Der hl. Kyrill und der Beginn der Slavenmission
14 Februar 2025

Zum Festtag des heiligen Valentin, der heute vor allem in den Blumengeschäften begangen wird, kann zum Datum wieder viel Richtiges und noch mehr Falsches geschrieben – lassen wir es dabei bewenden. Auf den 14. Februar fällt nach dem Kalender der Orthodoxie jedoch noch ein anderes Heiligengedächtniss: das des Heiligen Kyrill des Slawenapostels, der heute seinen eigenen Feiertag hat. Zum gemeinsamen Feiertag mit seinem Bruder Method am 7. Juli hatten wir bereits 2023 das Nötigste geschrieben – daher können wir uns in einiger Freiheit anderen Aspekten der ab Mitte des 9. Jh. stattfindenden Slawenmission zuwenden.
„Communio“ auf dem Weg zum ernstzunehmenden katholischen Web-Magazin
13 Februar 2025

Endlich einmal gibt es eine erfreuliche Nachricht aus dem Bereich der offiziös-katholischen Medien in deutscher Sprache: Die seinerzeit von Josef Ratzinger als Gegengewicht zum Konzilsgeist-Organ „Concilium“ gegründete Zeitschrift „Communio“ erscheint nach einer längeren Durststrecke nun bei einem neuen Verlag (Herder), mit einer erneuerten Redaktion und – was besonders die Leser von Summorum-Pontificum interessieren dürfte – mit einer eigenen Internet-Version. Die Communio im Internet ist keine Eins-zu-Eins-Version der nach wie vor auch im herkömmlichen Zeitschriftenformat herausgebrachten Papier-Version, sondern eine Art online-Magazin, das neben einzelnen Beiträgen aus der 6-mal im Jahr erscheinenden Druckausgabe auch mehr oder weniger aktuelle journalistische Beiträge enthält, die Zeiterscheinungen oder konkrete Ereignisse aus katholischer Perspektive beleuchten.
Die „message“ von Gottes Gnade:
Franz Werfels Bestseller „Das Lied von Bernadette“
11 Februar 2025

Bis heute ist Franz Werfels (1890-1945) „Das Lied von Bernadette“ (1941) der am meisten verkaufte deutsche Roman. Vor 80 Jahren kam die unvergessliche Hollywood-Verfilmung mit Jennifer Jones in die Kinos und wurde mit vier Oscars und drei Golden Globes gekrönt.
„Das Lied von Bernadette“ ist Werfels persönlichstes Werk; er selbst sagte, keines seiner Bücher enthalte eine bedeutendere „message“ als dieser Roman, der auch eine Votivgabe ist: Wiewohl er jüdischen Glaubens war, schrieb Werfel den Text als Dank für seine Rettung aus Nazideutschland über Spanien in die USA und erfüllte damit ein Gelübde, das er auf der Flucht in Lourdes abgelegt hatte.
Liturgische Übersetzung und die verlorene Dimension der Moderne
10 Februar 2025

Der dem heiligen Ambrosius zugeschriebene Hymnus „Iam lucis orto sidere“ (hier deutsch und lateinisch ) hat seit ältester Zeit seinen Platz im Morgengebet der Kirche, teils in der Prim vom Sonntag, teils in den Laudes an Werktagen. Die lateinische Fassung schent über 1500 Jahre sehr stabil geblieben zu sein. Die Umdichtung der Hymnen in klassisches Latein unter Papst Urban VIII. hat er so weit wir sehen unbeschadet überstanden, und er findet sich in dieser quasi „kanonischen“ Form auch noch in der reformierten „Liturgia Horarum“.
Doch die deutsche Version des Stundebuches von 1968 und alle davon abhängigen mehr oder weniger offiziellen Wiedergaben des Hymnus interpretieren den Text auf eine Weise, die seine zentrale Aussage unkenntlich macht und Leser und Beter auf typisch modernistische Weise von der darin ausgedrückten metaphysischen Dimension ablenkt.
Die „neue“ Kirche der „neuen Heiden“
08 Februar 2025

Gibt es die katholische Kirche eigentlich noch? Diese Frage beunruhigt P. Joachim Heimerl, seit er sich eingehender mit dem Katechismus beschäftigt hat - und zwar nicht nur mit dem sogenannten „Weltkatechismus“ Johannes Pauls II. von 1993, drei Jahrzehnte nach dem II. Vatikanum, sondern auch mit den früheren Katechismen: Vom „Römischen Katechismus“ nach dem Konzil von Trient (1566) bis zum Katechismus von Papst Pius X. (1912).
Für allzuviel von dem, was heute aus Rom als „Lehramt“ auf die Gläubigen niederprasselt, fand er im Katechismus gleich welchen Jahrgangs keine eindeutigen Annhaltspunkte, und manches scheint ihm sogar in offenem Widerspruch zu dem zu stehen, was in diesem „Handbuch des katholischen Glaubens“ festgehalten ist. Kann die Kirche, so wie sich im Jahre 2025 selbst verkündet, dann noch die katholische Kirche sein?
Der heilige Paulus Miki und die katholische Kirche in Japan
06 Februar 2025

