Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
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Hier bestimmt der alte Ritus
das Leben:


Pro Missa Tridentina hat eine Standortkarte der Messorte in Deutschland und Nachbarländern entwickelt - einfach anklicken:

Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv Juni 2011

Aktuell:

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Ausschnitt aus dem Video bei Gloria-TV

Regensburger Hochamt bei Gloria TV online

30. Juni 2011

Schon im Mai hatte Pro Missa Tridentina seine Jahreshauptversammlung in Regensburg. Liturgischer Höhepunkt war das feierliche Hochamt in der barocken „Alten Kapelle“ neben dem Dom. Nun ist ein 28-Minuten Video von der Messe (Opferung bis Communio) bei Gloria TV zu sehen.

Eine Presseerklärung zur Hauptversammlung gibt es als PDF auf der Website der PMT.

Renovierungen

28. 6. 2011

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Diese Sorte Bilder kennt man: Wieder einmal wurde ein künstlerisch vielleicht nicht sehr hochstehender, aber doch durch und durch würdiger und katholische Anmutung ausstrahlender Kirchenbau durch ein zeitgenössisches Gebilde entstellt, dessen künstlerischen Wert man beim besten Willen nicht erkennen kann, und das den einzigen Sinn zu haben scheint, den Bruch mit der katholischen Tradition zu markieren. Wie sie im folgenden Bild zu sehen ist:

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Nur daß es sich diesmal geradezu andersherum verhält:

Das obere Bild zeigt den Zustand von St. Joseph's in Manchester bis vor etwa einem Jahr. Dann kamen die Bauarbeiter, entfernten den vorgezogenen Chorabschluß und die „Altarinsel“ und stellten dann einen Zustand wieder her, wie er wohl um die Zeit der Errichtung der Kirche zu Ende des 19. Jh. ausgesehen haben mochte. Kommunionbänke gibt es auch, und der typisch nordeuropäische Holzalter ist uns noch ein eigenes Bild wert.

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Der „neue“ Hochaltar – vermutlich aus einer Renovierung gerettet.

Kein Beton, mit dem derzeit die liturgischen Vandalen ihre gescheiterten Thesen noch einmal befestigen wollen, bevor sie endgültig abtreten, ist so hart, daß man ihn nicht wegbekommt, so man nur will. Weitere Bilder und einige (wenige) Zusatzinformation hat The Hermeneutic of Continuity.

Unterdessen geht Kardinal Ranjith, langjähriger Sekretär der Gottesdienstkongregation und derzeit Erzbischof von Colombo, daran, den Beton auf einer anderen Baustelle wegzuschaffen. Anläßlich einer Konferenz zur Eucharistischen Anbetung in Rom teilte er dieser Tage mit, in seiner Diözese seien Kommunionbänke wieder für alle Kirchen vorgeschrieben, das Indult für die Handkommunion sei zurückgenommen und also die Mundkommunion wieder verpflichtend. Weitere Vorgaben wenden sich gegen die im indischen Kulturkreis grassierende Tendenz zur Übernahme hinduistischer oder buddhistischer Elemente in den christlichen Gottesdienst. Die Baustelle „Inkulturation“ wird geschlossen - mehr dazu auf Rorate Caeli.

Die Vorbereitungen auf den 50. Jahrestag des Abschlusses von Vatican II verlaufen unter erfreulichen Vorzeichen: Normalität kehrt zurück.

Vier Jahre und 2,5 Millionen Besucher

27. Juni 2011

Heute vor vier Jahren, am 27. Juni 2007, ist summorum-pontificum.de online gegangen. Unsere erste Meldung war:

Zitat: Wie Paul Badde als römischer Korrespondent der „Welt“ berichtet, hat Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone heute den Text des Motu Proprio für die „Freigabe des alten Ritus“ an 30 Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt übergeben, die eigens zu diesem Anlaß nach Rom gekommen waren. Aus Deutschland war Kardinal Lehmann angereist, auch aus vielen anderen Ländern und Regionen waren die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen vertreten. Die offizielle Vorstellung und Erläuterung des Dokuments soll am 7. Juli erfolgen - das ist der letzte Arbeitstag des Papstes, bevor er am 9. Juli zu seinem Urlaub in den italienischen Dolomiten aufbricht."

Am folgenden Tag wurde der Bericht Baddes vom Presseamt des Vatikans bestätigt, und gut eine Woche später am 7. 7. konnten wir als einer der ersten melden: Das Motu Proprio ist da! Die alte Messe ist freigegeben!

Seitdem hat diese Website fast 2,5 Millionen Besuche gezählt. Als 1 Besuch wertet unsere Statistik alle Aufrufe beliebig vieler Seiten von einer Adresse, wenn die Einzelabrufe innerhalb von 30 Minuten erfolgen. Kommt der gleiche Besucher in größerem Zeitabstand noch einmal, wird das als neuer Besuch gewertet. Gegenwärtig haben wir täglich zwischen 3000 und 3500 Besuche; seit dem 1. Januar waren es bis Mitternacht genau 576 582. Damit werden wir wohl auch in diesem Jahr wie schon im letzten die 1-Millionen-Marke überspringen.

Wieviele Besucher hinter diesen Besuchen stehen, ist mit unserer gegenwärtigen Technik nicht zu ermitteln. Der Text des Motu Proprio ist bis jetzt 10273 mal abgerufen worden, unsere Bücherliste wurde 9100 mal aufgerufen, die Seite über die Missverständnisse und Fehldarstellungen in den Ordinariaten 8007 mal – das gibt Anhaltspunkte. Mancher, der von Google zu uns geschickt wird, mag etwas ganz anderes gesucht haben und kommt nie wieder. Andererseits haben wir einen großen Anteil von Direktbesuchern: Über 60%. Weniger als 5% kommen von Suchmaschinen (darunter sind auch die Robots), der Rest über Links auf anderen Seiten, darunter auf Wikipedia, Kathpedia und anderen.

Unsere Besucher kommen inzwischen fast nur noch aus dem deutschen Sprachraum. Niederländer und Polen, die in der ersten Zeit größere Besucherkontingente stellten, besuchen inzwischen vorzugsweise die seitdem entstanden Websites in den eigenen Sprachen. Der Vatikan ist nach wie vor mit etwa 10 Besuchen täglich dabei. Besuche aus Indonesien, China, Japan, Iran und anderen fernen Regionen gehen wohl überwiegend auf Konto von Deutschen im Ausland oder beruhen schlichtweg auf Fehlleitungen durch Suchmaschinen.

Redaktionelles Konzept, Technik und Layout von summorum-pontificum.de haben sich seit der Online-Stellung nicht wesentlich geändert. Eigentlich wäre es Zeit für ein Redesign und einen Ausbau in Richtung soziale Netzwerke. Angesichts eines überaus knappen Zeitbudgets ist damit aber kurzfristig nicht zu rechnen.

