Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Zur Unterschriftenaktion.
Die 50 000 sind überschritten!


Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

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Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv: Februar 2009

Aktuell:

Paul Badde Bild: Lengemann

„Fallensteller in Rom“

28. 2. 2009

Paul Badde, Korrespondent der WELT in Rom, präsentiert heute in seiner Zeitung einen Hintergrundbericht über die aktuelle Situation im Vatikan, der sich liest wie ein Roman über den päpstlichen Hof der Renaissancezeit, Giftmörder und Konkubinen inklusive. Danach gelte es in Rom als offenes Geheimnis, daß eine Anti-Benedikt-Fronde innerhalb und außerhalb des Vatikans das PR-Desaster um die Bischofsernennung von Pfarrer Wagner (und nicht nur dieses) eingefädelt habe – es kursieren sogar Namenslisten über die Hauptverschwörer, und Badde versäumt nicht, sie zu zitieren.

Von Berlin aus wollen wir dem Berichterstatter aus Rom weder Beifall spenden noch Widerspruch entgegensetzen – nur einen Satz aus seinem Artikel wollen wir zitieren, weil er mehr als mancher lange Kommentar Licht auf das wirft, was die angeblich im Namen des 2. Vatikanums auftretende Opposition gegen den Papst – nicht nur in Linz – bewegt:

Zitat: In dieser Opposition gehe es etwa um die Abschaffung des Zölibats (wie sie von vielen Dekanen des Bistums Linz de facto schon umgesetzt wird) bis hin zu einer Infragestellung des Petrusamts.

Hier lesen Sie den ganzen Artikel Baddes.

Bischof Mixa von Augsburg

Meldungen und Informationen der Woche

28. 2. 2009

Bischof Mixa unter Beschuss

Der Bischof hat es gewagt, darauf hinzuweisen, daß die gleiche Gesellschaft, die den Mord an 6 Millionen Juden vor 60 Jahren mit höchster Erregung verurteilt, den Mord an inzwischen 9 Millionen ungeborenen Kindern allein in Deutschland mit größtem Gleichmut hinnimmt, wenn nicht gar für Recht hält. Nun fallen die Anhänger der „Kultur des Todes“ über den Lästerer der Holocaust-Religion her.

Die Causa Wagner ist noch nicht zu Ende

Bereits vor 14 Tagen hat Kardinal Schönborn behauptet, Rom habe den Amtsverzicht von Pfarrer Wagner akzeptiert. Das ist allerdings immer noch nicht geschehen, stattdessen hat die Kurie den Linzer Diözesanbischof Schwarz nach Rom zitiert, um ihn über Einzelheiten des offenbar unter Druck erfolgten Rückzuges von Gerhard Wagner zu befragen. Inzwischen argumentiert der Wiener Kardinal, eine formale Bestätigung des Papstes sei auch gar nicht mehr erforderlich – Rom bleibe ohnehin keine Wahl, als die geschaffene Lage hinzunehmen.

Lombardi: Williamsons Erklärung unzureichend

Einen Tag nach der (anscheinend) von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei veröffentlichten und damit (anscheinend) auch akzeptierten Klarstellung von Bischof Williamson ging Pressesprecher Lombardi mit der Aussage an die Öffentlichkeit, „Der Vatikan“ (wer auch immer das im konkreten Falle ist) sei mit der Erklärung nicht zufrieden.

Streit um Aufruf für den Geist des Konzils

Die Freisinger Bischofskonferenz hat die inzwischen von 30 000 Personen, darunter vielen Theologen und Priestern, unterzeichnete „Petition Vaticanum II“ wegen ihrer ungerechtfertigten Angriffe auf den Papst verurteilt. Gleichzeitig entdeckte „Wir sind Kirche“, die die Petition bislang unterstützte, daß sie die Positionen des 2. Vatikanums hinsichtlich Ehe und Familie nicht teilen könne. Man stehe für den „Geist des Konzils“, aber sicher nicht für das Konzil selbst, das völlig in der „alten Tradition der Kirche verhaftet“ sei.

Die Achillesverse der Katholiken

Das ist die Überschrift eines ausführlichen Artikels von Prof. Klaus Berger in der Tagespost, in dem der Autor die unglückseligen Folgen der Entwicklung nach dem Konzil beschreibt: Dadurch, daß dieses Konzil allgemein als Bruch gegenüber der Vergangenheit dargestellt worden sei, habe die Kirche sich von ihrer eigenen Geschichte und ihren Wurzeln abgeschnitten. Die Aufregung über die unqualifizierten Ausführungen Bischof Williamsons verfolge das Ziel, diesen Bruch zu vertiefen und unumkehrbar zu machen.

Aufruf

27. 2. 2009

Der oben angezeigten französischen Unterschriftenaktion zur Unterstützung von Papst Benedikt XVI. fehlen noch 2500 Unterschriften zu vollen 50 000 – das müßte doch noch zu schaffen sein.

Alcuin Reid

Alcuin Reid:
Fragen an die Liturgiereform

27. 2. 2009

Im Oratorium von Toronto hat Dr. Alcuin Reid am 18. Februar zum Thema „Kontinuität oder Bruch - einige vorläufige Fragen an die Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils“ gehalten. Unter den etwa 200 Zuhörern befanden sich auch Erzbischof Thomas Collins und der Propst des Oratoriums, der ebenfalls wichtige Veröffentlichungen zur Entwicklung der Liturgie vorgelegt hat.

Als einige seiner allgemeinen Fragen an die Reform benannte der Redner:

  • Welche Kompetenz oder Autorität hat ein Ökumenisches Konzil der Kirche hinsichtlich der Reform der Liturgie?
  • Was ist zu den Prinzipien der Reform, die in Sacrosanctum Concilium niedergelegt sind, zu sagen?
  • Was ist zu den besonderen Reformen zu sagen, die in Sacrosanctum Concilium vorgeschrieben werden?
  • Ist das Consilium über die Wünsche des Konzils hinausgegangen und wenn ja, in welchem Ausmaß und mit welcher Vollmacht?
  • Wie sind die von Papst Paul VI. promulgierten liturgischen Bücher im Licht dieser Fragen zu bewerten?

Darüberhinaus identifizierte er einige besondere Problempunkte in der Arbeit des Consilium:

  • Die durchgängige Einführung der Umgangssprache,
  • den radikalen Umbau des Ordo Missae, obwohl man den Konzilsvätern vor der entscheidenden Abstimmung zugesichert hatte, der Ordo Missae solle erhalten bleiben,
  • die Einführung neuer Hochgebete, die vom Konzil weder gutgeheißen noch überhaupt diskutiert worden war,
  • Die Veränderung der Konsekrationsformel für den Kelch,
  • die Abschaffung der uralten Pfingstoktav und der Vorfastenzeit,
  • die tiefgreifende Neugestaltung des Kalenders statt seiner Vereinfachung,
  • die eingreifenden Veränderungen im Römischen Rituale.

Shawn Tribe gibt in TNLM einen ausführlichen Bericht, der noch weitere wesentliche Teile des Vortrags referiert.

Bischof Williamson in LondonBild: Wigglesworth

Erklärung von Bischof Williamson veröffentlicht

26. 2. 2009

Die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“, die für alle Angelegenheiten des „Alten Ritus“ zuständig ist und auch die Federführung für die anstehende Rekonziliation der rückkehrwilligen Angehörigen der Piusbruderschaft hat, veröffentlichte heute folgende Erklärung von Bischof Williamson:

Zitat: Der Heilige Vater und mein Oberer, Bischof Bernard Fellay, haben mich aufgefordert, die Bemerkungen, die ich vor vier Monaten im schwedischen Fernsehen gemacht habe, wegen ihrer schwerwiegenden Konsequenzen noch einmal zu überdenken.

Angesichts dieser Folgen kann ich wahrheitsgemäß sagen, daß ich es bedauere, diese Bemerkungen gemacht zu haben, und daß ich sie nicht gemacht hätte, wenn ich vorher gewußt hätte, welchen Schmerz und welchen Schaden sie der Kirche, aber auch den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer des Unrechts im „Dritten Reich“ zufügen würden.

Im schwedischen Fernsehen habe ich lediglich die Meinung eines Nicht-Historikers geäußert (... „Ich glaube“ ... „Ich glaube“...), eine Meinung, die ich mir vor 20 Jahren auf der Grundlage damals erhältlicher Informationen gebildet hatte und die seitdem nur selten in der Öffentlichkeit geäußert wurde. Dennoch haben mir die Ereignisse der vergangenen Wochen und der Rat älter Mitglieder der Priesterbruderschaft des Hl. Pius X. meine Verantwortung für die entstandenen großen Probleme klargemacht. Ich bitte alle, die meine Worte aufrichtig als skandalös empfunden haben, vor Gott um Vergebung.

Wie der Heilige Vater gesagt hat: Jeder Akt ungerechter Gewalt gegen auch nur einen Menschen ist ein Vergehen gegen die gesamte Menschheit.

+Richard Williamson
London 26. Februar 2009

Erzbischof Ranjith

Erzbischof Ranjith über die
Ars Celebrandi

26. 2. 2009

Im vergangenen November hat der Sekretär der Kongregation für den Gottesdienst, Erzbischof Malcolm P. Ranjith, auf einer Liturgischen Konferenz in St. Louis, USA, einen Vortrag zum Thema „Ars Celebrandi“ gehalten. Hier einige Kernsätze:

Zitat:Lassen Sie uns ehrlich sein: Wir alle, Priester, Bischöfe und selbst Kardinäle, sind Menschen, und daher versucht, uns in den Mittelpunkt zu stellen und daraus Befriedigung zu ziehen - dem Ego etwas aufzuhelfen. Keiner von uns ist frei davon, und jetzt ist diese Gefahr bei der Feier der Messe „versus populum“ noch größer geworden. Sich den Gläubigen zuzuwenden erhöht noch die Gefahr der Ablenkung von dem, was wir am Altar tun, vergrößert die Gefahr des Schauspielerns. (...)

Die wahre „Ars Celebrandi“ verlangt von uns allen an erster Stelle einen tiefen Glaubenssinn und tiefe Ehrfurcht vor dem Adel und der übernatürlichen Würde aller liturgischen Akte, die wir begehen. Die Ehrfurcht vor dem, was da geschieht, muß in allem zum Ausdruck kommen, was rund um die Messfeier bei ihrer Vorbereitung, bei der Feier selbst und auch in dem, was danach folgt, geschieht. All das darf man nie in der gleichen Haltung angehen wie irgendwelche alltäglichen Verrichtungen.

Der ganze Text ist jetzt im Internet veröffentlicht in der März-Ausgabe des Adoremus-Magazins.

Fr Tim Finigan mit Lektüre

Mit dem Copyright
gegen papsttreue Katholiken

24. 2. 2009

Fr Tim Finigan wird derzeit von verschiedenen Seiten angegriffen, weil er ganz im Sinne von Summorum Pontificum eine Sonntagsmesse im usus extraordinarius feiert - wir hatten darüber berichtet. Finigan hat sich gegen die üblen Unterstellungen in der „katholischen“ Wochenzeitung The Tablet gewehrt, indem er den Artikel auf seinem Blog Punkt für Punkt widerlegte und kommentierte. Das wiederum konnte „Die bittere Pille“ nicht ertragen: Unter Hinweis auf ihr Urheberrecht verlangte sie von Finigan, den größten Teil der Zitate zu streichen. Der Pfarrer von Our Lady of the Rosary in Blackfen bei London hat also jetzt eine Neufassung seiner Erwiderung ins Netz gestellt.

Leute, es kommen harte Zeiten auf uns zu.

