damit ist es jetzt vorbei, beobachtet er. Im neuen Bau des Freiburger Büros pfeifer.kuhn.architekten sei alles licht und nachgerade heiter, von „neuer Leichtigkeit“ ist die Rede, „aus der Karfreitagskirche ist eine hoffnungsvolle Osterkirche geworden“".

Nichts gegen Licht und Heiterkeit - Barock und Rokoko brachten meisterhafte Bauten mit dieser Anmutung hervor. Allerdings wäre es damals niemandem eingefallen, das Kreuz aus der Mitte zu verbannen und Karfreitag und Ostern als Gegensätze zu begreifen. Eine Architektur, die das wollte, wäre für eine katholische Kirche ungeeignet.

P. Bernhard Gerstle

Zwei mal 20 Jahre

21. 8. 2008

Zwei bemerkenswerte 20-jährige Jubiläen fallen in diese Monate: Am 30. Juni vor 20 Jahren weihte Erzbischof Marcel Lefebre in Econe vier Bischöfe – gegen den Willen des Papstes. Wenige Monate später, am 18. Oktober, fanden die Priester der Pristerbruderschaft Pius X., die dem Erzbischof nicht in die Abwendung vom Papst folgen wollten, ihre kirchliche Anerkennung als dem alten Ritus verpflichtete Petrusbruderschaft. Pater Bernhard Gerstle FSSP hat eine kritische Bilanz des aktuellen Standes der Beziehungen zwischen Econe und Rom gezogen. Hier nachzulesen auf introibo.net.

Generalvikar Dr. Weis

„Den Glauben durch die Zeit tragen“

20. 8. 2008

Am Sonntag den 17.08.2008 zelebrierte der Generalvikar der Diözese Speyer, Domkapitular Dr. Norbert Weis, in der mit ca. 100 Gläubigen gut besuchten Pfarrkirche St. Laurentius in 67246 Dirmstein ein Hochamt im alten Ritus. (S. auch unsere Meldung vom 16.8.) Es wurde das Hochfest Maria Himmelfahrt - das Patronatsfest des Bistums - nachgefeiert, und der Generalvikar führte in seiner Predigt aus, daß die Menschen in ihrem beständigen Glauben die Wahrheit von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel durch die Jahrhunderte getragen und erhalten hätten, bis ihn schließlich Papst Pius XII. zum Dogma erhob. Die anwesenden Gläubigen hätten Ähnliches getan. Sie hätten durch treues Ausharren den alten Ritus, diesen "Schatz für die Kirche", gerettet und durch die Zeit getragen, bis er nun wieder offiziell zu Ehren gelangt sei.

Der Generalvikar zeigte sich sehr zufrieden mit der großen Anzahl von Gläubigen und lobte die sakrale Atmosphäre der Messfeier

„Katholiken“ - nach dem 4. Vatikanum

20. 8. 2008

Unmittelbar nach Einführung des neuen Missales veröffentlichte Brian Moore im Jahr 1972 seinen Roman „Katholiken“. Er spielt im damals noch weit in der Zukunft liegenden Jahr 2000 – nach dem 4. Vatikanischen Konzil. Und er beschreibt, wie der Delegat der Ökumenischen Bruderschaft mit Hauptsitz in Amsterdam und Nebenstelle in Rom, Lungotevere Vaticano, die kleine Insel-Abtei Muck Abbey in der irischen See auf Linie bringt: Sie ist der letzte Ort, an dem noch die alte Liturgie gefeiert und die Beichte abgenommen wird – zur großen Freude vieler Katholiken, die aus aller Welt anreisen, und zum Zorn der Ordensoberen, die ihre ökumenische Apertura dadurch gestört sehen. Der Roman wurde 1973 auch verfilmt.

Jetzt hat „Tridentinum Global“ auf Gloria TV einige Szenen aus dem Film ins Netz gestellt – Szene 1; Szene 2, Szene 3, Szene 4. Und wir bringen eine Schlüsselszene des Romans als Leseprobe.

Hochamt im Novus Ordo in Maria Vesperbild - ad orientem.

Nachlese zu Mariä Himmelfahrt

18. 8. 2008

Zwei Ereignisse unterschiedlicher Größenordnung vom Tag der Aufnahme Mariens in den Himmel scheinen uns in diesem Jahr besonders bemerkenswert:

Zuerst natürlich das feierliche Hochamt, das Erzbischof Ranjith, Sekretär der Gottesdienstkongregation, in diesem Jahr in Maria Vesperbild zelebrierte. Der Erzbischof predigte über die Ehrfurcht vor dem heiligsten Sakrament, und er unterstrich diese Ehrfurcht, indem er nach der Konsekration und nach der Elevation der eucharistischen Gaben zwei Kniebeugen machte, die zwar im alten Ritus, nicht jedoch im Novus Ordo vorgesehen sind - Anlaß zu Spekulationen über eine möglicherweise bevorstehende Revision der Instructio Generalis. In jedem Fall war dieses feierliche Amt ein Zeugnis dafür, wie der Novus Ordo im Geiste der Tradition gefeiert werden kann - und wie weit diese Art der Feier von dem entfernt ist, was vielen Gemeinden Sonntag für Sonntag mißbräuchlich zugemutet wird.

