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Auf Franziskus folgt Leo XIV

08. Mai 2025

6 - Kirchenpolitik

Das Photo zeigt den Papst von einigen Kardinälen umgeben bei seiner Ansprache von der Loggia des Peterdoms

Papst Leo XIV begrüßt die Gläubigen

Bereits am zweiten Tag des Konklaves ha­ben die in Rom versam­melten Kardinäle den us-amerikanischen Augustiner-Pater und Südamerika-Missionar Kardinal Robert Francis Prevost zum neuen Inhaber des Stuhls Petri gewählt. Er hat sich den Namen Leo XIV gegeben. Der neue Papst begrüßte die Gläu­bigen auf dem Petersplatz und die Menschen der gan­zen Welt mit einer länge­ren Rede in italienischer Sprache, die er mit dem Worten des auferstan­denen Christus einleitete: „Der Friede des Herrn sei mit euch!“. Den Text wer­den wir sobald wie möglich hier nachreichen. Mehr oder weniger gelungen übersetzt kann man ihn bereits jetzt auf Youtube anhören, was wir auch zur visuellen Wahrneh­mung sehr empfehlen. Den Abschluß seiner Anspra­che bildete eine kurze Andacht zur Muttergottes von Pompeji, deren Gedenktag die Kir­che heute feiert.

Da wir selbst den Nemen des neuen Papstes erst gestern zum ersten Mal bewußt wahr­genommen haben, bringen wir hier aus dem bereits am Montag verlinkten Artikel von Edward Pentin über 10 denkbare Papstkandidaten den entspre­chen­den Abschnitt:

Es begint ein Zitat

Kardinal Robert Francis Prevost , seit April 2023 Präfekt des einflussreichen Dikasteriums für die Bischöfe, ist ein in Chicago geborener Prälat, der viele Jahre als Missionar in Peru verbrachte, bevor er für zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten zum Oberhaupt der Augustiner gewählt wurde. Der 69-jährige Kardinal teilt die Vision von Papst Franziskus hinsichtlich der pastoralen Prioritäten des verstorbenen Papstes sehr, insbesondere in Bezug auf Um­welt­schutz, die Unterstützung von Armen und Migranten sowie einen pasto­ralen Ansatz, der die Begegnung mit den Menschen dort in den Vordergrund stellt, wo sie sind. Er hat öffentlich erklärt, Bischöfe sollten sich nicht wie „kleine Prinzen in ihren Königreichen“ aufführen. Kardinal Prevosts Ansich­ten dazu, geschiedenen und zivilrechtlich wiederverheirateten Katholiken in bestimmten Fällen den Empfang der heiligen Kommunion zu gestatten, sind nicht bekannt. Er zeigte moderate Unterstützung für das vatikanische Doku­ment Fiducia Supplicans aus dem Jahr 2023 und betonte die Rolle der Bischofskonferenzen bei dessen Anwendung.

Der in Chicago geborene Kardinal war im Zusammenhang mit dem Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche in Kontroversen verwik­kelt, wurde angesichts der Anschuldigungen jedoch verteidigt. Er ist bekannt für seine diskrete und überlegte Herangehensweise und wird von seinen Kol­le­gen für sein aufmerksames Zuhören, seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu verstehen und seine umsichtigen Fragen gelobt. Kardinal Prevost wird als möglicher Kompromisskandidat gehandelt, falls führende Kandidaten nicht genügend Stimmen erhalten. Sein langjähriger Missionsdienst in Peru, zu­nächst als Priester und später als Bischof über insgesamt 22 Jahre, lässt ihn eher als internationalen denn als amerikanischen Kandidaten gelten, was die Wahl eines Papstes aus einer Supermacht in seinem Fall erleichtern könnte. Er könnte jedoch als zu jung (geb. 1955) und zu frisch (2023) zum Kardinal ernannt gelten, um ernsthaft als papabile mit nennenswerten Wahlchancen in Betracht gezogen zu werden.Ende des Zitats

Nun, die Kardinäle haben diesem letzteren Gesichtspunkt keine besondere Bedeutung beigemessen, und wieweit die knappen und an neunter Stelle der Kandidatenliste plat­zierten Ausführungen Pentins ein halbwegs zuverlässiges Bild des neuen Mannes gege­ben haben, werden wir in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren erfahren. Beten wir, daß der Segen des Herrn den so überraschend zum neuen Papst gewählten Augustiner auf seinem schweren Weg begleiten und führen wolle.

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