Erzbischof Malcolm Patabendige Ranjith

40 Jahre Novus ordo missae:

Erzbischof Ranjith über die Mängel der Liturgiereform

24. 2. 2009

Erzbischof Ranjith, Sekretär der Kongregation für den Gottesdienst, hat das Vorwort zu dem im Herbst erscheinenden Buch True Development of the Liturgy von Msgr. Nicola Giampietro geschrieben, und Gregor Kollmorgen hat es bereits gelesen. Auf TNLM zitiert er daraus die herbe Kritik an der Arbeit des Consilium, das die neue Litugie erfunden hat:

Zitat: Eine übertriebener Geist der Altertümelei und des Anthropologismus sowie die Vermischung der Rollen von Geweihten und Nicht-Geweihten, die Gewährung unbegrenzten Raumes für Experimente und dann auch noch die Tendenz der Geringschätzung einiger liturgischen Entwicklungen des zweiten Jahrtausends wurden in bestimmten liturgischen Denkschulen immer deutlicher sichtbar.

(Und zu den Reformergebnissen:) Man ließ in der Liturgie diverse Praktiken zu, an die Sacrosanctum Concilium nicht im Traum gedacht hatte: Die Messe „ad populum“, die Handkommunion, die völlige Aufgabe des Lateinischen und der Gregorianik zugunsten der Umgangssprache und von Liedern, in denen Gott kaum vorkommt, die Ausdehnung der Konzelebration über jedes vernünftige Maß hinaus. Es gab auch grobe Fehlinterpretationen des Prinzips der „tätigen Teilnahme“. (...)

Grundlegende Dinge und Lehren wie Opfer und Erlösung, Mission, Verkündigung und Bekehrung, die Anbetung als Grundelement der Gemeinschaft und die Notwendigkeit der Kirche für die Erlösung - all das wurde an den Rand gedrängt. Statt dessen wurden Dialog, Inkulturation, Ökumenismus, Eucharistisches Mahl, Evangelisierung als Zeugnis und ähnliches immer wichtiger. Die absoluten Werte wurden verachtet.

(Der unverstellte Blick auf die Liturgiereform kann) uns dabei helfen, den Mut zu finden, das, was verfehlt eingeführt wurde und mit der wahren Würde der Liturgie unvereinbar ist, zu verbessern oder zu ändern.

Erzbischof Dolan von Milwaukee

Der Papst ernennt einen Erzbischof für New York

24. 2. 2009

Gestern hat Papst Benedikt XVI. den bisherigen Erzbischof von Milwaukee, Timothy M. Dolan, mit Wirkung vom 15. April zum neuen Erzbischof von New York ernannt. Dort tritt er die Nachfolge von Edward Cardinal Egan an, der in diesem Jahr 77 Jahre alt wird. Erzbischof Dolan ist Spezialist für schwierige Nachfolgen: 2002 übernahm er das von seinem Vorgänger Weakland spirituell, moralisch und finanziell ruinierte Bistum Milwaukee, dessen Wiederaufbau er jetzt zwar nicht vollenden, aber doch auf guten Weg bringen konnte. Für die Feier der hl. Messe im außerordentlichen Ritus hat er das Institut Christus König und Hoher Priester in die Diösese geholt.

In New York ist die Lage nicht so verzweifelt wie vorher in Milwaukee. Dort kommt auf den neuen Erzbischof (und zukünftigen Kardinal) vor allem die Aufgabe zu, das in den letzten Jahren weniger aus grundsätzlichen Problemen als wegen Management-Schwächen zerrüttete Verhältnis zwischen Bischof und Diözesanklerus neu zu gestalten.

Bischof Trelle von Hildesheim

Noch einmal Bischof Trelle:
Sentire cum Ecclesia?

23. 2. 2009

Zunächst hielten wir Bischof Trelles Ansage, „theologisch“ stünde die Pius-Bruderschaft der katholischen Kirche zwar näher als die Protestanten, aber „gefühlt bin ich jedem Lutheraner näher als den Pius-Brüdern“, für eine treffende Beschreibung der Stimmungslage im deutschen Episkopat. Inzwischen sind wir ins Grübeln gekommen, und das nicht nur deswegen, weil der Bischof ja in seinem Interview mit der Braunschweiger Zeitung recht unmißverständlich ausspricht, daß für ihn die Gefühlsseite bei der Bestimmung des Verhältnisses zur Piusbruderschaft wichtiger ist als die theologische: „Ich sehe keine Möglichkeit einer Annäherung, weil ich sie so nicht will.“

In Wirklichkeit hat sich freilich auch die deutsche Universitätstheologie längst stark dem Protestantismus angenähert - von der Glaubens- und Gottesdienstpraxis vieler Gemeinden ganz zu schweigen. Lehramt und Papst werden da nur noch als unzulässige Einmischung „gefühlt“ und abgewehrt. Wir haben das Trauerspiel vor dem Hintergrund der liturgischen Entwicklung eingehender betrachtet.

Der Neue Dom in Linz

Worum es in Linz und anderswo geht...

21. 2. 2009

...beschreibt recht offenherzig das österreichische Internet-Magazin profil.at in einem ziemlich langen und ziemlich unappetitlichen Artikel:

Zitat: Seit dem ertrotzten Rückzug des umstrittenen Weihbischofs Gerhard Wagner sind die innerkirchlichen Reformer im Höhenflug. Schon werden wieder jene fünf Forderungen hervorgekramt, für die das „Kirchenvolks-Begehren“ 1995 nach dem Skandal um den Wiener Kardinal Hans-Hermann Groer über 500.000 Unterschriften gesammelt hatte: mehr Mitsprache, Gleichberechtigung für Frauen und deren Zulassung zum Priesterdienst, Aufhebung des Pflichtzölibats, menschengerechten Umgang mit der Sexua­lität, Respekt für Homosexuelle, „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“ also. (...)

Rom hat den Bogen überspannt. Die Pardonierung der erzkonservativen Pius-Bruderschaft, die Nachgiebigkeit gegenüber dem hartnäckig den Holocaust leugnenden Lefebvre-Bischof Richard Williamson – und dann noch die unabgesprochene Bestellung des Fundamentalisten aus Windischgarsten zum Weihbischof: Das war großen Teilen des Kirchenvolks zu viel."

Zuviel war es offenbar auch dem Hildesheimer Bischof Norbert Trelle, dem man nur wünschen kann, daß sich seine theologische Ratio nicht von seinen Gefühlen übermannen läßt, wie er im Interview mit der Braunschweiger Zeitung befürchten läßt:

Zitat: Theologisch stünde die erzkonservative Pius-Bruderschaft der katholischen Kirche zwar näher als die Protestanten (so Bischof Trelle). Doch aus seinen Gefühlen machte der Bischof von Hildesheim kein Geheimnis: "Gefühlt bin ich jedem Lutheraner näher als den Pius-Brüdern."

Ganz nachzulesen ist das Interview in der Online-Version der Braunschweiger Zeitung.

Neubau der Kapelle für das Seminar der Petrusbruderschaft in Nebraska

Meldungen und Informationen der Woche

21. 2. 2009

Auch in dieser Woche haben unsere Kräfte nicht ausgereicht, alles aufzunehmen, was berichtenswert gewesen wäre. Weiterhin muß unser Hauptthema hinter aktuellen Entwicklungen zurücktreten. Deshalb einiges wenigstens in Kurzform:

Mariawald:

Nach der neuesten Gottesdienstordnung auf der Website des Klosters wird dort jetzt an allen Tagen eine hl. Messe im alten Ritus gefeiert.

Interview mit Bischof Fellay

The Remnant hat ein langes Interview mit Bischof Fellay über seine Vorstellungen zum künftigen Verhältnis mit Rom geführt. Wenn er darin die Ansichten des überwiegendes Teils der Bruderschaft zum Ausdruck bringt, haben wir viel Grund zum Optimismus.

Neues Bauen für den alten Glauben

Im Seminar der Priesterbruderschaft St. Petrus in Nebraska gehen die Bauarbeiten für die neue Kapelle (es ist eher eine mittelgroße Kirche) gut voran. NLM hat einen Bericht mit Ausblicken auf die künftige Gestalt und einem Bild vom Bauplatz.

Über 45700 Unterschriften bei der französischen Solidaritätsaktion für den Papst

Bei der auch von summorum-pontificum.de unterstützten in Frankreich gestarteten Unterschriftensammlung haben bis Samstag Vormittag 45 770 Menschen unterschrieben - täglich kommen derzeit noch etwa 600 Unterschriften dazu. Bei der von kath.net initiierten Aktion Ja-zu-Benedikt sind es bis jetzt 13 507. (Stand 9:40)

Attacke auf Fr. Finigan

Das Zentralorgan der englischen Modernisten The Tablet hat einen heftigen Angriff auf den auch hier schon mehrfach zu Wort gekommenen Pfarrer von Blackfen, his Hermeneuticalness Tim Finigan, gestartet, weil er eine von vier Sonntagsmessen im alten Ritus anbietet. Finigan wehrt sich und erfährt viel Unterstützung – auch unsere.

Oberhirten I: Kleinkrieg in Westminster

Kardinal Murphy O'Conner hat Erzbischof Burke, dem obersten Richter des Vatikans, „aus formalen Gründen“ die Genehmigung zur Feier eines Pontifikalamtes im alten Ritus in Westminster verweigert – kein Mittel ist zu schäbig, wo es gegen den Papst geht. Mehr bei WDTPRS.

Oberhirten II: Zollitsch weiter auf „Los von Rom“-Kurs

Unter dem Titel „Die Subsidiarität stärken“ veröffentlichte KNA zum Wochenende ein Interview, in dem der gerne als „Oberhaupt der deutschen Katholiken“ angesprochene Erzbischof seine Vorstellungen zur Zukunft der Kirche entwickelt: Mehr Laien, weniger Priester, weniger Rom.

Oberhirten III: Beifall für Schönborn - aber von wem?

Die eher kirchenfeindliche Presse Österreichs ist voller Lob für den Wiener Kardinal, weil er die vom Papst vorgenommene Ernennung von Pfarrer Wagner zum Weihbischof der verrottenden Diözese Linz durchkreuzt hat. Die Tagespost und Katholisches geben einen Überblick.

Bischof Williamson

Die Ausweisung

21. 2. 2009

Unsere Sympathien für Bischof Williamson sind begrenzt: für eine Geisteshaltung, die extrem leichtfertig mit der historischen Wahrheit über den millionenfachen Judenmord umgeht, haben wir kein Verständnis, und wir nehmen es ihm übel, daß er, mit Absicht oder aus Unverstand, all denen eine Steilvorlage geliefert hat, die darauf aus sind, die volle Rückkehr der Piusbruderschaft in die Kirche zu verhindern und dem Papst und der Kirche auf jede erdenkliche Weise zu schaden.

Trotzdem befiel uns Beklemmung, als wir davon hörten, die argentinische Regierung habe den Bischof zwar unter einem anderen, höchst fadenscheinigen rechtlichen Vorwand, aber doch ganz explizit wegen seiner „Holocaustleugnung“ des Landes verwiesen. Begriffe wie „Reichsacht“ oder „Fathwa“ drängten sich auf, und wir stellten uns vor, wie der für vogelfrei erklärte Feind des Menschengeschlechtes von Land zu Land vertrieben wurde, bis ihm nichts anderes übrig bliebe, als politisches Asyl im Vatikan zu beantragen – quod erat demonstrandum.

So weit wird es wohl nicht kommen. Hoffen und beten wir, daß der auch in der Piusbruderschaft an den Rand der Entwicklung geratene Bischof die Kraft findet, den offenbar erforderlichen Lernprozess so erfolgreich abzuschließen, daß er kein Hindernis mehr für die endgültige Regularisierung der Gemeinschaft bildet und nicht den Rest seiner Tage als „episcopus vagans“ im wahren Sinne des Wortes verbringen muß.

Die große Spaltung Foto: michi F. - Flickr

Hat der Papst sich geirrt – schon immer?