Die zweite Nachricht ist eine Nummer kleiner und vor allem deshalb interessant, weil das Land an Nord- und Ostsee nicht zuletzt auch auf der Karte der Besucher von Summorum-Pontificum nachgerade als „unbewohntes Gebiet“ erscheint. Dort feierte Pfarrer Michael Imlau von Maria Königin, Bad Schwartau, an Mariä Himmelfahrt erstmals die Messe im alten Ritus in seiner Pfarrkirche. Sie soll ab jetzt auch jeweils am 2. und 4. Sonntag im Monat stattfinden.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

Auf den Bischof kommt es an

16. 8. 2008

Wie wir am 18 Juli melden konnten, findet seit Juli in der Laurentiuskirche von Dirmstein regelmäßig an allen Sonn- und Feiertagen eine Messe in der außerordentlichen Form des lateinischen Ritus statt. Zelebrant ist zunächst Pfarrer Köller aus Lauterecken, der ab Herbst von drei weiteren Priestern aus der Diözesankurie unterstützt wird.

Am Sonntag, den 17. 8. beginnt die kuriale Unterstützung mit einem Ausrufezeichen: Erster Zelebrant aus Speyer ist der Generalvikar Dr. Norbert Weis. Die Lokalzeitung Rheinpfalz vom 13. 8., die uns freundlicherweise zugeschickt wurde, bringt dazu ein paar bemerkenswerte Hintergrundinformationen. Danach hatte es in Dirmstein zunächst heftige Gegenwehr gegen die „Alte Messe“ gegeben - ob aus fehlgegangenem Opportunismus oder welchen Gründen auch immer wissen wir nicht. Jedenfalls hatten Ortspfarrer Alfred Müller und sein Pfarrgemeinderat bei der Diözesanverwaltung ausdrücklich gegen die Feier der Messe in der forma extraordinaria des römischen Ritus protestiert. Der Pfarrer hatte sogar angekündigt, er werde seine Kirche für diese Messe nur öffnen, wenn er dazu eine ausdrückliche Dienstanweisung bekomme.

Nun, die hat er bekommen, sein Generalvikar wird ihm die Begründung am Sonntag sicher noch einmal gerne ausführlich erläutern.

So etwas wirkt sofort ansteckend: Im benachbarten Schifferstadt, wo es auch eine Laurentiuskirche gibt, feierte am heutigen 16. der neue und ziemlich junge Kaplan Karsten Geek erstmals seit 4 Jahrzehnten wieder die alte Messe. Und die Rheinpfalz schreibt, anders als in Dirmstein habe es in Schifferstadt „keinen offiziellen Widerstand“ gegeben – ist das nicht schön?

Wie gesagt: Auf den Bischof kommt es an. Vielleicht findet Bischof Wiesemann nach der Einarbeitung im neuen Amt sogar Gelegenheit, selbst den alten Ritus zu erlernen. Damit er nicht immer den Generalvikar schicken muß, wo ein Pfarrer die Zeichen der Zeit nicht erkennen will.

Flabelli à la Los Angeles

Womit wir es zu tun haben

14. 8. 2008

Jedes Jahr im Februar/März findet in Los Angeles die „Religious Education Conference“ statt - ein Karneval häretisierender Referenten und liturgischer Abenteuerlichkeiten. Warum uns das etwas angeht? Um die 30 000 Religionslehrer und Katecheten nehmen jedes Mal teil, um von dort die neueste Mode in liturgicis mitzunehmen; auch deutsche Pädagogen und Professoren haben sich dort schon befruchten lassen.

Heute sahen wir beim Hofnarren dieses Video vom feierlichen Einzug zur Abschlussmesse mit S. E. Roger Kardinal Mahony. Warnung: Kirchenmusikalisch interessierte Mitmenschen werden dringend gebeten, vor dem Anschauen des Films Ohrenschutz anzulegen.

S.E. Franc Kardinal Rodé in Sainte-Madelaine du Barroux

Priesterweihe in Le Barroux

14. 8. 2008

Am 26. Juli hat Kardinal Rodé in Le Barroux zwei Mönche der Benediktinerabtei Saine-Madelaine zu Priestern geweiht - für ihn war es bereits die zweite Priesterweihe im alten Ritus in diesem Jahr.

