Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Initial für Buchstaben HHymnarium

Victimæ paschali laudes

Zum Ostermontag bringt das Hymnarium die traditionelle Ostersequenz, die als eine von nur vieren die große Aufräumaktion - nein, nicht von 1969, sondern von 1570 - überlebte

Zur Ostersequenz

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Archiv Oktober 2011

Aktuell:

Pontifikalamt mit Kardinal Castrillón in Silvi

29. Oktober 2011

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Mit dieser Gedenktafel erinnert der Pfarrer des Ortsteiles Castri im italienischen Silvi „auf ewige Zeit“ an das Pontifikalamt in „usu extraordinario“, das S.E. Dario Cardinal Castrillón Hoyos dort am 23. Oktober zelebriert hat. Ein kurzer Bericht und weitere Bilder finden sich auf Messainlatino.

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Papst Benedikt im Vorhof der Heiden und das Königtum Christi

27. Oktober 2011

Der bekannte Vaticanista Sandro Magister hat gestern in einem Kommentar auf seinem Blog auf zwei Punkte hingewiesen, in denen sich das heutige Treffen von Assisi seiner Ansicht nach wesentlich von ähnlichen früheren Veranstaltungen unterscheidet:

Zitat:Da ist als erstes die Ausweitung der Einladung, die nun über Vertreter der Weltreligionen hinaus auch Ungläubige umfasst. Durch ihre Anwesenheit nimmt der Tag von Assisi den Charakter eines „Vorhofes der Heiden“ an, auf dem sich nicht nur die Gottesfürchtigen einfinden, sondern auch solche, die nicht an ihn glauben, aber auch nicht aufhören, nach ihm zu suchen. (...)

Die zweite Neuerung besteht darin, daß es keine organisierten und sichtbaren Gebete der Teilenhmer geben soll, weder im Plenum noch als Einzelveranstaltungen, wie das 1986 der Fall war, als sich die verschiedenen Religionsgruppen zu Gebetsstunden an verschiedenen Orten Assisis versammelten. (...)

Mit diesen neuen Zügen untescheidet sich die von Benedikt XVI. einberufene Versammlung von Assisi deutlich von den früheren unter Papst Johannes Paul II. und auch von denen, die die Gemeinschaft San Egidio fast jährlich veranstaltet, zum letzten Mal im vergangenen September in München."

Papst Benedikt selbst nutzte die gestrige Generalaudienz, um in einer ungewöhnlich aktuellen und ungewöhnlich langen Ansprache seine Sicht dess Treffens vorzutragen: Er sprach über den Frieden als Geschenk Gottes, der uns in Christus den König des Friedens sendet - einen König nicht mit großer irdischer Macht und Pracht, sondern der Demut und der Sanftmut.

Zitat: Jesus ist der König der „anawim“, derjenigen, deren Herz frei ist von der Gier nach Macht und materiellem Reichtum, vom Willen und von der Suche nach der Herrschaft über den anderen. Jesus ist der König derer, die jene innere Freiheit haben, die dazu befähigt, Habsucht und Egoismus zu überwinden, die in der Welt sind; er ist der König derer, die wissen, dass Gott allein ihr Reichtum ist. Jesus ist ein armer König unter den Armen, mild unter denen, die mild sein wollen. Auf diese Weise ist er ein Friedenskönig, dank der Macht Gottes, die die Macht des Guten und die Macht der Liebe ist. Er ist ein König, der die Streitwagen und –rosse vernichten und die Kriegsbogen zerbrechen wird; ein König, der den Frieden am Kreuz verwirklicht, Erde und Himmel miteinander verbindet und eine brüderliche Brücke zwischen allen Menschen schlägt. Das Kreuz ist der neue Bogen des Friedens, Zeichen und Werkzeug der Versöhnung. (...)

Das ist das neue Friedensreich, in dem Christus der König ist. Es ist ein Reich, das sich auf der ganzen Erde ausbreitet. Der Prophet Sacharja kündet an, dass dieser sanftmütige und friedliebende König herrschen wird „von Meer zu Meer und vom Eufrat bis an die Grenzen der Erde“ (2,10). Das Reich, das Christus errichtet, hat universale Dimensionen. Der Horizont dieses armen und sanften Königs ist nicht ein Gebiet und nicht ein Staat, sondern umfasst die Grenzen der Erde. Jenseits aller Barrieren von Rasse, Sprache und Kultur schafft er Gemeinschaft und schafft er Einheit."

