„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
Themen und Meldungen:
Aus aktuellem Anlaß
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- 17. Dezember 2021
Gebet für den Papst, der heute 85 Jahre alt wird
Herr Jesus Christus,
gib Deinem Diener Franziskus Klugheit und Einsicht,
Deine Kirche auf rechte Weise zu regieren,
und schenke uns allen Demut und kirchliche Gesinnung,
vor einer Spaltung zurückzuschrecken.
Gib ihm die Gnade, deren er zur Erfüllung seines Amtes bedarf,
verleihe ihm Gesundheit des Körpers und des Geistes
und seinem Pontifikat einen glücklichen Ausgang.
Gewähre ihm - wie uns allen - die Kraft,
unsere Sünden zu erkennen und zu bereuen,
unsere Fehler zu berichtigen
und so am Ende den durch dein heiliges Kreuz eröffneten
Weg zum ewigen Heil nicht zu verfehlen.
Franziskus hat schon verloren
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- 16. Dezember 2021
Mit welchen Einzelmaßnahmen Franziskus das Ende der überlieferten Liturgie erzwingen will und wann diese Schritte erfolgen, ist in den Einzelheiten noch ungewiß – daran, daß er dieses Ziel mit aller Macht verfolgt, besteht kein Zweifel. Aber wir haben auch keinen Zweifel daran, daß er damit jämmerlich scheitern wird.
Gegenwärtig verfolgen Franziskus und seine Komplizen eine Art Umweg-Strategie: Sie versuchen (noch) kein Verbot der überlieferten Messe – das scheint ihnen angesichts der klaren Aussagen nicht nur von Benedikt XVI., daß ein solches Verbot unmöglich ist, gegenwärtig nicht angeraten. Statt dessen richten sie die ganze Wucht und Wut ihres Angriffs gegen die Gemeinden, die sich in den letzten Jahrzehnten um die überlieferte Liturgie und Lehre gebildet haben. Sie sollen aufgelöst und ihre Mitglieder in die vom Konzilsgeist beherrschten Strukturen gepresst werden – oder gezwungen, sich in öffentlichkeitswirksam als „schismatisch“ denunzierbare Positionen zu begeben.
Nächster logischer Schritt nach dem zu erwartenden Verbot der Sakramentenspendung im überlieferten Ritus wäre dann übrigens das Verbot von Sonntagsmessen. Da die traditionsorientierten Gläubigen zu den wenigen Katholiken gehören, die die nach wie vor bestehende Sonntagspflicht ernst nehmen, müßten sie dann zur sonntäglichen Gemeindemesse gehen, wo ihnen nicht nur vielerlei liturgische Mißbräuche serviert würden, sondern auch Predigten über religiöser Diversität und den hohen Rang gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften womöglich bei gleichwertiger Abwertung des Prinzips der Unauflöslichkeit der Ehe und anderer Grundsätze von Glauben und Sitte. Die großzügig eingeräumte Möglichkeit, weiterhin an jedem zweiten Mittwoch im Monat an einer Messe im überlieferten Ritus teilzunehmen, würde dann nur noch unterstreichen, daß es dabei um die Befriedigung eines vorwiegend ästhetischen Bedürfnisses ginge, das mit den Inhalten des Glaubens und der Lebensgestaltung wenig zu tun hätte.
Da freilich liegt eine entscheidende Schwäche des Versuchs, die „Altrituellen“ auf den Weg des Konzilsgeistes zu zwingen.
Wie lange noch, o Herr!
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- 15. Dezember 2021
Rorate Caeli hat vor wenigen Stunden gemeldet, daß die Gottesdienstkongregation noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest in der kommenden Woche Ausführungsbestimmungen zu Traditionis Custodes veröffentlichen wird, die nach dem Vorbild der Regelung in der römischen Diözese des Papstes die Feier sämtlicher Sakramente mit Ausnahme der Eucharistie in der überlieferten Liturgie verbieten soll.
Selbstverständlich wäre eine solche Regelung weltkirchlich ebenso widerrechtlich und unwirksam, wie sie das für Rom ist. Aber sie manifestiert erneut und auf nachdrücklichste Weise den Willen des gegenwärtigen Regimes, die Kirche von ihren apostolischen Grundlagen zu lösen und zu einer der Welt wohlgefälligen säkularen Einrichtung umzubauen. Dazu passen die gestern bei Sandro Magister (hier deutsch) veröffentlichten Maßnahmen von Franziskus, die in der Kirche faktisch eine "Ehescheidung bei Zerrüttung" einführen sollen. Der Furor der Abtrünnigen richtet sich nicht nur gegen die altehrwürdige Form, sondern auch gegen Inhalt und Wesen der Sakramente.
Wir zitieren aus Psalm 78 (79) mit der Klage Israels über die Zerstörung von Stadt und Tempel:
1 Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe, / sie haben deinen heiligen Tempel entweiht / und Jerusalem in Trümmer gelegt.