20. 2. 2009

Bevor wir uns dieser spannenden Frage zuwenden, zwei aktuelle Informationen: Die „Europäische Gesellschaft für katholische Theologie“ hat sich mit einem Aufruf an die Welt gewandt und bitter beklagt, daß die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe die höchsten Güter ihrer Vereinigung und der Kirche in Frage stelle: Die Fähigkeit der Theologie zum Dialog mit anderen Wissenschaften und den ökumenischen und interreligiösen Dialog der Gesamtkirche.

Hier der Text des Aufrufs, und hier eine Erklärung des Ehrenpräsidenten der Gesellschaft, Hühnermann, der den Papst des Amtsmißbrauchs beschuldigt.

Der Vorsitzende der sogenannten Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat bereits am Mittwoch der Piusbruderschaft auf ein privates Schreiben mit der Einladung zu einem „theologischen Dialog auf nationaler Ebene“ ausrichten lassen, dass er für ein solches Gespräch auf nationaler Ebene „keinen Bedarf“ sieht. Er hat den Dialog verweigert – im Namen einer ganzen Bischofskonferenz. (Quelle)

Wie kann es sein, daß die Deutsche Bischofskonferenz sich außerstande sieht, gemäß dem nach Auskunft nicht allein der „Europäischen Theologengesellschaft“ höchsten Auftrag der Kirche, dem ökumenischen und interreligiösen Dialog, mit der Piusbruderschaft zusammenzutreffen, die zwar nicht als Organisation, aber doch nach ihren Mitgliedern, innerhalb der Gemeinschaft der Kirche steht?

Nehmen wir einmal für einen Augenblick an, die Piusbruderschaft sei „vor dem Konzil“ stehengeblieben, vielleicht sogar in der Zeit Pius X. (1903 – 1914), wie sie sich manchmal den Anschein gibt und wie ihre Feinde jedenfalls unentwegt behaupten. Wäre sie deshalb nicht katholisch? War der hl. Papst Pius X nicht katholisch? Waren die 20 Konzilien vor dem 21. Konzil im 20. Jahrhundert Räubersynoden, die so abscheuliche Irrtümer verkündeten, daß man zwar mit Juden und Heiden, Agnostikern und Hindus, aber keinesfalls mit diesen schlimmsten aller Ketzer, den lebenden und toten "Vorkonziliaren", in einen Dialog treten kann? Schmoren die Heiligen der Kirche alle in der Hölle, die ansonsten leer ist?

Die grundsätzliche Verweigerung des Dialogs mit der Piusbruderschaft zielt nicht allein darauf ab, die Exkommunikation ihrer vier widerrechtlich geweihten Bischöfe wieder herzustellen. Sie ist der absurde Ausdruck des tief empfundenen Wunsches, auch die Piuspäpste und letztlich die ganze Kirche vor dem zweiten Vatikanum aus der Gemeinschaft der Gläubigen herauszudrängen und so quasi zu exkommunizieren. Hermeneutik des Bruches in ihrer offensten und rücksichtslosesten Form. Aufkündigung der Selbstidentität der Kirche Jesu Christi und totale Verleugnung der Heilsgeschichte Gottes unter den Menschen. Nicht nur Schisma, sondern Apostasie.

Papst Benedikt, und damit kommen wir zu unserer Eingangsfrage zurück, ist bisher davon ausgegangen, daß in der Kirche zwei Gruppen um die rechte Auslegung des Konzils und seiner Dokumente ringen: Hermeneutiker des Bruches und Neuanfangs auf der einen Seite, Hermeneutiker von Reform in Kontinuität auf der anderen. Hat er sich geirrt? Haben die Kräfte, die unter dem Deckmantel der „Verwirklichung des Konzils“ den Bruch mit der Kirche Christi vollzogen haben, bereits alle wesentlichen Positionen in Theologie und Episkopat besetzt?

Haben die zum gefühligen Weltethos übergelaufenen Drewemänner und Küngs von gestern und der deutsche Vorstand der „Europäische Gesellschaft für katholische Theologie“, Werner Tzscheetsch, der soeben seine Lehrerlaubnis verloren hat, weil er den Glauben nicht mehr vertreten will, das Lehramt übernommen und das Papstamt abgelöst? Hat das Kollektiv der Betriebswirte im Bischofsamt samt ihrer gewerkschaftlichen Hausmacht aus geweihten und ungeweihten Ordinariokraten, Zenmeisterinnen, Gefälligkeitspredigern und Betreibern vorurteilsfreier Adoptionsagenturen den Bruch bereits vollzogen und den Kampf für sich entschieden? Steht Papst Benedikt, der sich über die realen Kräfteverhältnisse getäuscht hat, auf verlorenem Posten?

Man muß nicht das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensdingen in Anspruch nehmen, um sicher zu sein: Dieser Papst kennt nach 25 Jahren als Präfekt der Glaubenskongregation den Stand der Dinge in der Kirche wie kein zweiter. Und anders als die im Gefängnis ihrer akademischen Diskurse und kirchensteuerfinanzierter Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gefangenen modernen Schismatiker fürchtet er weder den Platz in der Minderheit noch die Ungnade der Welt. Seine Kirche Jesu Christi ist gleichzeitig größer und kleiner als die der Dialogschwätzer; 1995 schrieb Joseph Ratzinger in „Zur Lage der Ökumene“:

Zitat: Beim Nachdenken über die Lage der Ökumene und die Lage der Christenheit überhaupt kommt mir in letzter Zeit immer öfter Solowjews Geschichte vom Antichrist in den Sinn. Im Augenblick der letzten Entscheidung zeigt es sich dort, daß in allen drei Gemeinschaften, bei Petrus, Paulus wie bei Johannes, Parteigänger des Antichrist leben, die ihm in die Hände spielen und sich ihm unterwerfen; aber ebenso zeigt es sich, daß es bei allen dreien wahre Christen gibt, die dem Herrn die Treue halten bis in die Stunde seines Kommens hinein. Im Angesicht Christi erkennen sich die Getrennten um Petrus, Paulus, Johannes als Brüder; es erkennen sich die getrennten wahren Christen als immer schon einig, wie umgekehrt die Schar des Antichrist ihrer Lüge überführt wird. Im Licht des Erlösers zeigt sich, wer die einen wie die anderen waren und sind."

F. N. Otterbeck

Das unverstandene Konzil

19. 2. 2009

Franz Norbert Otterbeck hat sich durch unseren Auszug aus dem Deutschlandfunk-Interview von Kardinal Lehmann veranlaßt gesehen, das Konzilsbild des Kardinals näher unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis ist irritierend:

Zitat: Wenn aber sogar ein so schlauer Theologe wie Lehmann „das Konzil“ offenbar nicht kapiert hat: Was ist dann mit den vielen andern?

Wir haben die Anmerkungen Otterbecks mit Gewinn gelesen - bis auf die Stelle, wo er die unnachgiebige Durchsetzung des Novus Ordo als einziges Mittel zur Rettung des Konzils vor seinen Gegnern darstellt. Dazu mußten wir eine Anmerkung machen - beides zusammen lesen Sie hier.

Pater Gaudron FSSPX und Weihbischof Jaschke im ZDF

Glühende Herzen

19. 2. 2009

Die Medien, denen anscheinend sehr an der Reinheit der katholischen Lehre gelegen ist, bemühen sich nach Kräften, die Aussöhnung der Piusbruderschaft mit Rom zu hintertreiben. Genug Bischöfe helfen ihnen dabei – so etwa Bischof Joachim Reinelt von Meißen, der heute im Deutschlandfunk verlangte, die Bruderschaft „muß das Konzil mit der Glut ihres Herzens bejahen“. Ach ja – wann haben wir das letzte Mal einen deutschen Bischof mit glühendem Herzen sprechen hören.

Sicherheitshalber findet das Gespräch über die Piusbruderschaft meistens ohne deren Vertreter statt. Eine Ausnahme machte am vergangenen Dienstag das ZDF, das auch Pater Matthias Gaudron von der FSSPX zur Gesprächsrunde lud - mit dem Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Spiegel-Schreiber Henryk-M. Broder und weiteren Gästen. Auf der Website des ZDF ist die Sendung abzurufen - es lohnt sich.

Dr.iur.can.
Gero P. Weishaupt

Linzer Unübersichtlichkeiten

18. 2. 2009

Der nach Auskunft von Bischof Schwarz bereits vom Papst akzeptierte Verzicht von Pfarrer Wagner auf die Berufung zum Weihbischof ist nach neueren Meldungen bisher nicht nur nicht in Rom eingegangen, sondern von Hw. Wagner noch nicht einmal unterschrieben und abgeschickt worden. Die Lage ist, gelinde gesagt, unübersichtlich. Der Kirchenjurist Gero P. Weishaupt versucht, einige Fixpunkte darzustellen:

Zitat: Die Ernennung eines (Weih)bischofs erfolgt per Dekret des Heiligen Vaters bzw.der Bischofskongregation. Mit der Ernennung erhält der Designierte ein sogenanntes "ius ad rem", das heisst ein Recht auf das Amt und die mit dem Amt verbundenen Rechte und Pflichten, wenngleich er erst diese Recht mit der kanonischen Amtsübernahme (hier der Weihe zum Auxiliarbischof von Linz) ausüben kann (ius exercendi). Da Pfr. Wagner noch nicht die Bischofsweihe empfangen hat, ist er noch nicht Träger des damit verbundenen Kirchenamtes. Mit der rechtmässig erfolgten Ernennung durch den Heiligen Vater hat Pfr. Wagner zunächst einmal das Recht und die Pflicht, die Bischofsweihe zu empfangen und das Amt zu übernehmen. Im Prinzip kann er den Papst um Rücknahme der Ernennung (nicht des Amtes,das er ja noch nicht bekleidet) ersuchen. Das muss aber schriftlich erfolgen und in freier Entscheidung.

Wenn man nun der Meldung bei kath.net Glauben schenkt, wonach Wagner noch gar nicht ein schriftliches Ersuchen um Rücktritt an den Heiligen Vater geschickt hat, dann ist von Pfr. Wagner gar kein Rechtsakt gesetzt. Es gibt kirchenrechtlich gar kein Rücktrittsgesuch von ihm. Das Gesuch ist einfach NICHT existent. Der Rechtsakt des Rücknahmebitte muss schriftlich verfasst werden, wenn er als solcher im äusseren Rechtsbereich existent sein soll, gemäss der Rechtsregel: Quod non est in actis non est in mundo = Was nicht schriftlich aktenkundig ist, besteht nicht.

Kirchenrechtlich bleibt vorläufig also alles beim alten: Wagner ist ernannt zum Weihbischof von Linz. Damit hat er weiterhin ein ius ad rem, ein Recht auf das Amt und seine Rechte und Pflichten. Erst wenn dem Heiligen Vater ein schriftliches Ersuchen vorliegt, kann der Papst unter Berücksichtigung der Umstände in Österreich und unter Abwägung der Folgen, die eine solche päpstliche Handlung auch für die Weltkirche nach sich zieht, frei über das Rücktrittsgesuch entscheiden.

Die Laienspielschar von Linz, so scheint es, hat sich im Geflecht der eigenen Schlingen gründlich verfangen.

Fr Tim Finigan

Heilig und Groß -
die überlieferte Liturgie in einer modernen Gemeinde

18. 2. 2009

Fr. Tim Finigan, Pfarrer in der Rosenkranzgemeinde von Blackfen bei London und Blogger der Hermeneutic of Continuity, hat Summorum Pontificum genau so aufgenommen, wie das vom Papst gewollt war: Eine von drei Sonntagsmessen wird als Missa Cantata im außerordentlichen Usus gefeiert, eine weitere nach dem Novus Ordo als lateinisches Amt "ad dominum", dazu kommen ein klassischer Kindergottesdienst und die samstägliche Vorabendmesse als mit leichten traditionellen Anklängen gestaltete Eucharistiefeier im Novus Ordo "ad populum".

