Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
www.introibo.net

Anzeigen:

Abtei Mariawald

Unterstützen durch Kauf oder Spende!

  • Klosterlikör
  • Abteitropfen
  • Pflegekosmetik
  • Bücher

Der Klosterladen

Spendenkonto

Nova et Vetera - Verlag und Antiquariat

Das Brevier von 1962 (Psalmen der Vulgata) mit Imprimatur von Bischof Hanke ist neu aufgelegt!
breviariumromanum.com

Hier bestimmt der alte Ritus
das Leben:


Pro Missa Tridentina hat eine Standortkarte der Messorte in Deutschland und Nachbarländern entwickelt - einfach anklicken:

Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv Oktober 2010

Aktuell:

Die neue Basilica minor

Ein Zeichen der Kontinuität
und seine Aufnahme

30. 10. 2010

Erneut setzt Benedikt XVI. ein Zeichen in Richtung Kontinuität: Am Sonntag, dem 31. Oktober, wird die Pfarrkirche von Kiedrich im Rheingau zur Basilica minor erhoben. Aus diesem Anlaß wird Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst dort ein Pontifikalamt zelebrieren. Die Kiedricher Pfarrkirche ist ein Kleinod der Spätgotik, welches im 19. Jahrhundert von dem konvertieren Anglikaner Sir John Sutton äußerst einfühlsam restauriert wurde. Dieser stiftete auch die bis heute bestehende Choralschule, deren Schüler – außer in den Ferien – an jedem Sonntag im Hochamt das Ordinarium und Proprium im sog. Mainzer Choraldialekt singen. Neben ihrer vollständig erhaltenen spätgotischen Ausstattung, die auch einen Lettner einschließt, ist in Kiedrich auch ein spätgotisches Laiengestühl erhalten.

Für den Schriftsteller Martin Mosebach, der schon heute aus der Geschichte der Wiederbelebung des Alten Ritus nicht wegzudenken ist, war das Erlebnis eines Hochamtes in Kiedrich (in der „forma ordinaria“) der Anstoß, sich eingehender mit der Liturgie und den liturgischen Verwerfungen in der Kirche auseinanderzusetzen.

Hochamt in Mount Calvary am Fest der hl. Familie 2010

Die „Tibernauten“ lösen die Leinen

29. 10. 2010

Übernahme von der Nachrichtenseite der Mount Calvary-Gemeinde in Baltimore:

Zitat: Beschluss 1:

In Übereinstimmung mit Artikel 12 der Ergänzung zur Grundordnung der Mount Calvary-Gemeinde Baltimore vom 10 April 1967 hat der Kirchenvorstand der Gemeinde, nachdem er sich davon überzeugt hat, daß die Episkopalkirche (früher bekannt als Protestantische Episkopalkirche der USA) ihre Lehre, ihre Ordnung und ihren Gottesdienst eindeutig, weesentlich und grundsätzlich geändert hat, beschlossen, daß die Mount Calvary-Gemeinde sich aus der Episkopalkirche löst und unabhängig wird.

Beschluss 2:

Die Mount Calvary-Gemeinde sucht nach ihrer Trennung von der Episkopalkirche Aufnahme als Gemeinde des Anglican Use in die Römisch-Katholische Kirche."

Beide Beschlüsse fielen mit einer Mehrheit von um die 85%. Auf der Website der Gemeinde gibt es weitere Informationen und Photos.

Der im Frühjahr 2010 verstorbene Abt Gabriel Gibbs mit dem früheren Kardinal Ratzinger.

Aussöhnung im Kleinen - die Rückkehr der Feeneyisten

26. 10. 2010

Das wäre uns doch fast entgangen: am 16. Oktober hat die Diözese Manchester in New Hampshire einen Hausseelsorger für das Saint Benedict Center in Richmond ernannt. Damit hat die letzte größere Niederlassung der "Diener des unbefleckten Herzens Mariä" wieder einen anerkannten Status innerhalb der Kirche. Die Diener des unbefleckten Herzens Mariens sind eine Gründung von Fr. Leonard Feeney aus dem Jahr 1949, der 1953 wegen seines unbedingten Festhaltens an dem Lehrsatz "Kein Heil außerhalb der Kirche" mit seinen Anhängern exkommuniziert worden war.

