Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
www.introibo.net

Anzeigen:

Abtei Mariawald

Unterstützen durch Kauf oder Spende!

  • Klosterlikör
  • Abteitropfen
  • Pflegekosmetik
  • Bücher

Der Klosterladen

Spendenkonto

Nova et Vetera - Verlag und Antiquariat

Das Brevier von 1962 (Psalmen der Vulgata) mit Imprimatur von Bischof Hanke ist neu aufgelegt!
breviariumromanum.com

Hier bestimmt der alte Ritus
das Leben:


Pro Missa Tridentina hat eine Standortkarte der Messorte in Deutschland und Nachbarländern entwickelt - einfach anklicken:

Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv September 2010

Aktuell:

Benedikts „Schöpferische Minderheit“

26. 9. 2010

Der Politologe Samuel Gregg von dem einflußreichen konservativen „Thinktank“ Acton Institute hat eine bemerkenswerte Analyse der Ergebnisse der Papstreise nach England veröffentlicht. In England begegnete danach der Papst – ohne daß das für ihn eine Überraschung gewesen wäre – einem Musterbeispiel jener Europäischen Entwicklung, die die die Gesellschaft den Diktaten von Utilitarismus und Säkularismus unterwirft und dabei alle traditionellen Bindungen auflöst – mit verheerenden Folgen für die Familien und die geistige Gesundheit der Individuen. Dem stellt der Papst – so Samuel Gregg - im Anschluß an den Historiker Toynbee das Konzept einer „schöpferischen Minderheit“ gegenüber:

Zitat: Ein Beispiel war die Reaktion der Katholischen Kirche auf den Zusammenbruch des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert nach Christus. Die Kirche reagierte darauf, indem sie das Wissen und die Gesetze Athens, Roms und Jerusalems bewahrte und zugleich die hereinbrechenden Germanen in die universale religiöse Gemeinschaft integrierte. So wurde die westliche Zivilisation gerettet und bereichert. Das ist Benedikts Vision von der Rolle der Katholischen Kirche im zeitgenössischen Europa. Tatsächlich ist das wohl die einzig mögliche Strategie.“

Denn, so weiter Gregg, die jahrzehntelang als Alternativstrategie angepriesene Option des liberalen Katholizismus besteht nicht mehr:

Zitat: Das Problem ist nur, daß der liberale Katholizismus (der sich theologisch vom liberalen Protestantismus nicht unterscheidet) weltweit mehr oder weniger zusammengebrochen ist (wie eben auch der liberale Protestantismus). Zum Erweis kann man sich in den Niederlanden umschauen, in Belgien oder irgendwelchen anderen dieser dahinschwindenden katholischen Diözesen, deren Bischöfe die 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts als den Höhepunkt der westlichen Zivilisation ansehen.

Vor langer Zeit unterstrich der nun seliggesprochene John Henry Newman die dem liberalen Christentum eigene Inkohärenz. Die Zukunft des liberalen Katholizismus ist diejenige jeglicher Form des liberalen Christentums: unbarmherziger Niedergang, eine Unfruchtbarkeit, sich selbst fortzusetzen, und die stufenweise Rückführung auf eine Existenz als bequeme Nebenstrecken für den Transport linker Modetrends oder passive Zulieferer staatlich finanzierter Wohlfahrtsprogramme.“

Die englische Originalfassung des Artikels von Gregg finden Sie auf dem PowerBlog des Acton Instituts. Eine deutsche Übersetzung, der wir auch unsere Zitate entnommen haben, bietet das Civitas Institut.

Das Logo der deutschen Bischofskonferenz

Geheimsache Missale Teutonicum

25. 9. 2010

Von den 5800 Wörtern, die der Abschlußbericht zur Herbsttagung der deutschen Bischofskonferenz enthält, sind immerhin 154 den Fragen der Liturgie gewidmet. Alles in Butter auf'm Kutter demnach.

Nachdem sie vor über 10 Jahren dazu aufgefordert worden waren, die in vielen Passagen völlig verfehlte Übersetzung der 70er Jahre grundlegend zu revidieren, teilen die Bischöfe nun mit, daß sie keine wesentlichen Änderungen wollen und anscheinend über weite Strecken den alten Text erneut zur Genehmigung eingereicht haben. Denn: „Viele Texte sind Priestern und Gläubigen durch den praktischen Vollzug vertraut. Dieser hohe Wert darf durch eine grundständig neue Übersetzung nicht gefährdet werden.“

Ach wären sie in den Revolutionsjahren nach dem Konzil doch ebenso behutsam vorgegangen. Wie ihr Vorschlag im Detail aussieht, bleibt weiterhin geheim.

