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Kein Triduum für London: „Reform“ mit der Brechstange im Pontifikat der Barmherzigkeit“

29. Februar 2024

6 - Kampf ggen den alten Ritus

Erzbischof Nichols schüttelt dem Papst die Hand - beide strahlen

Vincent Nichols zum Besuch beim Chef.

Erzbischof Nichols von Westminster hat der Latin Mass Society die Genehmigung zur Feier der Gottesdienste des Triduums im überlieferten Ritus verweigert. Damit sollen in diesem Jahr erstmalig seit 35 Jahren diese Liturgien nicht mehr in der britischen Hauptstadt stattfinden. Der damalige Erzbischof Basil Hume OSB hatte 1990 – also lange vor Papst Benedikt und Summorum-Pontificum – erstmals die dazu erforderliche Genehmigung erteilt, und seitdem wurden die feierlichen Gottesdienste der Kartage alljährlich in verschiedenen Kirchen Londons zelebriert. Nichols begründete seine Enscheidung damit, er sei im Gespräch mit der Gottesdienstbehörde im Rom über die korrekte Umsetzung von Traditionis Custodes und sehe sich „im größeren Zusammenhang“ dazu aufgerufen, die Erlaubnis zu versagen.

Für die Anhänger der überlieferten Liturgie in London bedeutet das einen weiteren schweren Schlag – und das, obwohl die überlieferte Liturgie gerade in London bereits seit 1971 – also praktisch unmittelbar nach Anodnung der Liturgierform – durch das populär so bezeichnete. „Agatha-Chrisitie-Indult“ ununterbrochen gefeiert werden konnte. Damit soll jetzt offenbar rundum Schluss sein. Der Vorsitzende der Latin-Mass Society Joseph Shaw hat in einer Erklärung darauf hingewiesen, daß bereits im letzten Jahr die seit 50 Jahren geübte Praxis von jährlich zwei feierlichen Hochämtern am Hauptaltar von Westminster Cathedral und die seit 20 Jahren erfolgende Spendung des Sakraments der Firmung nach den Büchern von 1962 „abgeschafft“ worden sei. Und nun also die Untersagung des Triduums.

Man muß sich wirklich ernsthaft fragen, mit welchen Argumenten römische Würdenträger wie Franziskus, Fernandez und Roche – aber auch lokale Opportunisten wie Nichols – es mit ihrem Gewissen vereinbaren können, die ohnehin nur noch kleine Schar der Gläubigen, die nicht nur in der Liturgie, sondern auch in Lehre und Moral an der bis auf die Apostel zurückreichenden Überlieferung festhalten wollen, mit solcher sonst nirgendwo feststellbaren Entschiedenheit zu unterdrücken und zu verfolgen suchen.

Wollen sie uns wirklich weismachen, DAS KONZIL habe diesen tiefgehenden Traditionsbruch befohlen — und dessen glorreiche Reformen seien so erfolgreich gewesen, daß die Kirche seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts einen unerhörten Aufschwung genommen habe. Wollen die Herrschaften wirklich die wenigen „Starrsinnigen“ (Indietristen nach bergoglionischem Neusprech), die noch an den überholten Bräuchen festhielten, mit Gewalt austreiben, um den weiteren Aufstieg des pilgernden Gottesvolkes zu neuen lichten Höhen nicht durch das tote Gewicht des altüberlieferten Ritus zu belasten? Haben sie nicht mitbekommen, daß nicht nur die Zahl der Gottesdienstteilnehmer nach flächendeckender Erzwingung der Reformliturgie in fast allen Ländern auf einen Bruchteil früherer Zeiten gesunken ist, sondern daß auch Kenntnis und Praxis der Lehre sowie gläubiger Empfang der Sakramente einen historischen Tiefstand erreicht haben?

Wollen die gegenwärtigen römischen Machthaber (und ihre Wasserträger an den theologischen Fakultäten) diese allgegenwärtigen Zeichen des Niedergangs nicht sehen – oder entspricht diese Blindheit vielleicht einem vorläufig noch verschleierten Programm, die Institution Kirche von allem zu reinigen, was von der säkularen Gesellschaft als störend empfunden werden und die Mächtigen dazu reizen könnte, den Vertretern der Organisationskirche ihren Platz am Katzentisch der Mächtigen zu bestreiten? Dem verhinderten südamerikanischen Caudillo Bergoglio und dem nur teilweise verhinderten Pornoschriftsteller Fernandez muß man wohl zutrauen, daß genau das im Hintergrund ihres Denkens und Handelns steht. Gute Presse und oben dabei sein ist alles – und mit „oben“ meinen sie offenbar nicht das, was die Kirche seit zweitausend Jahren dazu gepredigt hat.

Bei ihrem Säkularisierungskurs konnten sich die großen und kleinen Bergoglios bisher nicht nur auf Rückenwind aus der kirchenfeindlichen Gesellschaft verlassen, sondern auch darauf, daß die von ihnen zu Feinden erklärten Anhänger von Offenbarung und Tradition als gute Katholiken ein tief verwurzeltes Gefühl für Gehorsam gegenüber der geistlichen Obrigkeit haben. Bis vor gar nicht allzu vielen Jahren hätten sich die meisten von ihnen eher die Zunge abgebissen, als ein kritisches Wort gegenüber Bischöfen und Papst zu äußern – geschweige denn im offenen Widerspruch ihnen gegenüber zu handeln.

Da zeichnet sich nun ganz allmählich ein erfreulicher Wandel ab. Das Echo auf Synodensynode und Fiducia Supplicans war in vielen Sektoren der Kirche so vernichtend, daß im Lager der Bergoglianer alle Alarmglocken schrillten. Viellicht verschärfen sie deshalb unablässig den Kampf gegen die überlieferte Liturgie, in der sie nicht ohne Grund einen Kristallisationskern für alle Widerstände gegen die schrittweise Umwandlung der Kirche in eine RGO sehen – in eine von der Regierung ausgehaltene und geleitete Organisation.

Der letzte Satz der Erklärung von Joseph Shaw zur Untersagung der Feier des Triduums in der überlieferten Form für die Londoner Diözese dürfte jedenfalls in den Büros der Diözesanverwaltung von Vincent Nichols und des Behördenleiters Liturgie (das ist derzeit der Engländer Vincent Roche) in Rom einigen Unmut auslösen:

Es begint ein Zitat

Wir können den Katholiken, die der überlieferten lateinischen Liturgie anhängen, zusichern, daß das Triduum dennoch in London außerhalöb der Erzdiözese Westminster gefeiert werden wird und daß die Latin Mass Society diese und andere Zelebrationen in dieser Ehrwürdigen Liturgie weiterhin untrstützen wird.“

Wir werden beobachten, wie das weiter geht.

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