„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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St. Basilius ermutigt Bischof Strickland
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- 16. November 2023
Den unten wiedergegebenen Brief richtete der Kirchenvater Basilius im Jahr 376 an eine Gruppe von den Arianern verfolgter und vertriebener Mönche:
Was ich bei mir selber sagte, als ich von der Verfolgung hörte, die von den Feinden Gottes über Euch heraufbeschworen worden, das glaube ich auch in einem Schreiben Euch mitteilen zu sollen, daß Ihr nämlich in einer vermeintlich friedlichen Zeit euch die Seligkeit erworben habt, die denen hinterlegt ist, welche um des Namens Christi willen Verfolgung leiden. Man darf ja nicht glauben, daß deswegen, weil die Übeltäter einen wohlklingenden und empfehlenden Titel tragen, nun ihre Handlungen keine feindlichen wären. Ich halte den Krieg von Seiten der Stammverwandten für grausamer, weil man sich vor erklärten Feinden leichter in Acht nehmen kann, während man bei denen, die mit uns zusamenleben, notwendig jeder Unbill ausgesetzt ist, was auch Ihr erfahren habt.
Unsere Väter wurden ja auch verfolgt, aber von Götzendienern: ihr Vermögen wurde geraubt, ihre Häuser wurden zerstört, sie selbst vertrieben – (aber) von denen, die uns offen wegen des Namens Christi befehdeten. Die aber jetzt als unsere Verfolger auftreten, hassten uns zwar ebensosehr wie jene, schützen aber zur Täuschung des Volkes den Namen Christi vor, damit die Verfolgten nicht einmal den mit dem Bekenntnis verbundenen Trost hätten: Das Volk und die gewöhnlichen Leute würden nämlich wohl zugeben, daß uns Unrecht geschehe, würden aber unsern Tod für die Wahrheit nicht als Martyrium betrachten.
Sacrum versus Saeculum.
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- 15. November 2023
Aktuelle Erwägungen zu einem bewusst definitionsschwach strapazierten Begriff von Dr. Franz N. Otterbeck, Köln-Deutz
Säkularisierung. Während der oft ziellos geführten Debatten des so gen. Synodalen Weges der deutschnationalen Separatkirche verwiesen manche Redner nicht selten auf die „Säkularisierung“, eher als Sündenbock. Die Säkularisierung habe ungefähr ebenso viel Schuld an der Religionslosigkeit der Massen in unseren Breiten wie die hausgemachten „Fehler“ der Kirche (konfessionspolitisch, je nachdem, eher „links“ oder eher „rechts“ verortet). Aber was meint das Wort Säkularisierung eigentlich?
Es hat seinen Ursprung, so viel ich sah, in den Akten des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803. Damals nahmen die Reichsfürsten, schon unter der Ägide Napoleons, „geistliche“ Besitztümer an sich, machten daraus zeitliche Güter, „Benefizien“ weltlicher Natur, sozusagen.
Was waren Benefizien? Einnahmequellen für Kleriker oder Klöster, die theologisch begründet wurden. Von „unten“, aus der anthropologischen Perspektive sozusagen, ließe sich sagen: ‚Die Furcht hat die Götter erzeugt‘ (Lukrez). Auch für die Welt-der-Ordnung, als die man das Goldene Mittelalter redlicherweise bezeichnen muss, ohne es zu sehr als „dunkle“ Epoche zu brandmarken, die der ‚Aufklärung‘, hin zum Licht, angeblich bedurfte, galt weiterhin: Man fürchtete ernstlich um das Seelenheil. Dem Austausch von Geldmitteln wird im Kontext des „sacrum commercium“, des Heiligen Tauschs von Ostern, eine Unstatthaftigkeit nahegelegt, die so nicht ganz ehrlich sein kann. Denn auch heute geben Menschen nicht ungern relativ viel Geld nur für ihr Wohlbefinden aus, „weltlich“ noch viel mehr als geistlich motiviert. Aber man kauft heute lieber Aktien oder Lebensversicherungen anstatt bspw. Ablässe (die schon seit 1522 nicht mehr käuflich zu haben sind). Also: unter vielerlei Aspekten darf im „milieu divin“, im göttlichen Bereich also, auch Geld fließen, muss es sogar. Aber: redlich. Unter dem ‚Primat des Geistes‘.
Menschenopfer für die „Kultur des Todes“
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- 13. November 2023
In der Nacht auf den heutigen Montag ist Indi Gregory gestorben, nachdem die lebensunterstützenden Geräte zum Wochenende auf Befehl eines britischen Gerichtes abgestellt worden waren. Das 8 Monate alte Mädchen starb um 1:45 in den Armen ihrer Mutter. Die Gruppe „Christian Concern“, die die Eltern in den vergangenen Monaten im Kampf um ihre Tochter unterstützte, zitiert aus einer von diesen abgegebenen Erklärung: „Wir sind zornig, erschüttert und beschämt. Der Staatliche Gesundheitsdienst und die Gerichte haben ihr nicht nur die Möglichkeit verwehrt, noch etwas länger zu leben - sie haben ihr auch die Würde genommen, im Haus ihrer Familie zu sterben.“
Die Prozedur des Entzuges der lebensunterstützenden Maßnahmen (dem Übersetzer würde auch ein anderes Wort einfallen) begann am 11. November mit der Entfernung der künstl. Beatmung und der Überweisung in ein Hospiz, wo dann auch die anderen Maßnahmen eingestelt wurden.