Wir haben uns vorgenommen, uns nicht mehr über diesen Verein und seine Vorbereitungen zur Gründung einer romfreien Deutschen Nationalkirche aufzuregen - die Zeit wird die Spreu vom Weizen trennen. Da trifft es sich gut, daß Tobias Weber auf seinem uns bisher unbekannt gebliebenen Blog „Musica in Tempore“ das unerfreuliche Thema mit frischem Mut angegangen ist. "Immer, wenn man meint, es könne nicht mehr schlimmer werden, tagt die Bischofskonferenz...." fängt er an - und hier geht es weiter.

Bischof Dosado von Ozamis

„Wie ich mir die liturgische Erneuerung wünsche“

24. 9. 2010

Bischof Jesus Dosado von Ozamis auf den Philippinen hat in einem bemerkenswerten Text dargelegt, wie er sich die Erneuerung der Liturgie wünschen würde. Wir übersetzen hier die einleitenden Abschnitte:

Zitat: Im Rückblick erscheinen mir die sogenannten Liturgie-Spezialisten als die Hauptschuldigen daran, daß eine wirkliche Reform der Liturgie nicht erreicht wurde. Sie waren mehr Techniker und Choreographen als wahre Liturgieforscher. Sie fühlten sich zu einer Läuterung der Liturgie berufen und verachteten die überlieferten Riten und Frömmigkeitsformen. Unglücklicherweise haben sich viele Bischöfe, ebenfalls keine wahren Liturgieforscher, ihren terroristischen Neigungen unterworfen.

In den „reformorientierten“ katholischen Kreisen der 60er Jahre und darüber hinaus waren das Streben nach Gemeinschaft und Kreativität berherrschende Motive. Für sich alleine wäre das nicht unbedingt schlecht gewesen. Aber die Vorstellung, die Gemeinschaft sei Gott, und Gott sei nicht vollständig Gott ohne die Gemeinschaft, wurde zur Quelle von Ideen, die der Kirche größten Schaden zugefügt haben. So drang diese säkulare Vorstellung von Gemeinschaft in die Liturgie ein und verdrängte allmählich die überlieferte Christliche Tradition.

Diese selbsternannten Meister der Reform waren, auch wenn ich es ungern sage, liturgische Kidnapper, die die gewöhnlichen Pfarrmitglieder und die entsetzten Priester des Rechtes auf den vorschriftsmäßigen Gottesdienst ihrer eigenen Kirche beraubten. Und von daher ergibt sich die Notwendigkeit zu einer Reform der Reform. Die Wiederherstellung unserer katholichen Identität ist eines der Hauptziele von Papst Benedikt XVI., und die Liturgie spielt bei diesem Bemühen eine zentrale Rolle." (...)

Den gesamten Text, der im wesentlichen noch eine Darstellung der liturgischen Vorstellungen und Wünsche des Papstes enthält, finden Sie in englischer Sprache auf der Website der UCANEWS, einer Vereinigung katholischer Nachrichtenagenturen in Asien.

Bild: Reuters

Der Besuch des „heiligmäßigen Großvaters“

23. 9. 2010

Einen Rottweiler hatten sie erwartet, wenn nicht noch etwas Schärferes - und dann erlebten die Engländer den Besuch des Papstes, dem bei jedem Schritt anzumerken war, daß die Sorge für die Seelen für ihn ganz obenan steht. Für die (wenigen) Katholiken auf der Insel waren es vier Festtage, aber auch von den anderen wurde er freundlich und mit Wärme empfangen. Die so lautstarken kämpferischen Kirchenfeinde bekamen weder auf der Straße noch in der öffentlichen Wahrnehmung einen Fuß auf den Boden. Am Ende schloss sogar die vorher skeptische bis feindselige Presse ihren Frieden mit dem „Pope of Rome“.

Eine Zusammenstellung der wesentlichsten Artikel zum Papstbesuch in der internationalen Presse fanden wir auf „Overheard in the Sacristy“.

Vesper im Birmingham Oratory

Birmingham - Bischöfe bei der Vesper im alten Ritus

20. 9. 2010

Aus Anlaß der Seligsprechung von John Henry Newman zelebrierte das Oratorium von Birmingham am Sonntag, den 19. 9. eine feierliche Vesper nach den liturgischen Büchern von 1962. An dieser Vesper nahm auch eine größere Zahl der englischen Bischöfe teil, die zur Feier der Seligsprechung in Birmingham versammelt waren.

