Statio in St. Peter

Mit dem Passionssonntag kehrt die Statio erstmalig in der Fastenzeit wieder an eine Kirche zurück, die bereits vorher als Statio diente, nach St. Peter. Die Wahl dieser Patriarchalbasilika markiert den besonderen Charakter dieses Sonntages, der in der überlieferten Liturgie nicht ohne Grund aus der Reihe der Fastensonntage herausgenommen ist. Mit dem Passionsonntag beginnt der zweite Teil der Fastenzeit, in dem nicht mehr die Vorbereitung der Katechumenen auf die Taufe, sondern die Vorbereitung aller Gläubigen auf die Feier des Gedächtnisses von Leiden und Sterben des Heilands im Zentrum steht.

Die Lesung des Passionssonntages ist aus dem Brief an die Hebräer entnommen und beschreibt Christus als den Hohen Priester, der durch das Opfer seines eigenen Blutes die Berufenen von ihren Sünden erlöst. Das Evangelium berichtet mit Johannes von der großen Offenbarungsrede Jesu an die Juden, in der er sich als ewiger Sohn des ewigen Vaters erklärt:

'Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich'. Da hoben Sie Steine auf, um nach ihm zu werfen.“

Das Messformular dieses Tages ist eines der wenigen in der überlieferten Liturgie, das Alternativen zulässt. Sowohl für die Oration als auch für Secreta und Postcommunio gibt es  Varianten zur Wahl entweder „gegen die Verfolger der Kirche“ oder „für den Papst“. Es ist in der Liturgie nicht statthaft, beide Formen zu wählen. Wir haben da größere Freiheit und bringen zunächst die Oration gegen die Verfolger der Kirche:

Wir bitten Dich, oh Herr, nimm die Gebete Deiner Kirche gnädig auf, damit sie alle Widerstände und Irrtümer überwinde und in sorgloser Freiheit Dir diene.“

Und dann für den Papst:

Gott, Du Hirt und Lenker aller Gläubigen, schaue gnädig herab auf Deinen Diener Franziskus, den Du zum Hirten Deiner Kirche bestellt hast; laß ihn, wir bitten Dich, durch Wort und Beispiel seine Untergebenen fördern, auf daß er mit der ihm anvertrauten Herde zum ewigen Leben gelange.“