Statio in Santi Giovanni e Paolo

Stationskirche des Freitag in der ersten Fastenwoche ist die Basilika Santi Giovanni e Paolo auf dem Celio, in der nur an diesem einen Tag des Jahres Statio gehalten wird. Der Bau erhebt sich auf den Überresten eines großen römischen Stadthauses - man kann auch von einem Palast sprechen - dessen Überreste teilweise bis zum 2. Stockwerk unter und in der Kirche erhalten sind. Bei Ausgrabungen Ende des 19. Jh. wurde in einem Baderaum des noch bis ins 9. Jahrhundert genutzten Erdgeschosses dieses Hauses unter einer dicken Schicht Tünche eine heidnische Malerei entdeckt. Sie stammt aus der Zeit kurz nach 200 und wurde im 3. Jahrhundert übermalt, als der Besitzer des Hauses Christ wurde oder sein Haus in den Besitz der Christengemeinde kam. Dier Gemeinde richtete in dem Haus einen Titulus mit Priesterwohnungen, Sozialräumen und einem gottesdienstlichen Versammlungsraum ein, dessen Fresken der vier Evangelisten teilweise erhalten sind.

Zu Beginn des 5. Jh. ließ der fromme und reiche Sennator Pamachius den Bau grundlegend umgestalten. Mit dem 2. Stockwerk aufwärts wurde fast alles abgerissen und darüber eine große dreischiffige Basilika errichtet. Die Außenmauer dieses Baues blieben bis heute weitgehend unverändert, das Innere wurde im 18. Jahrhundert im Geschmack der Zeit umgestaltet, wobei die Bausubstanz im wesentlichen erhalten blieb.

Die Kirche war in den ersten Jahrhunderten ihres Bestehens nach ihrem Stifter als Titulus Pammachii benannt. Bereits seit dessen Zeit werden im alten Untergeschoss die Gebeine zweier Märtyrer mit den Namen Johannes und Paulus aufbewahrt, über die es sonst keine weiteren Kenntnisse gibt. Für eine Legende, die in ihnen die früheren Besitzer des Hauses sieht, gibt es keine historischen Anhaltspunkte.