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Vor der SynodenSynode

23. Oktober 2023

6 - Kirchenkrise

Bild:VaticanNews

Bei der Bischofssynode 2018

Am Mittwoch der kommenden Woche beginnt in Rom die Synode (wegen des von Papst Franziskus erweiterten Teilnehmerkreises ist es keine Bischofssynode mehr) über Synodalität. Sie soll das Vermächtnis des Papstes quasi in Stein meißeln: Aus der einen von Christus gegründeten apostolischen und hierarchischen Kirche eine synodale Institution zu machen, die – so hat es der neue Glaubensverwalter Fernández wiederholt bekräftigt – in allem der Lehre DES PAPSTES Franziskus anhängen und folgen soll. Das verweist bereits auf den doppelten Grundwiderspruch der Veranstaltung: Was auch immer in diesem und im kommenden Jahr besprochen und verabschiedet wird: Am Ende entscheidet Franziskus und nur er allein, was in mehr oder weniger feierlicher Form als Abschlußdokument veröffentlicht werden wird. Und die zweite Ebene dieses Widerspruchs. Was immer Franziskus dann veröffentlichen und für verbindlich erklären wird: Jeder seiner Nachfolger wird es mit einem weiteren Federstrich verändern oder wieder aufheben können. In der verflüssigten Kirche gibt es keine Regeln und keine Wahrheiten mehr, die länger als das aktuelle Pontifikat gelten – und manchmal nur so lange wie die augenblickliche Laune des gerade regierenden Spontifex.

Das heißt aber nicht, daß die Synode nichts zu bedeuten hätte und man sich mit ihren Diskussionen und Dokumenten nicht näher befassen müsse. Ihre „kirchenpolitische“, um diesen hier nicht ganz zutreffenden Ausdruck zu verwenden, Bedeutung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Was auf der Synode im Beisein des Papstes oder unter dem beifälligen Kopfnicken seiner Beauftragten gesagt wird, beschreibt den Raum dessen, was künftig in der Kirche gesagt, bezweifelt, gefordert oder auch nur „einfach so“ praktiziert werden kann. Die Synodensynode bildet – das passt sehr gut zur oben angesprochenen „Verflüssigung“ – einen Raum oder einen Apparat der Entgrenzung, der es künftig unmöglich machen soll, klar auszusagen, was Lehre der Kirche ist und was nicht, was noch katholisch sein soll. Anything goes.

Diesen Raum wieder einzugrenzen und die Grenzen zu befestigen wird mehr erfordern als den guten Willen eines künftigen Papstes, der wieder zur apostolischen Lehre zurückfinden will. Das wird eine enorme Kraftanstrengung des ganzen Gottesvolkes erfordern, das die Kraft finden muß, sich diesen Glauben wieder voll anzueignen. Auch und gerade da, wo treulose falsche Hirten ihn längst verloren haben oder tatkräftig an seiner Zerstörung arbeiten. Der Blick auf den Episkopat nicht nur der deutschsprachigen Länder zeigt, wie weit dieser Verderb fortgeschritten ist. Und die gegenwärtigen Auseinandersetzungen in den USA um den glaubenstreuen Bischof Strickland machen deutlich, daß da mit harten Bandagen gekämpft wird, wie man auf der hyperpapalistischen Website „Wherepeteris“ oder dem Jesuitenmagazin „America“ besichtigen kann. Und nicht nur dort: Auch hierzulande werden aufrechte Oberhirten wie Bischof Voderholzer von Regensburg (Beispiel) oder Bischof Meier von Augsburg (Beispiel)unter den lächerlichsten Vorwänden angegriffen – von den Dauerattacken gegen den als nicht progressiv genug eingeschätzten Kölner Kardinal Woelki ganz abgesehen.

Von daher ist es dringend angebracht, aufmerksam zur Kenntnis zu nehmen, was gerade die Bischöfe der deutschsprachigen Länder in Rom vortragen werden. Einige haben ihre Wunschlisten ja bereits öffentlich ausgebreitet – etwa der Schweizer Bischof Gmür mit den Standardforderungen nach Frauenweihe; Homosegnungen und Zölibatsaufhebung, oder der Essener Bischof Overbeck mit dem Verlangen nach einer Kirchenverfassung, die sich weitgehend am Demokratieprinzip und der (Unwerte-)Ordnung der Säkulargesellschaft orientieren soll. Die Beschlüsse des deutschen Synodalen Weges geben weitere Auskunft darüber, was von dieser Seite her für die römische Synode zu erwarten ist.

Ob es in Rom zu ernsthaften Diskussionen dieser und ähnlicher Stoßrichtung kommen wird, ist noch nicht abzusehen.; ebenso wenig, wieweit sie sich in einem Schlußdokument wiederfinden. Aber schon heute kann als sicher gelten, daß diese Vorstöße alleine dadurch, daß sie auf der römischen Synode vorgetragen werden, die Diskussionen in den Bistümern und den (kirchenrechtlich nicht vorhandenen) Nationalkirchen auf viele Jahre hin bestimmen werden. Sie bilden den Stoff, aus dem das künftige Schisma hervorgehen wird – denn auf Dauer können auch keine jesuitischen Taschenspielertricks die Illusion der Einheit zwischen denen, die beim apostolischen Glauben bleiben wollen, und denen, die ihn der Welt angleichen wollen, aufrecht erhalten.

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