Motu Proprio: Summorum Pontificum


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Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

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Hier bestimmt der alte Ritus
das Leben:


Pro Missa Tridentina hat eine Standortkarte der Messorte in Deutschland und Nachbarländern entwickelt - einfach anklicken:

Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv: April 2009

Aktuell:

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Freiheit für die alten Riten!

30. 5. 2009

Nach einem von Vize-Präsident Perl ausgefertigten Schreiben der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei an einen in Mailand tätigen amerikanischen Priester gilt die Freigabe des alten Ritus durch Summorum Pontificum auch für die älteren Formen des Mailänder und anderer nicht-römischer Riten in der lateinischen Kirche.

Zitat: Es ist zwar wahr, daß das Motu Proprio des Heiligen Vaters den Ambrosianischen Ritus nicht ausdrücklich erwähnt, aber es schließt die anderen lateinischen Riten auch nicht aus. Wenn der Wille des Heiligen Vaters auf den Römischen Ritus zutrifft, der als der würdigste von allen gilt, dann umso mehr auch für die anderen lateinischen Riten, den Ambrosianischen eingeschlossen."

Ob die Mailänder das „il rito Romano, considerato il superiore in dignita“ voll zu würdigen wissen, steht dahin – aber die gerade in Mailand von der Obrigkeit heftig bestrittene Bestätigung der Geltung des Motu Proprio für alle lateinischen Riten wird sie darüber hinwegtrösten.

Mehr dazu auf WDTPRS.

Das Palais Nikaïa in Nizza

Ein Zeichen der Einheit?

29. 5. 2009

Wenn wir einer in WDTPRS und Rorate Cæli aufgegriffenen Meldung aus Pro Liturgia vertrauen können, hat Bischof Louis Sankalé von Nizza angeordnet, daß am kommenden Pfingstfest in seiner Diözese lediglich eine einzige hl. Messe gefeiert wird - als „Zeichen der Einheit“.

Die Feier wird in einer Musikhalle stattfinden, die je nach Bestuhlung zwischen 1200 und 6000 Besucher fasst. Der Text der „Einladung“ enthält zwar keinen Hinweis auf ein direktes Verbot anderer Gottesdienste, spricht jedoch ganz klar davon, daß „diejenigen, die aus ernsten Gründen nicht teilnehmen können, sich aus der Ferne anschließen“ sollen. Der Bischof verspricht den Teilnehmern „ein großes und einzigartiges Schauspiel (grand spectacle), in das sich alle einbringen können“.

Priesterweihe in Toronto

Priesterweihe im Oratorium von Toronto

29. 5. 2009

Am Fest des Hl. Philipp Neri (26. 5.) hat der Erzbischof von Toronto, Thomas Collins, den Bruder des Toronto-Oratoriums Michael Eades zum Priester geweiht. Die Weihe fand in der Kirche des Oratoriums nach dem neuen Ritus statt, die hl. Messe wurde in lateinischer Sprache und ad orientem gefeiert. Der Neupriester zelebrierte seine Primiz am darauf folgenden Tag nach dem alten Ritus.

Die Verwendung beider Formen des römischen Ritus ist kennzeichnend für die Liturgie der Oratorien in Toronto, London und Birmingham, die jeweils auch Aufgaben in der Pfarrseelsorge übernommen haben. Dabei folgen die Oratorianer auch im Novus Ordo dem traditionellen Geist der Liturgie, verwenden (mit Ausnahme der Lesungen und Fürbitten) die lateinische Sprache sowie den Canon Romanus und zelebrieren ad orientem.

Eine Reihe von Photos von dieser Priesterweihe zeigt TNLM.

Bei der Weihe in Rom

Institut Bon Pasteur:
Weihe von Subdiakonen

26. 5. 2009

Am vergangenen Samstag, dem 23. Mai, hat der Alt-Erzbischof von Potenza, Mgr Ennio Appignanesi, in der römischen Kirche Santa Lucia in Selci, drei Männern des Institut Bon Pasteur die Subdiakonatsweihe erteilt. Eine Zusammenstellung von Bildern von der Weihe hat die römische Website des Instituts.

Die Krone des hl. Königs Stephan

Vorbild für alle: Ungarn übersetzt „Für viele“

25. 5. 2009

Post aus Ungarn:
Die Ungarische Bischofskonferenz hat angeordnet, ab Pfingsten die richtige Übersetzung der Wandlungsworte zu benutzen. Es muss heißen: "sokakért" - "für viele" und nicht "mindenkiért" - "für alle". Der Rundbrief vom 11.05.2009 an die Priester wurde von S. E. Peter Kardinal Erdö;, Primas von Ungarn, dem Präsidenten des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) unterschrieben. Mit dem Rundbrief haben die Priester auch Vignetten zum Überkleben erhalten.

Glückwunsch, Gruß und Dank nach Ungarn.

Bischof Ackermann bei der Amtseinführung

Ein ganz normales Wochenende

25. 5. 2009

Die Installation von Bischof Dr. Stefan Ackermann in Trier am Sonntag verlief ohne berichtenswerte Höhepunkte. Das Gewand, das der Bischof zu dieser feierlichen Gelegenheit trug, ist dem Vernehmen nach ein Geschenk des Domkapitels und entspricht zweifellos dem Geschmack des in Trier ansässigen Deutschen Liturgischen Instituts.