Die sog. "Feeneyisten" hielten an der alten Liturgie fest – auch nach 1972, als die Exkommunikation von Fr. 'Feeney aufgehoben worden war, ohne daß er seinen Ansichten explizit abschwören mußte. Bei seiner Wiedereingliederung rezitierte er das Athanasische Glaubensbekenntnis (Quicumque), das mit den Worten beginnt: „Wer da selig werden will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten.Jeder, der diesen nicht unversehrt und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verloren gehen."

Nach 1972 begannen die Anhänger Feeneys, die in den USA mehrere "Saint Benedict Centers" gegründet hatten, sich der Kirche wieder anzunähern. Das Saint Benedict Center in Still River wurde 1987 als Priorat anerkannt und 1993 zur Abtei erhoben. Nach dem Motu Proprio Summorum Pontificum von 2007 fanden weitere Rekonziliationen statt. Mit der Wiedereingliederung des Zentrums von Richmond sind die Feeneyisten von wenigen Einzelpersonen abgesehen wieder in die Einheit mit dem Papst zurückgekehrt.

Priesternetzwerk schreib an Rom

24. 10. 2010

Für Gemeinschaft, gerne als „Communio“ bezeichnet, sind sie alle. Aber wie lebt man in Gemeinschaft mit denen, die die Gemeinschaft aufkündigen, zu denen man selbst sich in erster Linie zugehörig weiß? Das Netzwerk katholischer Priester richtet eine beunruhigte Anfrage an S.E. Antonio Cardinal Cañizares Llovera, den Präfekten der Gottesdienstkongregation in Rom:

Zitat:Eminenz,

seit dem Jahre 2006 liegt vom Hl. Stuhl die Aufforderung zur Revision der Übersetzung der Wandlungsworte der Hl. Messe sowie die Bitte um Überprüfung der nationalen Übersetzung der Messtexte vor.

In der Zwischenzeit sind vier Jahre vergangen, ohne dass die Deutschen Bischöfe dem Wunsch des Hl. Stuhls nachgekommen wären. Weder wurden umfangreiche Katechesen zur Erläuterung der Änderung der Konsekrationsworte gehalten, noch diese Änderung selbst umgesetzt.

Unsere Anfrage vor zwei Jahren, wie wir uns als Priester bezüglich der Umsetzung des Wunsches der Gottesdienstkongregation verhalten sollen, wurde mit dem Warten auf die Entscheidung der Bischöfe beantwortet.

Nun ist die Frist zur Neufassung der Konsekrationsworte in schließlich ihrer geistlichen Vorbereitung bereits zwei Jahre abgelaufen. Die Bischöfe lassen einzig verlautbaren, dass eine Verbesserung des Deutschen Missale in seinen Übersetzungen nicht nötig sei, weil man die bisherige Fassung für gut befunden und die Gläubige sich außerdem daran gewöhnt hätten.

So scheint sich für uns ein tiefgreifender Loyalitätskonflikt anzubahnen. Denn unsere Haltung des Gehorsams dem Willen des Hl. Stuhls zu entsprechen, eine authentische Übersetzung des ‚pro multis’ in den Wandlungsworten zu verwenden, wird dadurch verhindert, dass die Befolgung der Partikularnormen genau diesem Anliegen widerspricht.

Dies löst in uns eine gewisse Ratlosigkeit und Betroffenheit, und wir fühlen uns als Priester, die dem Heiligen Vater gehorsam sein wollen, allein gelassen in unserer Entscheidung zur Loyalität den kirchlichen Autoritäten gegenüber.

Wir bitten daher um die Beantwortung der Frage, wie wir uns in diesem inneren Konflikt verhalten sollen, in dem unser Gehorsam dem Hl. Stuhl gegenüber durch der Bindung an die örtlichen Autoritäten und ihre Entscheidungen verhindert wird."

