Summorum Pontificum
Monatsthemen 24-12

„Frohe Weihnachten!“

24. Dezember 2024

Im Zentrum des Kosmos, am Schnittpunkt von Himmel und Erde, wird Gott selbst als Mensch geboren. Die ganze Schöpfunng erweist ihm die geschuldete Ehre, die Engel und Gewalten des Himmels, die Menschen und die Tiere der Erde.

Der Mensch war Gottes Bild.
Weil dieses Bild verloren,
Wird Gott als Menschenbild
In dieser Nacht geboren.“

Text: Andreas Gryphius (1616 - 1664)
Bild: Max Schmalzl 1889, eigene Repro


„Die Quatembertage im Advent
und der Prophet Iesaia

21. Dezember 2024

Der Prophet ist hier alsauf einer Kathedra sitzender Gelehrter mit Schriftrolle dargestellt
Der Isaia Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle

Nach dem Kalender der überlieferten Litur­gie fallen die Quatembertage des Winters immer in die Woche vor dem 4. Adventssonntag, und die Liturgie dieser Tage ist schon ganz auf die Erwartung des Herrn hin ausgerichtet. Am deutlichsten wird das in den Lesungen. Sieben Lesungen dieser drei Tage sind dem Prophe­ten Isaia entnommen, der unter allen Prophe­ten des Alten Testaments die deutlichsten Hin­weise auf die Ankunft des erhofften Mes­sias gegeben hat und dessen Schriften daher – nach den Psalmen – die im Neuen Testament am meisten zitierte Schrift aus dem Alten Bund sind.

Ein weiteres Thema des Samstags der Adventsquatember, das sich ebenfals in der Auswahl der Lesungen und Orationen für diesen Tag widerspiegel, sind die traditionsgemäß insbesondere an diesem Tage erteilten niederen und höheren Weihen.


„Wir müssen das Rad Gott sei Dank
nicht neu erfinden“

19. Dezember 2024

Porträtphoto v. P. Piranty im Messgewand
P. Marco Piranty

CNA-deutsch hat Mitte des Monats ein Gespräch mit dem neu gewählten Propst des Berliner Instituts St. Philipp-Neri geführt. Wir übernehmen daraus einige Abschnitte, die geeignet erscheinen, ei­nen kleinen Eindruck von dem zu ver­mit­teln, wie das Institut seine Tätigkeit sieht und wo es seine Schwerpunkte setzt.

Quasi als Bonus bieten wir dann auch noch ein Link auf den Artikel zum Generations­wechsel auf „katholisch.de“, der seitens der Redaktion wohl eher als „Malus“ gedacht war – im Kreis der Tradition aber sicher ganz anders gelesen wird.


Die O-Antiphonen der
sieben Tage vor Weihnachten

17. Dezember 2024

Die klassische Buchmalerei zeigt im Zentrum den auferstandenen Christus, der mit dem Kreuz als Schlüssel die Tore der Unterwelt öffnet
Das Kreuz ist der Schlüssel zur Unterwelt

Der Amoklauf der römischen Feinde der Tradition gegen alles Katholische ist uns dauernder Ansporn und Ermutigung, an die Schätze zu erinnern, die eben diese Tradition dem gläubigen Sinn in diesen Tagen der Er­wartung bietet. Die O-Anti­phonen, die das Hymnarium zu den Tagen vor Weihnachten präsentiert und auf die wir auch in diesem Jahr wieder gerne verweisen, gehören formal wie inhaltlich zu den großen Kostbar­keiten der lateinischen Liturgie.

Im Unterschied zu anderen Antiphonen des Breviers sind die O-Anti­pho­nen nicht einem bestimmten Kalendertag zugeordnet, sondern sie werden an den Sieben Tagen vor Weihnachten gebetet und verändern mit dem Weihnachtsfest ihren Platz im Kalender. In diesem Jahr begin­nen sie daher mit Dienstag, dem 17. Dezember.


Nur die traditionelle Messe ist die legitime katholische Messe.

16. Dezember 2024

Der Erzbischof und die Diakone in den ebenso farbenfrohen wie geschmacklosen neuen Gewändern
Bei der Wiedereröffnung von Notre Dame

Die weltweit übertragenen Messen zur Wiedereröffnung von Notre Dame und zum Konsistorium der Kardinals­er­nen­nungen in Rom waren von dem Bestre­ben geprägt, der Tradition eine klare Absage zu erteilen: Gewänder, Gesten, zentrale Riten und selbst Teile des Hochgebets ließen nichts mehr von dem erahnen, wie man die Messe 1600 Jahre lang gefeiert hat. Die Verbindung mit der Tradition wirkte wie mit einem Messer gekappt.

