Statio in S. Martino ai Monte
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- 14. März 2013
Stationskirche für den Donnerstag in der 4. Fastenwoche ist Ss. Silvestri e Martino ai Monte zwischen den verschwundenen Trajansthermen und den ebenfalls verschwundenen Gärten des Maecenas, 250 m südlich von Maria Maggiore. Der Mons, an dem die Kirche liegt, ist der Oppius, der als südlicher Ausläufer des Esquilin keinen eigenen Rang unter den berühmten Sieben Hügeln hat.
Von vorne und auf den ersten Blick auch im Innern sieht die Kirche aus wie alle in Renaissance und Barock immer wieder nach dem Geschmack ihrer Zeit modernisierten römischen
Gotteshäuser. Beim Blick auf die Chorapsis und deren Unterbau wird das hohe Alter der Anlage erkennbar: Die Mauern stammen aus dem 5. und 6. Jahrhundert, auch große Teile des Daches einschließlich der Ziegel gehen bis auf diese Zeit zurück. Die darunter liegenden Gewölbe, die teils in die Krypta der Kirche einbezogen sind, teils daneben und noch tiefer als die Krypta liegen, sind Überreste eines alten Wohn- und Geschäftshauses aus dem 2. Jahrhundert, in dem bereits im 4. Jahrhundert Räume für die Christliche Gemeinde eingerichtet waren - eine Kirche im engeren Sinne muß das nicht gewesen sein. Eine solche entstand wohl erst beim Um- und Überbau des Hauses ab dem 5. Jahrhundert, wobei die ursprünglich allein dem Gedächtnis des hl. Papstes Sylvester geweihte Kirche allmählich immer stärker mit dem Namen des hl. Martin von Tours verbunden wurde, so daß die Nennung Sylvesters heute oft unterbleibt.
Diese Verbindung zum hl. Martin, dem die Legende mehrere Totenerweckungen zuschreibt, war sicher eines der Motive für die Wahl der Lesungen des heutigen Tages: Aus dem vierten Buch der Könige der Bericht über die Auferweckung des Sohnes der Sunamiterin durch den Propheten Elisäus, aus dem Evangelium des hl. Lukas den ganz ähnlichen über die Auferweckung des Jünglings von Naim. Gleichzeitig ordnen sich diese Lesungen auch dem Hauptgedanken der Taufvorbereitungen in dieser Woche ein: Mit der Taufe gewinnen die Katechumenen das Leben zurück, das ihnen die Sünden der Stammeltern und die eigenen Verfehlungen genommen haben. Dieser Gedanke war - sicher unabhängig vom Gedächtnis des hl. Martin - in der Liturgie vor dem Passionssonntag so stark, daß er auch den folgenden Freitag bestimmte.