Angesichts der bemerkenswerten Reformationen, über die derzeit von deutschen Bischöfen öffentlich nachgedacht wird, dürfte das nicht die einzige Anfrage von Priestern bleiben, die in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom stehen wollen, wie sie es bei ihrer Weihe versprochen haben.

Ukrainisch-katholische Liturgie

Liturgiereform in den katholischen Kirchen des Ostens?

23. 10. 2010

Die „Sonderversammlung der Bischofssynode für den Mittleren Osten“, die am Sonntag in Rom zu Ende geht, hat jetzt eine inoffizielle Fassung ihrer Arbeitsergebnisse in englischer Sprache veröffentlicht. Die Sorge um das Überleben der Kirchen im Lande Christi und seiner Umgebung steht verständlicherweise im Mittelpunkt der Überlegungen. Trotzdem fand die Versammlung auch Zeit, sich zwischen Soziallehre (Abs. 38) und interreligiösem Dialog (40) dem Lieblingsthema einiger Repräsentanten orientalischer Kirchen zuzuwenden: Der Liturgiereform. Und so heißt es in Abschnitt 39:

Zitat:Der biblische und theologische Reichtum der östlichen Liturgien steht im geistlichen Dienst der ganzen Welt. Dennoch wäre es nützlich und wichtig, die liturgischen Texte und Zeremonien wo erforderlich zu erneuern, um den Bedürfnissen und Erwartungen der Gläubigen besser entgegenzukommen. Diese Erneuerung muß auf einem vertieften Wissen um die Tradition beruhen und der Sprache und Denkweise der Gegenwart angepasst sein."

Das ist exakt die Art von unklaren und gegenüber allen Zeitgeistern offenen Formulierungen, mit denen in der lateinischen Kirche der Weg zur Zerstörung der Liturgie geöffnet wurde.

Domenico Bartolucci

Neue Kardinäle für Tradition
und alte Liturgie

20. 10. 2010

„Holt mich, wenn der Zirkus vorbei ist“, soll der ehemalige Maestro der Sixtina, Domenico Bartolucci, gesagt haben, als er 1997 auf Betreiben der Liturgierevolutionäre um Erzbischof Piero Marini aus dem Amt gedrängt wurde. Gestern hat Papst Benedikt, der ihn bereits 2006 als Dirigenten zu einem Konzert in die Sixtinische Kapelle eingeladen hatte, die Ernennung des inzwischen 93-Jährigen zum Kardinal der Heiligen Römischen Kirche angekündigt.

Weitere erfreuliche Ernennungen in einem ansonsten stark von konventionellen „Ansprüchen“ geprägten Umfeld sind die Erhebung von Erzbischof Raimond Burke, Präfekt der Apostolischen Signatura und energischer Förderer der alten Liturgie, Erzbischof Patabendige Ranjith, der sich in Sri Lanka vor schwere Aufgaben gestellt sieht und Erzbischof Kurt Koch, dem aus seiner Baseler Zeit als prinzipienfest und traditionsverbunden bekannten neuen Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Bemerkenswert auch die Erhebung des früheren Präsidenten des Rates für Geschichtswissenschaft, Walter Brandmüller, der viel zur Widerlegung der Verleumdungsfeldzüge gegen Papst Pius XII. geleistet hat.

Das neue Logo der DBK?

„Taufen könnten schon in wenigen Jahren eine absolute Seltenheit sein.“

19. 10. 2010

Viele Maßnahmen deutscher Bichöfe, über die wir uns in den letzten Jahren zu Recht entsetzt haben, wirken wie das verzweifelte Paddeln und Rudern von Ertrinkenden, die längst jede Richtung verloren haben und nur noch darum kämpfen, die Nase über Wasser zu halten. Die Stuttgarter Nachrichten berichteten dieser Tage über einen Vortrag des Abteilungsleiters für Wirtschaft und Bürgerbefragungen beim Stuttgarter Amt für Statistik, Joachim Eicken, in der evang. Haigstkirche. Sein Fazit: „In 30 Jahren werden die beiden großen Kirchen verschwunden sein.“