Die Photos von Ereignissen aus Le Barroux werden nicht auf der Website der Abtei, sondern in einem französischen Bilderforum veröffentlicht. Dort findet sich auch das Album mit 28 Bildern von der Priesterweihe im Juli.

Ad Deum qui lætificat juventutem meam –
Eine Diskussion über Wurzeln, Verlauf und Ertrag der Liturgiereform von 1969

13. 8. 2008

Zitat: Als Priester im 83. Lebensjahr möchte ich ein Bekenntnis ablegen. Ich habe die Paulinischen Reformen ohne Verständnis und ohne Gefühl durchgeführt. Ich tat das auf den Rat und im Gehorsam gegenüber meinem Bischof und den diözesanen Behörden. Während ich es tat, wurde ich Zeuge der Schmerzen und der Qualen vieler Frommer; viele glühende Christen wurden lauwarm, viele verloren den Glauben. Ich glaubte, richtig zu handeln, aber nach nunmehr 59 Jahren als Priester sehe ich, daß das, was wir erhofft hatten, nicht eingetreten ist.

Es ist mir sehr willkommen, daß insbesondere die jüngeren Priester eine sorgfältige Untersuchung und Einschätzung dessen vornehmen, was in der Zeit seit meiner Weihe gemacht worden ist. Damit sie das tun können, sollten sie etwas über die Spiritualität lernen, die Männer meiner Generation in so großer Zahl in die Seminare geführt hat. Initiativen wie (den einwöchigen Kurs zur Einführung in die alte Messe) in Merton begrüße ich sehr.

Ich habe übrigens in der Einsamkeit meines Ruhestandes seit letztem September erneut die Messe meiner Jugend erlernt, sie bringt mir großen Trost. Ich hatte sie aus Gehorsam seit 1970 nicht mehr zelebriert.

Dieses Bekenntnis von Fr O'Rourke hat in englischsprachigen Blogs heftige Diskussionen ausgelöst - wir bringen Ausschnitte in Übersetzung.

Erzbischof Malcolm P. Ranjith

Der Papst und die Heiligkeit der Liturgie

8. 8. 2008

Während in deutschen Gemeinden immer öfter die Einheit der Liturgie in „milieu-orientierter“ Vielfalt aufgelöst wird und die Eucharistie hinter „Event-Gottesdiensten“ unterschiedlichster Art zu verschwinden droht, arbeitet der Papst weiter daran, der Liturgie des hl. Messopfers Würde und Feierlichkeit zurückzugeben.

In einem Interview mit Repubblica hat Erzbischof Ranjit von der Gottesdienstkongregation alle wichtigen Themen angesprochen; von der Handkommunion über die Zelebrationsrichtung, Latein als Sakralsprache bis zur Laienpredigt. Ein Jahr Summorum Pontificum sieht er durchaus als Erfolg, die „Resakralisierung“ des Gottesdienstes macht Fortschritte. Eine Verschmelzung von altem und neuem Ritus im Zuge der weiteren Entwicklung erwartet der Erzbischof nicht. Hier unsere Übersetzung.

Messe eines Bischofs im 14./15. Jh.

Ordo Missæ des Missale Romanum Mediolani von 1474 – jetzt im Internet

7. 8. 2008

Der unermüdliche Patrick von Sacrificium Laudis - das ist übrigens ein junger Japaner, der sich gerade auf den Übergang zur High School vorbereitet - hat jetzt damit begonnen, diesen ältesten gedruckten Ordo Missæ in Latein und Englisch ins Netz zu stellen. Die beiden ersten Teile umfassen Vormesse und Opferung bis zum Orate fratres; die weiteren dürften in den nächsten Tagen folgen.

Die Unterschiede dieser Version zur ein Jahrhundert später im Auftrag des Konzils von Trient verbindlich gemachten Fassung muß man mit der Lupe suchen. Man weiß zwar aus der Literatur, daß die Kommission Pius' V. sehr stark auf das Missale des Päpstlichen Hofes aus dem 15. Jh. zurückgriff, aber daß die damaligen Reformer so getreulich bei der Tradition blieben, ist dann doch wieder erstaunlich zu sehen. Lesen Sie zu dem Thema der bis weit vor das 6. Jh. zurückreichenden Tradition des überlieferten Ritus auch unseren Beitrag zu diesem Thema aus Anlaß von Kardinal Castrillóns Gebrauch der Bezeichnung „gregorianischer Ritus“.

Wer hätte das gedacht,

5. 8. 2008

Besucherentwicklung bis Juli 2008

  • daß summorum-pontificum.de bis Ende Juli 209 469 Besucher hatte,
  • daß der Vatikan an 3. Stelle der „Auslandsbesucher“ steht,
  • daß ein Mensch aus Hanoi in Google nach „cappa magna photos“ sucht - und bei summorum-pontificum.de fündig wird;
  • daß weitaus mehr Osteuropäer als Westeuropäer sich für S.P. interessieren?

