„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Christus in der Eucharistie ist das Zentrum
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- 14. September 2023
Während wir noch an der Übersetzung des 2. großen Hirtenbriefes von Bischof Strickland saßen, haben die Kollegen von Kath.net ihre Version bereits fertig und ins Netz gestellt. Wir verzichten daher darauf, an der eigenen Fassung weiter zu arbeitenund verweisen alle, die auch diesen Text lesen wollen, auf kath.net.
Der erste Hirtenbrief vom 23. August hat das Gesambild der aktuellen Kirchenkrise vor Augen gestellt. Im zweiten Brief spricht Bischof Strickland in katechismusartiger Kürze, aber auch Festigkeit, über die Sakramente, die das Zentrum und das eigentliche Wesen der Kirche ausmachen: In ihren lebt und wirkt Christus fast so in seiner Kirche, wie er vor zweitausend Jahren zu seinen Jüngern gesprochen hat. Diese Jünger hatten das Privileg der unmittelbaren und sinnfälligen Nähe - wir Heutigen genießen den Vorzug, daß die Kirche in ihren Lehrern und Heiligen manches von dem, was damals kaum verständlich war (und auch heute noch für viele ein Ärgernis darstellt) so ausgebreitet und entwickelt haben, daß alle Menschen guten Willens dem folgen können. Wenn man sich denn nur die Mühe macht, es ihnen in Wort und Vorbild vor zustellen.
Besonders ausführlich behandelt Bischof Strickland das im ersten Hirtenbrief bereits kurz angesporochene Thema der Voraussetzungen, die ein Christ, ein Katholik; erfüllen muß, um in die eucharistische Gemeinschaft mit Christus in der hl. Kommunion einzutreten.
Unsee Illustration entnehmen wir einem Bericht des National Catholic Register vom Juli dieses Jahre über die erste Zelebration des Bischofs einer hl. Messe im überlieferten Ritus. Bischof Strickland (geb. 1958) gehört der ersten Generation von Priestern an, die den überlieferten Ritus nicht mehr bewußt kennengelernt haben und die auch mit der Paulinischen Liturgie gute Katholiken geworden und geblieben sind. Erst die Krise der Gegenwart hat ihn dazu geführt, den Blick tiefer in die Tradition zu richten - der Bericht des Register ist sehr aufschlußreich.
Und noch einmal der Link zum Hirtenbrief.
Manuel Fernandez, der Taschenspieler
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- 13. September 2023
Victor Fernández (s. Bild rechts, unten), langjähriger Weggefährte und Ghostwriter von Franziskus, wird in diesen Tagen Amtschef der römischen Behörde für – ja was eigentlich? Dem Namen nach steht er als Beauftragter des Papstes dem Römischen Dikasterium für die Glaubenslehre vor, doch der Inhalt dieser Lehre ist nach 10 Jahren Franziskus kaum noch zu bestimmen. Der Glaube, den die Kirche von Christus und seinen Aposteln empfangen und über 2000 Jahre sorgsam bewahrt und hier und da auch entfaltet hat, scheint es jedenfalls nicht zu sein.
Als Vorgabe für die Erfüllung seines Amtes hat Franziskus dem Fernandez einen Brief mitgegeben, nach dem er „alles anders“ machen soll als seine Vorgänger. Fernandez selbst hat dazu verlauten lassen, daß er sich nicht mehr wie diese Vorgänger primär auf das Lehramt der Kirche in zwei Jahrtausenden stützen will, sondern seine Aufgabe darin sieht, die Neuerungen von Franziskus durchzusetzen. Wörtlich im Interview : „Möglicherweise werden gewisse Fragen in einer Weise beantwortet, die nicht voll das aufnimmt, was Franziskus als das Neue an dieser Sache herausgestellt hat. Aber es reicht nicht, nur hier und da einen Satz von Franziskus zu zitieren, sondern es geht darum, das ganze Denken nach seinen Kriterien umzuformen. Das trifft ganz besonders zu auf die Moral- und Pastoral-Theologie.“
Man geht wohl nicht fehl, wenn man das übersetzt: Vergesst alles, was früher war – ab jetzt müsst ihr Welt und Kirche allein durch die Augen von Franziskus sehen, sonst...