Was das „Verschwinden“ betrifft, widersprechen wir mit Zuversicht: Das wird nicht geschehen. Daß die Kirche des Jahres 2040 jedoch fast nichts mehr mit der Kirchensteuer- und Gremienkirche der Vergangenheit zu tun haben wird, erscheint uns nicht nur nach Eickens Zahlen unausweichlich. Die Stuttgarter Nachrichten fassen zusamen:

Zitat: Nur noch ein Viertel der unter Dreijährigen wird getauft. Angesichts der Tatsache, dass der Statistik zufolge nur noch in 20 Prozent der Stuttgarter Haushalte überhaupt Kinder leben, wird klar, wie Eicken zu seinen düsteren Prognosen kommt: Er kennt die Zahlen. (...)

Deshalb sei es auch falsch, davon zu reden, dass den Kirchen die Mitglieder davon laufen, sagt Eicken. Vielmehr werden schlicht zu wenig neue Mitglieder geboren. Katholische Priester könnten in Zukunft fast nur noch damit beschäftigt sein, Sterbesakramente zu geben. „Taufen könnten schon in wenigen Jahren eine absolute Seltenheit sein.“

Die hemmungslose Anbiederung an die Zeitgeister wird an dieser Entwicklung nicht das Geringste ändern. Die „Mertes-Zollitsch-Kirche“ ist gescheitert, bevor sie offiziell ausgerufen werden kann. „Mehr davon“ und „schneller“ hilft dem nichts, der seit Jahrzehnten auf den Abgrund zuläuft

Fr. John Zuhlsdorf

Wann kommt
„Romanorum Coetibus“?

17. 10. 2010

Angesichts der bevorstehenden Bildung der ersten Anglikanischen Ordinariate in Gemeinschaft mit dem Papst stellt Fr. Zuhlsdorf auf What Does The Prayer Really Say eine berechtigte Frage, die wir hier in einer inkulturierten und an die örtlichen pastoralen Gegebenheiten angepassten Übersetzung gerne weitergeben:

Zitat: Inzwischen sitzen viele unzufriedene Katholiken auf heißen Kohlen und hoffen, daß der anglikanische Erzbischof von Canterbury Rowan Williams das lang erwartete Dokument Romanorum Coetibus herausbringt, das all den Liberalen eine sichere Zuflucht bietet, die ihre Mantelalben, Batikstolen und Keramik-Kelche behalten wollen, die auf Musik der 60er Jahre und Frauenordination stehen und wie andere soziale Organisationen vom „Dienst an den Menschen“ reden, ohne dabei der geisttötenden Unterdrückung durch die Männerherrschaft im Vatikan unterworfen zu sein?"

Eine überaus berechtigte Frage. Nicht nur in Osnabrück und Freiburg sehen wir auf den Bischofstühlen Träger von Tendenzen, die ehrlicherweise zugeben müßten, daß ihr Kurs sie genau in in diese Richtung treibt. Warum sollte der Weg von Bischof Broadhurst eine Einbahnstraße bleiben?

Bishop John Broadhurst

„Fliegender Bischof“
überquert den Tiber

16. 10. 2010

„Fliegende Bischöfe“ nennen die Anglikaner die Weihbischöfe, die jene Gemeinden betreuen, die in Lehre und Disziplin an der alten Ordnung der Kirche festhalten und weder „Priesterinnen“ noch „Bischöfinnen“ akzeptieren. „To cross the Tiber“ steht schon seit des sel. John Newman Zeiten für die Entscheidung von Anglikanern, die den Weg zurück in die Einheit mit dem Papst finden. Als erster Bischof der Church of England hat jetzt John Broadhurst, Weihbischof in der anglikanischen Diözese London, angekündigt, daß er seine Positionen in der CoE bis Ende des Jahres niederlegen und sich einem der entstehenden anglikanischen Ordinariate in Gemeinschaft mit dem Papst anschließen will.

Weitere Informationen zum Stand der auf Grundlage von Anglicanorum Coetibus in den USA, Kanada und Australien entstehenden Ordinariate bringt der CatholicHerald.