Von der durchaus berichtenswerten Installation des neuen Erbischofs von Westminster gibt es inzwischen einen Video-Zusammenschnitt von 68 Minuten Länge.

Der Freiburger Erzbischof Zollitsch nutzte die Gelegenheit der Weihe von in diesem Jahr zwei Neupriestern für sein Bistum, in seiner Festpredigt die Bedeutung der Laienämter in der modernen Kirche hervorzuheben. Kelch und Hostienschale, die der Priester bei der Weihe erhalte, seien die „Gaben des Volkes“. Alle Gaben des Volkes zu erkennen und zur Bereicherung der Kirche nutzbar zu machen, sei Kerngeschäft des priesterlichen Dienstes.

Der evangelische Kirchentag in Bremen, der am Sonntag zu Ende ging, stand über weite Strecken unter dem inoffiziellen Motto: „Ökumene sofort“. Auch katholische Teilnehmer wie der bekannte Benedikterpater Anselm Grün forderten die „Mahlgemeinschaft“ von Katholiken und Protestanten. Offizielle Sprecher mahnten zur Geduld bei der Gestaltung des Verhältnisses zu den „anderen Kirchen“ – Rom sei noch nicht so weit.

Msgr. Mario Marini RIP

24. 5. 2009

Am heutigen Sonntag verstarb Msgr. Mario Marini, lange Jahre Unter-Sekretär und seit zwei Jahren Sekretär der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei. – Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.

Um Verwechslungen vorzubeugen: Die beiden anderen Marinis, Erzbischof Piero Marini und sein Nachfolger als Zeremonienmeister des Papstes, Msgr. Guido Marini, erfreuen sich weiterhin guter Gesundheit. Die vom Papst im Zusammenhang mit der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft erwähnte Umorganisation im Bereich von Ecclesia Dei hat bisher noch nicht stattgefunden. Nach dem Tod des Sekretärs und mit dem demnächst zu erwartenden Ausscheiden des Präfekten, Kardinal Castrillón Hoyos, der am 4. Juli 80 Jahre alt wird, dürften diese Veränderung jetzt näher rücken.

Erzbischof Nichols am Hauptalter von Westminster

Amtseinführung des Erzbischofs von Westminster

22. 5. 2009

In einer beeindruckenden Zeremonie wurde der neue Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, gestern in sein Amt eingeführt. Die Ernennung von Nichols, der sich in den letzten Jahren von ursprünglich „liberalen“ Positionen zunehmend in Richtung der Orthodoxie entwickelt hat, wird von eher traditionell orientierten englischen Katholiken mit einigen Hoffnungen begleitet, und der Stil der (selbstverständlich nach den neuen Büchern erfolgenden) Installationsfeier hat diese Hoffnungen gestützt. Der sehr unharmonisch ins Mittelschiff der Kathedrale vorgeschobene Volksaltar wurde entfernt (Hallo Freiburg, bitte aufmerken), die hl. Messe fand am alten Hochaltar, jedoch „ad populum“ statt.

Zahlreiche Bilder von der Zeremonie hat TNLM. Aus der Combox zu dieser Bilderserie haben wir eine lesenswerte Beschreibung der Zeremonie von Fr. Anthony Symondson SJ übersetzt, der bei den Installationsfeierlichkeiten in London anwesend war. Inzwischen gibt es auch einen Video-Zusammenschnitt von 68 Minuten Länge.

Die Himmelfahrtskapelle

Das Wort zum Fest Christi Himmelfahrt

21. 5. 2009

Die Website der deutschen Bischöfe, katholisch.de schreibt zum heutigen Festtag unter der Überschrift „Die Erhöhung Christi:“

Zitat: Die Erhöhung Christi betont einen besonderen Aspekt der österlichen Auferstehung und der Geistsendung. Deshalb ist die Feier der Himmelfahrt in den ersten Jahrhunderten mit dem Pfingstfest verbunden gewesen und erst seit dem vierten Jahrhundert ein eigener Feiertag.Die Aufnahme in den Himmel wird in der Apostelgeschichte 1,9 sehr bildreich beschrieben: "Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen."

Allerdings ist die Himmelfahrt nicht wörtlich gemeint, sondern die Wolke steht in der alttestamentlichen Tradition für die Gegenwart Gottes. Die Kirchen sprechen heute von der Erhöhung Christi, um deutlich zu machen, dass Jesus an der Herrlichkeit Gottes teil hat, dass er Gott gleich geworden ist. Mit der Redensart "in den Himmel kommen" ist kein konkreter physischer Raum gemeint, sondern die Nähe zu Gott.

Das Bild zeigt die auf Fundamente aus dem 4. Jh. zurückgehende Himmelfahrtskapelle im Hof einer Moschee auf dem Ölberg zu Jerusalem, die von Christen und Moslems gemeinsam als Ort der durchaus nicht nur symbolisch gemeinten Himmelfahrt Christi in hohen Ehren gehalten wird.

