Deutschsprachige Bischöfe starten Ungehorsamsinitiative
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- 15. Juni 2012
Wie wir aus allgemein gut unterrichteter Quelle erfahren haben, gehen die Bischöfe der deutschsprachigen Bischofskonferenzen davon aus, daß die Rekonziliation der Priesterbruderschaft St. Pius X. - also die Rückkehr der Bruderschaft in die volle kirchliche Einheit mit dem Papst - unmittelbar bevorsteht. Zur Vorbereitung darauf haben die Strategen dieser Konferenzen einen derzeit innerhalb und zwischen den Bischofskonferenzen zur Abstimmung zirkulierenden „Notfallplan“ entwickelt, der darauf abzielt, jede Tätigkeit der Bruderschaft in ihrem Amtsbereich unmöglich zu machern. Damit lösen sie sich durch bewußten Ungehorsam aus der vollen Einheit mit dem Bischof von Rom und beschreiten den Weg der rechtlichen Kirchenspaltung.
Nach diesem geheimen Rundschreiben sollen die Mitglieder der beteiligten Bischofskonferenzen auf folgendes Vorgehen verpflichtet werden:
- Im Falle der Regularisierung der Bruderschaft als Personalprälatur werden die Ortsordinarien den Prälaten als zuständigen Oberen unverzüglich auffordern, alle weisungsgebundenen Mitglieder der Personalprälatur aus ihren Diözesen zurückzuziehen, alle Niederlassungen zu schließen und keine neuen zu errichten. Damit wäre nach dem gegenwärtig gültigen Kirchenrecht jede Tätigkeit der Bruderschaft in deutschsprachigen Diözesen illegal.
- Im Falle der Errichtung der Bruderschaft St. Pius X. als Ordinariat sollen die Ortsbischöfe ihre nachgeordneten Behörden und Einrichtungen sowie sämtliche Priester ihrer Diözesen anweisen, in keiner Form mit Priestern oder Institutionen des Ordinariats zusammen zu arbeiten und ihren jegliche Nutzung von Gebäuden und Einrichtungen der Diözesen zu versagen.
Damit beschreiten die Planer der Bischofskonferenzen einen Weg der Rebellion, der die Aufrufe der verschiedenen Ungehorsams-Initiativen noch in den Schatten stellt. Sie bekennen sich offen zu der Absicht, Maßnahmen der Gesamtkirche für ihren Zuständigkeitsbereich zu konterkarieren und bestätigen erneut, daß sie das Schlagwort der „Kollegialität“ als Mittel zur Aufspaltung der Gesamtkirche in Nationalkirchen mißbrauchen. Innerhalb dieser Nationalkirchen wollen sie - ebenfalls im Widerspruch zum geltenden Recht - einen zentralistischen Apparat installieren, der Ortsbischöfen, die Minderheitspositionen vertreten, das Recht zur eigenständigen Leitung ihrer Diözesen bestreitet.