Indi Gregory war im Februar geboren und im September getauft worden. Sie litt unter einer Degeneration der Mitochondrien und war im Queen’s Medical Cenre in Nottingham intensiv-behandelt worden. Nachdem das höchste englische Gericht geurteilt hatte, daß es „im besten Unteresse“ des Kindes sei, auch gegen den Willen der Eltern die lebensunterstützenden Maßnahmen einzustellen, hatte die italienische Regierung dem Kind die italienische Staatsbürgerschaft verliehen und sich bereit erklärt, die Kosten für ihre medizinische Behandlung im Kinderkrankenhaus des Vatikans Bambino Gesù zu übernehmen.
Die Eltern hatten daraufhin mehrfach an die englischen Gerichte appeliert, ihr Kind zur Behandlung nach Rom bringen zu können, verloren jedoch den Rechtsstreit, als der zweithöchste Gerichtshof am 10. Nov. befahl, die lebensunterstützenden Maßnahmen „sofort“ einzustellen. Das Urteil vom 10. November erklärte, die italienische Einmischung sei völlig unbegründet und entspreche nicht dem Geist der Konvention von Den Haag 1966, die von beiden Ländern unterzeichnet sei. (…)
Das Kinderkrankenhaus Bombino Gesù hat auch schon in anderen Fällen todkranken Kindern aus England (Charlie Gard, 2017 und Alfie Evans, 2018) eine Behandlung angeboten, denen jedoch jedesmal die Ausreise nach Italien verwehrt wurde , so daß sie kurz nach der angeordneten Einstellung der lebensunterstützenden Maßnahmen starben. Soweit der vuns leicht geraffte Bericht im NationalCatholicRegister.
Wie groß die „Dunkelziffer“ vergleichbarer Fälle ist, die der Öffentlichkeit unbekannt geblieben sind, ist schwer zu sagen. Aber es gibt Grund zu den schlimmsten Befürchtungen. Im Zeichen der „Kultur des Todes“ betrachtet des Staat seine Untergebenen offenbar als Leibeigene und opfert die Schwächsten der Gesellschaft auf den Altären seines und seiner „Wissenschaft“ Machtanspruches - von wirtschaftlichen Erwägungen ganz zu schweigen.
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La Nuova Bussola brachte am 14. 11. ein Interview mit der Mutter von Charlie Gard, dem ersten Menschenopfer auf dem Altar des sog. „Britischen Gesundheitsdienstes“. Das Beiboot Petri hat es übersetzt.
Die Ungeheuerlichkeiten gehen weiter: ein höhnischer Brief des Britischen „Richters über leben und Tod“ an den italienischen Konsul, der um Ausreise für Indi Gregory gebeten hatte.
Bischof Strickland abgesetzt!
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- 11. November 2023
Mit Mitteilung im vatikanischen Bulletin vom 11. 11. (Datum!) hat Franziskus Bischof Joseph Strickland als Ordinarius der Diözese Tyler (Texas) abgesetzt und Bischof Vásquez von Austin zum apostolischen Administrator der so „vakant“ gemachten Diözese ernannt. (Quelle)
Der Schritt des Bergoglio-Papstes kommt einerseits nicht unerwartet, andererseits überrascht es doch immer wieder, wie wenig dieser Mann davor zurückschreckt, das von ihm entstandene Bild eines von Egomanie getriebenen Zerstörers aller katholichen Werte und Lehren bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu bestätigen.
Man kann Bischof Strickland dankbar sein, daß er sich geweigert hat, die vom Papst an ihn gerichtete Rücktrittsaufforderung zu akzeptieren und es so dem römischen Despoten zu ersparen, die Grundlage seines Regimes öffentlich zu machen: skrupellosen Machtmißbrauch, feudalen Klerikalismus in seiner abstoßendsten Form.
Die Folgen für das Verhältnis zwischen dem starken glaubenstreuen Anteil amerikanischer Katholiken und den unter Führung Bergoglios immer weiter ins antikatholische abdriftenden Modernisten und Säkularisten sind noch nicht abzuschätzen. Ja, in einem hatte Franziskus wohl recht: Als er sich bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Interview dazu bekannte, keine Angst davor zu haben, als „der Mann, der die Kirche gespalten hat“ in die Papstannalen einzugehen.