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Von der Website der Tagung

24. - 27. August:
14. Kölner
Liturgische Tagung

25. Juni 2011

Die Initiativkreise katholischer Laien und Priester in Hamburg und Köln, das Netzwerk katholischer Priester und UNA VOCE Deutschland laden ein zur 14. Kölner Liturgischen Tagung, die vom 24. - 27. August in Herzogenrath stattfindet.

Im Zentrum des Programms stehen Vorträge zur Realpräsenz Christi in der Eucharistie von Prof. Hoping, Freiburg, P. Bernward Deneke, Wigratzbad und Pfarrer Guido Rodheudt, Herzogenrath. Weitere Referenten sind Dr. Alcuin Reid, Frejus, Prof. Peter Hofmann, Augsburg und Dr. Michael Tunger, der auch die musikalische Gestaltung leitet. Am Donnerstag, den 25., wird der öffentliche Teil der Tagung mit einem Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Gertrud eröffnet. Zelebrant ist Bischof Czeslav Kozon von Kopenhagen.

Das vollständige Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung sowie zur Vorbestellung von Zimmern bietet die Website der Tagung.

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Messe in San Marino

San Marino:
Würdige Liturgie auch im Stadion

23. Juni 2011

Der Besuch von Papst Benedikt in San Marino, einer der kleinsten und sicher der ältesten Republik der Welt, hat hierzulande wenig Aufmerksamkeit gefunden. Katholisch.de titelte süffisant: „Der Papst in einem anderen Zwergstaat“. Wichtiger erscheint allemal, daß der Sponsor des Papamobils dieses für den Deutschlandbesuch zum „Ökomobil“ umrüstet. Dabei hätte es aus San Marino durchaus Berichtenswertes gegeben, auch Vorbildliches für die Gestaltung von Großereignissen, wie sie in diesem Herbst auch für Deutschland bevorstehen.

Armin Schwibach berichtet dazu aus Italien, daß die Probleme der Messfeier mit vielen Tausenden Mitfeiernden in San Marino maßstabsetzend angegangen worden seien.Gegenüber dem Blog „Messainlatino“ erläuterte der Zeremoniar des Bistums die Vorbereitung und Durchführung der Papstmesse in San Marino, bei der er sich bemühte, Elemente der Tradition im Ritus zu betonen, um die Messe mit dem Papst am Dreifaltigkeitssonntag trotz der großen Zahl von Teilnehmern und Konzelebranten würdig zu gestalten. Einziges Ziel sei es dabei gewesen, die Erziehung zum Glauben des Gottesvolkes zu begünstigen, das sich um den Nachfolger Petri in einer gewiss nicht optimalen Situation (in einem Stadion) scharen sollte. Der Papst sei sehr zufrieden gewesen und habe dem Bischof von San Marino-Montefeltro, Luigi Negri, seinen Dank für die Feier und die Musik zum Ausdruck gebracht. Gerade bei der Musik sei darauf geachtet worden, die besten Traditionen des liturgischen Gesangs der Kirche harmonisch miteinander zu vereinen.

Als Messdiener seien Seminaristen aus dem Seminar von Bologna sowie junge Männer gewählt worden, die normalerweise bei Messen in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus ministrierten. Dadurch sei es möglich gewesen, hinsichtlich der notwendigen Gestik sicher zu sein. Diese ist für Scandelli kein überflüssiger Zierrat, sondern ebenso wichtig wie alles andere: „Und wenn man dann sah, wie alle Ministranten den Kopf neigten, wenn der Name Jesu oder Mariens erwähnt wurde, war das schon bewegend“.

Um die Kontinuität mit der Tradition herauszustellen, sei das auf Latein gebetete „erste Hochgebet“, der theologisch reiche „Römische Kanon“ gewählt worden, um die Hingabe und Treue zum Papst zum Ausdruck zu bringen. Besondere Aufmerksamkeit sei auch dem erhöhten Altar mit den sieben Kerzen und dem Kruzifix im Mittelpunkt gewidmet worden.

Besonders hervorhebenswert die Durchsage vor Ausspendung der hl. Kommunion:

Zitat:Die Gläubigen, die gebeichtet haben und sich daher im Stand der Gnade befinden und somit als einzige den Heiligsten Leib des Herrn empfangen können, nähern sich dem ihnen am nächsten stehenden Priester. Entsprechend den gültigen universalen Bestimmungen wird die Kommunion einzig und allein auf die Zunge verteilt werden, dies mit dem Ziel, Profanierungen zu vermeiden und uns vor allem zu einer immer höheren Achtung des Heiligen Geheimnisses zu erziehen, das die Realpräsenz unseres Herrn Jesu Christi ist. Es ist daher niemandem gestattet, die Kommunion auf der Hand zu empfangen."

Wie gesagt: Vorbildlich. Die Initiative dazu muß freilich von den Gastgebern und Ausrichtern des Besuches ausgehen - die hierzulande Verantwortlichen sind aufgefordert, sich ein Beispiel zu nehmen.

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Wie im wilden Westen

22. Juni 2011

Zur Mitteilung vom 18. Juni über die abgesagte Western-Messe auf der Wiener-Donau-Insel ist ein Nachtrag fällig. Die Website des Veranstalters - das ist der Old Mississippi Country Club Austria® - gibt bekannt:

Zitat:Entgegen anders lautenden Meldungen findet die Countrymesse am Sonntag auf der Country Insel in alter Form statt.

Da die katholische Kirche auf Grund von Agitationen gegen diesen Gottesdienst, sich nicht in der Lage sieht, mit uns die Hl. Messe abzuhalten, haben wir uns wieder an die Altkatholische Kirche gewandt, welche die 22 jährige Tradition der Messe eines Pfarrers Dr. Dolezal auf der Countryinsel fortsetzen wird.

Ja, so reagieren emanzipierte Käufer auf dem freien Markt der Möglichkeiten. Und wer sein Produkt verwechselbar macht, darf sich über den schnellen Wechsel zur Konkurrenz nicht wundern.

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Kardinal O'Malley bei der Firmung in Boston

Firmungen in Rom und Boston

21. Juni 2011

Zwei weitere Firmungen in der außerordentlichen Form des römischen Ritus sind zu vermelden: In der römischen Pfarrkiche für die Gläubigen des alten Ritus, Santissima Trinità dei Pellegrini, firmte Weihbischof Athanasius Schneider aus der Diözese Astana am letzten Sonntag Jugendliche der Gemeinde. Bilder hat, wie könnte es anders sein, John Sonnen.