Das Zahlenverhältnis steht also 3 : 1 für die moderne Form, doch das ist schon mehr, als viele „liberale“ Mitglieder seiner Gemeinde ertragen können. Einige weichen auf Nachbarpfarreien aus - was in dichtbesiedelten Gebieten nicht wirklich eine Beschwernis darstellt - andere setzen die üblichen Räderwerke in Bewegung, um den Pfarrer wieder auf Linie der Hermeneutik des Bruches zu zwingen.

Zur Entgegnung auf diese Angriffe hat Fr Finigan einen 35-seitigen Text mit dem Titel „Sacred and Great - Traditional Liturgy in a Modern Parish“ geschrieben, der ihm unter der Hand zu einer der besten Einführungen in die Hl. Messe und die Geschichte der Liturgischen Reform geraten ist, die wir in populärer Form bis jetzt gesehen haben. Hier halten wir den Text zunächst im englischen Original als PDF (200 K) zum Download bereit. Falls unsere Kraft reicht und Fr Finigan zustimmt, gehen wir an eine deutsche Übersetzung.

Kommentar zum „Fall Wagner“:
Wer darf Bischof der Katholischen Kirche werden?

17. 2. 2009

Wie bereits die Aufhebung der Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe hat uns jetzt auch die Entwicklung um Nicht-Bischof Wagner dazu veranlaßt, die Umsetzung von „Summorum Pontificum“ als unserem eigentlichen Thema fast völlig in den Hintergrund treten zu lassen. Der Grund dafür ist unmittelbar einsichtig: Die Freigabe der alten Liturgie durch Papst Benedikt XVI erweist sich als der vielleicht sinnfälligste, aber bei weitem nicht einzige Ausdruck eines enormen Ringens um die Gestalt der Kirche in der Welt. Wenn in diesem Kampf – denn ein Kampf ist es – andere Fragen so drängend in den Vordergrund treten wie jetzt, können wir trotz unserer klaren thematischen Zielsetzung nicht abseits stehen. 40 Jahre nach dem Ende des 2. Vatikanums geht die Auseinandersetzung zwischen denen, für die Christus vor 2000 Jahre seine Kirche gegründet und im Heiligen Geist über 21 Konzilien hinweg geleitet hat, und denen, die 1965 ihre neue Religion erfunden sehen wollen, in eine neue und entscheidende Phase.

Mit seiner Neujahrsrede 2005 vor der Kurie hat der Heilige Vater die Auseinandersetzung zwischen den Hermeneutiken des Bruches und denen der Kontinuität als Hauptthema seines Pontifikates angesprochen. Da stehen wir ohne Wenn und Aber an seiner Seite, auf welches Feld sich der Kampf auch aktuell gerade verlagert. Hier unser Kommentar.

Febronius

Ist der Hirtenbrief aus Österreich von Febronius inspiriert?

17. 2. 2009

Der arrogante Auftritt von Bundeskanzlerin Merkel gegenüber dem Papst ließ uns an die Anmaßung Kaiser Josephs II. denken, der im Zeitalter des Absolutismus das Kirchenregiment in die eigenen Hände nahm. Der jüngste Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe erinnert uns demgegenüber an einen Kirchenmann der gleichen Zeit, den Trierer Weihbischof Johann Nikolaus v. Hontheim, der unter dem Pseudonym „Febronius“ für die weitgehende Unabhängigkeit der Kirchenprovinzen von Rom eintrat. Den rheinischen Erzbischöfen gefiel das sehr. Im Jahr 1786 veröffentlichten sie die sogenannte „Emser Punktation“, die sie zu Kleinpäpsten in ihren jeweiligen Sprengeln machen sollte.

Hier veröffentlichen wir den Hirtenbrief aus Österreich, daneben einen Abschnitt aus Schucherts Kirchengeschichte über die Kirchenkrise im Zeitalter des ausgehenden Absolutismus, dem bekanntlich die glorreiche Revolution der Guillotine folgte. Für später am Tag haben wir noch einen Kommentar zum Schreiben der österreichischen Bischöfe in Arbeit.

Martin Mosebach

Mosebach jetzt auch deutsch im Netz:

Der Leib der Kirche – warum der Papst tun musste, was er tat

16. 2. 2009

Der Spiegel-Essay von Martin Mosebach zur Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft, den das Magazin selbst bis jetzt immer noch nicht ins Internet gestellt hat, ist endlich auch in der deutschen Originalfassung online ereichbar - hier auf kath.net.

Kardinal Dr. Karl Lehmann

Die Zeit des Taktierens geht zu Ende

16. 2. 2009

Im „Interview der Woche“ hatte der bekannt Rom-unfreundliche Deutschlandfunk letzten Sonntag Kardinal Lehmann eingeladen, um zu erklären, was er und andere deutsche Bischöfe meinen, wenn sie die "volle Anerkennung des Konzils" fordern. Wirklich gelungen ist ihm das freilich nicht.

Wir haben das Interview nicht im Sinne einer Polemik ausgewertet, obwohl es dazu reichlich Ansatzpunkte bieten würde. Stattdessen haben wir uns - mit Ausnahme eines interessanten Schlenkers zur Liturgiereform - auf Passagen beschränkt, in denen Kardinal Lehmann die gleichen Zweideutigkeiten und Präzisionsmängel des Konzils beklagt, die bereits wenige Tage vorher Prof. Spaemann kritisiert hatte. Allerdings zumindest teilweise gerade aus entgegengesetzten Motiven. Hier unsere Auswahl mit einigen Anmerkungen.

Der Konvent der Benediktinerinnen von Erie, USA

Früchte des Konzilsgeistes II:
„Sterbebegleitung“ für Klöster

16. 2. 2009

SPIEGEL-Schreiber und Bischöfe, die ersten ausnahmslos, die zweiten zu großen Teilen, verlangen in Wirklichkeit die Unterwerfung unter den von ungläubigen Irrlichtern erfundenen „Geist des Konzils“, wenn sie jetzt unentwegt die „Anerkennung des Konzils“ fordern. Es ist an der Zeit, sich diesem „Ungeist“ (J.Ratzinger) zuzuwenden und ohne falsche Rücksichten von den faulen Früchten zu sprechen, die dem angeblichen „neuen Frühling“ gefolgt sind.

Auf dem 2. Ordenstags des Kirchenberatungsunternehmens „Solidaris“ am 12. Februar in Münster stand die „Sterbebegleitung“ für die untergehenden Orden der Kirche im Mittelpunkt: Von 1950 etwa 100 000 katholischen Ordensfrauen in Deutschland sind nur noch weniger als 23 000 übrig; 80% davon älter als 65 Jahre. Soll heißen: in 10 Jahren gibt es nur noch gut 5000 – höchstens. Die letzte macht dann das Licht aus. Doch mit „rattenhafter Zähigkeit“ (Heinrich Böll) verteidigen die Superbankrotteure des Konzilsgeistes ihren Kurs, der geradewegs in den Abgrund geführt hat.

Einen ausführlichen Bericht zum „Ordenstag“ finden Sie auf der Website des Konkursverwalters.

Episcopus electus Gerhard. M. Wagner

Früchte des Konzilsgeistes I:
Österreich auf Los-Von-Rom-Kurs

16. 2. 2009

Nach tagelangem Trommelfeier der kirchenfeindlichen Medien und Protest aus dem „fortschrittlichen“ Klerus, dem sich auch eine Mehrheit der Bischöfe anschloss, hat der am 31. Januar zum Weihbischof in Linz ernannte Pfarrer Dr. Gerhard M. Wagner am Sonntag Nachmittag den Papst gebeten, auf diese Ernennung zu verzichten. Obwohl es extrem unwahrscheinlich ist, daß im Vatikan am Sonntag Abend noch jemand reagierte, teilten die österreichischen Bischöfe unmittelbar danach mit, der Vatikan habe das Gesuch angenommen.

Einen guten Überblick über die Situation und die in der Causa Wagner wirkenden Kräfte gibt dieser Artikel der Zeitung „derStandard“, die seit Jahren als Sprachrohr der Kräfte innerhalb und außerhalb der Kirche agiert, die den Los-Von-Rom-Kurs vorantreiben.

Jetzt wieder mit Umlauten für alle!

14. 2. 2009

In der Hektik der letzten beiden Tage (und gelegentlich auch vorher) haben wir einen technischen Fehler gemacht, der dazu führte, daß Besucher mit bestimmten Browsern und bestimmten Einstellungen auf den hinteren Seiten keine Umlaute gezeigt bekamen. Wir bitten um Entschuldigung – der Fehler sollte jetzt repariert sein. Falls es noch einmal vorkommt (wir wollen da nichts ausschließen): Bitte sich nicht schweigend ärgern, sondern eine kurze Mail mit Fehlermeldung an uns senden.

Robert Spaemann

Robert Spaemann im Interview

14. 2. 2009

Robert Spaemann, 82 Jahre alt und mindestens ebensolange immer auf der Seite der katholischen Orthodoxie, hat der Tagespost ein langes Interview gegeben. Wir zitieren daraus einige Aussagen über die anstehende Debatte zur richtigen Auslegung der Texte des 2. Vatikanums.

Zitat: Benedikt XVI. betont immer wieder die Kontinuität. Er will ja auch das Zweite Vatikanische Konzil eben nicht als Bruch verstanden wissen – so als gäbe es eine vorkonziliare und eine nachkonziliare Kirche. Ich bin nun alt genug, um zu sehen, dass die meisten Urteile über die sogenannte vorkonziliare Kirche wirklich auf Unwissenheit beruhen. Wenn ich zum Beispiel bei der Messe an die aktive Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie denke, die Pius X. schon gefordert hat: Ich muss sagen, da, wo die alte Messe gefeiert wird, ist die actuosa participatio größer als in den normalen Pfarrkirchen. (...)

Wenn die Frage gestellt werden soll, ob das Zweite Vaticanum überhaupt ein rechtmäßiges und gültiges Konzil der katholischen Kirche war dann kann man nur sagen: Nein, diese Diskussion werden wir nicht führen. Was auf den Prüfstand kann, sind einzelne Erklärungen, einzelne Lehren, einzelne Sätze des Konzils. Niemand kann im Ernst bezweifeln, dass eine solche spätere Prüfung sinnvoll ist. Denken Sie an die Erklärung „Gaudium et spes“. Sie ist in den sechziger Jahren entstanden, als große Utopien existierten und die Hoffnungen auf die Technik und die befreiende Wirkung der modernen Wissenschaft bestanden. Diese Hoffnungen sind schnell zusammengebrochen und zwar nicht in der Kirche, sondern in der Gesellschaft insgesamt. ... „Gaudium et spes“ atmet einen Geist, der eigentlich vollkommen passé ist – im Gegensatz zu dem Dekret über die Kirche. Das ist ein wunderbarer Text, der das Selbstverständnis der Kirche hervorragend zum Ausdruck bringt. (...)

Gespräche (über das Konzil sind) unbedingt notwendig. Die Piusbruderschaft muss aufhören, das Zweite Vatikanische Konzil wie eine Räubersynode zu behandeln, so als sei es kein ordentliches, rechtmäßiges Konzil der katholischen Kirche gewesen. Andererseits ist zu beachten, dass dieses Konzil keine Dogmen verkündet hat. Für das Zweite Vaticanum gilt, was Martin Luther gesagt hat: Ehrwürdiger Vater, auch Konzilien können irren und haben geirrt. Es ist ja offenkundig, dass viele Beschlüsse von der Mehrheit der Bischöfe nicht akzeptiert werden. Das Konzil hat zum Beispiel festgeschrieben, dass Latein die eigentliche Liturgiesprache der katholischen Kirche ist und der Gregorianische Choral der Gesang der Kirche. Ich sehe nicht, dass diese Konzilsaussage tatsächlich befolgt würde. Man muss also diskutieren. (...)