Der Hochaltar noch vor der jüngsten Renovierung

Altarweihe in Neustadt - eine
vorbildliche Entwicklung

15. 10. 2010

Am kommenden Sonntag wird Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann von Speyer den Altar des katholischen Teils der durch eine bemerkenswerte Geschichte ausgezeichneten Stiftskirche von Neustadt/Weinstraße weihen. Der in den 70er Jahren zum Volksaltar umgebaute Altar (s. Bild) wurde in über einjährigen (und noch nicht ganz abgeschlossenen) Renovierungsarbeiten wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück versetzt. Künftig wird die Gemeinde der Gläubigen des alten Ritus dort ihre regelmäßigen hl. Messen feiern.

Die Webseite dieses Kreises von Gläubigen freut sich:

Zitat:Was in anderen Diözesen undenkbar scheint, ist in Speyer Wirklichkeit geworden: Das Bistum Speyer lädt auf seiner Internetpräsenz öffentlich zu Messfeiern im außerordentlichen Ritus ein, die ab dem 24. Oktober jeden Sonn- und Feiertag in Neustadt an der Weinstraße stattfinden. Dazu wurde die Stiftskirche eigens renoviert, indem der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil aus dem Hochaltar herausgelöste Altartisch an seinen alten Platz zurückversetzt wurde und der Altaraufbau wieder den ursprünglichen Tabernakel erhielt. So macht das Bistum beispielhaft vor, wie man das Motu proprio Summorum Pontificum verwirklicht. Warum soll das in anderen Diözesen Deutschlands nicht auch möglich sein?"

Dem können wir uns nur anschließen. Die Website zitiert auch einen Artikel aus der Lokalpresse, in dem es heißt „Wenn am Sonntag Bischof Karl-Heinz Wiesemann mit dem Rücken zur Gemeinde den Altar weiht...“. Nun ja, anders kann man einen fest mit dem Altaraufbau verbundenen Altar schwerlich weihen - die Zeremonie selbst findet nach der Ordnung der neuen Liturgie statt. Das mindert nicht unsere Dankbarkeit gegenüber dem Bischof, der dieser Gemeinde ein so schönes Gotteshaus bereitgestellt hat.

S.E. Cañizares, nicht in Gricigliano

Herzlichen Glückwunsch an die Schwestern der Anbetung

13. 10. 2010

Am, 2. Oktober konnten die „Schwestern der Anbetung des königlichen Herzens Jesu Christi des Hohenpriesters“ in Gricigliano drei neue Novizinnen für ihre Gemeinschaft einkleiden. Zu diesem Anlaß zelebrierte S.E. Antonio Cardinal Cañizares Llovera in der dortigen Kapelle der unbefleckten Empfängnis in Anwesenheit zahlreicher Gäste ein feierliches Pontifikalamt.

Gerne hätten wir ein Bild von diesem erfreulichen Anlass gezeigt. Da uns jedoch die Website des Instituts Christus König und Hoherpriester nachdrücklichst untersagt, Bilder ohne ausdrückliche Genehmigung zu verwenden, nehmen wir davon Abstand.

Pontifikalamt mit Bischof Slattery am 24. 4. 2010 in Washington

Herzlichen Glückwunsch an die Petrusbruderschaft

10. 10. 2010

Zu Beginn dieses Monats hat die Petrusbruderschaft beeindruckende Zahlen über ihre aktuelle Mitgliederentwicklung veröffentlicht. Danach hat die Priestergemeinschaft derzeit 376 Mitglieder:

  • 223 Priester (inkl. angegliederte und in Kandidatur befindliche Priester)
  • 8 Diakone
  • 145 Seminaristen (ohne Diakone und inkl. Postulanten des ersten Jahres)

Das durchschnittsalter der Mitglieder beträgt 36 Jahre; in den letzten 10 Jahren wurden jährlich durchschnittlich 12 Priester neu für die Bruderschaft geweiht. Die Bruderschaft verfügt über 16 Personalpfarreien und ist in weltweit 113 Diözesen mit seelsorglichen Aufgaben betraut.