Die Oratorien in Birmingham und London pflegen die Liturgie sowohl nach dem modernen als auch nach dem überlieferten Ritus und knüpfen dabei in jedem Fall betont an die liturgischen Traditionen der Kirche an.

Das Bild entnehmen wir einer umfangreicheren Serie auf TNLM.

Papst Johannes Paul II. 1982

Im Zentrum steht das Kruzifix -
Beobachtungen von der Papstliturgie in London

19. 9. 2010

Wir wollen die Versuchung meiden, die Liturgien beim Papstbesuch in England in einer Weise zu analysieren, wie sie vielleicht zur Kritik einer Theateraufführung angebracht ist. Eines, das uns auffiel, wollen wir jedoch besonders hervorheben: Die frappanten Unterschiede in der Gestaltung des Altarraumes in der Westminster-Kathedrale 1982 beim Besuch von Papst Johannes Paul II. und heute.

Vor 30 Jahren war der Thron des Papstes zentral vor dem alten, damals allerdings unbenutzten Hauptaltar der Kathedrale aufgebaut. Dieser Hauptaltar selbst war hinter einem Vorhang und Blumendekorationen unsichtbar gemacht; zur Zelebration diente ein weit ins Kirchenschiff vorgeschobener Volksaltar. Ein Altarkreuz war weder auf diesem Altar noch in seiner unmittelbaren Nähe zu sehen - vermutlich begnügte man sich mit einem jener unseligen „Liegekreuze“, die die vermeintlich unentbehrliche Blickverbindung zwischen Zelebrant und Gemeinde nicht behindern.

Papst Benedikt XVI. 2010

2010 ist der Volksaltar verschwunden - seine dauerhafte Entfernung war 2009 eine der ersten Maßnahmen des neuen Erzbischofs Nichols. Als Altar wird wieder der alte Hauptaltar genutzt, allerdings so umgebaut, daß die Zelebration "ad populum" möglich (und dort auch üblich) ist. Auf dem Altar deutlich sichtbar - wir verweisen auf die Bilder bei TNLT - das prominent plazierte Altarkreuz und drei Leuchter. Hinter dem Altar dann noch einmal ein sehr großes Altarkreuz und 6 hohe Leuchter, die dem ganzen Aufbau ein deutlich an die Tradition angenähertes Bild vermitteln.

Der Thron ist aus der Mittelachse verschwunden. Tatsächlich gibt es überhaupt keinen besonderen Papst-Thron mehr: Der hl. Vater verwendet bei seiner Zelebration den Thronsitz des Bischofs. Das entspricht nicht nur besser den liturgischen Verhältnissen und Abläufen: Im Zentrum steht Christus - und in Anwesenheit des Papstes rückt der Ortsbischof an einen weniger prominenten Platz.

Wir wollen diese Gestaltung nicht überinterpretieren - andere Beobachtungen stehen dafür, daß der Geist der liturgischen Formlosigkeit auch in England noch stark ist. Aber die Wucht der Tendenz, alles um des Änderns willen anders zu machen als traditionell üblich, ist unverkennbar gebrochen.

Gefunden bei den Sewing Sisters

Das Versagen der Bischöfe -
und was dagegen zu tun wäre

16. 9. 2010

Drei Ereignisse geben der Redaktion der IK-Nachrichten Anlass, in ihrer September-Ausgabe eine äußerst kritische Bilanz der Entwicklung der Kirche in Deutschland in den letzten Jahrzehnten vorzulegen.

  • Ein Artikel in der FAZ vom 14. August, der gestützt auf offizielle Zahlen der DBK, nachzeichnet, daß die Katholische Kirche in Deutschland sich dem nähert, was man in der Politik als "Unter-5-Prozent-Partei" bezeichnet,
  • Der 10-jährige Todestag von Erzbischof Dyba, der ohne nachhaltige Erfolge versuchte, sich dem Anpassungskurs der Mehrheit des Episkopats zu widersetzen,
  • Der 3. Jahrestag von Summorum Pontificum, dessen Umsetzung in der Mehrheit der deutschen Diözesen hintertrieben wird.