Es geht vor allen Dingen um das Dekret über die Religionsfreiheit, das von der Piusbruderschaft angegriffen wird. Hier liegt eine Art Leiche im Keller, denn das Konzil hat bei dieser Erklärung ausdrücklich erst einmal gesagt, „es befragt die heilige Tradition und die Lehre der Kirche, aus denen es immer Neues hervorholt, das mit dem Alten in Einklang steht.“ Dann sagt es noch einmal, dass diese Erklärung „die überlieferte katholische Lehre von der moralischen Pflicht der Menschen und der Gesellschaften gegenüber der wahren Religion der einzigen Kirche Christi unangetastet lässt.“ Es wird nun von vielen behauptet, diese Übereinstimmung mit der traditionellen Lehre der Kirche sei tatsächlich gar nicht gegeben. Die Liberalen sagen: Das sind so ein paar fromme Sätze am Anfang, aber die eigentliche Erklärung über die Religionsfreiheit ist eine Revolution und man muss sehen, dass es hier einen Bruch mit der traditionellen Lehre der Kirche gibt. Das muss man akzeptieren. Die Piusbrüder sagen: Das ist ein Bruch mit der Tradition und deshalb kann man es nicht akzeptieren. Den Konzilsvätern muss man vorwerfen, dass sie sich nicht die Mühe gemacht haben, die Vereinbarkeit der traditionellen Lehre der Kirche mit dieser Erklärung zu zeigen und zu begründen. “

Das ganze Interview finden Sie auf der Seite der Tagespost.

40 Jahre Novus ordo missae:

Tradition und Glaubensbewußtsein in der Liturgie (Updates)

14. 2. 2009

Nachdem das Vatican-Magazin im Dezember Pfarrer Guido Rodheudt Raum für ein fulminantes Plaidoyer für die „Alte Messe“ gegeben hatte, war es wohl unvermeidlich, nun auch eine Gegenstimme zu Wort kommen zu lassen: „Die erneuerte Messe kommt dem Wesen des Christentums näher, von Pfarrer Stefan Hartmann“. Beim Lesen haben wir uns einigermaßen gewundert: Ist das wirklich alles, was heute noch zur Verteidigung der Neuordnung der Liturgie zu sagen ist?

Lesen Sie hier unsere Besprechung des Artikels von Pfarrer Dr. Hartmann - einschließlich einer kurzen Replik seinerseits. Inzwischen haben wir auch die Erlaubnis zur Nachveröffentlichung des Originals erhalten – hier ist es.

Rabbi Jehuda Levin

„Die Medienkampagne ist ein Ablenkungsmanöver“

13. 2. 2009

Nein, wir wollen Ihnen den gleichen Rabbi nicht zweimal mit der gleichen Geschichte verkaufen: Jehuda Levin hat zwei Interviews zum Aufruhr um Williamson gegeben, die sich teilweise überschneiden, teilweise sehr gut ergänzen. Wir haben daher das zweite, das am 11. 2. veröffentlicht wurde, ebenfalls übersetzt. Hier einige Kernsätze:

Zitat: Es ist doch klar, daß es nicht ausreicht, die Kirchenbänke mit „kulturellen Katholiken“ und „Liberalen“ zu füllen, die nur dazu beitragen, die Kirche zu zerstören und ihre Werte zu korrumpieren. Diese Korrumpierung hat einen Sicker-Effekt, der sich auf jede religiöse Gemeinschaft in der Welt auswirkt.“ (...)

Das allerwichtigste überhaupt ist doch, Kinder vor der Abtreibung zu bewahren und den Geist von Kindern und jungen Leuten vor Verwirrung zu schützung, in dem man ihnen dabei hilft, richtig und falsch in Sachen des Schutzes von Leben und Familie zu unterscheiden. Das ist die Richtung, die der Ökumenismus und der interreligiöse Dialog einschlagen muß.“

Hier der ganze Text - und unser aufrichtiger Dank an den Rabbi (=Lehrer), an dem sich die üblichen pseudo-katholischen Dialogschwätzer ein Beispiel nehmen sollten.

Armin Schwibach

„Warum die weiße Soutane mit Schmutz besudelt wird“

13. 2. 2009

Zitat: Die "Affaire" Priesterbruderschaft St. Pius X. erschütterte nicht nur die katholische Welt und lockte vor allem in Deutschland die üblichen und schärfsten Kritiker, Papstgegner und Ratzinger-Feinde aus ihrer Schlafhöhle, in der sie die letzten fast vier Jahre verbracht hatten. Man glaubte seinen Augen nicht zu trauen, wer sich plötzlich wieder auf den Interviewbänken wohlig räkelte, von Hans Küng und Uta Ranke-Heinemann über Heiner Geissler bis hin zum ehemaligen Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, dem Bischof von Mainz und Kardinal der Heiligen Römischen Kirche Karl Lehmann, der einst, als ihm das rote Birett aufgesetzt wurde, dem Papst Gehorsam geschworen hatte "usque ad effusionem sanguinis".

Ein Schlüsselsatz von Armin Schwibachs Analyse der Kampagne, die innerhalb weniger Tage von der Entrüstung über die Torheit eines randständigen Bischofs zu einem Generalangriff gegen Papst und Kirche ausgeweitet wurde. Hier seine Ausführungen, die auch nicht mit selbstkritischen Seitenblicken sparen.

II. Vatikanum anerkennen - Jetzt!

Konzilsgegner

12. 2. 2009

Aus oberhirtlichem Mund konnten wir in diesen Tagen hören, dass es Menschen gibt, die in der katholischen Kirche kein „Heimatrecht” haben. Nun stellen wir uns beunruhigt die Frage, auf wen sich dieses Wort zur notwendigen Scheidung der Geister bezieht. Es sind die „Konzilsgegner”.

Aha, so denken wir uns als unbedarfte Katholiken: Nun werden also alle Theologen und Religionslehrer exkommuniziert, die die Gottheit Jesu Christi leugnen und sich damit als Gegner des Konzils von Nicäa outen? Und es werden alle Priester exkommuniziert, die die Lehre von der Transsubstantiation oder vom Opfercharakter der hl. Messe, wie sie das Konzil von Trient vorlegt, nicht annehmen?

Doch bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass von den 21 Ökumenischen Konzilien nur das letzte, das Zweite Vatikanische Konzil gemeint ist.

Das bedeutet nun also, dass Hans Küng exkommuniziert werden soll? Er lehnt ja bekanntlich das Zweite Vatikanische Konzil ab, insofern es die Unfehlbarkeit des Papstes lehrt: „Dieser Unfehlbarkeit erfreut sich der Bischof von Rom, das Haupt des Bischofskollegiums, kraft seines Amtes, wenn er als oberster Hirt und Lehrer aller Christgläubigen, der seine Brüder im Glauben stärkt (vgl. Lk 22, 32) eine Glaubens- oder Sittenlehre in einem endgültigen Akt verkündet” (Lumen gentium 25). Und werden nun etwa auch alle diejenigen exkommuniziert, die sich dem Zweiten Vatikanischen Konzil widersetzen, weil sie immer wieder vehement die Abschaffung des Zölibats fordern, obwohl doch das Konzil den Zölibat bekräftigte (Lumen gentium 42, Optatam totius 10)? Wir befürchten Schlimmes!

Doch nein, ein weiterer Blick belehrt uns, dass nicht alle Konzilsgegner gemeint sind, sondern nur eine bestimmte Sorte: die Priesterbruderschaft St. Pius X. Da können wir ja wieder beruhigt sein.

(P. Engelberg Recktenwald auf Kath-Info)

40 000 Unterschriften für den Papst

12. 2. 2009

Die oben angezeigte internationale Online-Unterschriftensammlung hat soeben (11:30) die Zahl von 40 000 Unterschriften überschritten.

Verrückte Welt

Koalitionen

12. 2. 2009

Während die „sensibilisierte Öffentlichkeit“ sich derzeit darüber bestürzt gibt, daß die Bahn die Daten von Mitarbeitern und Lieferanten daraufhin überprüft hat, ob da gemeinsame Kontonummern auftauchen, kann ihr Überwachung an anderer Stelle offenba rnicht weit genug gehen: Vertreter von SPD, Die Grünen und des Zentralkomitees der deuschen Katholiken forderten den Verfassungsschutz auf, die Piusbruderschaft zu überprüfen und ihre Schulen oder am besten gleich den ganzen Verein zu verbieten.

Der Verfassungsschutz hat das Ansinnen jetzt abgelehnt, da er keine Anzeichen für verfassungsfeindliche Bestrebungen der Bruderschaft sieht.

Rabbi Yehuda Levin

Ein Rabbiner findet scharfe Worte – gegen die Papstkritiker

12. 2. 2009

Der prominente Rabbiner Yehuda Levin, der über 1000 Rabbis in Nordamerika repräsentiert, sprach vergangene Woche mit Life-Site-News über die jüngste Kontroverse um Papst Benedikt und die Aufhebung der Exkommunikation der 4 Bischöfe der FSSPX. Eine seiner Einsichten:

Zitat: Es liegt jetzt für jedermann ganz offensichtlich die große Gefahr zutage, daß einige hohe Würdenträger der Kirche darangehen, ihre eigene Kirche zu zerstören und den eigenen Papst anzugreifen. Das gute daran ist, daß die Fronten jetzt klar sind.“

Warum sieht der Rabbi darin eine Gefahr? Weil rechtgläubige Katholiken und orthodoxe Juden ungeachtet aller theologischen Differenzen in vielen gesellschaftlichen Fragen an einem Strang ziehen oder zumindest ziehen sollten. Wir haben die Wiedergabe des Gesprächs auf LifeSiteNews übersetzt.

Martin Mosebach

Mosebach auf Englisch im Netz:

Der Leib der Kirche – warum der Papst tun musste, was er tat

11. 2. 2009

Der Spiegel-Essay von Martin Mosebach, den das Magazin bis jetzt noch nicht ins Internet gestellt hat, ist jetzt in einer englischen Übersetzung bei TNLM aufgetaucht. Natürlich fehlt der Übersetzung ein wenig die Eleganz der Mosebachschen Schreibweise, aber der Inhalt ist gut getroffen.

Papst Hippolyt

Der „Kanon des Hippolyt“

11. 2. 2009

Die neue Messordnung hat die Zahl der zulässigen Hochgebete vergrößert - in der Theorie. Praktisch dominiert nicht nur in Deutschland der 2. Kanon: Er ist der kürzeste und theologisch am wenigsten explizite, um es wohlwollend auszudrücken. Kritik an dieser faktischen Ablösung des Canon Romanus durch das 2. Hochgebet wird regelmäßig mit dem Hinweis zurückgewiesen, dieser Kanon gehe auf das frühe 3. Jahrhundert zurück und sei die authentischste Form überhaupt.

Wir haben die überlieferte Form des Hippolyt-Textes mit dem 2. Hochgebet verglichen und dabei die erstaunlichsten Abweichungen festgestellt: Das 2. Hochgebet ist reines 20. Jahrhundert. Hier der Vergleich.

Prof. Georg May

Priestermangel

11. 2. 2009

Die Zahl der Priesterweihen ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken - die Zahl der Menschen, die Gottesdienste besuchen und Sakramente empfangen, freilich auch.

Über Ursachen und Heilungsmöglichkeiten wird erbittert gestritten: Ist der Mangel selbstgemacht? Führt der Weg in die „priesterlose Gemeinde“ und zu „Laienpriestern“? Ist das gut oder schlecht? Zum Schlagwort vom Priestermangel spricht am Sonntag, den 15. Februar in Mainz Hw. Prof. Dr. Georg May.

