Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

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Archiv Februar 2011

Aktuell:

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Novizin bei der feierlichen Profeß

Victimes du Sacré-Coeur de Jésus

28. 2. 2011

Der Braut des Lammes verdanken wir den Hinweis auf einen Konvent in Marseille, in dem derzeit etwa 20 Frauen in tiefer Abgeschiedenheit sich einem Leben der Sühne und der ewigen Anbetung verschrieben haben. Die Braut schreibt dazu:

Zitat:Natürlich leben sie in der Klausur. Bei ihnen findet man Dinge, von denen sich manche der klausurierten Konvente hierzulande leider getrennt haben: Klausurgitter und Winden, Holzläden, Klausurschleier. Außer der Priorin, die mit Besuchern am Gitter im Sprechzimmer spricht, sieht man die Schwestern überhaupt nicht. Das ist ein Konzept, das mich immer sehr fasziniert hat. Es ist die Idee der Klausur als Wüste, konsequent bis zum Ende gedacht."

Der Bericht zeigt einige faszinierende Bilder, die in einem zweiten Beitrag durch Scans aus einem schon etwas älteren Bildband ergänzt werden.

Im Konvent wird die hl. Messe nach der überlieferten Liturgie gefeiert, die geistliche Betreuung liegt bei der Petrusbruderschaft. Sobald wir mehr über diese anscheinend nur in diesem einen Konvent lebende Gemeinschaft in Erfahrung gebracht haben, werden wir sie auch auf unsere Seite der Frauenordenorden mit dem alten Ritus aufnehmen.

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Norma Jean Coon

Absage an die Frauenordination -
Eine klare Entscheidung und eine logische Konsequenz

25. 2. 2011

Im ersten Satz der folgenden Erklärung mag man einige distanzierende Anführungszeichen vermissen, die uns im Deutschen lieb und teuer sind. Offenbar werden sie aber im Amerikanischen nicht benötigt, um eine überaus klare Gesamtaussage noch einmal zu unterstreichen.

Zitat: Am 22. Juli 2007 wurde ich durch Bischöfin Patricia Fresen aus Deutschland und Südafrika, die in Deutschland von drei Bischöfen für die Gruppe der römisch katholischen Priesterinnen geweiht worden war, ins Diakonat geweiht. Diese Weihe fand im Santa Barbara Immaculate Spiritual Centerstatt. Da weder Patricia Fresen noch ich von Papst Benedikt XVI. Eine Genehmigung für diese Weihen erhalten hatten, waren diese Weihen illegal und wurden von der Römisch katholischen Kirche nicht anerkannt. Daher kam ein Prozess der Exkommunikation „latae sententiae“ in Gang, durch den man sich selbst wegen Verstoßes gegen das Kirchenrecht ausschließt.

Hiermit möchte ich mich von der angeblichen Weihe lossagen und öffentlich erklären, daß ich für diese Gruppe nur zweimal als Diakon aufgetreten bin, als ich einmal bei einer Messe das Evangelium vortrug und dann bei der gleichen Messe die Kommunion austeilte. Bereits zwei Wochen nach der Weihezeremonie zog ich mich aus dem Programm zurück, weil mir klar wurde, daß es ein Fehler gewesen war, ein Studium mit dem Ziel der Priesterweihe zu absolvieren. Ich bekenne mich zu der Wahrheit, die Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis ausdrückte. Ich bekenne mich dazu, daß die Autorität über die Angelegenheiten der Priesterweihe dem Heiligen Vater zukommt und erkenne an, daß Christus das Weihesakrament nur für Manner eingesetzt hat.

Hiermit löse ich in aller Form jede Verbindung zur Aktion der Römisch Katholischen Priesterinnen (Roman Catholic Womanpriests) und widersage öffentlich der angeblichen Weihe. Ich entschuldige mich bei allen, die ich mit meinen Handlungen beleidigt oder empört habe. Ich bitte Gott um seinen Segen für diese Menschen und ihre Familien.

Dr. Norma Jean Coon
San Diego,
Dienstag, 8. Februar 2011.


Heiliger Gott, ich erbitte Deinen Segen für meinen Bischof, meinen Pfarrer und die Priester in Rom, die mich bei meiner Rückgliederung in die Römisch Katholische Kirche unterstützt haben und ich sage mich durch das Internet und jedes andere Mittel von jeder Verbindung mit der Aktion der Römisch Katholischen Priesterinnen los.

