Statio in S. Lorenzo in Damaso

Aufnahme des Innenraums von FagerjordStationskirche des Dienstags nach dem 4. Fastensonntag ist S. Lorenzo in Damaso auf dem Marsfeld - die vierte Laurentiuskirche in der Fastenzeit. Von dieser Kirche, deren Vorgängerbau Papst Damasus in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts errichten und als Titulus ausstatten ließ, gibt es keine Außenaufnahmen: Im 15. Jahrhundert wurde Alt-St.Lorenzo beim Neubau des Palazzo della Cancelleria vollständig abgerissen und im nördlichen Flügel des Palazzo nahe dem ursprünglichen Standort eine neue Laurentius-Kirche errichtet. Zugang findet man heute durch eines der Palasttore, das nur durch ein kleines Schild als Eingang zur Kirche erkennbar ist. Der Palazzo beherbergt seit seiner Erbauung die Päpstliche Kanzlei und bildet heute eine der zahlreichen Exklaven des Vatikanstaates in Rom, die nicht zur Italienischen Republik gehören. Die heutige Ausstattung der Kirche geht großenteils auf eine Renovierung durch Papst Pius IX. im 19, Jahrhundert zurück.

Die Bestimmung dieser Laurentiuskirche als Statio des Dienstags in der 4. Fastenwoche geht auf den Stifter Papst Damasus selbst zurück. Im Evangelium aus dem 7. Kapitel ist von Jesus als dem Lehrer im Tempel die Rede, dessen Weisheit alle gutwilligen Hörer staunen machte. Im väterlichen Haus von Papst Damasus, der Keimzelle von Titulus und Laurentiuskirche an diesem Ort, war das erste Archiv der römischen Kirche und die Ausbildungsstätte der Kirchennotare eingerichtet. Neben dieses persönliche Motiv des Stifters tritt ein weiteres in der Person des hl. Laurentius, der als römischer Archidiakon auch für das Schriften- und Bücherwesen der Kirche verantwortlich war. Die Errichtung des Palazzo für die päpstlichen Kanzleien und Archive an diesem Ort war also durchaus nicht willkürlich.