Wir haben einmal etwas genauer in die Logs geschaut, die die pingelige Internet-Technik für uns aufzeichnet, und eine ganze Reihe recht interessanter Erkenntnisse gewonnen. Hier unsere Auswertung.

Bilder von der Weihe der Kirche U.L.F von Guadaloupe

4. 8. 2008

Dieses und 33 andere großformatige Photos von Bob Metcalf zeigt die Website der LaCrosse Tribune seit der Einweihung der Wallfahrtskirche am vergangenen Donnerstag. Wir können den Besuch dort nur sehr empfehlen.

Zum Bild selbst: Ja, vorne links im Altarraum steht eine richtige Kanzel, sogar mit Schalldeckel. Vor dem Altarraum, hier nicht ganz so gut zu sehen, eine Kommunionbank aus weißem Marmor, sie wird benutzt. Normalerweise wird in dieser Kirche - die Seelsorge ist den Reformfranziskanern Pater Groeschels anvertraut - die Messe nach dem Messbuch von 1970 zelebriert werden, sowohl „ad populum“ wie „ad apsidem“ sind möglich, dementsprechend auch die Zelebration nach dem Missale von 1962. Die Kirche selbst steht dem Gelände folgend übrigens eher in Nord-Süd-Richtung.

Wer sich für die Details dessen interessiert, wie man eine solche römische Kirche des 17. Jahrhunderts im Wisconsin des 21. Jahrhunderts errichtet, wird auf der Website der Wallfahrtsstätte mit vielen Photos umfassend informiert. Bilder am besten von unten nach oben durchblättern.

„Summorum Pontificum ist auf Langzeitwirkung berechnet“ – Perrin-Interview jetzt komplett

1./2. 8. 2008

„The New Catholic“ von Rorate Cæli hat zum einjährigen Bestehen von Summorum Pontificum ein ausführliches Gespräch mit Luc Perrin, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Strassburg 2, geführt. Es enthält so viele Fakten, Hinweise und Denkanstöße, daß wir es hier ganz wiedergeben wollen.

Wegen seiner Länge und einiger Schwierigkeiten bei der Übersetzung des ursprünglich französisch abgefassten Textes bringen wir ihn in zwei Teilen. Der erste behandelt die Wirkungsperspektiven von Summorum Pontificum im Allgemeinen, der zweite besteht aus einer kritischen Untersuchung der Auswirkungen des Motu Proprio auf das Verhältnis der FSSPX zu Rom.
Hier nun Teil I
Und hier direkt zu Teil II.

Erzbischof Burke bei der Altarweihe

Weihe der Kirche U.L.F. von Guadaloupe

31. 7. 2008

In einer außerordentlich würdigen Zeremonie wurde heute bei LaCrosse in Anwesenheit zahlreicher Bischöfe und dreier Kardinäle die neue Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Guadaloupe eingeweiht. Als einzige Gäste besonders hervorgehoben wurden Fr. Benedict Groeschel, der Gründer der Franciscan Friars of the Renewal, die die Seelsorge an der Wallfahrtskirche übernehmen werden, und der Architekt Duncan Stroik.

Die Kommentatoren von EWTN waren regelrecht aus dem Häuschen vor Begeisterung über den großartigen Bau. Erzbischof Burke, der in wenigen Tagen sein neues Amt in Rom antreten wird, war sichtlich bewegt. Die Altarreliquien wurden in klassicher Schreinprozession herangebracht und in der Mensa versenkt. Unmittelbar nach der Weihe wurde der Altar im "Benediktinischen Arrangement" mit 6 mittelhohen Kerzen und einem zentralen Kreuz ausgestattet.

Zur musikalischen Gestaltung wurden traditionelle und moderne Stücke vorgetragen. Es wurde der römische Kanon in Englisch gebetet, Sanctus und Pater Noster wurden vom Chor und der Gemeinde lateinisch gesungen. Viele Kommunikanten praktizierten die Mundkommunion; zumindest dem Erzbischof assisitierte bei der Kommunionausteilung ein Diakon mit Patene. Zum Abschluß der hl. Messe wurde das heiligste Sakrament feierlich zu dem in der Sichtachse des Altars auf einem kleinen Marmoraltar aufgestellten Tabernakel getragen. Alles in allem: Massive Kontinuität mit der katholischen Tradition – und insoweit für viele der Anwensenden sicher eine ganz neuartige Erfahrung.

Wir hoffen, in den kommenden Tagen noch einige Bilder von der Zeremonie und der Kirche selbst bringen zu können.