Weitere Zahlenangaben finden sich auf der Website der Bruderschaft.

Am 2. Oktober in Holy Apostles

Die überlieferte Liturgie im Priesterseminar „Holy Apostles“

9. 10. 2010

Wie die Regulärkanoniker von St. John Cantius dieser Tage auf ihrer Website mitteilen, wird ab jetzt im Priesterseminar zu den Hl. Aposteln in Cromwell, Connecticut, regelmäßig die hl. Messe auch in der überlieferten Form der Liturgie gefeiert. Das ursprünglich von den Missionaries of the Holy Apostles gegründete Seminar wird heute von den Diözesen in Connecticut getragen. Zelebrant der drei mal wöchentlich gefeierten „alten Messe“ in Cromwell ist zunächst einer der Priester der Kanoniker, Fr. Dennis Kolinski. Die Seminaristen der Kanoniker werden das Seminar auch durch Stellung von Altardienern und Schola-Sängern unterstützen und helfen, dort die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten zu enwickeln.

Nun wäre es allmählich an der Zeit, daß zumindest einige Regenten der noch verbliebenen Priesterseminare in Deutschland und Österreich aus der Boykottfront gegen Summorum Pontificum ausbrechen und die überlieferte Liturgie in Praxis und Lehre wieder in ihr Recht einsetzen.

Zeichnung des vorgeschlagenen Tempelbauwerks Bild: Svenska Dagbladet

Eine Welt - ein Herr

8. 10. 2010

Nicht immer können wir der Versuchung widerstehen, hier auch Nachrichten aufzunehmen, die - zumindest auf den ersten Blick - nichts mit unserem Thema „Zerstörung und Wiederaufbau der Liturgie“ zu tun haben.

Im schwedischen Nacka, einer Kleinstadt östlich von Stockholm, soll nach den Worten des lutheranischen Bischofs Bengt Wadensjö ein Bau entstehen, der eine Moschee und eine Kirche unter einem Dach vereinigt. Mit dabei ist auch die katholische St. Konrads-Gemeinde von Nacka, die dort ebenfalls ihre Gottesdienste feiern will. So zumindest lasen wir es in The Nordic Link. vom 23. September.

Unterdessen erfahren wir von WDTPRS, daß die Religionspolizei in Saudi Arabien am 2. Oktober eine von philippinischen „Gast“-Arbeitern in ihrer Unterkunft gefeierte hl. Messe „gesprengt“ und die Teilnehmer abgeführt hat. 12 Philippinos sollen inzwischen „in die Obhut ihrer Arbeitgeber“ überstellt worden sein; über das Schicksal der übrigen und des französischen Priesters gibt es bislang keine Informationen. Mehr dazu bei Asia News.

Erfahrungsbericht 8:
Die Entdeckung der alten Messe ist für mich ein großes Geschenk

6. 10. 2010

Diesesmal gehen wir mit unserem Erfahrungsbericht wieder weit in den Süden: Ins Erzbistum Freiburg. Dort, wo der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Verantwortung für die Liturgie trägt, fühlt sich nicht nur der Autor unseres heutigen Berichtes in vielem an Protestantisches erinnert. Er schreibt:

Zitat: Der neue Ritus überzeugt nicht so sehr, weil er durch die Vernachlässigung der Form wenig Glaubensinhalte vermitteln kann. Man denke nur an die Handkommunion: die äußere Haltung vermittelt nicht, um was es da geht. Form und Inhalt fallen auseinander.

Man muß wohl Professor für Liturgik sein, um solche einfachen Dinge nicht begreifen zu können - oder geht es nicht doch darum, mit neuen Formen neue Inhalte zu vermitteln? Hier der ganze Bericht.

