„Traditionstreue Katholiken werden den Novus Ordo überflügeln. —
Die Geburtenraten
zeigen, warum“
17. November 2025
Fr. Donald Kloster, Diözese Bridgeport, CT
Erstkommunion im ISPN Berlin
Die Anhänger der Liturgiereform zeichnen sich durch eine überaus verhängnisvolle Eigenschaft aus,
die sie mit den anderen Anhängern ideologiegetriebener „Reformen“ gemeinsam haben: Sie
sind völlig blind gegenüber allen Signalen aus der Realität, die das Scheitern ihrer
Lieblingsprojekte verkünden. So ist es in der Kirche mit der Liturgie, in der Gesellschaft mit der
Bildungsreform der 70er-Jahre oder jetzt mit der „Bevölkerungsreform“ des unbegrenzten
und ungesteuerten Einstroms. Was nicht ins engstirnige Weltbild der Meisterdenker passt, wird
ausgeblendet und geleugnet. Wer dennoch davon zu reden wagt, wird als „Verräter“
ausgegrenzt.
LifeSiteNews
bringt den Beitrag eines demographie- und statistik-kundigen Priesters, der vielleicht als
Augenöffner dienen kann. Wir haben einige zentrale Passagen daraus mit Unterstützung durch
Google-Translate übersetzt.
Die Königsherrschaft Christi gründet sich auf die Notwendigkeit, daß die Gläubigen „fruchtbar sind und sich mehren“. Ohne Gläubige in den Kirchenbänken verliert jede Religion an Einfluss und jeglichen Anschein von Religiosität, den sie einst besaß. Die katholische Kirche verzeichnet infolge der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils und insbesondere der Einführung des Novus Ordo einen anhaltenden Geburtenrückgang. Das Reich Christi auf Erden, die streitende Kirche, leidet unter einer Krise der Seelenzahl.
Wenn weniger Kinder geboren werden, ist auch die Zukunft der von Papst Paul VI. im Jahr 1970 eingeführten Novus-Ordo-Messe (promulgiert zum ersten Adventssonntag, dem 30. November 1969) stark gefährdet, je näher wir dem Jahr 2060 kommen. Meiner Meinung nach wird sie das 100-jährige Jubiläum nicht überstehen. Als ich 2018 meine erste nationale Umfrage zur traditionellen lateinischen Messe durchführte, lag die Geburtenrate unter den Frauen des Novus Ordo mit 2,3 Kindern pro Frau über dem Zur Erhaltung des Bestandes notwendigen Niveau. Die kritische Zahl für den Erhalt der bestehenden Bevölkerungsstruktur liegt bei 2,1 Kindern pro Frau. Nun, gut sieben Jahre später, ist die Geburtenrate der Novus-Ordo-Frauen auf 1,9 Kinder pro Frau gesunken. Das sind nur 0,2 Geburten mehr als die aktuelle US-Geburtenrate von 1,7 Kindern pro Frau. Es ist wichtig zu wissen, daß sich keine Bevölkerungsgruppe von einer Geburtenrate unter 1,9 Kindern pro Frau erholt. Der drastische Rückgang der Geburtenrate im Novus Ordo sollte Bischöfe und Pfarrer gleichermaßen alarmieren.
Die andere Seite der Medaille ist die Geburtenrate unter den Frauen, die die traditionelle lateinische Messe besuchen. Die nationsweit durchgeführte Studie von „Kloster“ aus dem Jahr 2018, an der 1.085 erwachsene Frauen aus 16 US-Bundesstaaten teilnahmen, die die traditionelle lateinische Messe (TLM) bevorzugten, ergab eine Geburtenrate von 3,6 Geburten pro Frau. Eine konservative Schätzung für das Jahr 2025 geht von einer Rate von mindestens 3,8 Kindern pro Frau aus. Das zeigt die enorme Kluft zwischen den Frauen, die den Lehren der Kirche zur Ehe treu sind (TLM), und denen, die diese weitgehend ablehnen (NOM). Zudem haben die älteren Frauen, die von der Novus-Ordo-Messe zur traditionellen lateinischen Messe gewechselt sind, größtenteils zu Beginn ihrer Ehe Verhütungsmittel benutzt. Die jüngeren Frauen, die in der traditionellen lateinischen Messe aufwachsen und heiraten, haben hingegen fast nie verhütet. Die Zahlen dürften steigen, da die älteren TLM-Frauen, die zeitweise verhütet haben, keine Kinder mehr bekommen und durch die jüngeren TLM-Frauen ersetzt werden. Wenn ich richtig liege, haben die TLM-Frauen die Geburtenrate der NOM-bevorzugten Frauen bis 2025 insgesamt verdoppelt (3,8 zu 1,9).
(…)
Ich bin mit einem Priester befreundet, der sich Sorgen macht, daß ich zu viel über die traditionelle lateinische Messe spreche. Er meint, ich solle einfach schweigen und die Dinge ihren Lauf nehmen lassen. Das ist im Grunde daßelbe Argument, das meine Mutter immer vorbrachte; sie pflegte zu sagen: „Versteck dich einfach und schaue, was läuft.“ Die Fakten und Zahlen zum moralischen Zustand der institutionellen Kirche sind in der Tat erschreckend. Der einzige Grund, warum ich weiterhin darüber schreibe und predige, ist, die Gläubigen vor dem Abgrund zu warnen, auf den wir zusteuern – aber nicht alle (Johannes 13,18). Manche sind die Verräter, manche die Auserwählten.
Diejenigen, die den Status quo des Novus Ordo verteidigen, scheinen die Realität völlig zu verkennen. Sind sie wirklich bereit, sich auf unhaltbare Positionen rein finanzieller Erwägungen und der Zusammenlegung von Pfarreien zurückzuziehen, bis praktisch nichts mehr übrig ist? Sind sie damit einverstanden, das Erbe, die Sachwerte und die Spenden so vieler gläubiger Katholiken zu verschwenden? Liegt es nur daran, daß der Novus Ordo ihre Rebellion gegen den alten römischen Ritus darstellt, die in blinder Anhänglichkeit an ein unerfülltes Versprechen der „Reform“ wurzelt? Lasst uns beten, daß diese Gläubigen, Kleriker und Prälaten des Novus Ordo ihren gemeinsamen moralischen Kompass wiederfinden. Lasst uns beten, daß ihnen die Einhaltung der traditionellen Sitten der Kirche wichtiger ist als kleinliche Machtspiele und skandalöse Beförderungen innerhalb der Bürokratie. Jeder Ideologe ist eine Gefahr für eine Institution, doch Gruppen von ihnen im Inneren sind verhängnisvoll. Die Königsherrschaft Christi wird trotz ihnen bestehen bleiben.
Der heilige Athanasius sagte im 4. Jahrhundert, als das Zahlenverhältnis zwischen den arianischen Häretikern gegenüber den trinitarischen Katholiken bei ca. 90 % Arianer zu 10 % Katholiken lag: „Sie haben die Kirchen, wir aber den Glauben.“ Im 21. Jahrhundert, mit Blick auf die Novus-Ordo-Kirche und ihre Sakramente im Vergleich zur Vetus-Ordo-Kirche (Liturgie von Trient) und ihren Sakramenten, könnten wir sagen: „Sie haben die Kirchen — wir haben die Babies.“
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Hier noch einmal der Link zum ungekürzten Originalartikel. Außerdem verweisen wir auf unseren vorhergehenden Artikel zur Entwicklung des Gottesdienstbesuchs vom 14. des Monats.
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