Das Gesicht der Wahrheit ist Christus
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- 12. September 2023
Die journalistischen Beobachter der kirchlichen Szene gehen seit dem gestrigen Montag fest davon aus, daß der Vatikan in den kommenden Tagen Bischof Joseph Strickland von Tyler in Texas zum Rücktritt auffordern wird. Bischof Strickland gehört zu der nicht kleinen Zahl amerikanischer Bischöfe, die den katholischen Glauben in seinem ganzen Umfang verkünden und verteidigen – „sei es gelegen oder ungelegen“ (2 Tim 4,2), wie es der hl. Paulus verlangt. Mit dieser Aufrichtigkeit hat sich Bischof Strickland schon seit Jahren den Zorn der „linksliberalen“ in der amerikanischen Kirche zugezogen, und auch in Rom glaubt man in ihm eine der Wurzeln des „amerikanischen Übels“ zu erkennen, über das sich Franziskus gerade kürzlich wieder so heftig beschwert hat.
Über den Skandal, daß Franziskus unter Mißbrauch seiner Stellung mißliebige Bischöfe schlechtmacht und feuert, als ob sie nicht gleich ihm Nachfolger der Apostel, sondern abhängige Dienstboten wären, wird gesondert zu berichten sein, wenn es soweit ist. Zur Vorstellung von Bischof Strickland, von dem hier in Deutschland nur die Wenigsten schon etwas gehört haben dürften, übersetzen wir heute einen Hirtenbrief, den er – wohl auch in Erwartung seiner baldigen Entlassung – am 23. August an die Gläubigen seiner Diözese gerichtet hat. Ein zweiter Hirtenbrief vom Anfang dieses Monats soll folgen.
Meine lieben Söhne und Töchter in Christus –
die Liebe und die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei allezeit mit Euch.
In dieser Zeit großen Aufruhrs in der Kirche und der Welt wende ich mich mit dem Herzen eines Vaters an euch, um vor den Übeln zu warnen, die uns bedrohen, und euch der Freude und der Hoffnung zu versichern, die wir allezeit in unserem Herrn Jesus Christus finden werden.
Was läuft da bei den Thomas-Christen?
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- 11. September 2023
Seit Jahren gibt es in der mit Rom verbundenen Syro-Malabarischen Kirche Südindiens heftige Auseinandersetzungen um eine – anscheinend – liturgische Frage. Besonders in der Großstadt Ernakulam hat diese Auseinandersetzung bizarre Formen angenommen: Da werden denn auch schon einmal auf öffentlichen Demonstrationen Bilder und Puppen von Vertretern der Gegenseite auf Scheiterhaufen verbrannt, und bei einem kürzlich stattgefundenen Besuch einer römischen Delegation wurde – von beiden Seiten – mehr oder weniger offen mit der Aufkündigung der Kirchengemeinschaft gedroht.
Nach dem wenigen, was darüber normalerweise im Westen verlautet, geht es vor allem um die Frage der Zelebrationsrichtung. Nach einer jahrhundertelangen Geschichte der „Romanisierung“ des möglicherweise bis auf die Thomaschristen zurückreichenden autochthonen Ritus hatten die Syro-Malabaren nach der Liturgiereform auch die „Wendung zum Volk hin“ mitgemacht. Nun hat allerdings in den letzten Jahrzehnten nach der politischen auch die geistige „Entkolonialisierung“ große Fortschritte gemacht, und in deren Zuge kehrten viele Gemeinden wieder zur ursprünglichen Zelebrationsrichtung „ad orientem“ zurück. In unterschiedlichem Maß scheinen aber auch andere frühere Traditionen wieder belebt worden zu sein – etwa hinsichtlich der liturgischen Sprache und auch der in der Liturgie verwendeten Musik. Auf der anderen Seite ging aber auch die „Modernisierung“ weiter – wie es heißt wurde, von den Texten selbst einmal abgesehen, das Erscheinungsbild der Gottesdienste in den „progressiven Gemeinden“ immer mehr dem einer Messfeier nach dem Novus ordo angeglichen.