2 Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben den Vögeln des Himmels, / dias Fleisch deiner Frommen den Tieren des Feldes.
3 Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen / rings um Jerusalem, / und niemand ist da, sie zu begraben.
4 Zum Schimpf sind wir geworden / in den Augen der Nachbarn, / zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
5 Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? / Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
6 Gieß deinen Zorn aus über die Heiden, / die dich nicht kennen, / über jedes Reich, das deinen Namen nicht anruft.
7 Denn sie haben Jakob aufgezehrt / und seine Felder verwüstet.
8 Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! / Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! / Denn wir sind sehr erniedrigt.
9 Um der Ehre deines Namens willen / hilf uns, du Gott unsres Heils! / Um deines Namens willen reiß uns heraus und vergib uns die Sünden!
Als Weihnachten noch jung war
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- 14. Dezember 2021
An Hand der älteren Messformulare für die adventlichen Quatembertage versucht Fr. Hunwicke (hier und hier) in dieser Woche einen Blick zurück in die Zeit, als der Rhytmus der Jahreszeiten noch wie selbstverständlich zur Lebenswelt des Volkes gehörte – und Weihnachten als neues Fest erst mit pastoralem Bemühen in diesen Rhytmus eingepasst werden mußte.
Liturgische Erfindungen (1)
Ich möchte ganz ehrlich zu Ihnen sein: Ich weiß nicht, wann Weihnachten erfunden worden ist. Bis auf weiteres schl8eße ich mich der Vorstellung an, daß man die Kreuzigung des Herrn auf den 25. März datierte und deshalb seine Empfängnis für den gleichen Tag vermutete, so daß der 25. Dezember zu seinem Geburtstag wurde. Ich bin ganz entschieden nicht der Meinung, Weihnachten wäre eine christliche Übernahme des Festes von „Sol Invictus“, der unbesiegbaren Sonne. Wenn morgen oder übermorgen ein paar großsprecherische Journalisten uns das wieder weis machen wollen, erinnern Sie sich bitte daran, daß die Geschichtswissenschaft inzwischen zu der übereinstimmenden Ansicht gekommen ist, daß Sol Invictus eine späte heidnische Überformung von Weihnachten darstellt – und nicht umgekehrt.
In dieser Woche begehen wir im römischen Ritus die Advents-Quatember. Ursprünglich gab es nur drei solche Abschnitte… die Fasten-Quatember ist eine spätere Ergänzung. Jedenfalls haben wir die Quatembertage jetzt jeweils in der Woche nach Pfingsten – wobei viele von uns annehmen, daß es sich dabei um eine Weiterführung der heidnischen römischen Tage der Weizenernte handelt. Dann die Quatembertage im September, die die gleiche Stelle einnehmen wie die römischen Feiern der Weinlese, und dann eben die Quatember dieser Woche, die in die gleiche Zeit fällt wie die feriae sementinae (oder sementivae), die Tage der Aussaat. (Zum jüdischen Hintergrund vergl. Sach. 8:19).
Schlechte Nachrichten aus der Gerüchteküche
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- 11. Dezember 2021
Noch sind es nur Gerüchte, die Paix-Liturgique gestern mit entsprechendem Vorbehalt weitergegeben hat, aber der Inhalt liegt durchaus im Rahmen unserer Erwartungen bzw. Befürchtungen. Danach könnte die Gottesdienstkongregation unter dem englischen Erzbischof Roche noch vor Weihnachten einen Erlass herausgeben, der die Spendung der Diakons- und Priesterweihe im überlieferten Ritus verbietet. Ein solcher Erlaß wäre zweifellos ein geeignetes Mittel, den nach wie vor andauernden Zustrom von Bewerbern zu den Seminaren der altrituellen Gemeinschaften einzudämmen.
Peter Kwasniewski kommentiert dieses Gerücht auf Rorate Caeli u.E. durchaus zutreffend dahingehend, daß ein solches Verbot nicht in die Kompetenz der Glaubens- oder einer anderen Kongregation fallen würde und rechtlich wertlos und ungültig wäre. Er sieht darin – und wir folgen ihm dabei – einen Angriff auf das Allgemeine Wohl der Kirche, dem zu widerstehen ist, von wem auch immer er komme. Andererseits wäre ein solches Verbot ungeachtet seiner Rechtswidrigkeit und Ungültigkeit durchaus geeignet, Bischöfe an der Spendung von Priesterweihen zu hindern, insbesondere wenn es, wie das schon in der Vergangenheit geschehen ist, durch ein von anderer Stelle ausgesprochenes Verbot der Weihe von Seminaristen aus altgläubigen Seminaren ergänzt wird.