Ich danke Dir für die Bemühungen meiner Familie und bitte um Jesu Licht und Liebe für meinen Mann, mit dem ich seit 57 Jahren verheiratet bin, und für meine 5 Kinder.

Vergib mir, geliebter Jesus und hl. Mutter Maria, daß ich in Sache dieser Weihe meinem eigenen Willen gefolgt bin, und indem ich mich Deinem Göttlichen Willen durch das heilige und das unbefleckte Herz Mariens weihe, bitte ich Dich, Licht und Liebe über alle auszugießen, die sich außerhalb Deiner Liebe gestellt haben. Segne uns, o Herr, durch Deine Gaben und erhebe uns zum Herzen des Vaters, während wir darum beten, daß mehr Priester zum Dienst in unserer Kirche und zur Bereicherung der Kirche in den Vereinigten Staaten berufen werden.

Vergib unseren Mangel an Gehorsam und bereichere uns mit Deiner Heiligen Liebe, so bete ich durch Jesus und Maria. Fiat+“

Das ist der gesamte Inhalt der offenbar nur zum Zweck der Verbreitung dieses Widerrufs eingerichteten Website von Fau Coon.

Wie Rorate Caeli recherchiert und bestätigt hat, hat sich Norma Jean Coon inzwischen der Gemeinde der St. Annenkirche in San Diego angeschlossen, die von der Petrusbruderschaft in Art einer Personalpfarrei für den überlieferten Ritus betreut wird. Schließen wir sie und ihre noch im Irrtum befangenen ehemaligen Gefährtinnen in unsere Gebete ein.

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Robert Spaemann

Liturgiereform aus dem selbstdestillierten Konzilsgeist

24. 2. 2011

Im Zusammenhang mit der Diskussion über das Memorandum der 250 Modernisierer hat P. Recktenwald auf kath-info mit dem Abdruck eines Textes von Prof. Spaemann aus dem Jahr 1995 begonnen, der auf gespenstische Weise verdeutlicht, wie sehr diese vermeintlich „Modernen“ in Denkmustern des letzten Jahrhunderts befangen bleiben. Wir zitieren darfaus einen Abschnitt zur „Reform der Liturgie aus dem Konzilsgeist“, der uns besonders treffend zu sein scheint, und verweisen im übrigen auf die vollständige Fassung.

Zitat: Eine breite Partei kirchlich engagierter Kreise ging bei der Interpretation des Konzils bisher von folgender hermeneutischer Prämisse aus: Das Konzil war ein Reformkonzil. Es gab aber auf dem Konzil nur eine eigentliche Reformfraktion, insbesondere bestehend aus mitteleuropäischen und amerikanischen Bischöfen. Auch diese blieben weit zurück hinter den Erfordernissen eines als Anpassung verstandenen Aggiomamento. Vor allem waren sie zu zahlreichen Kompromissen und Konzessionen genötigt, denn ein Konzil muß immer Konsens anstreben.

Weil aber das Ergebnis dieser Kompromisse und Halbherzigkeiten den Reformimpuls lähmt, muß es nun nachträglich korrigiert und die „eigentliche“ Tendenz des Konzils herausgearbeitet werden. Darum verdienen die Sätze des Konzils, in denen neue Akzente gesetzt werden, grundsätzlich höhere Beachtung als solche, die klassische Positionen neu formulieren. Einmal von traditionellem Ballast befreit, wird es möglich, aus diesen Sätzen eine Tendenz zu extrapolieren und weitergehende Thesen und Forderungen zu entwickeln, die zwar mit den „traditionellen“ Sätzen in Widerspruch stehen, aber dem „Geist des Konzils“ besser entsprechen als bestimmte Sätze des Konzils.

Mit Hilfe dieses hermeneutischen Prinzips wird das Konzil nachträglich von einer Partei als ihr Programm usurpiert. Schon in der deutschen Ausgabe der Konzilstexte von Rahner und Vorgrimler fällt auf, wie in den Kommentaren Zensuren erteilt und „eigentliche“ von weniger eigentlichen Texten unterschieden werden. Maßstab dabei ist die einfache Umkehrung des Maßstabs der alten Kirche, für die „novitas“ an sich schon ein Anklagepunkt war.

Diese Hermeneutik ist inzwischen weitgehend zusammengebrochen. Nur einmal war ihr nachhaltiger Erfolg beschieden, nämlich bei der Liturgiereform, die nicht, wie der Codex und der Katechismus, jahrelang sorgfältig vorbereitet, sondern kurz nach dem Konzil handstreichartig und in offenem Gegensatz zur Intention der Mehrheit der Bischöfe und zum Wortlaut der Konzilstexte durchgesetzt wurde."