In Boston, USA, und das ist nun wirklich bemerkenswert, firmte bereits am 4. Juni der Ortsordinarius, Erzbischof Kardinal Seán O'Malley die Jugendlichen aus der „Latin Mass Community“ in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus und wohnte dem feierlichen Hochamt „in choro“ bei. Hier gibt es Bilder auf Flickr von der Zeremonie in der Holy Cross Cathedral von Boston.

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Weihbischof em. Dick bei der Firmung

Firmung in Düsseldorf

20. Juni 2011

Am gestrigen Sonntag spendete Weihbischof emeritus Dr. Klaus Dick zehn Kindern das Sakrament der Firmung nach dem überlieferten Ritus. Die mit einem feierlichen Pontifikalamt verbundene Zeremonie fand in der voll besetzten Pfarrkirche St. Dionysius in Düsseldorf-Vollmerswerth statt, die der Petrusbruderschaft für ihr Apostolat übertragen ist.

Ein Mitglied der Düsseldorfer Gemeinde hat an die hundert Photos von Pontifikalamt, Firmung und der zeremoniellen Vorbereitung in der Sakristei bei Picasa eingestellt.

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Pfarrer Faber bei der „Westernmesse“ 2010Bild: Gloria-TV

Keine „Bei-Messe“ zu Steak and Salad

18. Juni 2011

Zum vierten Mal wollte der für seine grenzwertigen Pastoralprojekte bekannte Wiener Dompfarrer Faber am übernächsten Sonntag im Rahmen eines Volksfestes eine sogenannte „Westernmesse“ veranstalten. Dabei erscheinen die Teilnehmer als Cowboys und Salongäste, eine Band spielt (schlechten) Country and Western, das ganze in Bierzelt-Atmosphäre. Gloria.TV hat in den vergangenen Jahren im Video dokumentiert, daß dabei üble Mißbräuche vorkommen: Man raucht, trinkt und unterhält sich, mancher Teilnehmer steht vom kaum abgegessenen Teller auf, um zur Kommunionspendung zu treten.

In diesem Jahr hat Gloria.TV rechtzeitig vor dem Ereignis einen Aufruf ins Netz gestellt, der darum warb, den Wiener Erzbischof und Kardinal Schönborn per E-Mail zum Einschreiten zu bewegen. Dieser Aufruf fand auch international beträchtliche Beachtung. Trotzdem erklärte Dompfarrer Faber auch am Freitag noch einmal seinen Willen, die umstrittene Veranstaltung durchzuführen, und berief sich dabei auf seinen Wahlspruch: „Es kann nicht alles so bleiben, wie es ist“.

Am späten Nachmittag kam dann vom Amtsitz des Erzbischofs die Nachricht, die Messe ist abgesagt, stattdessen findet eine Segenszeremonie statt. Damit wird in Wien nach der Beendigung der unsäglichen Jugendliturgien „Fight, find, follow“ zum zweiten Mal ein Stoppzeichen für die fortschreitende Verkitschung und Infantilisierung der Messliturgie gesetzt. Der Widerspruch war nicht nutzlos.

Gloria.TV hat die Petitionsseite jetzt in dem Sinne umgewidmet, daß man sich dort beim Wiener Kardinal für sein Einschreiten bedanken kann. Man sollte die Gelegenheit nutzen.

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Bischof Konrad Zdarsa

Anhaltende Unruhe in Augsburg
„Exkommunikation von Unten“

16. Juni 2011

Eines kann man dem neuen Augsburger Bischof Zdarsa sicher nicht vorwerfen: Er habe sich nicht genug Mühe gegeben, den unruhigen Geistern im Bistum, die die Amtsaufgabe seines Vorgängers ertrotzten, entgegen zu kommen. In seinen Distanzierungen von Bischof Mixa ging er so weit, wie unter Wahrung des bürgerlichen Anstandes möglich. Manche glauben, sogar noch weiter. Schließlich opferte er sogar den überaus erfolgreichen Geschäftsführer Dirk Hermann Voß des St. Ulrich-Verlages, der wegen seiner klaren katholischen Haltung bei den Dissidenten besonders unbeliebt war.

Geholfen hat ihm das anscheinend nichts. Die Süddeutsche Zeitung von gestern macht dem Bischof ein langes Sündenregister auf, in dem sie sich alle Anklagen der innerkirchlichen Opposition zu eigen macht. Das lokalpolitische Kleinklein interessiert uns hier weniger, aber zwei Punkte wecken unsere Aufmerksamkeit.

Der Anfang des Artikels schlägt den Ton an:

Zitat:Auch so kann man Zeichen setzen. Ausgerechnet an Pfingsten, da viele Priester in der Diözese Augsburg ihre Kirche ermahnt haben, Fenster und Türen zu öffnen, den Heiligen Geist wehen zu lassen und die Zeichen der Zeit zu erkennen, hat Augsburgs neuer Bischof Konrad Zdarsa das Hochamt gemeinsam mit Kardinal Walter Brandmüller gefeiert. Dieser Mann steht für viele Christen für eine eindeutig rückwärts gewandte Kirche."

Falls das wirklich die Haltung und Stimmung der Augsburger Opposition wiedergibt, fällt es schwer, darin keine Aufkündigung der Gemeinschaft mit dem Kardinal zu erkennen – und mit dem, der ihn ernannt hat. Exkommunikation von unten, sozusagen.

Ein zweiter Vorwurf greift womöglich noch tiefer:

Zitat:Auch Zdarsas erster Hirtenbrief ist bis heute umstritten. Darin betonte er, für ihn sei die Teilnahme an einem Wortgottesdienst keine „Erfüllung der Sonntagspflicht, wo unter zumutbarem Einsatz die Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier möglich ist“. Davon fühlten sich viele Laien vor den Kopf gestoßen, die sich eigens ausbilden ließen, um angesichts des Priestermangels den Gemeinden wenigstens Wort-Gottes-Feiern anbieten zu können.

Ein Verdacht, der bisher zwar gelegentlich geäußert wurde, aber doch als schwer belegbar galt, findet darin seine skandalöse Bestätigung: Das Wesen des Sonntagsdienstes liegt für viele „Reformkatholiken“ nicht mehr im Begängnis der Eucharistie als „Gipfel und Quelle des Lebens der Kirche“, sondern in der Versammlung der Gemeinde, die sich zur (Selbst-)Feier und Beweihräucherung zusammenfindet

Im konkreten Fall schließen sich daran zwei äußerst beunruhigende Fragen an: Was war wohl der Inhalt jener Ausbildung, die den Möchtegern-Ersatzpriestern und Priesterinnen den Begriff vom „Gipfel und der Quelle des Lebens der Kirche“ vermittelte, der hier zu Tage tritt? Und wenn eine solche Ausbildung selbst unter Bischof Mixa möglich war, dem man keinerlei Sympathie gegenüber diesem vollständig säkularisierten Amtsverständnis unterstellen kann – wie mag da anderswo ausgebildet werden, wo solche Sympathie eher unterstellt werden kann?