Der 6. Februar – nach einigen Versionen des Martyrologium auch der 5. – ist der Feiertag des hl. Paulus Miki und seiner 25 Gefährten, die am 5. Februar des Jahres 1597 in Nagasaki in der ersten großen japanischen Christenverfolgung hingerichtet worden sind. 50 Jahre nach Beginn der von Franz Xaver eingeleiteten (1549) Japan-Mission erhielt damit das so hoffnungsvoll begonnene Projekt der Christianisierung Japans einen Schlag, von dem es sich nie wieder erholen konnte.
Wie es heißt – die Zahlenangaben des 16. Jh. sind nur begrenzt zuverlässig – waren in diesen ersten fünfzig Jahren um die 160 000 Japaner getauft worden. Doch dann gerieten die Angehörigen der für Japan neuen und neuartigen Religion in die Strudel weltweit einsetzender Modernisierung und einer ersten Globalisierungswelle. Im Grunde wirken sich die dadurch ausgelösten Schockwellen bis heute aus – und gegenwärtig hat die katholische Kirche in Japan bei einer gegenüber 1600 vielfach größeren Bevölkerung gerade einmal 500 000 Mitglieder.
Die Regular-Kanoniker von John Cantius und
die Hoffnung auf eine „Reform der
Reform“
05. Februar 2025

Die Regular-Kanoniker des hl. Johannes Cantius sind eine in den USA tätige Gemeinschaft von derzeit knapp 30 Mitgliedern, deren hauptsächliches Ziel und Charisma darin besteht, die Feier der Liturgie insbesondere in der Pfarrseelsorge zu „resakralisieren“. Dabei feiern sie die Messe sowohl im überlieferten als auch im reformierten römischen Ritus, jeweils betont rubrikengetreu und – auch im Novus Ordo – in einem sichtbar der Tradition verpflichteten Stil. Amerikanische Bischöfe haben ihnen die Seelsorge in insgesamt drei Pfarreien übertragen. Die bekannteste davon ist die St. John-Cantius-Pfarrei in Chicago, die in den USA lange als Vorzeigeprojekt für die sogenannte „Reform der Reform“ galt.
Dort entstand nun ein Video, das die Unterschiede der beiden Riten im Ablauf der Messfeier vor Augen stellt.
Ausmalung der Klosterkirche von Norcia
03. Februar 2025

Die nach dem Erdbeben von 2016 in den vergangenen Jahren von Grund auf neugebaute Kirche der Benediktiner von Norcia gleicht im Innern zumindest für den kunsthistorischen Laien kaum unterscheidbar anderen Kirchen Umbriens aus der Renaissance, und auch die Ausmalung ist in diesem Stil gehalten – ohne auf aufdringliche Weise eine Original-Authentizität zu behaupten, die ihr nun einmal nicht zukommt.
Ein gelungenes Beispiel dafür, wie man Geist und Ausstrahlung von Baukunst der Vergangenheit auch mit den Mitteln des 21. Jahrhunderts rekonstruieren kann. Rechtzeitig zu Weihnachten letzten Jahres war nun auch das Krippenbild der Kirchenausmalung fertig geworden - das Liturgical-Arts-Journal hat es vorgestellt.
Mariä Lichtmeß – Darstellung des Herrn
01. Februar 2025

In diesem Jahr verdrängt das Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar die Feier des 4. Sontags nach Erscheinung – und das so gründlich, daß dieser Sonntag auch nicht wie sonst verdrängte oder besser gesagt verschobene Sonntage nach Erscheinung im November nachgeholt wird. 2025 folgt, was eher selten vorkommt, der erste Adventssonntag (30. November) unmittelbar dem letzten Sonntag nach Pfingsten.
Daß der Tag, der je nach Blickwinkel entweder als Tag der Reinigung Mariens oder als Fest der Darstellung des Herrn gefeiert wird, den 4. Sonntag nach Erscheinung verdrängt, ist nicht zu beanstanden. Gleichgültig, ob man wie im ersten Fall den Blick mehr auf die Verbindung des Christusglauben mit seinen jüdischen Wurzeln richtet oder im zweiten eher nach vorne auf den Erlöser der ganzen Welt schaut: Beide Gedanken sind unmöglich voneinander zu trennen, Christus ist immer und überall der Dreh- und Angelpunkt der Heilsgeschichte.
Bischof John Strickland zu Wunder
und Gabe der Eucharistie
31. Januar 2025

Hirtenbrief war gestern. Seit Bischof John Strickland von Franziskus als Bischof von Tyler entlassen wurde, hat der unerschrockene Texaner sein Aktionsgebiet global ausgedehnt und veröffentlicht das, was er den verwaisten Schafen der Herde zu sagen hat, im Internet. Vorzugsweise auf seiner eigenen Substack-Seite. Neueste nachgerade katechismus-würdige Veröffentlichung ist sein Beitrag vom 28. Januar: The Holy Mass — The bedrock of Catholic identity and devotion. Wir bieten eine Zusammenfassung mit umfangreichen Zitaten.