Ort: Pfarrheim der Pfarrei St. Joseph in Mainz, Josefsstr.74
Zeit: 15.00 Uhr, weitere Informationen unter 06134-230285

Stimmengewirr in Absurdistan

10. 2. 2009

Ein Richter ordnet die weitere Verbreitung der „Leugnung des Holocausts“ an; die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland lobt den Kardinal, weil der den Papst getadelt hat; Bischof Williamson sagt einmal etwas Richtiges; der Spiegel kauft einen Text, um ihn zu verstecken - und die Bundeskanzlerin ist immer noch Papst. Wir versuchen, uns einen Reim auf all das zu machen - Martin Mosebach und Fr. John Zuhlsdorf waren uns dabei behilflich.

Hier der hoffentlich letzte Kommentar zur Causa Williamson und den Folgen.

Kaiser Joseph II.

Ihro Durchlaucht sind Papst

9. 2. 2009

Nicht nur die ehemalige FDJ-Kreis Propaganda-Leiterin Angela Merkel verspürt angesichts der deprimierenden Wirtschaftskrise die Lust, zur Abwechslung einmal die Kirche zu regieren.

In Österreich haben sich drei ÖVP-Politiker zusammengetan und eine „Laieninitiative“ ins Leben gerufen, die sich das noble Ziel gesetzt hat, dem Priestermangel abzuhelfen. Die dazu mit Nachdruck empfohlenen Mittel sind die bekannten: Abschaffung des Zölibats, Priesterweihe für bewährte Laien, Rückholung von im Streit aus der Kirche geschiedenen Priestern, Weihe von Frauen zu - vorerst einmal - Diakoninnen. Sollte der - in Österreich statistisch übrigens kaum nachweisbare - Priestermangel nicht beseitigt und die „Grundversorgung“ der Bevölkerung mit priesterlichen Serviceleistungen nicht sichergestellt werden, sei über eine Reduzierung der Kirchensteuer nachzudenken.

Berufen können sich die ÖVP-ler und ihr postsozialistisches Pendant Merkel auf Kaiser Joseph II im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus, der nach dem Prinzip regierte: „Die Hoheit des Staates über die Kirche erstreckt sich auf die gesamte kirchliche Gesetzgebung und Praxis, die vom Menschen aufgestellt und geübt wird, und was die Kirche sonst an Zustimmung und Sanktion der weltlichen Macht verdankt. Infolgedessen muss der Staat immer die Macht haben, zu begrenzen, zu ändern oder früher gemachte Zugeständnisse rückgängig zu machen, wann immer es die Staatsräson, Mißbräuche oder veränderte Umstände erforderlich machen.“

Kardinal Ratzinger in den 90er Jahren

Wir müssen die Dimension des Heiligen in der Liturgie zurückerobern!

9. 2. 2009

Am 13. Juli 1988 – das war wenige Tage nach dem Scheitern der damaligen Aussöhnungsbemühungen mit der Piusbruderschaft – hielt Kardinal Josef Ratzinger vor den chilenischen Bischöfen eine Rede, in der er sich ausführlich zum Problem der Anerkennung und Bedeutung des 2. Vatikanums im allgemeinen und der Frage der Liturgie im besonderen äußerte. Titel der Rede war: „Wir müssen die Dimension des Heiligen in der Liturgie zurückerobern!“ Die dort geäußerten Grundgedanken bilden auch die Richtschnur für Denken und Handeln des heutigen Papstes. Hier der vollständige Text der Rede.

Fr Ray Blake

Was heißt „Dialog“?

9. 2. 2009

Fr Ray Blake aus Brighton befasst sich mit einer Frage, die auch uns schon des öfteren beschäftigt hat: Was hat eigentlich der als höchster Wert gepriesene „Interreligiöse Dialog“ im allgemeinen und für die Kirche insbesondere bis jetzt erbracht? Am Anfang steht eine schonungslose Bestandsaufnahme:

Zitat: Soweit es unsere Beziehung mit den Juden betrifft, scheint Dialog zu bedeuten, daß wir uns mit ihnen treffen und sie die Zeit damit verbringen, uns zu beschimpfen, während wir einfach zuhören und zustimmend nicken. In den letzten Jahren hat unser allumfassender Dialog mit den Juden die Kritik über das erneuerte Karfreitagsgebet im alten Ritus eingebracht, das von vielleicht zweihundert kleinen Gemeinschaften gebraucht wird, sodann Kritik über die Absicht, Papst Pius XII. heilig zu sprechen und schließlich die Kritik über die als heilende Maßnahme gedachte Aufhebung der Exkommunikation eines fast 70 Jahre alten dissidierenden Bischofs, der anscheinend nicht mehr alle Tassen im Schrank hat."

Lesen sie hier den ganzen Text in unserer Übersetzung.

Kommentar:

Der Ketzerprozess im 3. Jahrtausend

7. 2. 2009

Erzbischof Zollitsch

Bei Preußens hätte man dem Hundsfott, der so viel Schande übers Regiment gebracht hat wie dieser Williamson, wohl die Pistole auf den Schreibtisch gelegt, aber das würde deutschen Oberhirten natürlich nie einfallen. Sie erhöhen statt dessen, wie man so schön schreibt, den „Druck auf Rom“, am liebsten per „Bild am Sonntag“, die als Wächterinstanz zur Einhaltung der Grundsätze des 2. Vatikanischen Konzils so gut geeignet ist wie jedes andere kirchenfeindliche Blatt auch. Dort also gibt DBK-Vorsitzender Zollitzsch zu Protokoll, „Ich sehe jetzt keinen Platz für ihn in der katholischen Kirche". Als ob das mit diesem Platzverweis so einfach wäre, bleibt doch auch ein Exkommunizierter lebenslänglich durch die Taufe mit der Kirche verbunden – sogar der aus dem Christentum zum Judentum konvertierte Stefan Kramer, Generalsekretär des Zentralrates der Juden und vielleicht deshalb so unversöhnlich.

Bischof Müller

Auch Bischof Müller sieht in der Sünde von Williamson gegen die historische Wahrheit und das Hauptdogma der deutschen Säkularreligion Grund zu schärfsten geistlichen Maßnahmen: Der gültig, aber rechtswidrig Geweihte müsse „freiwillig oder zwangsweise aus dem Klerikerstand“ ausscheiden, und die drei anderen seien zum einfachen Priester zu degradieren. Der Regensburger weiß, wie man verlorene Schafe auf den Weg zurück zur Herde bringt – wobei ja nicht nur an die vier Bischöfe, sondern auch an die Hunderte von Priestern und Hunderttausende von Gläubigen zu denken wäre. Aber der sonst als „Ertrag des Konzils“ beschworene und zur Relativierung päpstlicher Lehrschreiben stets willkommene „Primat der Pastoral“ stößt offenbar da an seine Grenzen, wo die inbrünstig umworbene Frau Welt unwillig mit dem Fuß stampft.

So gewinnt der von progressiven Theologen seit Jahrzehnten abgelehnte Begriff der „Sünde, die nicht vergeben werden kann“ in diesen Tagen neue und unerhört konkrete Bedeutung. Williamson, an dessen Geistesgegenwart inzwischen vielerlei Grund zu zweifeln besteht, hat sich dieser Sünde schuldig gemacht, die weltliche Macht hat ihn verurteilt, und nun soll die Kirche ihr Schwert zücken, um das Urteil zu vollstrecken. Ketzerprozess verkehrt, und die Bischofskonferenz darf die Scheite zum Autodafé herantragen.

Bischof Williamson

Bis gestern waren sich die Kommentatoren mit und ohne römischen Kragen darin einig, daß man, sollte Williamson wie von Rom gefordert seiner verfehlten und beleidigenden Geschichtssicht abschwören, dem keinesfalls Glauben schenken dürfe: So schnell könne ein intelligenter Mensch ehrlicherweise seine Meinung nicht ändern. Nun sagt dieser Mensch, er brauche ein paar Tage und ein paar Bücher, um sich über die Sache klar zu werden – was nicht unbedingt für seine Intelligenz spricht – und da ist es natürlich auch nicht recht: „Tut nichts, der Ketzer wird verbrannt“, um Lessing ungehörig, aber passend zu variieren.

Frau Welt, demaskiert

Fast nichts von diesem Stück aus dem Tollhaus kann uns wirklich überraschen: Die Art des Aufeinanderzugehens von Kirche und Welt, die sich eine glaubensschwache Theologie aus den „Anliegen des 2. Vatikanums“ zurechtphantasiert hat, war immer eine ziemlich einseitige Angelegenheit, die wahren Verhältnisse nur notdürftig durch den staatlichen Einzug der Kirchensteuer, theologische Fakultäten und Sitze in Rundfunkräten verschleiernd. Doch der Betrieb lief weitgehend ohne Störgeräusche und gab allen Beteiligten, was sie wollten: Legitimation und Wohlfahrt.

Papst Benedikt droht mit seinem Versöhnungsangebot an die FSSPX nicht zum ersten Mal damit, Sand in dieses Getriebe rieseln zu lassen – da kommt der „depperte alte Onkel“ Williamson, als den ihn Rabbi Kula bezeichnet hat, beiden Seiten gerade recht, den Störenfried aus Rom in die Schranken zu weisen. Und einer dritten Seite, nämlich denen bei der FSSPX, die sich im Sektenwinkel gemütlich eingerichtet haben, natürlich auch.

Kardinal Gaudencio Rosales

Der Kardinal von Manila setzt Summorum Pontificum außer Kraft

7. 2. 2009

In einem beispiellosen Akt offenen Bruchs des Kirchenrechtes hat der erst vor zwei Jahren zum Kardinal erhobene Erzbischof von Manila, Gaudencio Rosales, das Motu Proprio Summorum Pontificum für seinen Amtsbereich außer Kraft gesetzt. In einer bereits im Dezember erlassenen, jedoch erst jetzt im Internet veröffentlichten Richtlinie bestimmt der Kardinal, daß die hl. Messe in der außerordentlichen Form in seiner Diözese ausschließlich in einer Seitenkapelle seiner Kathedrale einmal im Monat, jedoch nicht an Sonn- oder Feiertagen, gefeiert werden darf.

Nach dieser Richtlinie wird der Zelebrant vom Erzbischof eingesetzt, die Lektoren, Messdiener und Schola werden vom Liturgiebüro der Diözese bestimmt. Der Erzbischof behält sich ausdrücklich das „Recht“ vor, diese monatliche Messfeier jederzeit „aus pastoralen Erwägungen“ einzustellen.

Fr. Dela Cruce bei seiner ersten Missa Cantata

Im Widerspruch zu der oft aufgestellten Behauptung, die Liturgie des hl. Papstes Gregor sei außerhalb Europas „nicht zu vermitteln“, gibt es auch auf den Philippinen zahlreiche Katholiken, die diese Form der Liturgie schätzen, wie diese Übersicht auf Rorate Cæli aufzeigt. Hier eine sicher nicht vollständige Liste von Blogs und Websites auf den Philippinen, die sich der Tradition verpflichtet sehen:

Propst Dr. Goesche in Rom

Wie uneins ist die FSSPX?
Interview von Radio Vatikan
mit Propst Goesche

7. 2. 2009

Während Erzbischof Zollitsch, der in den Medien derzeit gerne als „Oberhaupt der deutschen Katholiken“ bezeichnet wird, das „endgültige Zerwürfnis“ zwischen der Piusbruderschaft und Rom erwartet und wohl auch erhofft, mag sich der Propst des dem alten Ritus verpflichteten Instituts St. Philipp Neri in Berlin dieser Schwarzmalerei nicht anschließen: Er erwartet, daß die große Mehrheit der Bruderschaft ehrlich daran interessiert ist, die ausgestreckte Hand des Papstes zu ergreifen. Erste Anzeichen dafür sind für ihn unübersehbar:

Zitat: Wenn es die Aussicht auf eine kirchliche Regelung gibt, dann ändert sich der Ton. Viele merken dann leichter, welche Verantwortung sie haben und daß diese Vorstellungen von Erzbischof Lefebvre, das Experiment der Tradition zu wagen, jetzt so nahe ist, daß man das eigentlich nicht ausschlagen kann. Man merkt das an den traditionellen Gruppen, die zu einer Aussöhnung mit Rom gelangt sind, ob in Campos oder bei den schottischen Redemptoristen oder anderswo, der Ton hat sich da, fast von heute auf morgen sehr verändert hat und ist sehr vernünftig geworden."