Levitenamt am 2. 10. in PotsdamBild: Kollmorgen/TNLM

Brautmesse im alten Ritus in Potsdam

5. 10. 2010

Am Samstag, den 2. 10. fand in der neoklassizistischen Propsteikirche von Potsdam in Rahmen eines Levitenamtes eine Trauung nach dem Rituale von 1962 statt. Der Bräutigam ist nicht nur als Küster für die regelmäßige Potsdamer Sonntagsmesse, die im Auftrag des Propstes von Posdam im Josefskrankenhaus gefeiert wird, der alten Liturgie verbunden. Die Erlaubnis zur Nutzung der Propsteikirche zu diesem besonderen Anlaß wurde dankenswerteweise bereitwillig erteilt.

Offizianten des Brautgottesdienstes waren die dem alten Ritus verbundenen Berliner Pfarrer Faustmann (Zelebrant) und Daum (Subdiakon) sowie als Diakon Kaplan D'Angona, der die Potsdammer „alte Messe“ über einen längeren Zeitraum betreut hat.

Bischof Nourrichard (rechts) bei der Damenweihe in Salisbury

Anderswo werden Teilnehmer an Weihesimulationen exkommuniziert

4. 10. 2010

Bereits im Juli hatte Bischof Christian Nourrichard von Evreux in vollem bischöflichem Ornat im englischen Salisbury an einer Zeremonie der anglikanischen Diözese teilgenommen, in deren Rahmen die Priesterweihe einer Gruppe von Frauen simuliert wurde. Nourrichard, ein Nachfolger des seinerzeit von Papst Johannes Paul II. in die Wüste geschickten hyper-modernistischen Bischofs Gaillot, war im Januar dieses Jahres zu trauriger Berühmtheit gelangt, weil er den traditionsorientierten Pfarrer von Thiberville unter skandalösen Umständen entlassen hatte.

Mit Hilfe einer kleinen Dokumentation auf der Website La Porte Latine von der FSSPX in Frankreich gelang es uns nun, Msgr. Nourrichard auf den Bildern von der anglikanischen Weihesimulation auf der Website von Salisbury zu identifizieren. Wir können uns der Frage von La Porte Latine nur anschließen: Kann man auf eine Reaktion auf Rom hoffen? Oder können z.B. diejenigen deutschen Bischöfe (als erstes fallen einem die Namen Bode und Lehmann ein), die derzeit an einer Öffnung des Diakonats für Frauen arbeiten, ihr Zerstörungswerk fortsetzen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen?

Edmund Runggaldier S.J.

Späte Einsichten eines frühen Revolutionärs

2. 10. 2010

Die Frage, die uns angesichts der Zerstörung der Liturgie und der Zersetzung des Glaubens in den letzten 50 Jahren immer wieder beschäftigt, ist: Was haben die sich damals nur gedacht, als sie diese Prozesse in Gang setzten?

Im aktuellen Quartalsbrief der deutschen Jesuiten fanden wir einen Artikel von Edmund Runggaldier S.J., der zumindest partiell Auskunft gibt: Wenig haben sie sich gedacht - sie fühlten sich im Einklang mit dem Zeitgeist, und das war ihnen schon genug. Und erst nach Jahrzehnten melden sich zaghaft erste Einsichten, freilich ohne Konsequenzen. Hier der ungekürzte Text:

Zitat: Als Novize in St. Andrä in Österreich (1966-1968) und Scholastiker der Philosophie in Pullach bei München (1968-1970) erlebte ich damals eine Art Kulturrevolution sowie Auswüchse einer „verzögerten innerkatholischen Reformation“. Wie in jeder Revolution gab es auch unter uns Novizen und Scholastikern Exzesse. Ich war aktiv, fast fanatisch an der damaligen Revolution beteiligt: Wir haben im Nazarenerstil gefasste Heiligenbilder förmlich zerstört.

Kämpferisch missionarisch waren wir besonders in der „Erneuerung“ der Liturgie, d.h. in der Abschaffung eines in unseren Augen für das Wesentliche hinderlichen Ballasts. Weihrauch war der Feind Nr. 1. Im Experiment im Jesuitenkolleg in Innsbruck durfte ich damals an „authentischen“, allerdings von den Oberen untersagten ,Eucharistiefeiern im Rahmen von Mahlzeiten teilnehmen. Die Lesungen aus dem Alten Testament bzw. Paulus ersetzten wir durch Lesungen aus Marx oder der Existenzphilosophie. Begeistert erlebte ich, wie die klassischen Codizes der damals noch im scholastischen Sinne Lehrenden kritisch zerlegt wurden.