Der Artikel zeichnet jedoch nicht nur in harten Worten das pflichtvergessene und glaubensschädliche Verhalten vieler Bischöfe nach, er nennt auch drei Methoden, mit denen die Bischöfe, die den nationalkirchlichen Kurs der DBK nicht länger mittragen wollen, auf Besserung hinarbeiten könnten:

  • Bildung einer abgestimmt handelnden Gruppe in der DBK, die sich dem Gruppenzwang zum „Abnicken“ zweifelhafter Vorlagen widersetzt und stark genug ist, dem oft brutalen Mobbing der Mehrheit zu widerstehen;
  • Eine entschlossene Personalpolitik, die die Vorherrschaft der abgewirtschafteten „Marionetten des Apparats“ in den Bistumsverwaltungen bricht;
  • Die überlieferte Liturgie als Heilmittel, das sowohl dem Leben der Diözesen und ihrer verbliebenen glaubenstreuen Familien als auch den Priestern und Bischöfen selbst neuen Geist und neue Kraft geben kann.

Die Redaktion der IK-Nachrichten hat uns freundlicherweise den ganzen September-Brief als PDF zur Verfügung gestellt - Sie können ihn hier downloaden. Der hier ausgewertete Beitrag beginnt auf S. 2, „Kirchliche Statistik für 2009: Ungebremster Niedergang“.

Levitenamt in Fatima

Drei Jahre Summorum Pontificum

14. 9. 2010

Grund zu überschwenglichem Jubel gibt er nicht, dieser dritte Jahrestag des Inkrafttretens von Summorum Pontificum und der Wiederherstellung der Würde jener Liturgie, die weit über ein Jahrtausend lang den Gottesdienst der Kirche geformt hat. Unserer Bilanz vom 7. 7. ist wenig hinzuzufügen. Und doch gibt es unendlich viel, an das vor 5 Jahren niemand zu denken gewagt hätte: Immerhin zwei Bischöfe haben zur Feier des Jahrestages an einer „alten Messe“ teilgenommen oder sie selbst zelebriert, Bischof Hubbard von Albany in den USA und Bischof Gonzales in Chile. In Fatima feierten die aus Chicago angereisten Kanoniker von St. John Cantius ein feierliches Levitenamt, ebenso die Kleriker der St. Pauls Church in Philadelphia, und auch die Benediktiner von Abergavenny waren wieder mit dabei. Aus Deutschland ist wieder einmal nichts auffälliges zu melden - wobei wir nicht gering schätzen wollen, daß auch hier die überlieferte Liturgie wieder zum Leben der Kirche gehört, auch wenn das die meisten Bischöfe noch nicht begriffen haben.

Besonders erfreulich kommt in diesem Jahr ein Beschluß des Provinzialkapitels der Dominikaner der mittelwestlichen Provinz in den USA, der sich zu den Intentionen der liturgischen Reformen von Papst Benedikt bekennt und neben der verstärkten Pflege der allgemeinen und der ordenseigenen Gregorianik und der Liturgie nach dem Novus Ordo in lateinischer Sprache auch vorsichtige Schritte zu einer Wiederbelebung der traditionellen Ordensliturgie einleitet.

Wir sehen es nicht nur an dem endlosen Kampf um bessere und glaubenstreuere Übersetzungen des Missales in die Nationalsprachen: Was in Wochen und Monaten zerstört wurde, braucht Jahre und Jahrzehnte für den Wiederaufbau.

Die Schwestern beim Officium

Noch mehr traditionstreue Nonnen

13. 9. 2010

Die wohlbekannten „transalpinen“ Redemptoristen, die sich wegen der Hartherzigkeit ihrer Ordensbrüder auch nach der Rückkehr unter die Einheit mit dem Papst nicht so nennen dürfen, haben Schwestern gefunden. Oder besser gesagt: Einer unserer Leser hat sie gefunden: Die Traditionellen Redemptoristinnen in Brasilien, die zur Jurisdiktion der apostolischen Administratur von Campos gehören und sich als „Schwesternorden“ zu den Mönchen auf Papa Stronsay verstehen.

Mit großer Freude haben wir sie zu unserer Aufstellung traditioneller Frauenorden hinzugefügt, die das Stundengebet in Latein singen und die überlieferte Liturgie pflegen.