Das ganze Interview mit zahlreichen interessanten Überlegungen können Sie auf der Website des ISPN nachlesen.

Novus Ordo in St. Willibrords, Januar 2009

Das Konzil hat die Altäre nicht umgedreht

6. 2. 2009

Zu den vielen Dummheiten, die dieser Tage verbreitet werden, gehört auch die Fama, „das Konzil“ habe die lateinische Sprache im Gottesdienst abgeschafft und die Wendung der Priester zum Volk vorgeschrieben. Zur Zelebrationsrichtung (im Novus Ordo, versteht sich) gibt es eine interessante Mitteilung der Glaubenskongregation aus dem Jahre 2000, deren wesentliche Aussage ist:

Zitat: Man muß sich ... stets bewußt sein, daß die liturgische Gesetzgebung keiner der beiden Stellungen den Vorzug einräumt. Da beide Stellungen vom Gesetz gedeckt sind, kann man sich nicht auf das Recht berufen, um zu behaupten, daß die eine oder die andere Stellung dem Willen der Kirche mehr entspreche. Aus dem gleichen Grunde kann die Entscheidung eines Priesters, die hl. Messe entweder zur Apsis oder zum Volk hin zu feiern, niemals dazu herangezogen werden, seine Treue zur Lehre der Kirche in Frage zu stellen.

Hier lesen Sie das nur unwesentlich gekürzten Schreiben der Kongregation.

Martin Lohmann

Der antirömische Affekt lebt!

6. 2. 2009

„Der antirömische Effekt“ – das ist der Titel eines Buches von Hans Urs v. Balthasar aus dem Jahr 1974, in dem der bedeutende Theologe sich mit dem spannungsvollen Verhältnis zwischen Weltkirche und Rom im allgemeinen und dessen deutschen und französischen Ausprägungen im besonderen befasst. In seinem Kommentar zu den Ereignissen der letzten 14 Tage hat Martin Lohmann auf diesen Titel zurückgegriffen – recht hat er. Hier einige Kernsätze:

Zitat: Es ist schon phänomenal, was sich jetzt alles entlädt über Benedikt XVI. Überall erscheinen eher unvorteilhafte Fotos des bis gestern noch umjubelten Papstes, alte Geschichten und Schlagwörter werden aus der Mottenkiste herausgeholt, und in Anlehnung an den einst so beschimpften Panzerkardinal wird dem Petrusnachfolger jetzt das Schild Panzerpapst umgehängt. Man hat fast den Eindruck, als gebe es einen Wettbewerb, wer wohl am schnellsten alte Giftbrühen auftauen kann, um sie – mit allen dumpfen Klischees aus Vergangenheit und Gegenwart angereichert – portionsweise nach Rom zu schleudern. Alles wird miteinander verrührt und geradezu böswillig zu einer üblen Brühe gemacht. Endlich hat vor allem die deutsche Seele wieder ein handfestes Feindbild: eben diesen alten und nichts als rückwärtsgewandten Meister der Theologie im vatikanischen Elfenbeinturm.

Den ganzen Text lesen Sie auf Kathnews.

Die Kirche ist keine Demokratie...

6. 2. 2009

... und Online-Abstimmungen werfen ganz bestimmt auch einige technische Fragen auf.

Aber dennoch ist es erfreulich zu sehen, daß die in hohem Maße papstkritische Unterschriftenaktion „Petition Vaticanum II“ bis zum frühen Nachmittag etwa 7500 Unterschriften hatte, während der in Frankreich gestartete Aufruf zur Unterstützung des Papstes zur gleichen Zeit die 26 000 überschritt.

Die vermeintlich das Konzil anerkennende vermeintliche Priesterin Raming

Das Konzil anerkennen!

6. 2. 2009

Die deutsche Bloglandschaft kommt bei uns eher selten vor - das liegt daran, daß Liturgie im allgemeinen und ihre Tradition insbesondere dort selten ein Thema ist. Aber in den letzten Tage gab es doch viele Gemeinsamkeiten: Auch da, wo man der Piusbruderschaft mit großer Reserve begegenet, wurde der konzentrische Angriff auf den Papst und das Wackeln der Bischöfe erschrocken beobachtet. Eine schöne Glosse zur mantra-artig wiederholten Forderung nach "voller Anerkennung des Konzils" fanden wir bei Scipio:

Zitat: Wie jetzt genau die Piusbischöfe das II. Vatikanische Konzil anzuerkennen haben, das wird die Zeit weisen. Es kursieren ja in unseren Breiten durchaus verschiedene Varianten der Konzilsanerkennung.

Die „Petition Vaticanum II“ z.B. fordert eine Anerkennung der "Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils uneingeschränkt in Wort und Tat", eine Forderung, der sich auch die beiden "geweihten" "Priesterinnen" Ida Raming und Iris Müller als Erstunterzeichnerinnen offensichtlich anschließen konnten. Das beweist: Es ist durchaus möglich, erlaubt und akzeptiert, im Ungehorsam gegen die Kirche, ja sogar exkommuniziert zu bleiben und gleichzeitig das Konzil voll und ganz, in "Geist und Buchstaben" zu bejahen.

Oder schauen wir in die Erklärung der Katholisch-Theologischen Fakultät (wohlgemerkt: nicht der Professoren, sondern der Fakultät!) der Universität Würzburg: Dort spricht man davon, "junge Theologinnen und Theologen nach Geist und Inhalt der Grundlinien des II. Vatikanischen Konzils auszubilden". Wenn das nicht auch einiges an gewissensberuhigenden Ausflüchten und Volten erlaubt! Die Grundlinien sind m.W. nicht wiederum lehramtlich definiert, ihr Geist noch weniger. Da kann man doch nicht Nein! sagen, oder?

Das würde auch jenen Spötter zum Schweigen bringen, der kürzlich fragte, ob die Piusbischöfe - so wie Du, ich, die Hochwürdigsten Damen Müller und Raming und die Würzburger Profs - tatsächlich Inter Mirifica anerkennen sollen. Natürlich nicht. Den Geist der Grundlinien zu bejahen reicht völlig.

Das Original finden Sie auf „Credo ut intelligam“; dort gibt es auch eine recht komplette Liste deutschsprachiger Blogs.

Meldungen und Informationen vom Tage:

5. 2. 2009

Rabbi Irwin Kula

„Die jüdische Reaktion auf den Papst ist unverhältnismäßig“

5. 2. 2009

Nach all diesen Unsäglichkeiten, die Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in den letzten Tagen gegen Papst und Kirche geäußert haben, kann man wohl am Sinn des vielbeschworenen Dialogs verzweifeln: Wozu seit Jahrzehnten interreligiöse Zusammenkünfte, Kongresse, Wochen, Feiern, wenn die eine Seite der anderen offenbar nicht den geringsten good will zugestehen will und bei jedem denkbaren Anlaß wild um sich schlägt? Rabbi Irwin Kula, Vorsitzender des National Jewish Center for Learning and Leadership in New York, hat sich auf den Dialog eingelassen und anscheinend mehr von der Kirche begriffen als mancher Purpurträger, der dieser Tage nicht schnell genug auf Abstand zum ins Kreuzfeuer gestellten Papst gehen konnte.

Zwei Kernsätze:

Zitat: Wollen wir Juden nach dem schrulligsten, verkehrtesten, beleidigendsten und dümmsten beurteilt werden, was irgendwo in der Welt ein Rabbi über Katholiken oder Christen sagt? (...)

Ist es nicht vielleicht möglich, daß die Rückholung Richard Williamsons in die Kirche ihn tatsächlich dazu bringt, seinen Fehler einzusehen, da doch die Kirche zum Holocaust und zum katholisch-jüdischen Dialog eine so klare Position vertritt?

Hier der ganze Artikel aus der Washington Post in unserer Übersetzung.

P. v.Gemmingen, SJ

Eberhard v. Gemmingen SJ spekuliert über Rücktritt des Papstes

5. 2. 2009

Der vor der Ablösung stehende Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, P. Eberhard v. Gemmingen SJ, hat im Gespräch mit dem Norddeutschen Rundfunk einen Rücktritt des Papstes teils erwogen, teils gefordert. Die Berliner Morgenpost hat mitgehört und berichtet:

Zitat: Trotz der Aufforderung des Vatikans, Williamson solle seine Aussagen zum Holocaust widerrufen, steht Papst Benedikt XVI. nach Ansicht des Leiters der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, Pater Eberhard von Gemmingen, weiter unter Druck. „Der Papst steht mit dem Rücken zur Wand“, sagte von Gemmingen im Interview mit NDR Kultur. Die bisherigen Schritte des Vatikan reichten nicht aus. Aus dem Vatikan müsse noch einmal eine klare, simple Erklärung kommen, forderte er.

Einen Rücktritt des Papstes schloss von Gemmingen grundsätzlich nicht aus: „So wie ich den Papst kenne hat dieser in seinem Herzen möglicherweise schon mal gedacht: 'Irgendwann muss ich vielleicht zurücktreten, damit das Petrusamt gut wahrgenommen wird'.“

Oakland, Kalifornien:
Ein Schatzhaus der alten Liturgie des Dominikanerordens

5. 2. 2009

Als der Dominkanerorden 1969 seinen Eigenritus aufgab, behielten sich die Oberen der Provinzen das Recht vor, ihren Priestern weiterhin die Feier der alten Liturgie zu erlauben. In Europa wurde davon selten Gebrauch gemacht, aber in den Vereinigten Staaten hat die Westprovinz des Ordens mit Sitz in Oakland ihren alten Ritus nie ganz aufgegeben. Seit einigen Jahren wird er an mehreren Wirkungsstätten des Ordens wieder regelmäßig gefeiert, ebenso der alte römische Ritus nach den Büchern von 1962.

Viel für diesen Wiederaufschwung getan hat P. Augustin Thompson OP, der auch als Mitarbeiter von The New Liturgical Movement hervorgetreten ist. Auf seinem Blog Dominican Liturgy hat er eine umfangreiche Sammlung traditioneller Liturgischer Bücher des Ordens zusammengetragen, die alle als PDF zum Download stehen. Das gleiche gilt für eine Sammlung teilweise extrem seltener Referenzwerke – sie reicht vom „Altar Boys Manual“ bis zu Boniwells „History of the Dominican Liturgy 1215 - 1945“. Auf der Site findet sich auch die Ankündigung einer Konferenz über Tradition und Gegenwart der Ordensliturgie, die in diesem August in Oakland stattfinden wird.

Kardinalstaatsekretär Bertone

Erklärung des vatikanischen Staatsekretariats

Update: Mit unserem Kommentar

4. 2. 2009

In einer heute Nachmittag veröffentlichten Erklärung des vatikanischen Staatsekretariats sind die Ausführungen der letzten Tage zur „Affäre Williamson“ noch einmal in einer Form zusammengefasst, die sogar Journalisten und Berliner Spitzenpolitikern verständlich sein sollte. Das sind im wesentlichen drei Punkte:

  1. Eine Erklärung darüber, was eine Exkommunikation bzw. deren Aufhebung bedeutet und was nicht;
  2. Die Feststellung daß die Anerkennung des 2. Vatikanums und des Lehramtes der seitherigen Päpste Bedingung für eine künftige Anerkennung der Bruderschaft ist; und
  3. daß Bischof Williamson, um zu bischöflichen Funktionen in der Kirche zugelassen zu werden, auf absolut unzweideutige und öffentliche Weise auf Distanz zu seinen Aussagen zum Judenmord gehen müsse.

