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Pontifikalamt mit Bischof Schneider in Krakau zum Jahreswechsel

23. Januar 2025

4 - Gemeinden und Gemeinschaften

Bischof Schneider wendet sich während der Messe vom Altar aus den Gläubigen zu

Bischof Schneider beim Pontifikalamt in Krakau

Am vergangenen Samstag (18. 1. 2025) hat Bischof Athanasius Schneider, Weihbi­schof im Erzbistum der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana in Kasachstan, in Krakau ein feierliches Pontifikalamt zum Jahreswechsel zelebriert. Eine gut photographierte Bilderschau, der wir auch die nebenstehende Aufnahme entnehmen, findet sich auf der Instagram-Seite von Traditional Latin Mass – Krakau.

Das Stattfinden diese Pontifikalamtes in Krakau ist insofern bemerkenswert, als in Westeuropa seit dem Inkrafttreten von Traditionis Custodes soweit wir sehen kaum noch Pontifikalämter im überlieferten Ritus mehr gefeiert werden konnten - mit Ausnahme der Ämter zu den Priester- und Diakonsweihen der Petrusbruderschaft, die zuvor zweifellos mit Rom abgesprochen worden waren.

Bischöfe, die außerhalb ihres eigenen Verantwortungsbereichs ein Pontifikalamt zele­brieren wollen, sind vom Kirchenrecht aus nachvollziehbaren Gründen dazu angehalten, dazu die Genehmigung des jeweiligen Ortsbischofs einzuholen. Und diese scheint unter Franziskus generell verweigert zu werden. Kardinäle brauchen zwar keine solche Geneh­migung und können dem Gesetz nach überall auf der Welt pontifizieren; allerdings verlangt der „gute Ton“ es, daß sie dem zuständigen Ortsordinarius eine dahingehende Absicht zuvor mitteilen – was den Ortsbischof unter den Bedingungen von Traditionis Custodes in keine geringe Verlegenheit bringen könnte.

Da die meisten der doch sehr wenigen als entschieden traditionstreu sichtbar geworde­nen Kardinäle sich im Gegensatz zum in Rom hemdsärmelig herrschenden Bergoglio auch dem guten Ton verpflichtet sehen, verzichten sie in der Regel darauf, auch nur eine entsprechende Absicht zu äußern. Und als im vergangenen Jahr Kardinal Müller, be­kann­ter Freund klarer Worte und unzweideutiger Handlungen, zum Abschluß der Wallfahrt Paris–Chartres für knapp 20 000 Teilnehmer (mit oder ohne Höflichkeitsmit­tei­lung) das traditionelle Pontifikalamt feierte, führte das vor Ort und in Rom zu beträchtlicher Verärgerung: In Zukunft, so hieß es, solle man den Wallfahrern am besten den Zutritt zur Kathedrale ganz untersagen.

Unter diesen Umständen erlangt die Tatsache, daß Bischof Schneider in Krakau – wenn auch nicht in einer besonders großen, aber doch sehr würdigen Kirche – zelebrieren konnte, ein besonderes Gewicht. Vielleicht müssen deutsche Anhänger alten Liturgie, die einmal an einer Messfeier in der eigentlichen Hochform des römischen Ritus teilnehmen wollen, das demnächst mit einer Wochenendfahrt nach Polen verbinden.

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