Erfahrungsbericht 7:
Das Trauerspiel von Bonn

10. 9. 2010

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meissner gehört zu den wenigen deutschen Oberhirten, die in der Öffentlichkeit katholische Positionen vertreten, ohne rot zu werden. Dafür muß man ihm dankbar sein. Ein großer Liturge ist er allerdings nicht, und gegenüber den in erster Linie betriebswirtschaftlich denkenden Ordinariokraten im eigenen Hause hat er sich nie recht durchsetzen können. Liturgisch im allgemeinen und hinsichtlich der überlieferten Liturgie im Besonderen steht es in Köln nicht gut.

Seit dem Erlass von Summorum Pontificum bemüht sich eine große Gruppe von von Gläubigen darum, daß eine regelmäßige Sonntagsmesse in der alten Liturgie in Bonn gefeiert wird - sie rennen gegen eine Wand von Inkompetenz und offener Obstruktion. Eine Leserin aus Bonn berichtet.

Das "Benediktinische Arrangement"

Beim Papstbesuch in England:
Der Kanon auf Latein

7. 9. 2010

Bei dem bevorstehenden Besuch des hl. Vaters in Großbritannien wird Papst Benedikt bei sämtlichen Messfeiern den gesamten Kanon in lateinischer Sprache beten. Das ist einem Interview der schottischen Tageszeitung The Herald mit Msgr. Guido Marini zu entnehmen, das dort zum Wochenende veröffentlicht wurde und in einer (inhaltlich sehr schlechten) Zusammenfassung auch im Internet präsentiert wird.

Mit dieser Ankündigung reagiert das Amt für die Zeremonien des hl. Vaters auch auf das unwürdige Gezerre einiger englischer und schottischer Würdenträger um die Form der Liturgiefeiern, bei dem es teils darum ging, den Papst möglichst demonstrativ mit Messdienerinnen und Lektorinnen zu umgeben (Quelle) oder zumindest durch den Altaraufbau die Ablehnung des liturgischen Vorbilds päpstlicher Messfeiern zu demonstrieren (Quelle).

Bischof Aillet bei einer Priesterweihe für das IBP

Bayonne: Wiedereröffnung
des Priesterseminars
im Geist der Tradition

6. 9. 2010

Bischof Marc Aillet von Bayonne, seit 2 Jahren Bischof dieser Diözese und vorher Generalvikar im traditionsfreundlichen Bistum Toulon, wird das von über 10 Jahren geschlossene Priesterseminar seiner Diözese nach einer Meldung von missainlatino.it am kommenden Samstag wiedereröffnen. Es soll zunächst 5 Seminaristen aufnehmen. Einige weitere junge Männer beginnen dort in diesen Tagen ein Propädeuticum, das ihnen die Möglichkeit bieten soll, ihre Berufung weiter zu erkunden.

Nach der offiziellen Mitteilung auf der Website der Diözese wird das Seminar im Geiste der Neuevangelisation besonderen Wert darauf legen, die Seminaristen im Geiste einer besonderen Beziehung zu Christus auszubilden, dazu gehört auch die Liturgie des Stundengebetes und eine Einübung in die Praxis des Schweigens. Es wird die gesamte Tradition der Kirche im Sinne einer Hermeneutik der Einheit pflegen und dazu beitragen, den Schatz der überlieferten römischen Liturgie neu zu entdecken.

Das Institut wird auch Fortbildungsveranstaltungen für die Priester der Diözese veranstalten und Seminaristen aus aller Welt aufnehmen.

Fr. George Rutler bei der Predigt

Aktiengesellschaften, CocaCola und die Liturgiereform

4. 9. 2010

In den englischsprachigen Ländern gibt es derzeit heftige Kämpfe um die neue Übersetzung des Missales, die Rom in diesem Sommer approbiert hat. Die bisherige Fassung, die mit der Liturgiereform eingeführt worden war, ist in betont legerer Sprache gehalten, noch deutlich umgangssprachlicher als die deutsche Version – die neue Fassung geht wieder in Richtung Sakralsprache, nicht ganz wie der Schott, aber doch in diese Richtung.

Die Progressiven, die seinerzeit die (damals) neue Fassung nicht schnell genug einführen konnten, schreien nun Zeter- und Mordio. Über ein Jahrzehnt lang haben sie die Approbierung der revidierten Übersetzung verhindert, jetzt kündigen sie an, es werde wohl viele Jahre der pastoralen Vorbereitung und Begleitung brauchen, bis die neue Version in den Gemeinden eingeführt werden könne – wenn überhaupt.