Hinzugefügt ist die Bitte: „Der Heilige Vater bittet alle Gläubigen um Begleitung im Gebet, damit der Herr den Weg der Kirche erleuchte. Möge der Eifer der Hirten und aller Gläubigen wachsen, um die heikle und schwere Mission des Nachfolgers des Apostels Petrus als „Hüter der Einheit“ in der Kirche zu unterstützen.“

Wer die Gepflogenheiten Roms kennt, wird nach dieser Zusammenfasasung keine weitere offizielle Stellungnahme erwarten - auch wenn die üblichen Verdächtigen bereits erklärt haben, nicht zufriedengestellt zu sein.

Fr John Hunwicke (Mitte) bei einem Klerikertreffen

Von Wölfen und Teufeln

4. 2. 2009

Fr. John Hunwicke ist Anglikaner – und läßt sich an Papsttreue von niemandem übertreffen. So etwas geht in England. Er ist als Wissenschaftler und eine Art College-Kurat an der Universität Oxford tätig. Wir wollten schon immer einmal anläßlich eines seiner brillanten Beiträge auf sein Blog Fr. Hunwicke's Liturgical Notes hinweisen, aber seine Bemerkungen zum Verleumdungsfeldzug gegen Papst und Kirche sind so gelungen, daß wir ihn hier zunächst in diesem außer-liturgischen Zusammenhang zu Wort kommen lassen wollen.

Hier unsere Übersetzung.

Bischof Ludwig Müller

Bischof Ludwig Müller:
Schließen, auflösen, niederlegen

3. 2. 2009

In einem Interview mit ZEIT-Online stellt Bischof Müller von Regensburg weitreichende Forderungen an die Piusbruderschaft:

Zitat:Die Pius-Bruderschaft muss voll und ganz auf den Boden der katholischen Kirche zurückkehren und die Autorität des Papstes, die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils und das geltende Kirchenrecht anerkennen. Wenn sie das tut, akzeptiert sie auch, dass das Priesterseminar Zaitzkofen unter die Aufsicht des Bistums Regensburg fällt. Das Seminar sollte geschlossen werden und die Studenten in ihren Heimatländern ein Priesterseminar besuchen – wenn sie dafür geeignet sind.(...)

Die illegale Bischofsweihe darf nicht zu einem Amtserhalt führen. Das Bischofsamt ist ein Amt der Einheit. Die vier von Erzbischof Lefebvre geweihten Bischöfe besitzen nicht die Eignung für dieses Amt. (Sie) sollten ihr Amt niederlegen und sich in politischen und kirchenpolitischen Fragen nicht mehr öffentlich äußern. Sie sollten ein vorbildliches Leben als einfacher Priester führen und als Seelsorger einen Teil des Schadens gutmachen, den das Schisma, die Kirchenspaltung, angerichtet hat."

Hier der ganze Text

Aufruf zur Solidarität mit dem Papst!

3. 2. 2009

Die Laienvereinigung Pro Missa Tridentina, Una Voce Deutschland und Pro Sancta Ecclesia haben heute einen Aufruf veröffentlicht, um den Papst in der aktuellen kirchenfeindlichen Kampagne von Medien und Politik zu unterstützen.

Zitat: Die Kampagne gegen Papst Benedikt XVI. sprengt inzwischen alle nachvollziehbaren Proportionen. Die unverantwortlichen Äußerungen eines Weihbischofs der Priesterbruderschaft St. Pius X. vom November des vorigen Jahres sind offensichtlich nur ein willkommener Anlaß zu einer wirklich schamlosen Hetze...

Hier können Sie den ganzen Aufruf lesen und auch als PDF zum Ausdrucken, Unterschreiben und Zurücksenden downloaden.

Bischöfe mit dem und gegen den Papst

3. 2. 2009

Es kann nicht unsere Aufgabe sein, hier buchhalterisch nachzuhalten, wie Würdenträger der Kirche ihren Kniefall vor der Medienmacht absolvieren. Nicht jeder ist zum Martyrer geboren, und selbst Petrus schwor Stein und Bein „Ich kenne diesen Menschen nicht“, bevor der Hahn zum dritten Mal krähte. Später bereute er und nahm sein Kreuz an.

Wer sich über die moderne Version dieser Verleugnung informieren möchte, wird auf katholisch.de und spiegel-online bestens und im Studentakt informiert - wir überlassen denen die Buchhaltung, die offenbar in dem Wunsch übereinstimmen, den Papst nach Kräften „unter Druck“ zu setzen.

Stattdessen wollen wir hier auf einige Stellungnahmen von Prälaten verweisen, die zeigen, daß man den Medien auch widerstehen kann. Wir sind überzeugt, daß derzeit noch viel mehr Männer der Kirche Mut zeigen, als wir mit bescheidenen Mitteln in Erfahrung bringen. Helfen Sie mit, die Liste zu verlängern.

Wir schließen diese Liste jetzt (6. 2.) – es ist wohl nichts wesentliches mehr zu erwarten.

Peter Seewald

„Jetzt ist die Gelegenheit da, die alten Keulen zu schwingen“

3. 2. 2009

Peter Seewald, der als Verfasser zweier Interview- Bücher mit dem damaligen Kardinal Ratzinger unseren Papst so gut kennt wie wenige andere, hat in einem langen Artikel Stellung zur Hatz der Medien auf Papst und Kirche bezogen.

Zitat:Der Geifer, mit dem sich in diesen Tagen Journalisten auf den Papst stürzen, erinnert an eine Meute ausgehungerter Wölfe. Und ausgehungert sind diese Leute in der Tat. Vier Jahre lang konnten sie es nicht ertragen, daß ein Joseph Ratzinger nicht in das Bild passt, das sie von ihm gezeichnet hatten. Vier Jahre lang haben sie es totgeschwiegen, wenn er gegen Folter aufrief, den Turbokapitalismus geißelte, den Krieg im Irak und anderswo verurteilte, eine gerechte Verteilung der Güter forderte. Geschwiegen auch, wenn er in Wort und Tat den Dialog mit anderen christlichen Kirchen, den Muslimen, vor allem aber den „geliebten Brüdern“ jüdischen Glaubens vorantrieb. Deutschland schweigt. Deutschland bleibt gleichgültig. (...)

Jetzt ist die Gelegenheit da, die alten Keulen zu schwingen. Jetzt wird der Stab gebrochen. Jetzt wird abgerechnet. Es gibt keine Munition, also muss man etwas zusammenrühren. Ist da nicht ein neuer Weihbischof irgendwo in Österreich? Es genügt, ihn als „ultrakonservativ“ zu bezeichnen, schon haben wir den Beleg für eine These. Ach, der Papst trägt gerne alte Hüte? Perfekt! Die Analyse: Reaktionärer Kurswechsel im Vatikan. Daß da vor wenigen Tagen in Würzburg von demselben Papst ein Weihbischof kreiert wurde, der als Pfarrer die Glocken seiner Kirche gegen neonazistische, antisemitische Aufmärsche hatte läuten lassen, passt, sorry, nicht ins Bild.

Den ganzen Artikel finden Sie auf kath.net

Im Fadenkreuz ist Christus, doch der Auferstandene stirbt nicht mehr.

Die Heiden toben,
und die Völker schmieden wilde Pläne

2. 2. 2009

Keine Sekunde lang geht es denen, die jetzt ihren Abscheu vor dem „Holocaustleugner“ Williamson lautstark auf Lehre und Tradition der katholische Kirche und den Papst übertragen, um das Gedächtnis und die Würde der Opfer des millionenfachen Judenmordes - sie sind nur Mittel zum Zweck. Das Versagen der selbstgerechten Ankläger vor den Millionen Toten der profitablen Bürgerkriege Afrikas und ihr Schweigen gegenüber den zig-Millionen Toten in den Abtreibungskliniken spricht gegen sie.

Unser Kommentar nimmt den Gesamtzusammenhang in den Blick. Wir haben den Kommentar mit einer Linkliste zu anderen lesenswerten Kommentaren ergänzt und hoffen, diese Liste weiter fortschreiben zu können.

Bischof Gebhard Fürst

Bischof Fürst distanziert sich von Papst Benedikt (Update)

2. 2. 2009

In einer Presseerklärung vom Samstag hat Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart sich in massiven Worten gegen die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft gewandt. Es gehe ihm dabei nicht nur um die Frage, ob vier Exkommunizierte wieder zur Kirche gehören. Auch nicht nur darum, ob einer von ihnen ungestraft den Holocaust leugnen darf. Es gehe um Fundamente des christlichen Glaubens.

Die jetzt auf der Website veröfentlichte Erklärung unterscheidet sich stellenweise erheblich von dem, was zunächst in Presseberichten zu lesen war. Wir gehen im folgenden nicht auf diese unterschiedlichen Berichte ein, sondern dokumentieren und kommentieren ausschließlich den offiziellen Text.

Papst und Mini-Löwe
Hier gibt es einen Film, der die ganze Geschichte zeigt

Papst Benedikt XVI.: „Grundzufrieden“ oder „unerschrocken“?

2. 2. 2009

Wer als Sportjournalist gefeuert wurde, weil er Freistoß und Strafstoß nicht unterscheiden konnte, findet immer noch einen Job im Ressort für Kirche und Vermischtes – da kommt es nicht so drauf an, solange die Richtung stimmt: Écrasez l'infâme! Im Marschtritt zu trommeln und zu pfeifen, links um!

Eine bemerkenswerte Ausnahme im derzeit meinungsbildenden Chor der Hysteriker bildet Heinz-Joachim Fischer mit seinem Artikel in der heutigen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, den er mit „Benedikt der Grundzufriedene“ überschrieben hat. Kernsätze:

Zitat: Katholisch - und dann noch zufrieden damit. Welche Provokation. Aber so ist er. Seit der Kindheit in einer gläubigen Familie, seit der Jugend in Bayern. Seine Intelligenz richtet er darauf, in seiner Kirche aus allem das Gute hervorzuheben, an ihrer Geschichte das Erfreuliche herauszustellen, von ihrer Gegenwart das Beste darzulegen. Er kann nicht anders. Mit den Defiziten, die er sehr wohl kennt, hält er sich nicht auf. Das besorgten andere schon zur Genüge, meint er. (...)

Die Grundzufriedenheit überrascht. Denn seit Johannes XXIII. vor 50 Jahren, am 25. Januar 1959, im Kapitelsaal des römischen Klosters Sankt Paul vor den Mauern ein Konzil ankündigte, eine Versammlung aller Bischöfe, und es im Oktober 1962 eröffnete, meint alle Welt, die katholische Kirche müsse sich zunächst einmal grundlegend und im Detail ändern, reformieren, eben der neuen Zeit und ihren Errungenschaften anpassen. Katholiken hätten vor allem kritisch mit ihrer Kirche zu sein, dort auch die kleinsten Splitter als schmerzende Balken zu entdecken und am besten zu konvertieren. So habe der gütige menschliche Johannes das mit dem „Aggiornamento“ gemeint, meint man. Seitdem lastet ein hoher Veränderungsdruck auf dem Katholischen und den Katholiken. (...)

Doch ziemlich schnell unterschied Ratzinger zwischen „wahrer und falscher Erneuerung“ der Kirche. (...)

Hier geht es zum ganzen Artikel im Internet. In der Druckausgabe findet sich auf der gleichen Seite 12 noch ein weiterer Artikel zum Themenbereich. Aber der ist vom Sportreporter.