Erzbischof Robert Zollitsch

Das Ende der Liberalität

21. 5. 2009

Im Interview mit der Kölnischen Rundschau hat der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Zollitsch, erneut gefordert, die Bischöfe der Piusbruderschaft wieder zu exkommunizieren, falls sie ohne entsprechende kanonischen Auftrag Priesterweihen erteilen würden. Er setzt sich damit in klaren Gegensatz zu den Absichten von Papst Benedikt XVI., der die Exkommunikationen des Jahres 1988 aufgehoben hat, um den Beginn von Rückkehrgesprächen zu ermöglichen und nicht, um eine bedingungslose Kapitulation der Bruderschaft zu erzwingen.

Ebenfalls im Widerspruch zum Papst steht der Freiburger Erzbischof mit seiner in hoffnungsvollem Ton geäußerten Vermutung, „dass das Schisma gegenwärtig unüberwindbar ist und der Weg der Piusbrüder außerhalb der Kirche liegt“. Die katholischen Tradition findet in seiner Liberalität keinen Platz, sein Ökumenismus richtet sich auf die Einheit mit den Protestanten: „Ich verstehe die, denen es zu langsam geht. Aber wissen Sie, vor 25 Jahren hätte ich nicht zu hoffen gewagt, dass die Berliner Mauer so schnell fällt. Es ist fast ein Wunder geschehen, und wer weiß, was uns in der Ökumene geschenkt wird.“

Ob der Erzbischof wirklich mehr Einheit mit geschiedenen Bischöfinnen sieht, die sich nie um den Papst gekümmert haben, als mit Bischöfen mit dem Missale von 1962, die daran gehen, ihr Verhältnis zum Bischof von Rom in Ordnung zu bringen?

Zeichnung Guido Renis: Ecce Homo

„Ich wollte immer ein Liberaler sein“

20. 5. 2009

Die Auseinandersetzung um die nun erst einmal bis zum Herbst aufgeschobene Verleihung des hessischen Kulturpreises geht weiter. Heute hat Kardinal Lehmann, dessen Brief an den hessischen Ministerpräsidenten bisher nur in indirekter Rede zitiert worden war, selbst noch einmal seine Position begründet (FAZ v. 20. 5., noch nicht online). Wir haben uns die Argumente Kardinal Lehmanns noch einmal genauer angeschaut – nicht, weil wir ihn unbedingt kritisieren wollten, sondern weil wir mehr denn je der Meinung sind, daß hier etwas sichtbar wird, was viel mit unserem Thema zu tun hat: Der Form der Liturgie als Ausdruck des Glaubens.

Hier unsere Überlegungen.

Die wahrscheinlich längsten Kerzen der Welt...

18. 5. 2009

...sind auf diesem Altar der Pfarrkirche von Tarxien auf Malta zu bewundern. Das Bild kommt aus einem Bilderserie auf TNLM über ein maltesisches Pfarrfest, die unseren Verdacht bestärkt, daß an Malta die Liturgischen Reformen der letzten ein bis zwei Jahrhunderte anscheinend vorübergegangen sind – zumindest hinsichtlich der weiter gepflegten Volksfrömmigkeit, wie uns ein Leser zur Vorsicht mahnt, dem der Volksaltar auf einigen Bildern nicht entgangen ist.

Wir haben aus diesem Anlaß ein paar Bilder von kerzengeschmückten Altären zusammengestellt, diese Bilder dann der Länge der Kerzen nach geordnet und dabei einigen Stoff zum Nachdenken gefunden. Hier unsere Bilder.

Primiz im Kloster Reichenstein

Reichenstein

16. 5. 2009

Einen ersten Bericht von der Einsegnung der künftigen Klosterkirche und der Primiz von P. Genilloud in Reichenstein bringt Martin Bürger auf exsultet.net. Dort gibt es auch eine Reihe Bilder von den Zeremonien des Vormittags. Einen Artikel von Christoph Hahn hat die Aachener Zeitung.

Man beachte die gotische Form der Gewänder - sie entspricht dem monastischen Einfachheitsideal, das auch in Le Barroux, Mariawald oder Novy Dvur und anderen Klöstern der strengen benediktinischen Tradition gepflegt wird.

Kardinal K. Lehmann

Merkwürdigkeiten um einen Kardinal, keinen Moslem, einen Kulturpreis
und die alte Messe - Update

16. 5. 2009

Warum der „hessische Kulturpreis“ in diesem Jahr einem katholischen Kardinal, einem evangelischen Kirchenpräsidenten, dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden und einem moslemisch geprägten Schriftsteller verliehen werden sollte, ist noch nachvollziehbar. Zwar ist der Beitrag der vier Herren – mit Ausnahme des Autors und Regisseurs Kermani – zur Kultur im engeren Sinne eher bescheiden, aber wenig liegt der herrschenden Kulturvorstellung in diesem Lande mehr am Herzen als der Wunsch, Elemente aller Religionen in einen Topf zu werfen, kräftig umzurühren, und die Mixtur als Elixier zur Befriedigung nicht unterdrückbarer religiöser Bedürfnisse anzupreisen.