Heute fragt man sich: Wie konnten Novizen zu Ikonoklasten werden? Wie konnte man mit Begeisterung, ja Fanatismus, die im Laufe der Jahrhunderte erprobte Philosophie über Bord werfen, um modischen Existenz- oder einseitigen politischen Philosophien anzuhängen? Der revolutionäre Umsturz kam nichtplötzlich. Bereits auf dem Jesuitengymnasium suchten wir nach Echtem, Authentischem. Neuromanische und neugotische Altäre und Kirchen galten uns als Kitsch. Geschätzt war die von Übermalungen und vom Ballast der Jahrhunderte befreite Romanik: Die Renovierung von St. Ambrogio in Mailand galt als Modell. Gefragt waren nackte Materialien: Ziegel, Eisen, Holz, Beton.

Die Liturgiereform war bereits voll im Gange. Wir begrüßten die Vereinfachungen und die Wende zur ursprünglichen biblischen Bot-schaft: Was zählte, waren – ganz im Sinne der Reformation – die Ursprünge, die ipsissima vox des Herrn. Sozialpolitisch und philosophisch vollzog sich eine Annäherung zwischen dem katholischen Schüler- und Studentenlager und dem Marxismus. Die Wurzeln und die Antriebskräfte decken sich ja weitgehend. Besonders überzeugt waren wir von der Notwendigkeit einer ständigen Erneuerung bzw. permanenten Revolution, um Unechtheit und Entfremdung vorzubeugen. Als hartnäckiger Feind des wahren Christentums und einer besseren Welt fungierten der Konsum und der kapitalistische Liberalismus. Als Entfremdung galten uns aber auch subjektivistische Formen einer verinnerlichten Spiritualität. Nicht das subjektive Wohlbefinden zählte, sondern die Sache selbst, die reine ursprüngliche Botschaft des Evangeliums, die Läuterung der Motive des politischen Handelns, schließlich die Neustrukturierung von Kirche und Gesellschaft. Fragen wie: Wie fühlst du dich? waren uns fremd. Einige meiner Kollegen zerbrachen allerdings unter dem Druck der hohen Ideale, andere traten aus dem Orden aus, wiederum andere resignierten.

Von den Grundmotivationen der damaligen Bewegung möchte ich mich auch heute nicht distanzieren. Die angepeilte Abschaffung all dessen, was im Ritus als sekundär galt, war allerdings ein Fehlgriff. Der Mensch braucht auch im liturgischen Vollzug Nahrung für seine Sinne. Das Wort und das Wesentliche allein kann man schwer verkosten. Ignatius wusste das, wir ignorierten es damals.

Thema des Heftes ist übrigens ein Rückblick auf die Revolutionsjahre von 1968 - eine Sammlung von Dokumenten des Scheiterns. Auf jesuiten.org kann man den Quartalsbrief ganz downloaden.

Ganz links Alt-Erzbischof Hughes

Levitenamt im Priesterseminar von
New Orleans

1. 10. 2010

Das ist doch einmal eine erfreuliche Nachricht, die auch mit zwei Wochen Verspätung noch aktuell ist: Zum Jahrestag des Inkrafttretens von Summorum Pontificum wurde am 14. 9. im Notre-Dame-Priesterseminar der Erzdiözese New Orleans ein levitiertes Hochamt in der überlieferten Liturgie zelebriert. Besonders erfreulich: Der frühere Erzbischof derf Diözese Alfred Hughes nahm in choro an der hl. Messe teil.

Ein Blick auf die Website des Seminars zeigt, daß die Seminarkapelle normalerweise mit einem Volksaltar ausgestattet ist, der offenbar jedoch leicht entfernt werden kann. Einen kurzen Bericht mit weiteren Bildern bringt TNLM.