Fr. George Rutler, einer der profiliertesten Sprecher der „Reform-der-Reform“-Bewegung, hat in der Zeitschrift „First Things“ Stellung zu dieser Auseinandersetzung bezogen und dabei auch die gesamte Liturgiereform Pauls VI. sehr kritisch beleuchtet. Leseprobe:

Zitat: Aktiengesellschaften sind ihren Aktionären mehr verpflichtet als mit Steuern unterhaltene Bürokratien der Öffentlichkeit – das mag erklären, daß Ford seinerzeit nur zwei Jahre brauchte, um das (Pleitemodell) „Edsel“aufzugeben, und es auch bei Coca Cola nicht wesentlich länger dauerte, seine Marke „Classic“ wiederherzustellen. Die katholische Kirche hat demgegenüber eine Dürrezeit von mehr als einer Generation gebraucht, um auch nur zu versuchen, die Fehler überhitzter Liturgiewissenschaftler zurecht zu rücken. Statt in den strahlenden Aufgang des Age of Aquarius geht es jetzt freilich in Richtung Abenddämmerung und Altersheim, und von den cleveren jungen Leuten, die nun überall mit neuen Weisheiten von Fortescue und Ratzinger geradezu aus dem Boden sprießen, weiß man noch nicht so genau, ob sie zu den Klageweibern einer verlorenen Kultur werden – oder den Vorboten eines neuen Goldenen Zeitalters.

Wir haben den ganzen Artikel für Sie übersetzt. Das englische Original finden Sie auf First Things.

Bild aus Ried von der Website des Kapuzinerordens

Der Letzte macht
das Licht aus

3. 9. 2010

Mit diesem Sommer endet nach 366 Jahren die Präsenz der Kapuziner im österreichischen Ried: Das letzte Kloster der Kapuziner in Oberösterreich schließt wegen Überalterung der Brüder und fehlendem Nachwuchs. Eine Wiederbesiedlung durch andere Gemeinschaften oder die Diözese erscheint wegen fehlender geistlicher Berufungen unwahrscheinlich; vorerst übernimmt ein gemeinnütziger Verein die Erhaltung der Baulichkeiten. Das Angebot der in Lehre und Liturgie der Tradition der Kirche verpflichteten Franziskaner der Immaculata zur Übernahme des Hauses wurde abgelehnt, wie der österreichischen Zeitung Die Presse zu entnehmen ist:

Zitat:Aber nicht jeder ist dem hiesigen Kirchenvolk willkommen: der Einzug der erzkonservativen Franziskaner der Immakulata, die Messen nach dem Alten Ritus feiern und Geschiedenen die Kommunion verweigern, scheint vom Tisch zu sein. Die Diözese habe bereits abgewinkt. In Ried, so hört man, ist man froh darüber. (...)

(Dazu) sagt Guardian Pater Helmuth, der das Kloster leitet und neben seinem Mitbruder am langen Refektoriumstisch Platz nimmt: „Der Lefèbre ist ein gefährlicher Typ. Da hat die Toleranz bei mir ein Ende.“ Es sei ein Fehler gewesen, dass Anfang des vergangenen Jahres die Lefèbre-Bischöfe und ihre Piusbruderschaft, darunter Holocaust-Leugner Richard Williamson, in die katholische Kirche zurückgeholt wurden, urteilt der 73-Jährige. Das von der Kirchenleitung vertretene Gottes- und Menschenbild müsse zudem verändert werden, findet er: „Die Menschen können mit einer ,Führe mich aus dem Kerker'-Lehre nichts mehr anfangen. Da muss man neue Wege finden.“

Und so bleibt es also dabei: Der Letzte macht das Licht aus. Den ganzen traurigen Artikel von Die Presse finden Sie hier.

Video der Petrusbruderschaft will Berufungen ansprechen

2. 9. 2010

Die Petrusbruderschaft in den USA hat ein halbstündiges Video herausgebracht, mit dem sie Männer ansprechen will, die eine Berufung zum Priestertum erkunden. Das Video unter dem Titel: Zu Gott, der mich erfreut von Jugend an informiert in sehr grundlegender Weise über die Besonderheiten des Auftrags der Bruderschaft und über die Ausbildung und das Leben in ihrem Seminar in Denton, Nebraska.

Auf dem FSSP-Kanal in Youtube ist das ganze Video in drei Abschnitten zu sehen. Wir wissen nicht, ob ein Versand der DVD nach Europa möglich ist - aber vielleicht übernimmt die deutsche Petrusbruderschaft ein paar der Scheiben, um sie auch hier leicht zugänglich zu machen.