Sollten sich die hier angesprochenen Befürchtungen bewahrheiten, wäre das eine weitere Bestätigung dafür, daß das derzeitige Despotenregime in Rom jedes Recht und jede Vereinbarung zu brechen bereit ist, um die überlieferte Liturgie und Lehre (dieser zweite Aspekt wird immer wichtiger) aus der offiziellen und allgemein anerkannten Kirche herauszudrängen. Natürlich wissen auch die aktuellen Machthaber, daß sie weder den Ritus noch die Lehre „abschaffen“ noch nach ihren säkularistischen Plänen umformen und entkernen kennen. Aber sie können versuchen, sie unter die Alternative: „Geist des Konzils anerkennen – oder raus“ zu zwingen.
Schon seit Jahren vertreten einige Beobachter der Szene die These, das relative Entgegenkommen Roms gegenüber der Piusbruderschaft (Beichterlaubnis, Eheassistenz) diene allein dem Ziel, alle Kräfte, die sich nicht dem Konzilsgeist unterwerfen, in diese Bruderschaft und deren näheres Umfeld abzudrängen – und dann den ganzen Komplex mit einem öffentlichkeitswirksamen Paukenschlag als nicht mehr katholisch, nicht mehr der Kirche zugehörig zu brandmarken. Auch wenn das kirchenrechtlich keine Grundlage hätte, wäre die Öffentlichkeitswirkung doch verheerend. Bei der gegenwärtigen Anfälligkeit der Gesellschaften für Polarisationen jeder Art könnte ein solchen Vorgehen der Tradition jedes öffentliche Agieren unmöglich machen.
Die Hoffnung, daß die vom „Ungeist des Konzils“ (J.Ratzinger) befallenen Säkularisten an der Spitze der Kirche doch noch vor solchen selbstzerstörerischen Akten zurückschrecken würden, wird ständig schwächer.
Wie überleben IV?
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- 10. Dezember 2021
Aus einem Schreiben von P. Zabaleta vom Institut Bon Pasteur
Zum 15. Jahrestag der Errichtung des Instituts vom Guten Hirten (am 8. Dezember 2006) hat sich dessen Generaloberer Luis Gabriel Barrero Zabaleta mit einem Brief an die Freunde und Wohltäter des Instituts gewandt, um ihnen für ihre Unterstützung zu danken und einige Gedanken zur weiteren Entwicklung und Tätigkeit der Gemeinschaft vorzutragen. Da dieser Text (vollständig und im französischen Original hier) hervorragend in unsere Überleben-Reihe passt, haben wir die wesentlichen Abschnitte daraus übersetzt und hier zusammenghestellt.
Als Ausgangspunkt zitiert der Generalobere die Zielbeschreibung des Instituts inseiner Gründungsurkunde:
Der Hauptzweck des Instituts ist die Verherrlichung Gottes durch die Weiterführung (perpétuation) des katholischen Priestertums, das wir von Christus am Gründonnerstag erhalten haben und das uns bis auf den heutigen Tag im Erbe des Stuhles Petri als dessen Quelle überliefert ist (Est. II, 1).
Zabaleta fährt dann fort:
Den Schlüssel für die Antwort auf die Zeiten, in denen wir leben, finden wir in unseren Statuten. Tatsächlich zeigen sie uns, was die Kirche von uns will. Dort können wir sehen, daß der eigentliche Grund unserer Existenz als Priester des Instituts vom Guten Hirten darin besteht, „das von Christus empfangene katholische Priestertum weiterzuführen“. Das heißt, daß das Priestertum unseres Herrn Jesus Christus, an dem wir Anteil haben, erhalten bleiben und von uns im Geist Christi selbst zur Errichtung seines Königtums ausgeübt werden muß. Und das „ das uns bis auf den heutigen Tag im Erbe des Stuhles Petri als dessen Quelle überliefert ist“ bedeutet, daß wir dabei der römischen Tradition treu bleiben, auf die wir nicht verzichten können.
Im Folgenden bringt der Obere dann einen längeren Abschnitt aus den bislang unveröffentlichten Ausführungen, die er beim Treffen der Ex-Ecclesia-Dei-Oberen im August in Courtalain (hier das Kommunique) vorgetragen hat:
Ich denke, der Zweck dieses Treffens liegt darin, unsere Kräfte um die Gemeinsamkeiten unserer Institute zu verbinden; nämlich unter anderem die Verwendung der überlieferten Katholischen Liturgie in der Ausübung unseres Priestertums und im Leben unserer Gemeinschaften, die Erhaltung sowohl der überlieferten Lehre der Kirche als auch der herkömmlichen Römischen Theologie (d.h. der theologischen Schulen Roms) auf der Grundlage der Lehre der Heiligen Kirchenlehrer und die theologische Tradition, wie sie dem Schatz der überlieferten katholischen Spiritualität und des pastoralen Handelns zugewachsen ist.