Aber nicht das war der Grund, aus dem Kardinal Lehmann nachdrücklichen Protest gegen die geplante Kollektion von Preisträgern anmeldete und Kermani aus dem Empfängerkreis herausschoss, sondern die angebliche Gotteslästerlichkeit der Beschreibung, die dieser im Islam großgewordene Autor von einem Kreuzigungsbild Guido Renis gegeben hat, hin- und hergerissen zwischen dem Abscheu vor der grausigen Folterszene und der Ahnung, es könne mehr daran sein an diesem Gekreuzigten, als der Islam zu sehen imstande ist.

Nun ist Kardinal Lehmann nicht gerade bekannt dafür, ängstlich jede Berührung mit Gottesleugnern und Häretikern zu meiden - „Dialog“ ist sozusagen sein zweiter Name. Scipio von „Credo ut intelligam“ hat sich daher auf die Suche nach weiteren denkbaren Motiven für die harsche Reaktion des Kardinals gemacht und wurde an unerwarteter Stelle fündig. Navid Kermani ist zwar kein Christ, aber, um trotz Bedenken diesen Ausdruck zu verwenden, ein „Suchender“, und dabei richtet sich seine Suche nicht auf die Sorte Christentum, die sich im Zusammengerührtwerden der Konfessionen mit ein bißchen Judentümelei, New Age und Weltweisheit am wohlsten fühlt, sondern auf die orthodoxe Tradion, die ihn gleichzeitig mächtig anzieht und ebenso heftig abstößt.

In diesem Sinne hat Kermani vor zwei Jahren die Laudatio bei der Verleihung des Büchnerpreises auf Martin Mosebach gehalten. Kermani verortet – dafür bringt Scipio mehrere Beispiele – das Christentum jedenfalls nicht da, wo Lehmann und protestantische Landesbischöfe es hinentwickeln wollen, sondern da, wo seine Tradition verwurzelt ist - die überlieferte Liturgie inklusive. Damit aber hat er, so vermutet Scipio in seinen höchst lesenswerten Überlegungen, die Dialogfähigkeit des Kardinals und seines protestantischen Mit-Preisträgers überfordert.

Hier geht's zu Scipio.

Update

Die FAZ von heute macht das Feuilleton mit vier Beiträgen zum Thema auf, darunter einem von Martin Mosebach, der 12 Fragen an den Kardinal (hier online) stellt, und zwar als letzte:

Zitat: Könnte es sein, daß Sie in der Kulturpreis-Affäre eine Gelegenheit erkannt haben, sich gegenüber vielen seit langem bestürzten Katholiken auch einmal als „cultor orthodoxus fidei catholicae“ darzustellen?

Einen höchst bemerkenswerten Seitenaspekt der Angelegenheit beleuchtet P. Engelbert Recktenwald unter Datum vom 15. 5. auf kath-info.net: „Sühnopferkontroverse: Ist die Affäre bereinigt?“

In der Grabeskirche zu Jerusalem

Die Pilgerreise

16. 5. 2009

Papst und Sekretär sind die Strapazen anzusehen, die der einwöchige Aufenthalt im Hl. Land mit sich gebracht hat – das Bild entstand am vorletzten Tag bei der Ansprache in der Grabeskirche. Die physischen und psychischen Anstrengungen dieser Pilgerfahrt waren enorm. Insgesamt hat der Hl. Vater an den 7 Tagen der Reise 29 Reden gehalten. Davon waren 11 eher kürzere Grußworte oder Dankadressen, die wahrscheinlich vom Stab entworfen wurden. Die anderen 18 waren zum Teil recht lange Predigten und Ansprachen, die unverkennbar der Handschrift des Kirchenlehrers Benedikt tragen. Ihr Thema war Jesus Christus, der auf diesem Boden geboren wurde von der Jungfrau Maria, gelitten hat unter Pontius Pilatus, gekreuzigt wurde und im Leibe wiederauferstanden ist.

Es wird einige Zeit dauern, den theologischen Reichtum dieser mit Zitaten aus der Bibel oder von Schriften der Väter durchsetzten Texte auszuschöpfen. Erste Hilfestellung geben einige Auszüge, die NewCatholic in den letzten Tagen auf Rorate Cæli präsentiert hat. Die Texte sämtlicher Reden und Predigten in deutscher Sprache bietet zenit.org.

Unverkennbar ist, daß der Papst bei der Reise in diese von Krieg, Vertreibung, Terror und Gegenterror gequälten Länder große Sorgfalt auf seine Wortwahl verwandte. Ebenso unverkennbar war aber auch, daß er sich durch keinen Druck Themen aufnötigen oder den Mund verbieten ließ. Dieser kleine Mann mit der sanften Stimme, der trotz des leuchtend weißen Talars im Gewühl der Menge und umringt von Security oft kaum auszumachen war, ist einer, an dem alle sich die Zähne ausbeißen können, die es darauf anlegen.

Ältere Aufnahme des Klosterhofes

Einsegnung der Klosterkirche Reichenstein

15. 5. 2009

Am Samstag, den 16. 5 um 9:30 Uhr, wird die Klosterkirche von Reichenstein feierlich eingesegnet. Die Anlage, an der derzeit noch gebaut und renoviert wird, soll in den nächsten Jahren ein Kloster für Benediktiner der Tradition werden. „Besiedelt“ wird Reichenstein von den mit der Piusbruderschaft verbundenen Benediktinern von Notre Dame des Bellaigue in Frankreich, dessen Prior Dom Matthäus Haynos OSB auch die morgige Einsegnung vornehmen wird.