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Bündnis von Thron und Altar, republikanische Version

Dialog,
Revolte und
unerwartete Wendung

15. Juni 2011

Ein Kommentar von Franz Norbert Otterbeck, Köln

Einige Strukturen, die Alexander Kissler im FOCUS jüngst aufdeckte, sind sicher richtig erkannt. Aber ist es denn eine Überraschung, dass die Fraktion „Würzburg“ von ihren um 1970 geprägten Positionen so viel festhalten will wie nur geht? Auch die greisen Brüder Castro auf Kuba feiern doch täglich ihre REVOLUCIÓN. Die „evolutionäre“ Synode von Würzburg war allerdings schon vor Amtsantritt des Seligen Johannes Paul II. ins Abseits geraten. Das beweinen Chefideologen der damaligen Zeit immer wieder, in den STIMMEN DER ZEIT oder sonstwo. Beleidigt ist man heute wohl, dass auch beim „nächsten Papst“ nicht „alles anders“ wird. (Wozu auch?)

Es gibt Publikationen, die fleißig gelesen werden, damit man weiß, wo der Feind steht, die aber von „der Mehrheit“ so gut wie nie zitiert werden. Dazu gehört kath.net, aber auch THEOLOGISCHES. Wer dort gegen die „Ekklesiologie der Parteilichkeit“ argumentierte, der darf ziemlich sicher sein, dass es bald von irgendwoher zurückschallt: „An die Laterne mit den Klerokraten!“ Dabei sind die treuesten Verfechter der so gen. „römischen Linie“ heute überwiegend Laien hierzulande, die außerhalb eines kirchlichen „Dienstverhältnisses“ leben. Die Fraktion der Auflehner hingegen, die (nur) in Rom eine Autokratie wittert, bezieht Gehalt, Sozialversicherung und Zusatzversorgung aus den Kassen derer, letztlich der Deutschen Bischöfe, deren Multiplikatoren sie sein müssten. Fehlanzeige. Sie vermehren sich und die Sorgen der Bischöfe, wegen null „output“. Deren Zeitbudget wird aber fast völlig von „Dialogen“ mit den eigenen Mitarbeitern vereinnahmt. Da lobt unsereiner, Nichtpreuße, fast schon Helmuth Moltke: Unsicherheit im Befehl schafft Unsicherheit im Gehorsam. Diese Mehrheit (der Beschäftigten, nicht der Beter) gibt aber, ganz selbstsicher, den Ton an: „Wir geben nichts!“ Das hat man sich verdient, verausgabt wie man ist. Der Katholizismus in Deutschland wird seit rund 40 Jahren mehr und mehr zu einem in sich geschlossenen, selbstreferenziellen System umerzogen. Insofern hat mancher Kritiker von weit links mehr Recht als die stereotype Kritik von „Mitte rechts“ an Rom. Deutsche Christen verkünden eine Botschaft ohne Mitteilung. „Handeln im Auftrag Jesu.“

Handelsbilanz: Es werden Mittel vereinnahmt und verausgabt, aber bald keine Zwecke mehr erreicht. Kein Wunder, die „Beschäftigten“ haben sich, vornehmlich, mit sich beschäftigt; und den Weltjugendtag 2005 diskret vorüberziehen lassen. Nur der WJT auf deutschem Boden hat nahezu keine geistlichen Berufe geweckt. Das gab es seit 1986 nie davor; und wohl auch nie danach. Weil der Berufene „hier“ zur Systemergänzung herangezogen wird, nicht zur Berufsausübung, die diözesan nur noch marginal platziert ist. Und seit dem Jesusbuch von 2007 wird seitens der Systembewahrer ohne Unterlass zurückgeschossen; als habe der Papst eine Todsünde begangen, weil er Theologen vorhält: „Die Bibel ist wahr!“ Vor 25 Jahren sagte ich zum Direktor des Albertinum in Bonn: Das Erzbistum Köln erinnert mich an eine kleine Schnecke, die ihr großes Haus gar nicht mehr tragen kann. Er gab zurück, dass „die Kirche“ gerade in ihren Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern ihren „Auftrag“ präsent machen könne. Der Auftrag wurde dort weitere 25 Jahre „präsent“ gemacht; mit dem Ergebnis, dass Problemfälle nahezu aussschließlich ‚contra sextum‘ aufkommen. Ehemoral war ein zentrales Thema Jesu, aber ist doch erst im Licht des Ostertages voll plausibel. Resurrexit sicut dixit; das ist zuerst zu verkündigen; und das andere dann in Folge dessen, wie es der YOUCAT tut.

Also: Befreit sie, die politischen Gefangenen! Der organisierte Katholizismus in Deutschland hat sich während des ganzen Pontifikats „JP II“ nur Petersilie in die Ohren gestopft; in der Hoffnung, der „Peterspfennig“ werde die Zentrale schon davon abbringen, etwa Gehorsam zu verlangen.

Als es in Fragen des Lebensschutzes dann doch anders kam, partiell, da war man „baff“; und duldete sogar, auf eine Weise, die man in der bürgerlichen Mitte „vor 68“ gar nicht kannte, die Gründung einer Art von „Stadtguerilla“ mit dem zynischen Namen „Donum vitae“. Wer tiefer in die seelischen Labyrinthe eines „Altwürzburgers“ (gemeint sind die Synodensportler der Siebziger, nicht altfränkische Beterinnen) einsteigen will, der konsultiere die jüngsten Veröffentlichungen des Hans Maier (CSU). Derselbe rühmte übrigens schon 1974, zum Thema „25 Jahre BRD“, dass die Evangelischen Kirchen in Deutschland nach 1945, im Verhältnis zum Staat, alles gut und alles besser gemacht haben. Das war damals schon falsch. Aber der zentrale Punkt ist der, dass, gerade entlang Vaticanum II, die Kirche nie wieder eine Teilmenge der Staatsverwaltung sein kann, falls sie noch Kirche sein will. Insoweit ist ein zarter Hauch der freikirchlichen Idee sogar im Katholizismus zum Zuge gekommen, etwa in einigen ‚Movimenti‘.