Den ganzen Text dieser überaus bemerkenswerten Ansprache, ohne die ein Verständnis des Tages von Assisi im Sinne des Papstes nicht möglich ist, finden Sie auf Zenit.

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Messen im überlieferter Ritus in den USA: Seit 2006 verdoppelt

24. Oktober 2011

Die amerikanische Website Coalition Ecclesia Dei veröffentlichte im Oktober eine Aufstellung über die Entwicklung der Messfeiern im überlieferten Ritus in den letzten 30 Jahren. Danach betrug Ende 2010 die Zahl der regelmäßig - also jeden Sonntag - zelebrierten Messen etwa 400 und hat sich damit seit dem Erlass von Summorum Pontificum fast verdoppelt. Bei der Betrachtung des Diagramms ist zu beachten, daß die Zahlenwerte bis 2006 in größeren Abständen von 3 - 5 Jahren aufgetragen sind und erst seit 2006 im Jahresabstand. Der Anstieg ist also wesentlich steiler, als hier auf den ersten Blick zu erkennen.

Leider enthält die Website keine weiteren Auskünfte zu den Quellen und der Art der Erfassung der angegebenen Zahlen.

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Pontifikalamt mit Kardinal Burke in der Sakramentskapelle

5. November 2011:
Pontifikalamt im Petersdom

22. Oktober 2011

Zur Eröffnung der Hauptversammlung der Internationalen Vereinigung „Una Voce“ wird S.E. Dario Cardinal Castrillón Hoyos am Samstag, den 5. November in der Peterskirche ein feierliches Pontifikalamt zelebrieren. Ort der Zelebration ist wieder die prachtvolle „Sakramentskapelle“, an deren Altar im letzten Herbst bereits SK. E. Cardinal Burke (unser Bild) zelebriert hatte. Im Frühjahr dieses Jahres hatte S. E. Cardinal Walter Brandmüller zur dritten römischen Konferenz über „Summorum Pontificum“ am Altar der Kathedra zelebriert. Er trat dabei an die Stelle von S. E. Cardinal Cañizares Llovera, der seine ursprüngliche Zusage wegen einer Erkrankung zurückziehen musste.

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Fr. David Smith im Feldlager in Helmand, Afghanistan

Von allen unwahrscheinlichen Orten für die Feier der alten Liturgie...

19. Oktober 2011

... ist dieses vielleicht der unwahrscheinlichste: Im von Bürgerkrieg und Interventionen zerrissenen Afghanistan feiert Militärpfarrer David Smith, der zur Zeit in Helmand stationiert ist - fast täglich die hl. Messe in der überlieferten Liturgie. Fr. Smith ist einer von inzwischen 16 Priestern, die sich der von Rorate Caeli initierten Purgatorial Society (Gesellschaft zum Gebet für die armen Seelen im Fegefeuer) angeschlossen haben, die so oft wie möglich die Gnaden der Opferfeier für die von ihren Angehörigen bei der Gesellschaft eingetragenen Verstorbenen aufopfern.

Mit der Purgatorial Society läßt Rorate Caeli eine fast in Vergessenheit geratene Tradition wieder aufleben, die in früheren Zeiten einen der bedeutendsten Träger der Volksfrömmigkeit darstellte. Mehr zu Fr. Smith und der Purgatorial Society auf Rorate Caeli.

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Die große Kirchen-
versammlung von 1965

Über Bruch und Kontinuität kann man nur konkret sprechen

16. Oktober 2011

Am vergangenen Montag fand in Regensburg unter dem Titel "Kirche im Aufbruch damals und heute" eine „festliche Auftaktveranstaltung zum bevorstehenden Jubiläum 50 Jahre Vatikanum II" statt. Hauptredner war Bischof Gerhard Ludwig Müller. Er sprach über die Liturgiereform und trug dazu seine Auslegungen von zwei der 16 Konzilsdokumente, nämlich der „Konstitution über die Heilige Liturgie“ (Sacrosanctum Concilium) und zum anderen die „dogmatische Konstitution über die Kirche“ (Lumen Gentium). vor. Als ob er direkt auf das Interview von Dr. Alcuin Reid antworten wollte, wies Bischof Müller ausdrücklich darauf hin, dass in der Liturgiereform des Vatikanums nicht die Substanz der Messfeier verändert worden wäre, sondern nur die äußere Form. Liturgie könne nie losgelöst vom Kirchenverständnis gesehen werden, denn sie mache deutlich, was Kirche ist: Volk Gottes und Leib Christi. Leider nicht den ganzen Text, sondern nur eine flüchtige Zusammenfassung findet sich auf der Website der Diözese.

Welche Änderungen die Mitglieder der Reformkommission im einzelnen wollten und wieweit Papst Paul damit übereinstimmte, werden die Historiker in detektivischer Kleinarbeit aufklären müssen. Die Arbeit daran steckt immer noch in den Anfängen. Vieles deutet darauf hin, daß der Vorsitzende Bugnini und einige seiner Mitstreiter weitreichende Änderungen der Grundkonzeption der Messe im Auge hatten - als ob die Kirche überhaupt die Vollmacht hätte, über die „Substanz der Messe“ zu verfügen. Papst Paul VI. hat das heute zu Recht zahlreicher Brüche verdächtigte Ergebnis der Kommissionsarbeit einerseits genehmigt und promulgiert, andererseits mehrfach feierlich erklärt, daß die lehrmäßige Beschreibung der „Substanz“ der Messe, so wie sie auf dem Konzil von Trient vorgenommen worden war, nach wie vor und ohne Abstriche gelte.

Tatsache ist aber auch, daß gerade unter Berufung auf die von Bischof Müller herangezogenen Dokumente eine ganze Reihe von theologischen Lehrern seit nunmehr 40 Jahren behauptet, die Lehre von Trient über das heilige Messopfer sei grundlegend verändert worden und könne heute so nicht mehr gelten. Deshalb sei es auch heute nicht mehr möglich, die Messe nach dem Missale in der Fassung von Trient zu feiern. Es ist wenig davon zu hören, daß jemals einer dieser Theologen wegen solcher Behauptungen zur Ordnung gerufen worden wäre. Und viele Bischöfe, darunter auch Müller, legen der vom Papst ausdrücklich gewünschten Praktizierung der alten Liturgie die größten Hindernisse in den Weg, weil diese nicht mehr in die heutige Zeit passe und die Gemeinden spalte.

Tatsache ist aber auch, daß unter dem Einfluss vierzigjähriger professoraler Bruchrethorik und unter dem Einfluss einer davon weitgehend geprägten liturgischen und „pastoralen“ Praxis sich in vielen Gemeinden eine Auffassung von der „Substanz der Messfeier“ gebildet und durchgesetzt hat, die in unversöhnlichem Widerspruch zur katholischen Lehre, wie Trient sie bestätigt (und nicht etwa neu formuliert) hat, steht. Der Glaube an die Realpräsenz ist weitgehend geschwunden, vom Opfer für die Erlösung ist praktisch kaum noch die Rede, die Besonderheit und der Auftrag des priesterlichen Amtes wird vielfach ignoriert oder ausdrücklich relativiert oder ganz bestritten.

Unter diesen Umständen erscheint es einigermaßen müßig, in den Dokumenten des Konzils und des Consiliums, der nachkonziliaren Kommission zur Reform der Liturgie, nach Indizien für einen Bruch oder eine „Änderung der Substanz“ zu suchen. Was immer dort auch steht: Im Glaubensleben vieler Gemeinden hat der Bruch, haben viele Brüche, stattgefunden, und sollten Bischöfe in der Vergangenheit versucht haben, dem entgegenzuwirken, ist von Erfolgen wenig zu sehen.

Und das wiederum rückt die Jubelfeiern zum 50 Jahrestag des Konzils, die uns wohl die nächsten fünf bis zehn Jahre begleiten werden, in ein seltsames Licht: Das Konzil und seine bisherige Umsetzung mögen nicht die Ursache für den katastrophalen Absturz in den Säkularismus sein, den die Kirche vor allem in Europa in den letzten Jahrzehnten durchlitten hat. Ein Heilmittel oder auch nur eine Medizin zur Linderung des Leidens hat es bisher nicht erbracht. Zum Jubeln besteht nicht der geringste Grund – zu kritischer Analyse und zu beherztem Umdenken umso mehr.

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Bischof Maillard bei der Abtsweihe

Abtsweihe in Fontgombault

14. Oktober 2011

Am 7. Oktober empfing Dom Jean Pateau, der am 18. August neu gewählte 4. Abt von Fontgombault, in einer feierlichen dreistündigen Zeremonie nach den alten Traditionen des Ordens die Abtsweihe. Offiziant der Einsegnung war der Bischof von Bourges, Msgr, Armand Maillard. Teilnehmer der Feier waren mehr als 1200 Gläubige und Verwandte oder Freunde der Mönche sowie Delegationane anderer Klöster und Vertreter regionaler Parlamente. Dom Pateau ist der Nachfolger von Altabt Antoine Forgeot, der im Juli August nach 34-jähriger Amtszeit aus Gesundheitsgründen zurückgetreten war.

Die hier gezeigten Bilder fanden wir in größerem Format auf Le Forum Catholique; einen kurzen Filmbericht gibt es im französischen Gloria TV.

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Das „offizielle Abschlussphoto“ zeigt von links nach rechts: Msgr. Rogelio Livieres Plano, Bischof von Ciudad del Este in Paraguay, Msgr. Alain Castet, Bischof von Lucon, Msgr. Marc Aillet, Bischof von Bayonne, den neuen Abt Pateau, Bischof Armand Maillard von Bourges, Bischof Eric Aumonier von Versailles und Altabt Dom Antoine Forgeot.

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Alcuin Reid:
„Die Verantwortlichen hatten
einen Bruch im Sinn“

10. Oktober 2011

Die Tagespost hat ein Interview mit dem Liturgiewissenschaftler Alcuin Reid geführt, in dem der Diakon der Diözese Frejus-Toulon auch auf die hochproblematische Frage eines „Bruches“ in der Liturgieentwicklung der letzten 40 Jahre eingeht. Er führt dazu aus:

Zitat: Es ist weder die Aufgabe eines Konzils noch die eines Papstes, die Liturgie zu gestalten. Das Konzil spricht nicht davon, eine neue Liturgie schaffen oder sie „ändern“ zu wollen – es verwendet das Wort „Erneuerung“ („instauratio“). Das Konzil wollte durch eine umfassende liturgische Bildung auf allen Ebenen der Kirche sowie eine gemäßigte Reform des Ritus eine fruchtbringende participatio actuosa erreichen – keinen Bruch, weder im offiziellen Ritual noch in der Wahrnehmung der Gläubigen bei dem, was sie selbst als liturgische Zelebration erleben. (...)

(Als Liturgiehistoriker) kann ich sagen, dass es Anzeichen gibt, die darauf hindeuten, dass die für die Reform Verantwortlichen einen Bruch im Sinn hatten – sowohl in theologischer als auch in ritueller Hinsicht. Das, was durch die Tradition überliefert war, wollten sie nicht. Sie wollten das auch nicht weiterentwickeln. Sie wollten etwas Neues, etwas, das den „modernen Menschen“ der sechziger Jahre widerspiegelte und was dieser ihrer Meinung nach brauchte. Das ist eine historische Realität und kein kirchenpolitischer Standpunkt. Daher stimmen Liturgiker „beider Seiten“ darin überein, dass die Reform eine radikale und ein Bruch gewesen war. Als Katholik betrachte ich das als ein erhebliches Problem, da es in der Liturgiegeschichte beispiellos dasteht und eben nicht das ist, wozu das Konzil – aus Achtung vor der liturgischen Tradition – aufgerufen hat.

Das ganze Interview, das von Katrin Krips-Schmidt geführt worden ist, können Sie auf der Internetseite der Tagespost nachlesen. Als material- und gedankenreiche Untersuchung zu den Entwicklungsprinzipien von Liturgie empfehlen wir Reids 2005 erschienene Untersuchung The Organic Development of the Liturgy.

Nachtrag 12. 10.: Bei der Tagespost ist das Interview inzwischen nur noch für Abonnenten zugänglich. Eine englische Fassung findet sich jedoch auf New Liturgical Movement.

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Wallfahrt mit der Petrusbruderschaft nach Bettbrunn

8. Oktober 2011

Am 1. Oktober veranstaltete die Petrusbruderschaft mit den ihr verbundenen Gläubigen ihre jährliche Wallfahrt zum eucharistischen Heiligtum von Bettbrunn in Oberbayern. Raphael Kürzinger hat uns einen Bericht mit Photos geschickt, den wir hier gerne wiedergeben:

Wir müssen mehr auf Christus hören!