Die erste hl. Messe nach der Einsegnung wird der Neupriester Dom Anselm Genilloud feiern, der am 3. Mai in der Klosterkirche von Bellaigue geweiht worden ist. Auf La Porte Latine gibt es beeindruckende Bilder von der Priesterweihe, die von Msgr. Fellay vorgenommen wurde.

Chorraum der Klosterkirche

Die Benediktiner von Flavigny - Update

15. 5. 2009

Unsere knappe Mitteilung, die Benediktiner von Saint-Joseph de Clairval im französischen Flavigny würden den alten Ritus „bevorzugen“, hat einige Leser motiviert, eigene Nachforschungen anzustellen und weitere Informationen beizusteuern. Danach ergibt sich folgendes Bild: Das Kloster wurde Mitte der 70er Jahre mit HIlfe von Mgr Lefebvre gegründet. Bereits 1982 kam es zu einer Einigung mit dem Ortsbischof, das Kloster „akzeptierte“ den Novus Ordo „im Sinne der Tradition“ und stellte sich in die volle Einheit mit Bischof und Papst.

„Im Sinne der Tradition“ bedeutete damals, daß die Mönche den Novus Ordo ausschließlich in lateinischer Sprache, ad Orientem und mit dem Canon Romanus feierten. Der gegenwärtige Stand der Dinge sieht nach der Auskunft, die unser Leser direkt in Flavigny eingeholt hat, folgendermaßen aus: Die täglichen Privatmessen der etwa 25 Priester werden im alten Ritus gefeiert, die Konventsmesse entsprechend der damaligen Übereinkunft mit dem Bischof normalerweise nach dem Missale von 1969, zu besonderen Gelegenheiten jedoch ebenfalls nach dem von 1962. Nach wie vor wird dieses Amt nur in lateinischer Sprache, „ad Dominum“ mit Gregorianischem Gesang und ohne Konzelebration gefeiert, die hl. Kommunion wird auf die Zunge gespendet. Eine weitere tägliche hl. Messe nach den Büchern von 1962 ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Herzlichen Dank für diese interessanten Informationen.

Levitenamt zur 1400-Jahr-Feier von S. Maria ad Martyres

Levitenamt im Pantheon

13. 5. 2009

Der heute bestehende Bau des Pantheons wurde im frühen 2. Jahrhundert auf den Fundamenten von Vorgängerbauten errichtet, die bis ins 1. Jh. v. Chr. zurückgehen. Bis ins 5. Jahrhundert war das Gebäude als Tempel genutzt worden; 608 schenkte Kaiser Phokas es Papst Bonifaz IV. Am 13. Mai 609 erfolgte die feierliche Einweihung als Kirche Sancta Maria ad Martyres. Am 13. Mai dieses Jahres wurde das 1400-jährige Jubiläum mit einem Levitierten Hochamt im alten Ritus festlich begangen. John Sonnen von Orbis Catholicus bringt zahlreiche Bilder, die sich wie bei ihm üblich durch Anklicken enorm vergrößern lassen.

Sonnen hat auch einen Film vom Ereignis auf Youtube eingestellt, der bemerkenswerte Einblicke in die Architektur des Baus gewährt.

Levitenamt zur silbernen Primiz von Fr. Ray Blake

Trient und das Internet

13. 5. 2009

Es muß da einen verborgenen Zusammenhang geben: Vor allem in den angelsächsischen Ländern ist das private Internet - im wesentlichen also die Sphäre der Blogs - fast ausschließlich in der Hand traditionsorientierter Katholiken. Sehr zum Ärger der „Progressiven“, die doch sonst den Fortschritt gepachtet zu haben glauben und die Vertreter der Orthodoxie gerne als Nostalgiker von Vorgestern hinstellen.

Im britischen Brighton feierte heute Fr. Ray Blake seine silberne Primiz - er ist Pfarrer der Gemeinde der hl. Maria Magdalena und Herausgeber des hier schon gelegentlich zitierten Blogs Saint Mary Magdalen. Diakon war Fr. Sean Finnegan vom Blog Valle Adurni, Pfarrer dortselbst, und Subdiakon Fr. Tim Finigan von The Hermeneutic of Continuity, Pfarrer der Gemeinde Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in Blackfen, London. Beide hier ebenfalls nicht unbekannt.

Herzlichen Glückwunsch nach Brighton – und allen Dreien weiterhin viel Erfolg bei der Seelsorge zu Lande und in den Netzen.

Papst Benedikt XVI. und Prinz Ghazi

Aus der Sicht der Anderen

12. 5. 2009

Prinz Ghazi Bin Muhammad Bin Talal, islamischer Theologieprofessor und Berater des jordanischen Königs in Glaubensfragen, war die treibende Kraft hinter dem Brief der 140 islamischen Gelehrten, die die Regensburger Rede des Papstes als Diskussionsangebot aufgriffen und diese Diskussion unter anderem mit der Website A Common Word im Internet fortführen - dort auch viele BIlder vom Papstbesuch.