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Am Sonntag beginnt die Vorfastenzeit

19. 2. 2011

Am 20. Februar beginnt mit dem Sonntag Septuagesima nach dem alten Kalender in diesem Jahr die Vorfastenzeit, Wochen der Einstimmung und Hinführung auf das große vierzigtägige Fasten. Warum Papst Paul VI. zuließ, daß dieser Charakter der Wochen vor dem Aschermittwoch, den die Kirche bis dahin nicht nur mit den Orthodoxen, sondern auch mit Lutheranern und anderen Gemeinschaften aus der Reformation gemeinsam hatte, „abgeschafft“ wurde, bleibt sein Geheimnis.

Nun ja, da das Fasten inzwischen auch selbst weitgehend verschwunden ist, hat die moderne Kirche für eine Vorfastenzeit wohl wirklich keine Verwendung mehr. Was wir verloren haben, ist dem zweiten Kapitel des 4. Bandes von Guerangers „Kirchenjahr“ zu entnehmen, das wir hier in einiger Ausführlichkeit zitieren.

Zitat: Die Zeit, in welche wir jetzt eintreten, umschließt tiefe Geheimnisse; aber dieselben gehören nicht ausschließlich den drei Wochen an, welche dem Beginne der Fasten vorangehen, sondern umfassen den ganzen Zeitabschnitt, der uns noch von Ostern trennt.

„Es gibt zwei Zeiten“, sagt der heilige Auguistin in seiner Abhandlung über den Psalm 148, „die eine, die jetzt in den Wirren und Versuchungen dieses Lebens abläuft, die andere, die in Ruhe und ewigen Freuden verbracht werden soll. Diese beiden Zeiten feiern wir hier, die eine vor Ostern, die andere nach Ostern. Die Zeit vor Ostern bedeutet die Kümmernisse des gegenwärtigen Lebens. Die Zeit nach Ostern die Seligkeit , die wir eines Tages genießen sollen. Deshalb verbringen wir die erste dieser Zeiten in Fasten und Gebet, die zweite in Freudengesängen, und während ihrer Dauer wird nicht gefastet.“

Die Kirche, die Auslegerin der hl. Schrift, bezeichnet uns zwei verschiedene Orte, welche in unmittelbarer Beziehung zu den zwei Zeiten des hl. Augustin stehen; diese Orte sind Babnylon und Jerusalem, Babylon, das Bild der in Sünde verfallenen Welt, woselbst der christ die Zeit der Prüfung verbringen muß, Jerusalem, das himmlische Vaterland, ion dessen Schoß er von all seinen Kämpfen ruht. Das israelitische Volk, dessen Geschichte die Geschichte der ganzen Menschheit widerspiegelt, wurde buchstäblich aus Jerusalem verbannt und in Babylon in der Gefangenschaft gehalten.

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Dom Prosper Guéranger

Diese Gefangenschaft, fern von Sion, dauerte siebenzig Jahre. Um dieses Geheimnis auszudeuten, hat nach Alcuin, Amalarius, Yves von Chartres und den bedeutendsten Liturgisten die Kirche für die Tage der Sühne die Siebenzahl gewählt, und dieser Zahl begegnet man denn auch allenthalben während der heiligen Zeit vor Ostern. So ist ja schon der Ausdruck Septuagesima eine Anwendung desselben. Wie es siebenzig babylonische Jahre waren, so spricht hier die Kirche von den siebenzig Bußtagen, indem sie, wie das in der heiligen Schrift vielfach vorkommt nur eine runde Zahl an die Stelle der eigentlich genaueren setzt.

Auch die Dauer der Welt soll, nach alten christlichen Überlieferungen, sieben Alter umfassen, und das Menschengeschlecht müßte demnach diese sieben Alter durchschreiten, um am Ziele der Ewigkeit anzukommen. (…) Um nun mitten in den Kämpfen, womit unsere Straße besäet ist, dem Herzen Muth einzuflößen, zeigt uns die Kirche, treu ihrer Aufgabe, als Licht in diesen Finsternissen des irdischen Aufenthaltes zu leuchten, eine andere Siebenzahl, welche sich an die gegenwärtige anschließt. Der traurigen Septuagesima folgt das glänzende Osterfest mit seinen sieben Freudenwochen, die uns einen Vorgeschmack himmlicher Wonne und Seligkeit gewähren. Nachdem wir mit Christus gefastet und gelitten, erscheint auch der Tag, an welchem wir mit ihm Auferstehung feiern, der Tag, an dem unsere Herzen ihm bis zur Höhe des Himmels folgen werden. (…)