Das Problem namens Beschäftigungspolitik kommt bei Alexander Kissler noch zu kurz. Behörden sind mitunter tätig, um ihre Existenzberechtigung durch „mehr Stellen“ zu unterstreichen. Der „Auftrag der Kirche“ in Deutschland wird von nicht wenigen, entlang dem Vorbild der EKD, darin gesehen, mehr Stellen zu schaffen. Egal wozu. Eingestellt wird nach wie vor entlang der Konformität, der vordergründigen. Aber auch die Schwierigen können zu den richtigen Ergebnissen kommen: Heute ist der Beter ein Störfaktor der Pastoral. Dieselbe wird, als Planwirtschaft, inmitten der europäischen Marktordnung, aber gottlob nicht mehr wettbewerbsfähig sein.

Die Erneuerung der Kirche im Geiste des Konzils ist übrigens längst im Gange. Aber sie bereitet sich überwiegend außerhalb der Planungszentralen und Stabsstellen deutscher Bürokratien vor. Das war wohl die große Enttäuschung der 1975er: Dass der Geist tatsächlich da weht, wo er will. Die „Umsetzung“ des Vatikanum II in Deutsches Verwaltungs(un)recht war ein müheseliges und überdies vergebliches Unterfangen. Das Konzil setzt sich geistvoll „um“, vom Herrn selber bestimmt: Etwa auch, aber nicht nur, in altliturgischen Zirkeln. Diese vollziehen Laienapostolat „par exellence“, wie es das früher nicht gab. Aber es war nicht das gloomy orange der heißen 70er, das Bestand hatte, sondern es sind, unter anderem, ausgerechnet „die Rubriken“, rot auf weiß, wie das Herz Jesu, als Quelle der Taufe und Kommunion.

„Dialog“ muss so stattfinden wie Catharina von Siena es sah, als heilige Auseinandersetzung mit dem Willen des ewigen Vaters, nicht aber als Palaver unzuständiger Kreise, die als Ergebnis der Unterredung schon eingangs festhalten, dass zuständige Dritte das Kirchenrecht ändern müssen. „Du musst Dein Leben ändern!“ Das schreibt heute Peter Sloterdijk. Aber es steht schon „geschrieben“; veritas vincit omnium. Zum Verdruss der ‚Sozialnationalen Einheitskirche Deutschlands‘: Der Staatsbesuch im September wird der nächste Erfolg des längst totgeschrieben geglaubten Römers aus Bayern werden. Dank sei Gott.

Spalten sich die Katholiken?

14. Juni 2011

So, wie das in einem ausgerechnet zu Pfingsten verbreiteten FOCUS-Artikel zu lesen war, ganz bestimmt nicht. Mit einer Tagung der deutschen Generalvikare, auf der darüber diskutiert und am Ende gar abgestimmt wird, ob die deutschen Bistümer „um den Preis nationaler Alleingänge Dogmen und Traditionen über Bord werfen oder sich eher um eine Vertiefung im überlieferten katholischen Glauben bemühen“ sollen, ist nicht zu rechnen. Auch eine „konspirative Hierarchie“ ist nirgendwo zu sehen. Die Bischöfe, die im Ruf stehen, eine Spaltung zu begünstigen, pflegen sich öffentlich zu äußern, das freilich vorzugsweise so, daß man daraus sowohl das eine oder das andere herauslesen kann. Eine Spaltung, die sie nicht nur um die Aura von Weltkirche, sondern letzten Ende auch um Teile der Kirchensteuer bringen könnte, ist nicht das, was sie wollen.

Den Beginn der Spaltungskampagne – sofern es denn eine „Kampagne“ gibt – auf dieses Frühjahr anzusetzen, ist überdies arg kurzsichtig. Warum nicht auf den Januar 2010, als Klaus Mertes S. J. längst vergangene und bekannte Mißbrauchsfälle erneut ins Gespräch brachte, um die Diskussion alsbald auf den „Pflichtzölibat“, die Ehemoral, die Frauenordination und andere Spaltungsthemen zu bringen? Warum nicht auf die Königsteiner Erklärung von 1968, in der sich die Mehrheit des deutschen Episkopats von der Enzyklika Humanae Vitae von Papst Paul VI. in einer Weise distanzierte, die zwar an den Worten schwer festzumachen, in der Sache aber nur allzu deutlich wahrzunehmen war? Warum schließlich nicht auf die „Emser Punktation“ des Vorrevolutionsjahres 1786, in der die Erzbischöfe des hl. Römischen Reiches eine Art Unabhängigkeitserklärung gegenüber dem Papst formulierten, in deren Gefolge bereits all die Themen auf den Tisch kamen (Synodalverfassung, Bischofswahl, Aufhebung des Zölibats usw.), die heute unter „modernen Katholiken“ en vogue sind.

Natürlich ist es wahr, daß es in der deutschen Kirche schismatische Tendenzen gibt – wir hatten das hier oft genug im Zusammenhang mit unserem Thema „Liturgie“ zu beklagen, wo die meisten deutschen Bischöfe schon seit langem einen Kurs steuern, der im Widerspruch zum Willen des Papstes als des obersten Lehrers und Gesetzgebers der Kirche steht. Und wir sehen sehr beunruhigt, wie deutsche Bischöfe nachgerade regelmäßig verlauten lassen, mit ihnen könne man ja über dies und jenes gerne reden, aber leider, leider seien die alten Männer in Rom oder die unaufgeklärten Neger in Afrika noch nicht so weit, den Erleuchtungen aus Germanien zu folgen. Das ist die sicherste Methode, die Bindung von Menschen an die Weltkirche zu lockern, so daß sie eines Tages, falls es denn tatsächlich zur Spaltung kommen sollte, diese nicht als das Unglück sähen, das sie ist, sondern geradezu als Befreiung und hoffnungsfrohen Neuanfang.

Denn eine reale Möglichkeit ist die Spaltung durchaus. Aber sie wird nicht auf einer Sitzung der Generalvikare oder durch Abstimmung auf der Bischofskonferenz beschlossen werden, sie wird sich ereignen. Heute an dem einen Ort, in der einen Institution, morgen an einem anderen, jeweils kaum beachtet, bis sie dann eines schlimmen Tages nicht mehr zu übersehen und durch keinen „Dialog“ mehr zu überbrücken ist. Und die Bischöfe, die sie durch Handeln und Nicht-Handeln am meisten begünstigt haben, werden am meisten davon überrascht und entsetzt sein.

Ein bedrückendes Beispiel dafür, wie diese Spaltung „von unten“ voranschreitet, war ebenfalls am Pfingstwochenende in Schweinfurt zu besichtigen. Dort hat der langjährige Gemeindepfarrer Breitenbach gezeigt, wie man eine Gemeinde aus der Gemeinschaft der Kirche herauslöst. Inzwischen hat der 76-jährige in seiner in langjähriger Kleinarbeit von allen Widerspruchswilligen gereinigten Pfarrei von Gleichgesinnten eine solche Position erreicht, daß der Versuch des überaus langmütigen Ortsbischofs Hofmann, ihn wenigstens nach Erreichen der Altersgrenze abzulösen, jämmerlich gescheitert ist: Nach wie vor residiert Breitenbach im Pfarrhaus, er diskutiert nicht über eine Abspaltung, er praktiziert sie. Und so hat er zu Pfingsten einen Gottesdienst veranstaltet, bei dem nicht nur gleich zwei Damen als „Predigerinnen“ amtierten (derlei läßt sich durch Wortmagie noch verschleiern), sondern auch der wegen Bruch des Zölibatsversprechens bereits 1973 als Priester suspendierte Hochschullehrer Georg Denzler zusammen mit Breitenbach und Diakon Philipps zum Altar trat. Dazu die Mainpost:

Zitat: Der mittlerweile verheiratete Kirchenhistoriker könne nicht mehr Priester sein, informierte Breitenbach über den dritten Mann beim Einzug ins wieder volle Gotteshaus. „Heute feiert er aber mit uns Gottesdienst und wir zeigen wie das geht.“

Wer will, mag die Einzelheiten dieser im Geist des „Widerstandes gegen die Administration“ gefeierten Kampfmesse dem zitierten Pressebericht entnehmen oder gar vor Ort Erkundigungen einziehen. Von hier aus gesehen erscheint der Befund eindeutig: In St. Michael wird Kirchenspaltung nicht angekündigt – dort wird sie vollzogen. Und tröste sich keiner damit, das sei einer von wenigen Einzel- und Sonderfällen. Der Geist der Spaltung, der in Schweinfurt bereits herrscht, ist in vielen Gemeinden mehrheitsfähig. Die von konfliktscheuen Bischöfen geduldete jahrzehntelange Vernachlässigung der Katechese, Nachgiebigkeit gegenüber häretisierenden Professoren und Anpassung an kirchenfeindliche Zeitungen haben die Maßstäbe dafür, was katholisch ist und was nicht, was in Einheit mit dem Papst möglich ist und was diese Einheit aufkündigt, weitgehend aufgelöst. Nun müssen wir mit den Folgen leben. Sie gehen weit über alles jemals auf Konferenzen von Bischöfen oder Generalvikaren Diskutierte hinaus.


Um das Stichwort „Diskussion“ aufzugreifen: Wenn Sie das Thema „Spaltung“ aus einer Perspektive beleuchten wollen, die zu unserer grundsätzlichen thematischen Ausrichtung passt - schicken Sie uns bitte ihre Gedanken.

Aktuell wie immer: Veni, Sancte Spiritus!

Allen unseren Lesern ein gnadenreiches Pfingstfest!

12. 6. 2011

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Pfingstliche Initiale zu „S“piritus aus dem Graduale von Katharinental Bild: Schweizerisches Nationalmuseum

Zitat: Veni, sancte spriritus,
Reple tuorum corda fidelium,
Et tui amoris in eis ignem accende,
Qui per diversitatem linguarum cunctarum
Gentes in unitate fidei congregasti.
Halleluia, halleluia!

Neben dieser neu aufgenommenen Pfingstantiphon finden Sie auf hymnarium.de auch das Veni Creator Spiritus des Rabanus Maurus, das Veni Sancte Spiritus von Stephanus Cantuarensis und Nunc Sancte Nobis Spiritus vom hl. Ambrosius.

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Krakau, 4. 6. 2011Bild: Piotr Koc

Priesterweihe in Krakau

11. Juni 2011

Am vergangenen Samstag, dem 4. Juli, wurde in der Peter und Paul-Kirche in Krakau Hw. Marek Grabowski von der FSSP zum Priester geweiht. Die Weihe erteilte Bischof Tadeusz Pieronek, emeritierter Weihbischof der Diözese Sosnowiec. An der Zeremonie – es war die erste Priesterweihe nach dem überlieferten Ritus in Polen seit 1970 – nahmen mehr als 300 Gläubige aus Krakau und ganz Polen teil.

Eine Photoserie mit über 30 teilweise hervorragenden Aufnahmen zeigt Piotr Koc auf http://www.koc.pl/XMG.

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Das Flughafengelände ist 2,5 km vom Freiburger Hauptbahnhof entfernt. Bild:Google Earth

Wie man in der Diözese Freiburg den Papstbesuch vorbereitet

10. Juni 2011

Daß man in deutschen Ordinariaten mit gemischten Gefühlen auf den Papstbesuch blickt, ist kein Geheimnis. Das muß nicht so weit gehen wie die „Sensationsmeldung“ des Focus von heute, nach der eine „konspirative Hierarchie“ nichts weniger vorbereitet als eine Kirchenspaltung, aber das Unbehagen ist deutlich spürbar.

Die Vorbereitung des Papstbesuches ist daher vielerorts von dem Bemühen gekennzeichnet, die Deutschlandreise des Papstes keinesfalls zum (Medien-)Erfolg werden zu lassen – ein Freiburger Gemeindeblatt plappert aus, wie man das macht:

Zitat:Bitte bedenken Sie, daß Sie für die Eucharistiefeier schon sehr frühzeitig (ca 7h) auf dem Flugplatz sein müssen und es einen weiten Fußweg zum Flugplatz geben wird (bis zu ca 6 km). Sie werden dort auch keinen Sitzplatz vorfinden. Von daher sollten Sie gut zu Fuß sein

Nach dem bisherigen Planungsstand muss damit gerechnet werden, dass die Mitfeier am Sonntagsgottesdienst mit besonderen körperlichen Anstrengungen verbunden sein wird."

Ein Meisterstück strategischer Planung, in der Tat.

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„Benediktinisches Arrangement“ in der Kathedrale von Arundel

Gemischte Signale aus England

8. Juni 2011

Anzeichen für widersprüchliche Entwicklungen in England wurden gestern per Internet mitgeteilt: Beim Besuch der Kathedrale von Arundel konnte „Pastor in Valle“ Sean Finnegan erfreut feststellen, daß der Hauptaltar jetzt wieder nach dem „Benediktinischen Arrangement“ hergerichtet ist: Keine Teetisch-Stumpenkerzen links und Ikebana rechts, wie das vor 50 Jahren einmal modisch gewesen sein mag, sondern (mittel)hohe Kerzen auf (mittel)hohen Leuchtern mit sichtbarem Kruzifix in der Mitte.

Bei dieser von Papst Benedikt bevorzugten und empfohlen Gestaltung geht es um mehr als um eine Geschmacksache oder ein äußerliches Anknüpfen an traditionelle Formen: Es macht einen Unterschied, ob Gemeinde und Priester sich gemeinsam dem Kreuz zuwenden – oder ob dieses als störend empfunden und unsichtbar gemacht wird, um die „heilige Versammlung“ ganz bei sich sein zu lassen. Die unterschiedliche Form steht für eine verschiedene Theologie – eben darum ist das „Benediktinische Arrangement“auch in deutschen Kirchen so selten zu sehen - von Bischofskirchen ganz zu schweigen.

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Erzhbischof Mario Conti

Ebenfalls gestern veröffentlichte Damian Thompson ein Rundschreiben des Erzbischofs von Glasgow, Mario Conti, aus dem zu ersehen ist, wie weit der Weg zur Umsetzung von Summorum Pontificum und Universæ Ecclesiæ im Geiste des hl. Vaters noch sein wird. Zunächst sieht der Erzbischof keine Notwendigkeit, die alte Liturgie zu feiern, da es angeblich kein Interesse dafür gebe - die Variante kennen wir auch hierzulande. Und dann verkündet er eine wahrhaft bizarre Theorie: Das wahre Mysterium könne (nur) in der modernen Liturgie zum Ausdruck kommen. Die „absonderlichen Gesten“ und Symbole der Tradition dienten demgegenüber nur dazu, dieses Mysterium geheimnisvoll erscheinen zu lassen, quasi zu verrätseln.

Das nächste mal, wenn Gitarren und Schlagzeug eine Eucharistiefeier als schlechte Disko-Einlage erscheinen lassen, werden wir versuchen, uns daran zu erinnern.

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Stellungnahme zur Instruktion „Universae Ecclesiae“

7. Juni 2011

Am gestrigen Montag haben die „Laienvereinigung für den klassischen römischen Ritus in der Katholischen Kirche“ (PMT), die „Una Voce Deutschland“, die Initiative „Pro Sancta Ecclesia“ und die „Vereinigung der Initiativkreise katholischer Laien und Priester im deutschen Sprachraum" eine Erklärung zu Universæ“ Ecclesiæ veröffentlicht. Die Vereinigungen danken dem Papst für alle Maßnahmen, die er zur Wiedergewinnung der traditionellen Liturgie getroffen hat und begrüßen die mit UE vorgenommene Klärung von offenen Fragen.

Nachdrücklich appellieren die Vereinigungen an alle Beteiligten, den vom Papst gewiesenen Weg zu einzuhalten.

Zitat:Nun liegt es an den Gläubigen, ihren Priestern und Bischöfen, die päpstlichen Anordnungen zu befolgen und in die Tat umzusetzen. „Sie sollen dabei stets der Gesinnung (mens) des Papstes folgen, die im Motu proprio Summorum Pontificum klar zum Ausdruck kommt.“ (UE Nr. 15)

Jetzt ist alle Kraft gefordert, die Chance zu nutzen und viele Irrwege der vergangenen Jahrzehnte zu vermeiden. Dazu müssen auch die Zelebranten der außerordentlichen Form ihren Beitrag leisten, indem sie den Weisungen der Instruktion Folge leisten, selbst wenn dies Verzicht auf persönliche Vorlieben und langjährige Praxis bedeutet.

Den vollständigen Text der Stellungnahme können Sie auf der Website von Pro Missa Tridentina als PDF herunterladen.

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Ausführungsbestimmung zu den Ausführungsbestimmungen

5. Juni 2011

Die lange erwarteten und ebenso lange beratenen Ausführungsbestimmungen (Universæ Ecclesiæ) zu Summorum Pontificum enthalten einige Passagen, die unter Kirchenrechtlern alsbald unterschiedlich oder sogar in einander widersprechender Weise ausgelegt worden sind. Unklar war unter anderem das Verständnis von Absatz 28, in dem es heißt:

Zitat: Das Motu proprio Summorum Pontificum ist darüber hinaus ein Spezialgesetz und derogiert daher für den ihm eigenen Bereich von jenen nach 1962 erlassenen Gesetzen, die sich auf die heiligen Riten beziehen und unvereinbar sind mit den Rubriken der liturgischen Bücher, die 1962 in Kraft waren.

Umstritten war, ob dieser Abschnitt die nach 1962 erteilten Ausnahmegenehmigungen für die Spendung der Handkommunion und den Einsatz von Messdienerinnen betrifft, weil beide Punkte in den Rubriken im engeren Sinne des Jahres 1962 nicht angesprochen sind - sie galten damals als selbstverständlich. Hier hat nun eine Anfrage bei der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei zumindest hinsichtlich der Messdienerinnen Klarheit geschaffen. In der Antwort heißt es:

Zitat: Das Rundschreiben der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramente von 1994, in dem Messdienerinnen erlaubt werden, findet bezüglich der außerordentlichen Form keine Anwendung".

Damit ist nicht nur diese brisante Einzelfrage geklärt. Die Antwort von Ecclesia Dei muß auch als Hinweis dahingehend verstanden werden, daß mit der Wendung „unvereinbar mit den Rubriken der liturgischen Bücher von 1962“ eben nicht nur die in diesen Büchern tatsächlich abgedruckten Bestimmungen gemeint sind, sondern auch und gerade die traditionellen Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die vor 1962 als so selbstverständlich galten, daß sie nicht ausdrücklich in den Rubriken niedergelegt wurden.

Zusammen mit der bereits in der Instruction UE in Abschnitt 26 ausdrücklich niedergelegten Bestimmung, daß die Lesungen außer in der Missa lecta stets auch auf Latein vorzutragen sind, wird damit allen Absichten ein Riegel vorgeschoben, die alte Liturgie durch willkürliche Angleichungen an den Novus Ordo zu verwässern. Es wird Weiterentwicklungen des überlieferten Römischen Missales geben – etwa durch die auch in UE angesprochene Einführung zusätzlicher Präfationen und neuer Messformulare für „neue“ Heilige – aber diese Weiterentwicklung obliegt der Kommission Ecclesia Dei und darf nicht, mit welchen Motiven auch immer, über unautorisierte Einzelmaßnahmen vorgenommen werden.

Beim gegenwärtigen Stand der Disziplinlosigkeit in der Kirche heißt das natürlich nicht, daß derlei Versuche nicht dennoch unternommen werden. Der englische Universitätsgeistliche, der seit diesem Frühjahr Messdienerinnen für die ihm anscheinend gegen seinen Wunsch auferlegte Feier der überlieferten Liturgie einsetzt und auch selbstherrlich andere Elemente des Novus Ordo eingeführt hat, ließ bereits wissen, daß er die Mitteilung von Ecclesia Dei nicht beachten will.

