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Bischof Strickland zum Dritten

21.09.2023

2 - Depositum Fidei

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Der Mann mit dem Hirtenstab: Bischof Strickland von Tyler

Zum dritten Mal innerhalb von 6 Wochen hat sich Bischof Strickland von Tyler (Texas) am 19. September mit einem Hirtenbrief an seine Gemeinden gewandt, um Grundwahrheiten des katholischen Glaubens klar auszusprechen und zu befestigen. Grundwahrheiten, von denen er offensichtlich befürchtet, daß sie bei der bevorstehenden Synodensynode angegriffen oder abgeleugnet werden könnten. Den vollen Text des Hirtenbriefes in deutscher Übersetzung finden Sie bereits auf kath.net. Wir können uns daher hier auf eine zusammenfassende Darstellung der Hauptpunkte beschränken.

Gegenstand des Hirtenbriefes sind die beiden Sakramente der Ehe und der priesterlichen Weihe, die Strickland in ihrem gegenseitigen Zusammenhang beleuchtet:

Die Ehe als auch die Priesterweihe (sind) Berufungen und daher Aufrufe unseres Herrn, unser Leben auf besondere Weise mit anderen zu teilen. Sowohl die Ehe als auch die Priesterweihe verleihen eine besondere Gnade, die in erster Linie nicht auf das Heil desjenigen gerichtet ist, der das Sakrament empfängt, sondern insbesondere auf das Heil derer, denen der Verheiratete oder Geweihte dient. Daher werden beide zu Recht als Sakramente des Dienstes verstanden. In beiden Fällen ist der grundlegende Aspekt, wie von Gott beabsichtigt, eine aufopfernde Liebe, die die Heiligung des Geliebten anstrebt."

Das haben wir selten so klar ausgesprochen gehört oder gelesen, und es wird daraus auch unmittelbar einsichtig, daß die zölibatäre Lebensform der Priester in der lateinischen Kirche zwar keine durch göttliches Gebot festgesetzte Einrichtung ist - daher kann es in wohlbegründeten Einzelfällen ja auch Ausnahmen geben - aber doch eine überaus weise Festlegung, die den Sinn und den Inhalt der beiden Sakramente in überaus passender Weise zum Ausdruck bringt.

Bei seiner Beschreibung des wesentlichen Inhaltes des Sakramentes der Ehe hebt Bischof Strickland unter ausdrücklicher Anführung des Katechismus nach Trient drei Elemente besonders hervor: Ihr Wesen als Verbindung eines Mannes und einer Frau - so wie Gott sie geschaffen hat, und nicht in den Abirrungen, die menschlicher Hochmut für diese "Grundbausteine des Lebens" herbeiphantasiert hat. Dann ihre lebenslange Verbindlichkeit, die eine unentbehrliche Voraussetzung für das persönliche als auch das gesellschaftliche Wohl darstellt. Und schließlich ihre "Offenheit" für die Weitergabe des Lebens. In diesem Zusammenhang geht der Bischof auch ausführlich auf die sogenannte "sexuelle Revolution" der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und deren Folgen sowohl auf individueller als auch sozialer Ebene ein.

Zusammenfassend führt er im Abschnitt über die Ehe aus:

Die Ehe ist das einzige Sakrament, das die Partner einander spenden. Diese sakramentale Realität umfasst alle Elemente einer natürlichen Ehe und fügt ihr die Schönheit einer vor Gott gelebten Berufung hinzu, wobei seine Gnade dem Mann und der Frau geschenkt wird, diese Berufung auszuleben. So wie die natürliche Ehe für die menschliche Zivilisation von grundlegender Bedeutung ist, ist die sakramentale Ehe für das Leben der Kirche von wesentlicher Bedeutung. Die Gnade, die in das Leben eines Mannes und einer Frau in einer sakramentalen Ehe einfließt, ergießt sich auch aus ihrer Verbindung als Segen für ihre Familie und ihre Gemeinschaft. Die sakramentale Ehe erntet den Segen der Gnaden, die es dem Mann und der Frau ermöglichen, zusammen mit allen Kindern, die sie großziehen dürfen, eine Hauskirche zu gründen und ihren einzigartigen Ruf zur Heiligkeit in ihrer Familie gemäß der Weisung Gottes auszuleben. Damit die Kirche ihre Mission, Christus in die Welt zu bringen, erfüllen kann, sind heilige sakramentale Ehen unerlässlich."

Im Abschnitt über das Sakrament der Weihe betont Bischof Strickland zunächst die Feststellung des katholischen Katechismus von 1992, daß niemand ein Recht auf den Empfang einer Weihe hat, sondern daß es dazu einer besonderen Berufung bedarf. Im Weiteren konzentriert sich der Bischof dann auf die beiden Weihestufen des Priesters und des Bischofs, da nur diese dazu befähigen, "im Namen und in der Person Chris zu dienen" - d.h. die Sakramente zu spenden, die ausdrücklich den in diese Ämter berufenen Personen zukommt. Dabei vertieft er zum einen die hier bereits einleitend angesprochene Komplementarität des Dienstes in der Ehe oder des Dienstes am Altar. Des weiteren wendet er sich der aktuellen Erscheinung zu, daß immer öfter und immer lauter auch die Weihe von Frauen gefordert wird, um den Forderungen nach "Gleichberechtigung" zu genügen. (Aktuelles Beispiel). Hier betont er mit großer Klarheit, daß die Kirche diese Frage klar entschieden hat und "wir dies als einen Bruch mit dem Glaubensgut anerkennen und die Idee als dem Glauben widersprechend zurückweisen" müssen.

Abschließend noch zwei Aussagen ähnlichen Härtegrades, die der Bischof den seiner Hirtensorge anvertrauten Gläubigen mitgibt, um sie für die erwarteten stürmischen Zeiten zu stärken.

In Bezug auf die auch von vielen Priestern und Bischöfen unterstützten Bestrebungen, alle möglichen und unmöglichen Gemeinschaftsformen als "Ehe" auszugeben und zu propagieren, sagt er: "Als Ihr geistlicher Vater muss ich Sie eindringlich warnen: Akzeptieren Sie diese Täuschung nicht."

Und im Zusammenhang mit der weltweit zunehmenden - und nicht allein auf religiösen, sondern auch politischen Fanatismus gegründeten - Christenverfolgung mahnt er die Priester nicht nur seiner Diözese:

Für die überwiegende Mehrheit der Priester ist das Märtyrertum, mit dem sie konfrontiert werden, möglicherweise nicht so dramatisch wie das Blutvergießen. Es kann sein, dass ihnen die Krone des weißen Märtyrertums angeboten wird, dass sie täglich ihre Kreuze auf sich nehmen und ihre Herden liebevoll durch die alltäglichen Prüfungen und Drangsale hüten, die die gefallene Menschheit plagen."

Soweit unsere Zusammenfassung. Für die sehr empfohlene vollständige Lektüre hier noch einmal die Adresse bei kath.net.

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