Nachdem wir nun einen Blick voll Hoffnung auf die unser Harrende tröstliche Zukunft geworfen, die doch nur ein Bild jener anderen uns vom Herrn im Glanze seiner Ewigkeit bereiteten Zukunft ist, kommen wir wieder auf die gegenwärtige Wirklichkeit zurück. Was sind wir hinieden? Verbannte, Gefangene, eine Beute aller Gefahren, die Babylon in sich birgt. Wenn wir unser Vaterland lieben, wenn unser Herz sich sehnt, dasselbe wiederzusehen, dann müssen wir mit all den Reizen brechen, welche die Fremde uns bietet, wir müssen den Becher zurückstoßen, mit welchem sie so viele unserer gefangenen Brüder berauscht. Sie lädt uns ein zu ihren Freuden und Lüsten, aber unsere Harfen sollen an den Weiden ihres verwünschten Flusses aufgehängt bleiben, bis uns das Zeichen zur Rückkehr nach Jerusalem gegeben wird (Ps. 125).

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Babylon 1932Bild: Wapedia

Diese Gefühle sucht uns die Kirche in den langen Tagen der Trübsal einzuflößen; sie richtet unsere Aufmerksamkeit auf die uns drohenden Gefahren, die theils in uns selbst, theils in der Außenwelt liegen. Das ganze übrige Jahr hindurch wird sie mit ihren Aufforderungen nicht müde, daß wir den Gesang der Himmel, das göttliche Alleluja, anstimmen, und jetzt legt sie uns die Hand auf den Mund, um diesen Freudenruf zu ersticken, der in Babylon nicht gehört werden soll. „Wir sind Pilgrime, entfernt vom Herrn“, schreibt der hl. Apostel Paulus in seinem zweiten Briefe an die Korinther, und so wollen wir unsere Freudengesänge auf den Augenblick versparen, wo wir zu ihm kommen.

Das eigentliche charakteristische Merkmal des heiligen Zeitabschnitts, in welchen wir jetzt treten, ist die unbedingte Hintanhaltung des Alleluja, das nun auf Erden nicht eher mehr angestimmt wird, bis wir am Tod und der Grablegung Christi theilgenommen und mit ihm zu neuem Leben auferstehen (Col 2,12).

Der schöne Gesang der Engel „Ehre sei Gott in der Höhe“, den wir seit der Geburt des Herrn jeden Sonntag angestimmt haben, verstummt ebenfalls, ausgenommen an Festtagen, welche indeß nur im Laufe der Woche gefeiert werden können; fällt ein Heiligenfest auf einen Sonntag, so wird es auf den nächsten freien Tag verlegt. Ein Gleiches ist mit dem herrlichen Ambrosianischen Lobgesang Te Deum Laudamus; auch dieser der sonst am Schlusse des Nocturnums angestimmt wird, fällt weg. Beim heiligen Meßopfer entläßt der Diakon die Gläubigen nicht mit den feierlichen Worte: Ite Missa est, sondern er lädt das Volk nur ein, sein Gebet still fortzusetzen, indem er den Gott der Barmherzigkeit lobpreist, der sich gewürdigt, uns trotz unserer Missetaten nicht zu verwerfen.

Nach dem Graduale der Messe an der Stelle, wo das dreimal wiederholte Alleluja unsere Herzen vorbereitete, die Stimme des Herrn im hl. Evangelium zu vernehmen, hören wir nur noch eine klagende schleppende Melodie, welche gerade deßhalb den Namen Tractus von trahere, ziehen, bekommen hat.

Damit auch unser Auge uns sagt, daß der neue Zeitabschnitt der Reue und Betrübniß geweiht sein soll, kleidet sich die heilige Kirche an Sonntagen wie in der Woche, wenn nicht ein Heiligenfest gefeiert wird, in die violette Farbe. Doch gestattet sie noch bis zu Aschermittwoch, daß der Diakon mit der Dalmatica und der Subdiakon mit der Tunica sich schmücke."

Soweit also Dom Prosper Guéranger zur Vorfastenzeit. Bedenken wir es recht, so kann uns die nachkonziliare Tilgung des Charakters dieser Wochen denn doch nicht mehr überraschen: Babylon hier, Jerusalem dort – zur freudigen Weltumarmung der 60er Jahre will das nun wirklich nicht passen.

Das Ringen um die Ausführungsbestimmungen II

18. 2. 2011

Wenn Rorate Caeli und Messa in Latino mit ihren Berichten über die Ausführungsbestimmungen zu Summorum Pontificum richtig liegen, kennen wir bisher zwei Punkte, in denen dieses Dokument eine Klarstellung vornimmt – und zwar beide Mal im Sinne einer Einschränkung.

Nach dem ersten Punkt gilt das Motu Proprio nur für den „Römischen Ritus“ im engsten Verständnis des Wortes. Also ausdrücklich nicht nur nicht für den (faktisch zerstörten) Ritus von Mailand, sondern auch nicht für die verschiedenen Spielarten oder usus des römischen Ritus etwa bei Dominikanern oder Zisterziensern. Hier liegt die Entscheidung nicht bei den einzelnen Priestern, sondern – das liegt durchaus auf der Linie des Art. 3 des MP und einer Erklärung von Ecclesia Dei aus dem Jahr 2009 – ausschließlich bei der Ordensobrigkeit.

Das mag man bedauerlich finden, aber das entspricht zweifellos dem besonderen Gehorsamsgelübde, das die Ordensangehörigen bei ihrem Eintritt ablegen und durch das sie auf die Wahrnehmung vieler Rechte verzichten, deren sich z.B. Weltpriester erfreuen. Daß diese Gelübde in vielen Orden praktisch nicht mehr beachtet werden, kann keine Gegenargument sein. Solange man dem Orden angehört, und solange nicht die höchste Autorität wie etwa in Mariawald für einen ganzen Konvent eine andere Regelung trifft, sind die Entscheidungen der Ordensobrigkeit verbindlich. Wer in einen Orden eintreten möchte, wird zweifellos die Frage der Liturgie noch stärker als bisher schon zu einem seiner Kriterien machen.

Der zweite Punkt besagt, daß es Bischöfen nicht erlaubt sein soll, die Priesterweihe nach der überlieferten Liturgie zu erteilen – außer im Rahmen von Gemeinschaften des alten Ritus oder mit besonderer Genehmigung durch Ecclesia Dei. Falls eine solche Regelung tatsächlich getroffen würde, kann sie sich darauf stützen, daß bei der Aufzählung der nach den alten Büchern zu spendenden Sakramente in Art. 9 des MP die Priesterweihe nicht genannt ist. Insofern könnte man hier tatsächlich „Regelungsbedarf“ sehen. Falls diese Regelung jedoch tatsächlich ohne Not – bisher gibt es nur einen Bischof, der Diözesanpriester auch im alten Ritus weiht, den von Frejus-Toulon – derartig restriktiv getroffen werden sollte, wäre das in der Tat ein geistliches Armutszeugnis ersten Ranges.

Die römischen Autoritäten sehen seit Jahrzehnten darüber hinweg, daß viele Bischöfe Liturgie und Lehre in ihrer Ortskirche verlottern lassen – aber wo es um die überlieferte Liturgie geht, wollen sie mit Argusaugen darüber wachen, daß keiner von der in den Bankrott führenden „Straße des neuen Frühlings“ abweicht. Sie setzen damit den Kurs fort, den Joseph Ratzinger im Interview mit Peter Seewald 2000 so charakterisiert hatte: „Wer sich heute für den Fortbestand dieser Liturgie einsetzt oder an ihr teilnimmt, wird wie ein Aussätziger behandelt; hier endet jede Toleranz.“

Ob das Dokument tatsächlich diese Punkte enthält und ob der Papst es genehmigen würde, obwohl zumindest der zweite davon sich kaum mit seinen Vorstellungen decken dürfte, muß derzeit offen bleiben. Der Papst ist kein Freund von „Micromanagement“ und er nimmt es mit erstaunlicher Langmut hin, wenn seine Kurialen sich nicht an die von ihm vorgezeichnete große Linie halten, sondern ihre Privatpolitk verfolgen. Er weiß, daß er nicht alles selbst machen kann, und er weiß auch, mit welchen Beamtenseelen er es zu tun hat.

Trotzdem ist es sicher keine schlechte Idee, sich dem von The New Liturgical Movement initierten Appell an Papst Benedikt anzuschließen, der die Hoffnung ausspricht, „daß nicht zugelassen werde, daß das Gute, das Eure Heiligkeit persönlich durch Summorum Pontificum begonnen haben, durch solche Restriktionen gehemmt wird.“

Gerüchte um die Ausführungsbestimmungen

16. 2. 2011

Noch ist es nur ein Gerücht, daß die Ausführungsbestimmungen zum Motu Proprio Summorum Pontificum noch vor Ostern herauskommen sollen - und so verstärken sich weitere Gerüchte und Spekulationen um seinen angeblichen Inhalt. Nach Messainlatino ist es den Gegnern der überlieferten Liturgie (und des Papstes) gelungen, die Ausführungsbestimmungen so zu verdrehen, daß sie das Motu Proprio zu einem „Privileg für traditionalistische Gruppen“ erklären und damit faktisch zurücknehmen und jedenfalls praktisch wirkungslos machen.

Der Vaticanista Paolo Rodari widerspricht heute auf seinem Blog PalazzoApostolico: Die maßgeblichen Männer der Kurie, Kardinal Cañizares Llovera, Präfekt der Gottesdienstkongregation, und Charles Scicluna von der Glaubenskongregation stünden nach wie vor voll hinter den Absichten des Papstes.

Warten wir es ab.

Daß die Ausführungsbestimmungen heftig umkämpft sind, steht außer Frage. Sie sind in den vergangenen Jahren mehrfach zwischen den verschiedenen Dikasterien hin- und hergeschoben, uminterpretiert und umgeschrieben worden, möglicherweise hat der Papst sie auch bereits mehrfach zur Überarbeitung zurückgegeben. Die vatikanische Bürokratie ist erfinderisch darin, Dokumente nach dem Willen igendwelcher grauer Eminenzen zu verfälschen - aber Papst Benedikt kennt wohl (fast) alle ihre Tricks. Andererseits war selbst er bis heute nicht imstande, Summorum Pontificum in allgemein verständlichen Sprachen auf die vatikanische Website zu bringen. Dort ist es nach wie vor nur in Latein und Ungarisch zu haben.

An den Übersetzungen soll es nach Paolo Rodari auch liegen, daß die Ausführungsbestimmungen immer noch nicht erschienen sind. Das klingt nicht unplausibel, denn unter den Übersetzern des Vaticans gibt es Spezialisten, die es fertig bringen, Ihre Übersetzungen so zu verdrehen, daß sie gerade das Gegenteil dessen sagen, was im Urtext steht. Und natürlich liegt das nicht an den Übersetzern, sondern wiederum an den Grauen Eminenzen, die ihre Arbeit lenken.

Dafür, wie das funktioniert, gibt es aus der Geschichte der Liturgiereform viele Beispiele. Eine der damaligen Grauen Eminenzen war der Liturgietheoretiker Lengeling, der in einem seiner Bücher ganz offen schreibt, wie man das mit den Übersetzungen handhabte: „Die deutsche Fassung des Messordo, von der oben die Rede war, hat sich bemüht, in mehreren Fällen die Veränderungen des zunächst vorgesehenen und beschlossenen Meßordo in verschiedener Weise abzumildern, wenn nicht gar praktisch zu tilgen.“ Was doch nichts anderes heißt, als: „was schert es uns, wenn der Papst ausdrücklich Änderungen verlangt - auf Deutsch machen wir es, wie wir wollen.“

Der Vergleich verschiedener Versionen der (vielleicht) kommenden Ausführungsbestimmungen wird sicher wieder ergiebiges Anschauungsmaterial für die Tricksereien kurialer Maulwürfe bieten.

Das sollte niemanden dazu verleiten, jetzt mit allzu großen Befürchtungen auf diesen Text zu warten. Wie er auch ausfallen mag - seine praktische Bedeutung wird sich in Grenzen halten. Die Bischöfe, die das Motu Proprio - also immerhin ein Gesetz der Kirche - missachtet haben, werden daraus vielleicht Scheinargumente zur Stützung ihrer Haltung ziehen können. Sie waren vorher feindlich gegenüber der überlieferten Liturgie, und sie bleiben es dann erst recht. Und die Bischöfe, die aus Überzeugung oder im Gehorsam dem Gesetz gefolgt sind, werden sich durch den Kommentar kaum in ihrer Haltung beeinflussen lassen - aufheben kann er das Gesetz jedenfalls nicht.

In den bald dreieinhalb Jahren, seit denen das Motu Proprio gilt, hat sich in der Kirche doch manches verändert; vieles ist deutlicher erkennbar geworden - nicht zuletzt bestimmten „Memoranden“ sei Dank. Die Delegitimierung der Tradition durch die Konzils-Schwarmgeister stößt auf immer lauteren - und auch wirkungsvollen - Widerspruch. Die Wiedergewinnung der Tradition verlangt in jedem Fall harte Alltagsarbeit. Ob mit oder ohne Ausführungsbestimmungen.

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Bischof Joseph Perry in Holy Apostles

Firewalls und Filter im Priesterseminar

11. 2. 2011

Seit dem vergangenen Oktober wird im Seminar zu den Hl. Aposteln Cromwell, CT, regelmäßig die hl. Messe auch in der überlieferten Liturgie gefeiert. Am vergangenen Montag hat nun erstmalls der Weihbischof von Chicago, Joseph Perry, in der Seminarkapelle ein feierliches Pontifikalamt in der "Forma Extraordinaria" zelebriert. Ein kurzer Bericht auf TNLM verlinkt zu mehreren Bilderschauen mit zahlreichen Photos.

Die Bilder sind ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie weit sich Situation und Atmosphäre in einigen amerikanischen Seminaren beeits von der Lage in Deutschland unterscheidet, wo die Seminarkapellen immer liturgiefremder ausgestattet werden und nach wie vor kein Diözesanbischof zu einer öffentlichen Feier der Liturgie des hl. Papstes Gregor im Stande war.

Im Zuge seiner insgesamt lesenswerten Kommentierung der Debatte um das Memorandum hat P. Recktenwald von der FSSP eine sehr treffende Bemerkung zur Rolle des Zölibats für die Erweckung von Berufungen bzw. die „Rekrutierungspolitik“ der Seminare gemacht:

Zitat:In der heutigen Glaubenskrise wirkt der Zölibat wie eine Firewall, die das massenhafte Eindringen von halbgläubigen Trojanern ins Priesteramt verhindert."

Das gibt den Anstoß zu einem weiteren Vergleich: Die von häretisierenden Theologen gepredigte und von den meisten Seminar-Regenten übernommene strikte Ablehnung der alten Liturgie und der katholischen Tradition wirkt wie ein Filter, der viele glaubenstreue und fromme Bewerber aus den Seminaren fernhält.

„Von Rom auferlegte“ Firewall auf der einen, selbst konstruierter Filter auf der anderen Seite - kein Wunder, daß die Seminare immer leerer werden.

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Kardinal Brandmüller in Ancona

Kardinal Brandmüller in Ancona

9. 2. 2011

Für gute Nachricvhten (eher selten) und schöne Bilder (derzeit gut im Angebot) sollte es nie zu spät sein: Am 6. Februar zelebrierte S.E. Walter Kardinal Brandmüller in der Kirche der Franzisakaner der Immaculata, Campocavallo di Osimo in Ancona, ein feierliches Pontifikalamt. TNLM bringt dazu gleich zwei Bilderserien, eine unter dem Datum vom 7. Februar, die anderen vom 9. Februar. Als Diakon amtierte P. Uwe Michael Lang. Und immer wieder die grauen Franziskaner...

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Weihbischof Laun bei der Petrusbruderschaft

Eine gute Nachricht aus Linz

7. 2. 2011

Am gestrigen Sonntag feierte Weihbischof Andreas Laun (Bistum Salzburg) in Linz in der Kapelle der Petrusbruderschaft die hl. Messe nach dem überlieferten Ritus. Einen kleinen Film von der Messe hat Gloria-TV - vielleicht kommt in den nächsten Tagen noch mehr.

Und vielleicht entdecken noch mehr Bischöfe im deutsch sprechenden Mitteleuropa, daß sie mit ihrer Weigerung, die von Papst Benedikt eingeleitete liturgische Erneuerung im Geist der Kontinuität zu unterstützen, nur den Verderbern der Kirche in die Hände arbeiten, die wieder einmal von den theologischen Fakultäten aus zum Angriff auf die Rechtgläubigkeit blasen.

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St. Paulus

Der hl. Paulus kommentiert
das Memorandum der
abtrünnigen Theologen

5. 2. 2011

Die Leseordnung der überlieferten Liturgie zitiert heute zur Epistel den 1. Brief des hl. Apostels Paulus an die Korinther mit den Versen 26-31, daraus:

Zitat: Nein, was der Welt töricht erscheint, hat Gott erwählt, um die Weisen zu beschämen; was die Welt schwach nennt, hat Gott erwählt, um das Starke zu beschämen, und was gering ist in der Welt und verachtet, und was nichts gilt, hat Gott erwählt, um das, was etwas gilt, zunichte zu machen.