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Bei der Erteilung des Primizsegens

Priesterweihe in Rom

4. Juni 2011

Am 1. 6. erteilter Erzbischof Haas von Vaduz in der römischen Pfarrkirche der FSSP dem Diakon Daniel Kretschmar die Priesterweihe. Hw. Kretzschmar ist Priester der Diözese Vaduz, wird aber bereits seit Weihnachten 2010 in der Seelsorge der Petrusbruderschaft in Stuttgart eingesetzt. Die Priesterweihe erfolgte in voller Übereinstimmung mit den römischen Stellen und in Anwesenheit von Vertretern der Gottesdienstkongregation und der päpstlichen Kommission Ecclesia Dei. Insoweit stellt sie auch einen praktischen Kommentar zur Bedeutung von Abs. 19. der Instruktion Universæ Ecclesiæ dar.

Eine Reihe von Photos sowie Links auf zwei Filme von der Priesterweihe präsentiert John Sonnen auf Orbis Catholicus Secundus.

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Himmelfahr, Pietro Perugino, ca 1500

Der Bruch

Christi Himmelfahrt 2011

Seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts prägte der Schott ganz wesentlich das Glaubensbewußtsein des katholischen Volkes. Seine Einführungen zu den Messen der Sonn- und Festtage bildeten geradezu einen Katechismus für Erwachsene. Zum Fest Christi Himmelfahrt schrieb der Schott von 1963 (wie schon seit Jahrzehnten):

Zitat: Die Himmelfahrt des Heilandes ist die Krönung und Vollendung seines gottmenschlichen Lebens auf Erden. Unter den Siegesgesängen der vereinigten Himmelschöre öffnen sich für ihn die Tore des Himmels; mit seiner verklärten Menschheit, begleitet von den Erstlingen der Erlösung: den Vätern aus der Vorhölle, tritt Jesus als König ein in die blendende Gottesherrlichkeit. Statt mit der schimpflichen Dornenkrone ist er nun mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Er sitzt auf dem höchsten Throne und hat von seinem Vater unumschränkte Herrschergewalt erhalten über alle Völker der Erde. Als mitleidsvoller, mit unsern Schwachheiten vertrauter Hoherpriester zeigt er dem Vater ohne Unterlaß die Wundmale, die er auch in seiner Verklärung beibehalten wollte, und bewegt ihn dadurch zum Erbarmen. Er ist unser Fürsprecher beim Vater (I Joh. 2,1).

Christus zog nicht allein in den Himmel ein, an seinem Triumphzug nahm die ganze menschliche Natur teil. «Gott», sagt der hl. Paulus (Eph. 2, 4-6), «hat uns mitbelebt in Christus und mitauferweckt und in Christus Jesus mitversetzt in den Himmel.» Er ist nicht allein aufgefahren, er hat nicht allein den Thron der Herrlichkeit bestiegen, sondern wir mit ihm: «Gottes Sohn hat die mit ihm als Glieder zu einem Leibe zusammengeschlossenen Gläubigen zur Rechten des Vaters gesetzt» (hl. Leo der Große). So findet das erhabene Geheimnis der Himmelfahrt seine Fortsetzung, bis mit der Aufnahme des letzten Auserwählten der mystische Leib Christi seine Vollendung erreicht haben wird." (...)

In der Ausgabe von 1966 nach 3 Jahren liturgischen Zerstörungswerks lesen wir mit ungläubigem Staunen:

Zitat:Legendäre Überlieferungen von Menschen, die den Himmel erstiegen haben sollen, sind uns aus der altorientalischen Welt bekannt. Das Alte Testament wertet sie als Ausdruck wahnsinniger Vermessenheit. Und doch haben auch in der Schrift selbst solche Überlieferungen ihren Platz gefunden: da ist eine „Himmelfahrt“ des Henoch und des Elias; nach jüdischer (außerbiblischer) Überlieferung auch des Moses. Man mochte auf diese Weise die Tatsache erklären, daß die Grabstätten dieser Männer nicht aufzufinden waren. Dazu kommt ein geistig-religiöses Moment: diese Menschen konnten zum Himmel aufsteige; weil sie „gerecht“ und „vollendet“ waren, aber nur weil Gott selbst sie „hinwegnahm“; außerdem müssen sie zur Erde zurück, um ihr Leben zu beschließen und die Nähe der Endzeit zu verkünden.

Nun steht die theologische Überlegung des Urchristentums vor der Himmelfahrt Christi als einer Tatsache; wie hat sie diese Himmelfahrt verstanden und gedeutet?

Zunächst finden wir eine noch stark jüdisch geprägte Auffassung, die von der Himmelfahrt Christi in Ausdrücken spricht, wie sie der jüdischen Umwelt geläufig waren: Christus wurde „hinweggenommen“ so etwa wie Henoch und Elias, und wie diese wird auch er in der Endzeit wieder zur Erde kommen (Apg 1, 9-11). Hier müssen wir unterscheiden zwischen der Wirklichkeit des Ereignisses und der bildhaften Form seiner Darstellung: Bei Gott Vater gibt es nicht rechte und linke Seite, also hat Christus sich nicht zu seiner Rechten gesetzt in grob materiellem Sinne. Was den Aufenthaltsort des auferstandenen Herrn betrifft, sollen wir uns davon jedenfalls keine allzusehr materielle räumliche Vorstellung machen.

Im übrigen führen andere Stellen des Neuen Testaments uns von der bildhaften Darstellung weg und mehr zur Sache selbst hin. Sie betrachten die Himmelfahrt Christi als das normale Gegenstück seiner Erniedrigung am Kreuz (Phil 2, 6-11); in ihr vollzieht sich das Grundgeschehen des Ostermysteriums: durch den Tod zum Leben, durch das Kreuz zur Herrlichkeit." (Es folgen weitere Abschnitte gleicher Tonart)

Der Große Sonntagsschott von 1975 ist über diese primitiv-häretische Phase hinaus. Seine Einführung besteht aus wenigen dürren Sätzen in vollendetem Theologenspeak:

Zitat: Christus ist zum Himmel nicht einfach zurückgekehrt. Er ist beim Vater als der Menschgewordene und Gekreuzigte, als unser Priester und Fürbitter. Unsere Menschennatur ist hineingenommen in die große Lebensbewegung des dreifaltigen Gottes: Vom Vater zum Sohn, vom Sohn zum Vater, in der Glut des heiligen Geistes

Christus ist von der Erde nicht einfach weggegangen. Er bleibt anwesend in seiner Kirche und durch sie in der Welt, für die Welt. Die Gemeinde weiß ihn gegenwärtig in ihrer Mitte: den Herrn, den Kyrios, zu dem sie ruft: Kyrie, eleison: Herr erbarme dich."

Daß die moderne Gesellschaft am „Herrentag“ großenteils nichts besseres zu tun weiß, als sich zu besaufen, kann angesichts dieser progressiven Entwicklung kaum überraschen.