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Gesegnete Pfingsten!

19. Mai 2024

Kommentar und Kategorisierung

Die als Apsis-Mosaik ausgeführte Darstellung zeigt oben Chrstus in segnender Haltung, unten die Geisttaube in einer flammenden Mandorla umgeben von den Engeln des himmlischen Hofstaates. Dazwischen die wie die Flügelwesen der Cherubim personifiziert dargestellteen Gnadengaben, jeweils mit einer Schriftrolle ihrer latinischen Bezeichnung

Die Aussendung des Geistes und seiner Gaben.

Das Hymnarium bringt zum heutigen Pfingsttag mit „Adventu sancti spiritus“ eine der wenigen Hymnen auf den Heiligen Geist, die speziell den „Sieben Gnadengaben“ gewidmet sind. Dichter ist Petrus Abælardus (1079 – 1142).

Die deutsche Übersetzung kommt von Hansjürgen Bertram, der nicht nur mittel­alter­liche Hymnen übersetzt, sondern auch selbst Hymnen in vollendetem Latein schreibt – und das auch zu ganz und gar zeitgenössi­schen Gegenständen wie hier oder hier. Doch nun wieder zum Fest des Hl. Geistes:

 

Adventu Sancti Spiritus

Bei heilgen Geistes Ankunft, Herr,
schmück unsrer Herzen Altar aus
und weihe sie zum Tempel dir
mit aller Tugend hellstem Glanz.
Führ deiner Gnaden Siebenzahl
entgegen dem Dämonenheer.
Denn alles Gute kommt von dir.

Die Ehrfurcht ist es ja, o Herr,
die uns vom Bösen ganz befreit,
auf dass, wer arm in dieser Welt,
als Reicher in den Himmel tritt.
Schenk, Herr, uns diese deine Gnad',
tilg Sündern die verdiente Straf',
mach Ehre so dem Namen dein.

Gieß Frömmigkeit uns tief in Herz,
dass die Versuchung nicht obsieg'.
Sanftmütig macht uns solche Gnad'.
So wird das Land uns zum Besitz.
Schenk, Herr, uns diese deine Gnad',
tilg Sündern die verdiente Straf',
mach Ehre so dem Namen dein.

Schenk auch des Wissens Gnad' dazu,
lass weinen uns, dass wir verstehn,
die Reue zieht den Trost herbei,
die der Verzeihung geht voraus.
Schenk, Herr, uns diese deine Gnad',
tilg Sündern die verdiente Straf',
mach Ehre so dem Namen dein.

Mit Tapferkeit verstärkst du uns
den Hunger auf Gerechtigkeit.
Des wahren Brotes Sättigung
ist letzter Reise Seelenspeis.
Schenk, Herr, uns diese deine Gnad',
tilg Sündern die verdiente Straf',
mach Ehre so dem Namen dein.

Solch guten Ratschlag, den du gibst,
den gibst du aus Barmherzigkeit.
Dass du denselben Lohn uns reichst,
Willst Mitleid und nicht Opfer du.
Schenk, Herr, uns diese deine Gnad',
tilg Sündern die verdiente Straf',
mach Ehre so dem Namen dein.

Erkenntnis bist du, Heilger Geist,
lässt uns des Weltalls Göttlichkeit
mit innerster Erleuchtung schaun:
dies ist des Lichtreichs höchste Höh'.
Schenk, Herr, uns diese deine Gnad',
tilg Sündern die verdiente Straf',
mach Ehre so dem Namen dein.

Schenk schließlich Weisheit noch dazu,
Friedfertigkeit ist ihre Frucht.
Des Vaters Namen heiligt sie.
Wer Gottes Kind ist, ruht in ihr.
Schenk, Herr, uns diese deine Gnad',
tilg Sündern die verdiente Straf',
mach Ehre so dem Namen dein.

Auf Bitten der Apostelschar,
die du an diesem Tag geweiht,
stärk uns mit gleichem Gnadenmut,
der gleicherweis uns neu gebiert.
Führ deiner Gnaden Siebenzahl
entgegen dem Dämonenheer.
Denn alles Gute kommt von dir.

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