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Zum 2. Adventssonntag

Bild: ArchivUnter den hier vorliegenden Begleitern durch das Kirchenjahr scheint uns der Text von Ildefons Schuster aus seinem „Liber Sacramentorum“ (2. Bd, S. 124 - 126) zum 2. Advent am besten in die Gegenwart des Jahres 2023 zu passen.

Es beginnt ein langes ZitatAuf Bethlehem mit der Krippe folgt Golgotha mit dem Kreuze. Schon von ferne fallen seine Strahlen auf die friedliche Ebene von Ephrata, wo der Menschensohn sich zum ersten Mal der Welt offenbart. Zur heutigen Stationskirche wurde die Basilika im sessorianischen Kaiserpalast gewählt, weil hier die von der Kaiserin Helena dem Papste geschenkte Kreuzreliquie verehrt wurde. Wir sollte uns keinen müßigen Träumereien hingeben; darum werden wir auf die arme und demütige Ankunft des Messias hingewiesen: Jesus kommt als Sühneopfer für die Sünden der Welt. Fallen wir nicht in den Fehler der Juden, die in ihrer allzu irdischen Auffassung den Herrn nicht als den Messias anerkennen wollten, weil er ihrer einseitigen Messiasidee nicht entsprach. Wie viele Menschen nehmen auch heute noch am Kreuze Anstoß! Wie viele, die angeblich Jesus suchen, gehen am Kreuz vorüber: Der Mann mit der Dornenkrone und dem Kreuze ist ihnen unverständlich.

Der INTROITUS (Is 30, 30 und Ps. 79, 2) bittet den Herrn, er möge sich doch endlich seinem treuen Volke Israel offenbaren. Psalm 97, der Psalm der Offenbarungen, wird im Weihnachtsfestkreis häufig verwendet. Bringt er doch den sehnlichsten Wunsch der Patriarchen und Gerechten des Alten Bundes zum Ausdruck: Die "Macht des Allerhöchsten" möge das Menschengeschlecht erlösen und das Reich Satans vernichten, den "bewaffneten Starken", der eifersüchtig seine Beute bewacht.

Hier geht es weiterDie KOLLEKTE nimmt den Ruf des Täufers auf: Bereitet die Wege des Herrn. Wir bitten: Gott gieße seine Gnade in unsere Herzen, damit wir uns würdig der Ankunft Jesu vorbereiten. Die rechte Vorbereitung besteht in läuternder Herzenszerknirschung und in dem festen Vorsatze den göttlichen Geboten entsprechend zu wandeln.

Die EPISTEL (Röm 15, 4-13) entrollt in großen Zügen ein Bild von der Sendung des Erlösers: Der Messias wírd die Scheidewand zwischen den Nachkommen Abrahams und der übrigen Menschheit niederreißen und eine einzige große Familie, die Kirche, schaffen. Wohl ist der Heiland die liebliche Blume aus der Wurzel Jesse, die Gott den Patriarchen verheißen - zugleich aber auch der Weltbeherrscher, in dessen Namen alle Völker der Erde gesegnet werden, gemäß der Verheißung, die Gott Abraham gab. durch den Glauben ist Abraham zum Vater aller Gläubigen geworden.

GRADUALE (Ps. 49, 2-3, 5) Die Ankunft des göttlichen Richters: Umgeben von den Scharen seiner Heiligen wird Jesus kommen, um allen Menschen nach ihren Taten zu vergelten. Zwischen der ersten Erscheinung Jesu in der Krippe und seiner Wiederkunft als höchster Richter über die Lebendigen und die Toten besteht ein innerer Zusammenhang, auf den uns die Kirche mit besonderem Nachdruck hinweist. Anfang und Vollendung des messianischen Reiches.

In seiner Anspielung auf die Stationskirche Sancta Hierusalem [gemeint ist die römische Kirche Santa Croce in Gerusalemme] gibt der ALLELUJAVERS (Ps. 21, 1) die Freude einer Seele wieder, welche die Kunde von der baldigen Heimkehr in das himmlische Jerusalem vernimmt.

EVANGELIUM (Mt 11, 2-10). Johannes ist der Engel, der dem Gottmenschen den Weg bereitet. Daher erzählt das Evangelium mehr in gedanklicher als in zeitlicher Tatsachenfolge die Sendung der Johannesjünger zu Jesus, um aus seinem Munde die frohe Botschaft zu vernehmen. Jesus offenbart sich als den Messias nicht durch Worte, sondern verweist auf seine Werke, deren größtes die Bekehrung der Welt ist. Den Juden war das Kreuz ein Ärgernis, den Heiden aber Heil und Seligkeit, denn sie bekannten die Gottheit dessen, der am Holze der Schmach verblutete.

OFFERTORIUM, aus dem messianischen Psalm 84 (Vers 7-8): Nach einer langen Zeit des Zornes schenkt Gott den Menschen wieder seine Gnade und seine Huld. Sein Volk aber hofft und fleht, daß der Herr bald der Welt sein Erbarmen zeige und Jesus, den „Erlöser“, sende.

SEKRET. Auf die Erlösung, auf die „Gnade“, den Inhalt des neuen Bundes, haben wir durch unsere Verdienste kein Anrecht; sie ist ein reines Geschenk der göttlichen Güte. Wir anerkennen daher unser Ungenügen und bitten in unserer Armseligkeit um Gottes Gnade.

COMMUNIO (Bar5,5 u. 4,36) Der Name der Stationskirche „Hierusalem“ wird Anlaß, die Seele aufzufordern, sie möge sich auf die Freuden vorbereiten, die der Herr ihr am Weihnachtsfeste geben wird.

POSTCOMMUNIO: Das Brot des Lebens, das Gedenken an den Tod Christi, ertöte in uns die Keime des Lasters und nähre uns zum himmlischen Leben.

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