Dies war einer der zahlreichen wertvollen Gedanken aus der Predigt von Pater Sven Conrad FSSP anlässlich der 3. Wallfahrt der bayrischen Gläubigen der Petrusbruderschaft nach Bettbrunn am 1. Oktober 2011.

Pater Conrad begann seine Ausführungen mit dem Begriff der Wallfahrt zu Heiligtümern. An bestimmten Orten will Gott den Menschen auf besondere Weise begegnen und mit ihm in Kontakt treten. Der Mensch sucht im Gegenzug diese Orte der Gottesbegegnungen auf, um Gott wahrhaft anzubeten So ist auch der Menschensohn, der Salvator mundi, dessen Votivmesse gefeiert wurde, vom Himmel hernieder gestiegen, um uns zu begegnen und zum Himmel zu führen.

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Deshalb kamen über 200 Gläubige aus ganz Bayern und einige sogar aus Österreich zu einem feierlichen levitierten Hochamt, welches vom Kirchenchor Mentlberg und dem Ensemble Sonoritas aus Innsbruck musikalisch umrahmt wurde, in das Heiligtum der älteste Hostienwallfahrtsort Bayerns.

Diese Wallfahrt geht auf das Jahr 1125 zurück. Nachdem ein „gottesfürchtiger“ Hirte nach der Osterkommunion die Hostie nach Bettbrunn trug, wofür er einen Hirtenstab schnitzte, den er in der Mitte oben aushöhlte, um darin die hl. Hostie zu bergen. Diesen Stab nahm er mit auf die Heide und verehrte dort seinen Herrn im Sakrament. Als einmal bei einem Gewitter das erschreckte Vieh in die Felder auseinander lief, vergaß er den hl. Inhalt und warf mit dem verkehrten Stecken nach dem Vieh. Daraufhin fiel die hl. Hostie auf die Erde und der Wind blies diese auf den Felsen, über dem heute der Gnadenaltar steht. Nun das eigentliche Wunder: Weder der Hirte noch der benachrichtigte Ortpfarrer konnten das hl. Sakrament erheben. Dies gelang erst dem aus Regensburg herbeigeeilten Bischof Hartwig, der den Bau einer hölzernen Sühnekapelle gelobte, aus der die wunderschöne Wallfahrtskirche entstanden ist.

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Die Hostienlegende hat einen historischen Kern, wenn auch die Einzelheiten erst später aufgezeichnet wurden. In jedem Fall wird deutlich wie heilig das Allerheiligste Sakrament des Altares ist und wie schwer Missbräuche wieder zu beheben sind.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem den Gläubigen bewusst wurde, dass sie nicht allein sind als Liebhaber der alterwürdigen Liturgie, wurde der Tag mit einer eucharistischen Andacht bei der Seligen Anna Schäffer in Mindelstetten beendet.

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Noch einmal Bettbrunn: Am Samstag, den 19. November 2011, wird Seine Eminenz Kardinal Brandmüller in Bettbrunn Diakon Christian Jäger FSSP in der außerordentlichen Form des römischen Ritus zum Priester weihen.

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Die überlieferte Liturgie von den Anfängen bis auf die Gegenwart

6. Oktober 2011

Zu Anfang dieser Woche aus der Druckerei gekommen: „Die überlieferte Messe“ - Geschichte, Gestalt, Theologie“ von Prof. Michael Fiedrowicz, Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Altertums, Patrologie und Christliche Archäologie an der theologischen Fakultät der Universität Trier. Leben und Lehre der alten Kirche sind für Fiedrowicz nicht nur Gegenstand archäologischer Forschung, sondern die Grundlage der lebendigen Tradition, die auch heute für alle Christen verbindlich sein muß.

Das Buch ist erschienen beim Carthusianus-Verlag in Brühl, der Anfang des Jahres die kritische Betrachtung von Brunero Gherardini zur Rezeptionsgeschichte des zweiten Vatikanums veröffentlicht hat. Wir haben „Die überlieferte Messe“ noch vor Gherardini an die Spitze der Leseliste gestellt und werden so bald wie möglich eine Besprechung veröffentlichen.