Als Gastgeber des Papstes bei dessen Besuch in der Al-Hussein-Moschee überraschte der Prinz die Zuhörer nicht nur dadurch, daß er die traditionelle arabische Begrüßungsformel „Salam Aleikum“ in Latein verwandte: „Pax Vobiscum“. Er nannte auch drei Punkte, mit denen der Papst ihn, den Moslem, bisher besonders beeindruckt habe: Sein Eintreten für den interreligiösen Dialog, seine Enzykliken über die Liebe und die Hoffnung und seine Unbeeindrucktheit durch den Zeitgeist, ausgedrückt nicht zuletzt mit der Freigabe der alten Liturgie. (Die ganze Rede des Prinzen zitiert und kommentiert Sandro Magister).

Nicht, daß wir daraus theologische Argumente für die erhabene Stellung des überlieferten Ritus ableiten wollten oder könnten. Was Prinz Ghasi ausdrücken wollte, dürfte eher auf der Linie des Papstes liegen, der 1996 als Kardinal Ratzinger geschrieben hatte:

Zitat: Eine Gemeinschaft, die das, was ihr bisher das Heiligste und Höchste war, plötzlich als strikt verboten erklärt und das Verlangen danach geradezu als unanständig erscheinen läßt, stellt sich selbst in Frage. Denn was soll man ihr eigentlich noch glauben? Wird sie nicht morgen wieder verbieten, was sie heute vorschreibt?“.

1970 griff er diesen Gedanken erneut auf:

Zitat: Wer sich heute für den Fortbestand (der alten) Liturgie einsetzt oder an ihr teilnimmt, wird wie ein Aussätziger behandelt; hier endet jede Toleranz. Derlei hat es in der ganzen Geschichte nicht gegeben, man ächtet damit ja auch die ganze Vergangenheit der Kirche. Wie sollte man ihrer Gegenwart trauen, wenn es so ist?“ (Beide Zitate hier im Kontext)

Dialogisierender Opportunismus als Beschäftigungstherapie ist das eine – ehrlicher interreligiöser Dialog etwas ganz anderes. Darin stimmen Papst und Prinz offensichtlich überein.

Laien-Lektor bei der Papstmesse

Randbemerkungen zur Papstmesse in Amman

12. 5. 2009

Die sonntägliche Messe des Hl. Vaters im Stadion von Amman - allein ihr Stattfinden an diesem Ort ist durchaus bemerkenswert - entsprach liturgisch weitgehend dem derzeit nach dem NO Üblichen. Drei Dinge fielen uns besonders auf:

Beide Lesungen wurden arabisch gesungen; die Epistel von einem Laien-Lektor in einer Melodie, die wir mangels besserer Ausdrucksmöglichkeiten als "muezzinmäßig" bezeichnen wollen, also eine offenbar stark in der lokalen Tradition verankerte durchaus würdige Vortragsweise. Das vom Diakon gesungene Evangelium klang von der Melodie her lateinisch mit orientalischen Anklängen.

Bei der Kommunionspendung

Papst Benedikt selbst spendete wie gewöhnlich die Kommunion den knienden Empfängern auf die Zunge. Auch die zahlreichen anderen Kommunionspender - die Messe hatte etwa 30 000 Teilnehmer - spendeten die Mundkommunion - soweit wir sehen konnten an stehende Empfänger. Die meisten waren Priester, es waren jedoch auch einige Laien eingesetzt.

Die Gabenprozession war wie bei solchen Anlässen üblich folkloristisch gefärbt. Sie beschränkte sich jedoch auf das Herbeibringen von Brot und Wein in betont prächtigen Gefäßen. Erst nach Abschluß der eigentlichen Messe nahm der Papst die in einer zweiten Prozession von mehreren Gruppen herbeigebrachten Gastgeschenke entgegen.

Zahlreiche Bilder vom Aufenthalt des Papstes in Jordanien gibt es auf der Website des ISPN.

Der Konvent beim feierlichen Hochamt

Benediktiner im alten Ritus

11. 5. 2009

Nach einer Mitteilung von Fr. Finigan in seinem Blog „The Hermeneutic of Continuity“ gehört auch die Benediktinerabtei von Clairval in der Diözese Dijon zu den Ordensgemeinschaften, die die Feier der Liturgie in der außerordentlichen Form bevorzugen.

Die Abtei wurde 1988 als Benediktinerkloster nach Diözesanrecht errichtet und 1992 durch den Vatikan zur Abtei erhoben; sie ist mit der internationalen Konföderation der Benediktiner assoziiert. Der Konvent zählt derzeit etwa 50 Mitglieder. Das Kloster sichert seinen Unterhalt neben der Landwirtschaft durch Betrieb eines Verlages, eine Internet-Druckerei und Ikonenmalerei.