Beten wir für Bischof Strickland, daß er diese Prüfung besteht, ohne so bitter zu werden, daß Gutes sich wieder in Schlechtes verkehrt. Und beten wir auch für Jorge Bergoglio, daß seiner armen Seele mit Gottes Gnade das Schicksal erspart bleibe, das Dante Alighieri den unsterblichen Seelen der Päpste zuschrieb, denen er bei seiner Wanderung durch die tiefsten Kreise der Hölle begegnen mußte.
Erfreuliches aus Trier
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- 10. November 2023
Nun ja, an schlechten Nachrichten ist auch diese Woche kein Mangel: Aus Rom wird gemeldet, daß die obersten Glaubensverderber Bergoglio und Fernandez ein Dokument herausgegeben haben, wonach künftig auch sog. „Transpersonen“ getauft werden können (auf MWD-Namen vielleicht) und dann auch als Trauzeugen sowie als Taufpaten agieren können. Schließlich stehe nichts im Kirchenrecht, was dem entgegen stünde, argumentierten die Schlaumeier, und solange es keinen öffentlichen Skandal hervorrufe…
Darauf muß man erst mal kommen.
Das zweite große Ärgernis der Woche kommt aus Deutschland, wo der offen der Tradition und dem Recht der Kirche widersprechende „synodale Ausschuss“ erstmalig zusammengetreten ist, um die deutschsynodale Kirche endgültig auf den Weg der Protestantisierung (im übelsten Sinne) zu führen. Auf daß die „beiden großen christlichen Glaubensgemeinschaften“, wie sie sich gerne bezeichnen, gemeinsam ihren Weg in die säkulare Bedeutungslosigkeit um so schneller – und kostengünstiger, versteht sich – fortsetzen können. Und wohl auch den Weg ins Schisma: Mindestens fünf deutsche Ortsbischöfe wollen den spalterischen Weg nicht weiter unterstützen und auch nicht an seinen Beratungen teilnehmen.
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Zumindest eine davon ist bis hier hin vorgedrungen: Bischof Ackermann von Trier hat in der November-Ausgabe des diözesanen Amtsblattes fünf Kirchen des Bistums bestimmt, in denen die Liturgie nach dem überlieferten Ritus gefeiert werden kann:
Der Papst revolutioniert die Theologie
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- 08. November 2023
Das bevorzugte Instrument seiner Machtausübung ist für Papst Franziskus das „Motu-Proprio“. Das ist verständlich: Die Anforderungen an Form und Geltungsbereich eines solchen Dokuments sind extrem niedrig: Es gibt praktisch keinerlei einschränkende Vorgaben. Motu proprio ist Gesetz. Es erfaßt das ganze Kirchenrecht, und seine Regelungen treten, wenn der Papst das so will, unmittelbar mit der Veröffentlichung in Kraft. Kein Wunder, daß Franziskus in den bisher 11 Jahren seines Regiments schon mehr als 50 Erlasse in dieser Form herausgegeben hat. Johannes Paul II. erließ in 27 Amtsjahren gerade einmal 30, und Benedikt der XVI. kam in 7 Jahren auf 14.
Nicht alle Motu Proprio Franziskus’ sind gleich gewichtig, aber einige davon werden der Kirche noch auf viele Jahre schwer zu schaffen machen – und nicht nur Traditionis Custodes. Und das selbst dann, wenn ein Nachfolger sie ebenso mit einem Federstrich abschaffen sollte, wie Franziskus sie erlassen hat. Zu dieser verhängnisvollen Sorte, die weit über das Kirchenrecht hinauswirken, gehört zweifellos auch das jüngste Motu Proprio Ad theologiam promovendam, das unter dem Datum vom 1. November erlassen worden ist. Der Überschrift nach handelt es sich dabei um neue Statuten für die Päpstliche Akademie für Theologie. Der Sache nach handelt es sich jedoch um Richtlinien, die die gesamte Ausrichtung der Theologie betreffen, und diese Richtlinie ist ganz eindeutig: Die Theologie soll einen umfassenden „Paradigmenwechsel“ vornehmen – nichts soll, nichts darf so bleiben wie bisher. Eine „Kulturrevolution“ soll stattfinden, so Franziskus wörtlich in Abschnitt 4 – der völlige Bruch mit der Vergangenheit ist das nicht länger bestrittene Ziel.
Auf Ad theologiam revolutionandam also wird sich künftig jeder berufen können, der die von Christus seinen Aposteln anvertraute und von deren Nachfolgern überlieferte Lehre durch die zeitgeistgefälligen Beliebigkeiten des „Bergoglianischen Lehramts“ ersetzen will . Sogar ersetzen muß, wenn wir den neuernannten Kommissar für Theologie und Volksbildung Fernández richtig verstehen, der seine Aufgabe genau darin sieht, dieses „Lehramt“ durchzusetzen.
Wie diese kulturrevolutionäre „Theologie“ aussehen soll, bringt das Motu Proprio in aller Deutlichkeit zum Ausdruck: