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Was von der 15. Woche übrig blieb

13. April 2024

Kommentar und Kategorisierung

Die Fassade der Kirche ganz in beige

Die renovierte Fassade der Pfarrkiche der Petrusbruderschaft

Manchmal kommen aus Rom auch erfreuliche Nach­richten. So diese Woche die Meldung, das die Pfarrkirche der Petrusbruderschaft Ssa Trinità dei Pellegrini einen neuen Verputz für ihre Fassade erhalten hat. Die Optik – vorher war sie großenteils in dem Terrakotta-Ton des links anschließenden Bauteils gehalten – mag Geschmacksache sein, wichtiger ist etwas anderes: Überall in Rom sind die frühneuzeitlichen Fassaden von Kirchen und Palazzi insbesondere seit der Massenmotorisierung in den 60er Jahren zunehmend von Umweltschäden bedroht. Sie müssen in immer kürzeren Abständen gereinigt, gepflegt und eben auch neu verputzt werden, damit sie für zukünf­tige Generationen erhalten bleiben. Die Farbgebung ist dabei drittrangig. Sie unterliegt wechselnden Moden – zu beginn des 20. Jh. eben Terrakotta, derzeit eher beige. Man wird sehen, wie die Farbe unter dem Einfluß des Umweltschmutzes nachreift – Hauptsache, die Schadstoffe dringen nicht bis zur Bausubstanz vor.

Leider kann man das vom letztlich doch noch wichtigeren Bau der Katholischen Kirche – und damit zu den weniger erfreulichen Nachrichten – nicht sagen. Hier hat sich das Gift des Säkularismus im aktuellen Pontifikat bis in die Kernsubstanz durchgefressen. Irri­tierende Beispiele dafür lieferte dieser Tage wieder einmal Papst Franziskus, dessen Hauptaufgabe doch darin bestehen sollte, diese Substanz vor Schäden durch schleichen­de Korrosion oder gewaltsame Angriffe zu bewahren. In einer seiner neuesten Buchveröffentlichungen, die meist aus willfährigen Journalisten in die Feder diktierten Interviews bestehen, übt er wieder mal den Rundumschlag gegen den Vorgänger und dessen Mitarbeiter. Ausgerechnet der Grobian Franziskus wirft dem früheren Sekretär Benedikts Gänswein einen „Mangel an Anstand“ vor. Und dem seinerzeit von Ihm selbst als Präfekt der Liturgiekongregation ernannten afrikanischen Kardinal Sarah erteilt er Zensuren ganz im Stil eines britischen Kolonialoffiziers, der einem seinen Ansprüchen nicht genügenden „boy“ ein Zeugnis ausstellt. „Mag sein, daß ich mit seiner Ernennung zum Präfekten einen Fehler gemacht habe. Er ist ein guter Mann, aber er wurde von spalterischen Gruppen manipuliert. Manchmal habe ich den Eindruck, daß die Arbeit in der römischen Kurie ihn ein wenig bittter gemacht hat.“

Mit seiner hier nicht zum ersten Mal geäußerten Ablehnung gegenüber Kardinal Sarah und anderen afrikanischen Prälaten liegt Franziskus ja – aus seiner Sicht – nicht ganz falsch: In keinem anderen Bereich der Kirche stößt der von ihm geförderte und ange­triebene Sälularisierungskurs auf so großen Widerstand wie in Afrika, wo man diesen Kurs völlig zu Recht nicht nur als „Säkularisierung“, sondern auch als „Verwestlichung“, als Zerstörungsprogramm gegen alle Erscheinungsformen einer eigenen kulturellen Identität durchschaut hat. Der von Kardinal Ambongo organisierte Einspruch und Widerstand des gesamten schwarzafrikanischen Episkopats (nur die europäisch dominierten Bistümer im äußersten Süden und Norden des Kontinents haben nicht voll mitgemacht) gegen Fiducia Supplicans hat die römischen Modernisten, die sonst nie genug vom „an die Ränder gehen“ und von „Inkulturation“ faseln können, tief verstört. Und nun müssen sie sich aus Afrika den Vorwurf des „kulturellen Kolonialismus“ anhören. Und schon zeichnet sich ab, daß das im Westen großenteils mit einem Achselzucken zur Seite gelegte Papier „Dignitas Infinita“ in Afrika auf ähnlichen Widerspruch stoßen könnte.

Eine Schlußbemerkung zum Thema westliches Achselzucken. Seit sich das Zentralorgan der deutschen Bischöfe „haeretisch.de“ endgültig aus dem Umkreis des katholischen verabschiedet hat, nehmen wir die dort erscheinenden Artikel nur noch insoweit zur Kenntnis, wie wir von anderer Seite darauf aufmerksam gemacht werden. Schwarze Perlenfischerei, sozusagen. Und so kamen wir also auf den Beitrag der unter Verantwor­tung der ex-katholischen Bischöfe Deutschlands eingestellten und aus Kirchensteuer­mitteln entlohnten Redakteurin Carina Adams, die bittere Kritik an der (noch)Nicht­anerkennung der transidentitären Ideologie durch Rom übt, die „klassische christliche Anthropologie“ für nachgerade menschenfeindlich erklärt und befindet, der Vatikan mache sich auf Kosten der Würde von „transidenten und nichtbinären“ Menschen die Welt so wie es ihm gefällt: eurozentrisch beschränkt auf langweilige zwei Geschlechter. (Beitrag hier)

Wer angesichts solcher letztlich auch aus seiner Kirchensteuer finanzierten Abfall-Produktion auf den Gedanken kommt, diesem Spuk durch Verweigerung künftiger Zahlungen früher oder später ein Ende zu machen, kann sich unseres Verständnisses sicher sein.

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