Bei der öffentlichen Messfeier

Noch mehr Nonnen

11. 5. 2009

Wir konnten unser kleines Verzeichnis von Frauenorden, die dem alten Ritus verpflichtet sind, um eine weitere Position erweitern: Die Clara-Schwestern im Kloster Bethlehem im schweizerischen Sulgen. Die kleine Gemeinschaft nach der Regel der Hl. Clara von Assisi wurde 1992 gegründet und im Jahr 2000 als Kloster nach Diözesanrecht anerkannt. Die frommen Frauen haben sich dem kontemplativen Leben im franziskanischen Geist verschrieben.

Der Internetauftritt des Konvents gibt weitere Informationen.

Missale 1962 für 25 € ??
- Update

9. 5. 2009

So ist es bei Ebay derzeit unter Art. Nr. 150337708592 im Angebot.

Die Sache hat zwei Haken: Es handelt sich nicht um ein gedrucktes Buch, sondern um eine CD-Rom. Die Verwendung des Laptops am Altar ist nach den Rubriken von 1962 garantiert nicht zulässig, und der (technisch mögliche) Ausdruck auf 1088 Seiten, die dann im Leitz-Ordner zusammengehalten werden, ist auch nicht wirklich zu empfehlen.

Außerdem macht Martin Bürger von Exsultet.net darauf aufmerksam, daß es sich bei dem Angebot sehr wahrscheinlich nur um die auf CD fixierte PDF-Datei des Missale handelt, die von der Church Music Association of America produziert und kostenlos online angeboten wird – download hier. Beide Angebote haben jedenfalls auch den übereinstimmenden Nachteil, daß die Rubriken nicht in Rot abgehoben sind - das erschwert es gerade Unerfahrenen, sich zu orientieren. Da ist die kostenfreie Variante in jedem Fall vorzuziehen.

Fr D. Longenecker

Von der Gottes- und der Nächstenliebe

8. 5. 2009

Fr Dwight Longenecker gehört zum Seelsorgeteam von St. Marys in Greenville, South Carolina. Das ist eine Gemeinde, die sich der „Reform der Reform“ verpflichtet sieht und deren Pfarrer, Fr. Jay S. Newman, die Rolle, die der alte Ritus dabei spielen könnte, eher skeptisch betrachtet. Von diesem Unterschied in der Grundeinschätzung abgesehen zeigt der Beitrag von Fr. Longenecker in seinem Blog „Standing on my Head“ jedoch eine Analyse der aktuellen liturgischen Krise, der auch die Freunde der alten Liturgie im wesentlichen zustimmen können. Kernsatz:

Zitat: Allzuviele Katholiken (....) haben die Liebe zu Gott durch die Liebe zum Nächsten ersetzt. Schlaue Theologen meinten, daß der übernatürliche und jenseitige Aspekt des Gottesdienstes gewöhnliche moderne und wissenschaftsorientierte Menschen überfordern würde, und in einem Handstreich, dessen Arroganz einem den Atem verschlägt, haben sie die Liturgie volkstümlich und menschenorientiert gemacht und alles total versimpelt. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Die Katholiken lieben zwar den Nächsten, aber sie haben keine Sprache mehr, um Gott zu lieben – und wenn man Gott nicht mehr liebt, dann dauert es natürlich auch nicht mehr lange, bis es mit der Nächstenliebe nicht mehr klappt.

Wir haben den Text ganz übersetzt. Die Lektüre lohnt sich, gerade weil der Einstieg Longeneckers – zumindest aus unserer Perspektive – zunächst etwas befremdlich erscheint.

Der „große“ und der „kleine“ Ratzinger

Kardinal Cañizares:
„Die Schätze des liturgischen Erbes sind für alle da“

7. 5. 2009

In seinem Vorwort zu Nicola Bux' Buch über Die Reformen von Papst Benedikt unterstreicht der neue Präfekt der Gottesdienstkongregation, Kardinal Cañizares Llovera, auf beeindruckende Weise die Intentionen des Papstes beim Erlass von Summorum Pontificum:

Zitat: Die Tatsache, daß der Usus „außerordentlich“ ist, kann nicht bedeuten, daß er nur für Priester und Gläubige da ist, die der alten Form anhängen. Wie Fr Bux anregt, wäre es sehr gut, wenn Priester, die gewöhnlich in der „ordentlichen“ Form zelebrieren, gelegentlich auch die „außerordentliche“ Form verwendeten. Dieser Schatz ist das Erbe aller, und jeder sollte auf die eine oder andere Weise Zugang dazu haben. Daher erscheint seine Verwendung besonders angemessen dann, wenn das alte Missale einen besonderen Reichtum enthält, vor allem, wenn der andere Kalender dazu keine speziellen Vorkehrungen trifft: Beispielsweise für die Vorfastenzeit, für die Quatembertage oder für die Vigil von Pfingsten. Das mag auch für einige besondere Gemeinschaften zutreffen, für Ordensgemeinschaften ebenso wie Laienvereinigungen. Feiern in der „außerordentlichen“ Form wären auch eine große Bereicherung für die Gottesdienste der Karwoche, zumindest einige von ihnen, da die Riten des Heiligen Triduums Zeremonien und Gebete erhalten haben, die bis in die ältesten Zeiten der Kirche zurückgehen.“

Wir haben den ganzen Text, der eine umfassende Einordnung des Motu Proprio in die Gesamtsituation der Kirche im 40. Jahr einer weitgehend mißlungenen Liturgiereform vornimmt, ins Deutsche übersetzt.