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Msgr. Guido Pozzo beim Interview

„Die Messe als Opfer, die reale und substantielle Gegenwart Christi in der Eucharistie“

3. Oktober 2011

Gloria.tv hat ein ausführliches Interview mit Prälat Guido Pozzo, dem Sekretär der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei geführt. Hauptthemen waren der Fortgang der Dinge in Sachen Rekonziliation der Piusbruderschaft - hier ließ Msgr. Pozzo gedämpften Optimismus anklingen - und die - auch persönliche - Einstellung des Prälaten gegenüber der überlieferten Liturgie, zu deren praktischem Sachwalter er bestellt ist. Daraus übernehmen wir einige wesentliche Aussagen:

Zitat:Man muss bedenken, dass während vieler Jahre in der katholischen Kirche keine wirklich angemessene und vollständige liturgische Bildung angeboten wurde. Man wollte das Prinzip eines Bruches einführen, einer Entfernung, eines radikalen Kontrastes zwischen der von Papst Paul VI. vorgeschlagenen, eingesetzten, promulgierten Liturgiereform und der traditionellen Liturgie. In Wirklichkeit liegen die Dinge anders. Es ist klar, dass es eine substantielle Kontinuität in der Liturgie und in der Liturgiegeschichte gibt. Es gibt Wachstum, Fortschritt, Erneuerung, aber keinen Bruch, keine Diskontinuität, und deshalb beeinflussen diese Vorurteile wesentlich die Mentalität der Leute, des Klerus wie auch der Gläubigen. Dieses Vorurteil muss überwunden werden, es muss eine vollständige und authentische liturgische Bildung geboten werden. Die liturgischen Bücher der von Paul VI. gewollten Reform sind das eine. Die Arten der Anwendung, die in vielen Teilen der katholischen Welt in der Praxis ausgeführt wurden und die wirkliche Missbräuche dieser Liturgiereform von Paul VI. darstellen, sind etwas anderes. Sie enthalten auch Fehler in der Lehre und müssen korrigiert und abgelehnt werden. (...)

Ich hatte nie eine Schwierigkeit, die Messe nach der Liturgiereform von Paul VI. anzuerkennen. Aber ich habe sofort erkannt, dass durch die große Unordnung, die nach 1968 in die Kirche eingezogen ist, die Messe von Paul VI. sehr oft verfremdet und ganz gegen die Grundintentionen des Gesetzgebers, also des Heiligen Vaters, gefeiert wurde. Darum habe ich diese Unordnung, diesen Zusammenbruch der Liturgie - von dem der damalige Kardinal Ratzinger in einigen seiner Bücher und in seinen Veröffentlichungen über Liturgie gesprochen hat - ziemlich direkt erlebt. Ich wollte immer die beiden Dinge auseinanderhalten: eines sind die Riten, die Texte des Messbuches, das andere ist die Art und Weise, wie die Liturgie zelebriert wird, oder wie sie bei vielen Gelegenheiten und an vielen Orten zelebriert wurde - besonders ausgehend von diesem Prinzip der Kreativität. (...)

In der Messe des alten Ritus (werden) gewisse Werte verdeulicht und herausgehoben, gewisse Grundaspekte der Liturgie, die es wert sind, erhalten zu werden. Ich spreche nicht nur von der lateinischen Sprache oder vom Gregorianischen Gesang. Ich spreche vom Sinn für das Mysterium, für das Sakrale, vom Sinn für das Opfer, für die Messe als Opfer, die reale und substantielle Gegenwart Christi in der Eucharistie: Und ich spreche von der Tatsache, dass es große Momente innerer Sammlung gibt, als innerliche Anteilnahme an der heiligen Liturgie.

Das sind alles grundlegende Elemente, die in der Messe des alten Ritus besonders zum Ausdruck kommen. Ich sage nicht, dass diese Elemente in der Messe nach der Reform von Paul VI. nicht vorkommen. Aber ich spreche von einer klareren Sichtbarkeit. Dies kann auch den bereichern, der die Messe in der ordentlichen Form zelebriert oder daran teilnimmt.

Nichts verbietet uns zu denken, dass man in der Zukunft auch zu einer Wiedervereinigung der beiden Formen kommen könnte, mit Elementen, die sich gegenseitig integrieren. Aber das ist kein kurzfristiges Ziel, vor allem keines, das mit einer Entscheidung am Schreibtisch erreicht werden kann. Es bedarf eines Reifens des ganzen christlichen Volkes, das berufen ist, den Wert der beiden liturgischen Formen des einen Römischen Ritus zu erfassen.

Hier noch einmal der Verweis auf den kompletten Text des lesenswerten Gesprächs auf gloria.tv. Dort auch als Film in italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln zu sehen.