Und im zweiten Kapitel fährt er dann fort (Vers 4-8):

Zitat: Mein Wort und meine Verkündigung bestand nicht in gewinnenden Weisheitsworten, sondern im Erweis von Geist und Kraft, damit euer Glaube sich nicht auf Menschenweisheit gründe, sondern auf Gottes Kraft. Und doch verkünden wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht die Weisheit dieser Welt oder der Herrscher dieser Welt, die zunichte werden. Nein, wir verkünden Gottes geheimnisvolle, verborgen gehaltene Weisheit, die Gott vor aller Zeit zu unserer Verherrlichung vorausbestimmt hat. Keiner von den Herrschern dieser Welt hat sie erkannt, denn hätten sie ihn erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt."

Der Herr selbst läßt sich in seiner Güte herab, auf das Verlangen der Nationalkirchler nach einer Neubewertung der Lebensverhältnisse wiederverheirateter Geschiedener im heutigen Evangelium zu antworten (Matth. 19,9):

Zitat: Ich aber sage euch: Jeder, der sein Weib entläßt, es sei denn wegen Ehebruchs, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe, und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe."

Da muß man schon - selbstverständlich bischöflich beglaubigte(r) - Theologiprofessor(in) sein, um das Gegenteil zu lehren.

Bilder vom Pontifikalamt Erzbischof Léonards
in Brüssel

4. 2. 2011

Ein paar Tage hat es gedauert, bis die ersten Bilder vom Pontifikalamt von Erzbischof Léonard, Primas von Belgien, in der Brüsseler Minimitenkirche im Internet aufgetaucht sind. TNLM hat sie auf der Site der Löwener Newman Gesellschaft gefunden. Dort gibt es auch einen kurzen Bericht, in dem besonders die würdige Durchführung der über zweistündigen komplizierten Zeremonie und der gute Besuch durch Gläubige aller Altersgruppen hervorgehoben wird.

Die Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern

Beim Schlussegen

Thron und Altar

Ein Leser macht uns auf die Bilderschau auf Snapmania aufmerksam - herzlichen Dank.

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Ignaz Heinrich v. WessenbergBild: Wikimedia

Kardinal Lehmann auf dem Weg zurück ins Jahr 1811

2. 2. 2011

Mit einem bemerkenswerten Artikel von Kardinal Lehmann für seine Kirchenzeitung hat die deutsche Auseinandersetzung um den Zölibat einen neuen Höhepunkt erreicht. Der Mainzer Bischof fährt darin eine offene persönliche Attacke auf den „im November 2010 als Kardinal eingesetzten Professor Dr. Walter Brandmüller“, der „früher als angesehener Historiker an der Universität Augsburg lehrte “. Er macht klar, daß die am Umbau der Kirche werkelnden Politiker als Katholiken jedes Recht hätten, sich zu wort zu melden - und daß man sie keinesfalls kritisieren dürfe, da es sich schließlich um „verdienstvolle Politker“ und höchste „Autoritäten in unserem Land“ handele. Alexander Kissler hat in einer Kolumne in The European die passenden Worte zu dieser zutiefst verinnerlichten Anerkennung des Staates als Vormund der Kirche gefunden.

Kardinal Lehmann scheint immer deutlicher in die Fußspuren jenes Ignaz Heinrich von Wessenburg zu treten, der, kaum war er als 38-jähriger Kirchenpolitiker zum Priester geweiht, auf dem Wiener Kongress für die Bildung einer deutschen Nationalkirche unter einem deutschen Primas eintrat und sich dann, als das gescheitert war, zum Koadjutor und Bistumsverweser von Konstanz wählen ließ. Später sollte er dann Bischof von Feiburg werden - dort bewahrt ihm die Diözese bis heute ein ehrendes Andenken - scheiterte aber an der verweigerten Anerkennung des Papstes.

Die Grundzüge seines Denkens, so wie sie auf der genannten Freiburger Bistumsseite geschildert werden, erscheinen geradezu als Blaupause für das Denken von politisierenden Prälaten wie Lehmann und Zollitsch, die - mit zweihundert Jahren Verspätung - immer noch dem Traum Wessenbergs von der Nationalkirche unter staatlichem Schutz nachjagen.