Am Rande - Woche 11
- Details
- 16. März 2020
Alte Messe live im Netz
(14. 3.)
Die amerikanische Petrusbruderschaft hat das Webangebot LiveMass.net aufgebaut (warum kommen solche Ideen eigentlich immer aus den USA und werden hier noch nicht einmal aufgegriffen?), das aus mehreren Meßorten und aus verschiedenen Zeitzonen mehrmals täglich eine hl. Messe als Live-Stream im Internet überträgt. Zwischen den Live-Übertragungen sind Aufzeichnungen der Sonntagsmesse zu sehen.
Derzeit sind die Meßorte Fribourg in der Schweiz mit einer Messe am Vormittag (Predigt in französischer Sprache) sowie Messfeiern aus Warrington (England) um die Mittagszeit und Sarasota (Florida), die hier am frühen Abend ankommt. Letztere beide mit englischer Predigt. Ein Stundenplan auf der Website informiert über die sonn- und werktäglich leicht unterschiedlichen genauen Zeiten.
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Die französische Piusbruderschaft überträgt jeden Sonntag vier hl. Messen aus ihrer Kirche Saint-Nicolas-du Chardonnet (Predigt in Französisch). Aufzufinden auf Youtube mit der Eingabe "Eglise Saint-Nicolas-du-Chardonnet".
Das Priesterseminar der Petrusbruderschaft in Wigratzbad nutzt ebenfalls Youtube für Übertragungen seiner Liturgien - aufzufinden mit der Eingabe "wigratzbad latin mass".
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Die brachiale Art...
(13. 3.)
… in der die italienische Regierung Versammlungsverbote wegen der Corona-Epidemie auch für Kirchen durchgesetzt hat, hat viele Katholiken irritiert. Und die Beflissenheit, mit der viele Kirchenstellen sich dem staatlichen Krisenmanagement unterworfen haben, ohne geistliche Aspekte auch nur anzusprechen, hat gerade in der Tradition eine Oppositionshaltung entstehen lassen, die den Sinn und die Berechtigung von Vorsorgemaßnahmen generell in Frage stellt. Stehen wir nicht alle in Gottes Hand?
Steve Skojec von OnePeterFive, den niemand für ein anpasserisches Weichei halten kann, hat dem jetzt einen sehr langen und sehr bedenkenswerten Kommentar entgegengesetzt. Er verweist darauf, daß auch die Sonntagspflicht keine absolute Verpflichtung im Sinne eines „koste es, was es wolle“ aufstellt. Und er erinnert daran, daß Christen aufgefordert sind, auch das irdische Heil aller nach Kräften ins Auge zu fassen und sich nicht in der breiten Grauzone zwischen Gottvertrauen und Leichtsinn in einer Weise zu verhalten, deren möglicherweise verhängnisvolle Folgen von anderen zu tragen wären.
Unterdessen erklärt die polnische Bischofskonferenz, wie es richtig geht: Die Priester sollen die Zahl der Sonntagsmessen erhöhen, um die „Versammlungsdichte“ und damit die Ansteckungsgefahr zu verringern. Und wer befürchten muß, seine Teilnahme am Gottesdienst könnte für ihn oder andere zur Gefahr werden, soll auf die körperliche Teilnahme verzichten. Alle aber sollen sich im Gebet für die Heilung der Befallen und ein Ende der Epidemie vereinigen.
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„Der Fortschritt hat keine Zukunft“...
(10. 3.)
...überschreibt Peter Winnenmöller seinen Montagskommentar auf kath.net. Daraus ein paar kurze Abschnitte:
„Priestertum der Frau, Abschaffung des Zölibat und nicht zuletzt eine pseudomoderne Sexualmoral sollen die Zukunft der Kirche gewährleisten.(...) Dabei warnen seriöse Kenner der Kirche immer wieder davor, diesen dekonstruktivistischen Kurs fortzusetzen. Alle Warnungen werden in den Wind geschlagen oder nicht gehört. Nun holt die Wirklichkeit die modernistischen Träumer ein.“
Und später:
„Im Bistum Osnabrück sind nach Angaben der Bistumszeitung „Der Kirchenbote“ Austrittszahlen im vergangenen Jahr massiv angestiegen. In einigen Regionen kam es offensichtlich zu Verdoppelungen der Austrittszahlen. Als Grund gibt das Bistumsblatt eigenen Recherchen zu Folge den Missbrauchsskandal an. ... Es gibt jedoch bei ehrlicher Betrachtung kein Ausweichen vor der Tatsache, dass alles Gerede von „Vertrauen“ und „Vertrauen zurück gewinnen“ nur hohles Marketinggeschwätz sind. Es zeigt sich ganz klar, dass eine Kirche, die ihre eigene Lehre nicht offensiv vertritt, sich direkt und unmittelbar in die Bedeutungslosigkeit katapultiert. Dabei ist das Absurdum schlechthin, dass der Missbrauchsskandal nicht eine Folge der Sexualmoral oder des Zölibat ist. Vielmehr konnte so etwas nur passieren, weil die aus dem Glauben resultierenden moralischen oder disziplinarischen Regeln nicht eingehalten wurden.“
Und zum guten Schluß:
„Derzeit sieht es in der Tat danach aus, als liege die Zukunft der Kirche allein in der Tradition. Dort nämlich, wo Menschen ohne Belästigung durch eine blasphemische Zweinullerideologie katholisch sein dürfen, ist Wachstum zu verzeichnen. Die katholische Tradition atmet die frische Luft der ewigen Wahrheit. Der dekonstruktivistische Modernismus trägt in sich den Pesthauch des endgültigen Bedeutungsverlustes.“