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Thomas von Aquin als Erklärer
des hl. Meßopfers

10. April 2024

Kommentar und Kategorisierung

Wiedergabe des Bucheinbandes mit dem Gemälde: Der hl. Thomas predigt den Kirchenfürsten

Der hl. Thomas – Lehrer der Kirche seit acht Jahrhunderten

Am 7. März war der 750. Todestag des Hl. Thomas v. Aquin (1225 - 1274), dessen 800. Geburtstag zu gedenken wir demnächst ein ganzes Jahr lang Gelegenheit haben werden – verbunden mit der Hoffnung, daß dem in vielem bis auf den heutigen Tag so grundlegende Werk dieses Kirchenlehrers bald wieder die Achtung entgegen gebracht werde, deren es sich durch so viele Jahrhunderte erfreute. Der Schwerpunkt des Schaffens von Thomas lag ganz eindeutig auf wissenschaftlichem Gebiet, und unter Wissenschaft verstand man im 13. Jahrhundert nicht die Erfindung immer neuer und oft auch immer abseitigerer Gedankengebilde, sondern zunächst einmal die (durchaus kritische) Sichtung und Aneignung des bereits von den Altvorderen gewonnenen Wissens, verbunden mit der Anstrengung, daraus Lehr und Nutzen für die Gegenwart zu ziehen. Und stets unter der Maßgabe, bei alledem nicht dagegen zu verstoßen, was das Wort Gottes über das, was dem Menschen zu wissen frommt, geoffenbart hat.

Seine Bedeutung und seinen Ruhm verdankt Thomas der Tatsache, daß er in dieser Wissenschaft so gewandt und so erfolgreich war, daß man sich heute immer noch ver­wundert fragt, wie das in einer Zeit ohne Internet und Datenbank auf dem Computer überhaupt zu schaffen war. Weniger bekannt als die wissenschaftliche Seite des Aquinas ist die Tatsache, daß er auch über eine starke poetische und sogar mystische Neigung verfügte, die ihn in Stand versetzte, auch Dinge, auch Wahrheiten, wahrzunehmen, vor denen viele Wissenschaftler modernen Stils lieber verschämt die Augen verschließen. Allzu leicht wird vergessen, daß er nicht nur der Systematiker der Summa, sondern auch der Dichter von Pangue Lingua und Lauda Sion ist. Diese Vielseitigkeit kommt ihm sehr zugute bei seiner Lehre über das heilige Messopfer, die er zwar nie in einer eigenen „Messerklärung“ zusammengefasst hat, die sich aber aus durchaus zentralen Abschnitten seiner theologischen Hauptwerke erschließen.

Genau diesr Aufgabe hat sich der junge amerikanische Thomist Urban Hannon unter­zogen, der sich gegenwärtig im Seminar der Petrusbruderschaft in Wigratzbad auf die Priesterweihe vorbereitet. Ein Lizentiat der Theologie erwarb er auf dem Angelicum, der Hochschule der Dominikaner in Rom; ein Doktorat an der Universität im schweize­rischen Fribourg ist in Vorbereitung. Hannon hat aus vier Hauptquellen in den Werken des Thomas den „fehlenden“ Thomistischen Kommentar zur Heiligen Messe rekonstruiert und unter dem Titel „Thomistic Mystagogy“ im Verlag „Os Justi Press“ veröffentlicht, den Peter Kwasniewski mit dem Ziel gegründet hat, alte und neue Texte zum besseren Verständnis der Katholischen Tradition zu verbreiten. Der Schwerpunkt des Verlagspro­gramms liegt bei wissenschaftlicher Literatur – da diese Literatur jedoch größtenteils im englischen Sprachraum entstanden ist, sind die Bücher von Os Justi generell trotz der Sprach­barriere weitaus lesbarer als der Papierausstoß deutscher theologischer Fakultä­ten. Die herangezogenene Texte von Thomas werden in Latein und in englischer Über­setzung präsentiert.

Wer nach dieser zugegebenermaßen etwas lang geratenen Einleitung ungeduldig mit den Füßen scharrt und sich fragt, wann wir den endlich zum Inhalt kommen, soll sofort und überreich bedient werden: Clemens Victor Oldendorf hat das Buch Hannons für uns gelesen und gewohnt kritisch und ausführlich vorgestellt. Da die neun Seiten der Besprechung auf dem Bildschirm von Computer oder gar Handy kaum angemessen darzustellen sind, haben wir ein PDF daraus gemacht, das jeder so zu sich nehmen kann, wie es ihm am besten passt.

Hier zum Download.

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