Papst Pius V., reg. 1566 - 1572

Papst Pius V.

5. 5. 2009

Nach dem alten Kalender ist heute der Feiertag von Papst Pius V.. Unter der Herrschaft dieses großen Reformpapstes wurde 1570 das "Missale Romanum" im Auftrag des Konzils von Trient neu gefasst. Wir dokumentieren hier zunächst die Beschreibung seines Lebens nach dem ebenfalls unter Pius V. revidierten „Breviarium Romanum“ aus den Jahren vor 1960 sowie die Bulle „Quo primum“ zur Promulgation des Missale von 1570.

Zitat: Pius wurde in dem Städtchen Bosco in der Lombardei geboren; er stammte aber aus Bologna aus der Adelsfamilie Ghislieri. Mit 14 Jahren trat er in den Dominikanerorden ein. Er besaß eine wunderbare Geduld und eine tiefe Demut; er lebte äußerst strenge, betete ständig und glühte vor Eifer für die Ordenszucht und für die Ehre Gottes. Er studierte Philosophie und Theologie und zeichnete sich dabei so aus, daß er das Amt eines Lehrers mit größtem Beifall viele Jahre lang ausüben durfte. An vielen Orten predigte er zur größten Erbauung seiner Zuhörer. Lange Zeit verwaltete er mit unbeugsamem Mute das Amt eines Inquisitors und bewahrte selbst unter Lebensgefahr viele Städte vor der damals immer mehr um sich greifenden Irrlehre.

Wegen seiner ausgezeichneten Tugenden wurde er von Paul IV., der ihn sehr schätzte, zum Bischof von Nepi und Sutri ernannt und nach zwei Jahren unter die Kardinalpriester der römischen Kirche aufgenommen. Von Pius IV. wurde ihm die Diözese Mondovi in Oberitalien übertragen; als er sah, daß dort viele Mißbräuche sich eingeschlichen hatten, visitierte er zuerst die ganze Diözese. Als alles geordnet war, kehrte er nach Rom zurück. Hier wurde er mit wichtigen Geschäften betraut; mit apostolischem Freimut und mit Energie führte er durch, was recht war. Nach dem Tode Pius' wurde er gegen alle Erwartung zum Papst gewählt. Doch damit änderte er nicht das Geringste an seiner Lebensweise, nur die äußere Kleidung. Er war allezeit auf die Ausbreitung des Glaubens bedacht und arbeitete unermüdlich an der Verbesserung der kirchlichen Zucht; rastlos war er bemüht, die Irrlehren auszurotten; unerschöpflich war seine Mildtätigkeit gegen Arme und Notleidende, unbeugsam seine Energie, wenn es galt, die Rechte des Apostolischen Stuhles zu verteidigen.

Gegen den Türkenherrscher Selim, der schon viele Siege errungen hatte und immer übermütiger wurde, rüstete er eine große Flotte aus und besiegte ihn bei den echinadischen Inseln (= Seeschlacht von Lepanto), nicht so sehr mit Hilfe der Waffen als duch sein inbrünstiges Gebet. Durch Offenbarung Gottes erfuhr er von diesem Sieg in derselben Stunde, in der er errungen wurde, und teilte es seinen Vertrauten mit. Als er eben ein neues Unternehmen gegen die Türken vorbereiten wollte, fiel er in eine schwere Krankheit. Mit größter Geduld ertrug er die heftigen Schmerzen. Als er sein Ende nahen fühlte, empfing er die heiligen Sakramente und gab friedlich Gott seine Seele zurück im Jahre 1572, im Alter von 68 Jahren. 6 Jahre, 3 Monate und 28 Tage war er Papst gewesen. Sein Leib ruht in der Basilika St. Maria bei der Krippe und wird dort von den Gläubgien viel verehrt. Auf seine Fürbitte hin wirkte Gott viele Wunder. Nach genauer Untersuchung dieser Wunder wurde er von Papst Klemens XI. in die Zahl der Heiligen aufgenommen.

Aus dem arbeits- und ereignisreichen Leben dieses Papstes wäre noch vieles anzumerken. Wir beschränken uns auf die Erwähnung, daß er noch in seiner Zeit als „Großinquisitor“ vor der Wahl zum Papst einen Vorstoß von Kaiser Maximilian II. zu Fall brachte, der „aus ökumenischen Erwägungen“ den Zölibat abschaffen wollte.

Die alte und immer junge heilige Messe

Wie neu ist die "neue Messe" eigentlich?

4. 5. 2009

Wir veröffentlichen heute den dritten und letzten Beitrag aus der Serie von F. N. Otterbeck zu „40 Jahre Novus Ordo Missae“. Die beiden vorhergehenden Teile erschienen am 24. 3.: Papst Paul VI. und das „Geheimnis des Glaubens“ und am 2. 4.:Liturgiereform per Einlegeblatt

Wir haben uns auch diesmal nur auf eine kurze Anmerkung zum Diskussionbeitrag von Otterbeck beschränkt und hoffen, auf das Thema bald mit der erforderlichen Ausführlichkeit zurückkommen zu können.