Zum Fest Mariä Geburt
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- 08. September 2023
Über Leben und Person der Gottesmutter wissen wir mit einiger Sicherheit nur das Wenige, das in den Evangelium gesagt wird. Zu Herkunft und Familie ist darin so gut wie gar nichts zu erfahren. Um diesem Mangel abzuhelfen, verfaßte ein unbekannter Autor, der sich als der „Herrenbruder“ Jakobus ausgab, eine Schrift, die als „Protoevangelium des Jakobus“ oder „Kindheitsevangelium Mariens“ bezeichnet wird. Die Schrift beginnt mit Kapiteln über Herkunft und Geburt Mariens und reicht bis zur Geburt Jesu in Bethlehem und der darauf folgenden Verfolgung des Herodes. Sie ist um das Jahr 160 entstanden und erfreute sich in der Frühzeit des Christentums großer Beliebtheit. Der in mehreren Sprachen und Textvarianten erhaltene Text von (in deutscher Übersetzung) etwa 25 Druckseiten ist wegen seiner stark legendenhaften Züge von der Kirche nie als kanonisch anerkannt worden und wird heute zu den „apokryphen“ Schriften gezählt.
Andererseits macht der Text aber insbesondere in seiner Version der Weihnachtsgeschichte deutlich, daß die jungfräuliche Geburt Jesu bereits in der frühesten Zeit zum Glaubensgut gehörte und hat so zweifellos auch zur Dogmatisierung dieses Glaubenssatzes beigetragen. Hieronymus von Jerusalem hat des Buch gekannt und geschätzt: Er bietet in einer seiner Schriften eine interpretierende Nacherzählung seiner wesentlichen Inhalte, die ihrerseits von Jacopo de Voragine († 1298 ) in seinem Kapitel über das Marienleben nacherzählt wird. Von daher sind einzelne Szenen aus dem Kindheitsevangelium Mariens auch in die bildende Kunst eingewandert und haben – wie im deutschen Sprachraum durch Martin von Cochems „Großes Leben Christi“ – jahrhundertelang den Volksglauben geformt. Jenen Volksglauben, der dem Unglauben moderner Hochschultheologen bei weitem vorzuziehen ist, weil er zu Christus hin und nicht von ihm wegführt.
Nach dem „Protoevangelium“ war Maria die Tochter Joachims und Annas aus dem Stamm Levi.
Neues aus und über Turin?
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- 06. September 2023
Bei der Behandlung übernatürlicher Phänomene wie Heilungen in Lourdes, blutenden Hostien oder weinender Marienstatuen hält sich Summorum Pontificum aufs Äußerste zurück. Nicht, weil wir die Möglichkeit solcher übernatürlicher Erscheinungen prinzipiell bestreiten wollten. Das Glaubensbekenntnis ist von der göttlichen Erschaffung der Welt bis zur Auferstehung der Toten voll davon, und wir stimmen jedem Einzelnen davon aus ganzem Herzen zu. Wenn Gott die Welt und ihre Naturgesetze erschaffen hat, dann liegt es auch in seiner Macht, in diese Gesetze nach seinem Plan und Willen einzugreifen. Grund für unsere Zurückhaltung ist vielmehr, daß unsereins von diesen Gesetzen der Natur selbst viel zu wenig versteht, um im konkreten Fall mit einiger Sicherheit sagen zu können, wo die Natur aufhört und die Übernatur beginnt. Ein Verständnismangel, den wir mit vielen Leuten gemeinsam haben – auch solchen, die die Phänomene der Natur wissenschaftlich erforschen. Zwar verschieben die Wissenschaftler die Grenze zwischen Erklärbarem und Unerklärbarem ständig – aber es hat nicht den Anschein, daß der Anteil des mit ihren Methoden Unerklärbaren wirklich kleiner würde.
Mit dieser umständlichen Einleitung wollen wir uns Raum schaffen für die Weitergabe einer höchst wundersamen Nachricht, die Fr. John Zuhlsdorf unter Datum vom 6. September auf seinem Blog weitergegeben hat – ebenfalls ohne sich hinsichtlich der Glaubwürdigkeit dieser Mitteilung festzulegen. Es geht – wieder einmal, möchte man sagen – um das sog. „Leichentuch von Turin“, und dabei konkret um bei der Untersuchung von Aufnahmen dieses Tuches entstandene Visualisierungen, die das „Internationale Institute for Advanced Studies of Space Representation Sciences“ in Palermo bereits vor drei Jahren veröffentlicht hat.