Allerdings ist es mit der Tradition in der Kirche so eine Sache. Wer sie nur als „Brauch­tum“ versteht, das man pflegen oder abschaffen kann, versteht die Bedeutung der kirch­lichen Tradition nicht. Für die Kirche bedeutet Tradition nämlich immer Legitimität, und NIEMAND könnte Legitimität entgegen der Tradition beanspruchen, weder für sich selbst noch für sein Handeln. Das gilt natürlich für die Glaubenslehre ebenso wie für die Feier der Heiligen Messe, und dies verpflichtet den Papst wie jeden Bischof.


Kein Einzelfall: Auswirkungen von Traditionis Custodes in Washington DC

13. Dezember 2024

Blick von der Orgelempore in das gut besetzte Kirchenschiff der in neo-byzantinischem Stil gestalteten Kirche
Sonntägliches Hochamt in St. Mary – vor 2022

Als Traditionis Custodes 2021 einge­führt wurde, gehörte die Erzdiözese Washing­ton unter dem überaus zeitgeist-geschä­digten Erz­bischof Kardinal Gre­go­ry zu denen, die sich am eifrigsten um die Um­set­zung des Quasi-Verbots der über­lie­ferten Liturgie für die all­ge­meine Pfarr­seel­sorge bemühten.

Der Kardinal untersagte in sechs von sieben Pfarreien die Feier der überlieferten Liturgie und verwies die Gläubigen an drei neu eingerich­tete Zelebrationsorte in Nicht-Pfarrkirchen – teils in äußerst ungünsti­ger Lage und unter beengten Bedingungen. Das bisher bestehende rege und teilweise auch durchaus „ritusübegreifende“ Gemeindeleben wurde zerschlagen, und einige der Pfarreien erlebten einen starken Rückgang der Zahl der Gottesdienstteilneh­mer – verbunden mit einem über­pro­portional starken Rückgang der Spendeneinnah­men. Von den Folgen für das geistige Leben vieler Gläubiger gannz zu schweigen.


Ist der Papst Papst? Und wenn nicht – wer wie was dann?

11. Dezember 2024

Modene Darstellung im klassischen Ikonenstil auf Goldgrund mit Spruchband (lat) „Was überall, immer und von allen geglaubt worden ist“
Hl. Vinzenz von Lerins – bitte für uns

In Nord- und Südamerika wird die Frage mit zunehmendem Nachdruck gestellt: Ist der Mann, der seit über 10 Jahren als „Papst der Überraschungen“ mit seinen Ideen die Grund­festen der Kirche zu erschüttern scheint, denn überhaupt wahrhaft und wirklich Papst?

Diese für jeden Katholiken, dem Glaube und Einheit der Kirche am Herzen liegen, verstö­rende Frage wurde hierzulande selbst hinter vorgehaltener Hand bisher kaum diskutiert. Ein Artikel des slowenischen Publizisten Ivan Poljaković, der dieser Tage auf katholisches.info erschienen ist, ist geeig­net, dem Nachdenken über das Papsttum von Jorge Bergoglio auch hierzulande neuen Auftrieb zu geben.


Es droht ein Verbot der Messfeiern bei der Wallfahrt Paris-Chartres

09. Dezember 2024

Der Zelebrant, die Mit-Offizianten und der ganze Altardienst haben sich um den Altar versamelt
Beginn des Pontifikalamtes mit Kardinal Müller in Chartres

„Könnte der Vatikan die Feier der triden­tini­schen Messe bei der Pilgerfahrt von Chartres, der symbolträchtigsten tradi­ti­o­nalistischen Versammlung in der katho­lischen Kirche in Frankreich, verbieten? Laut übereinstimmen­den Informationen aus Paris und Rom ist das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramen­tenordnung der Ansicht, dass diese jährliche Zusammenkunft Fragen der Übereinstim­mung mit den geltenden Regeln für die Messe im alten Ritus aufwirft. Es würde in Erwägung ziehen, bestimmte Feiern zu verbieten.“

So überlegt ein Artikel in La Croix vom 4. Dezember. Wir haben uns die Sache näher angeschaut.


Soeben erschienen: „Dominus Vobiscum“, das Magazin von „Pro Missa Tridentina“

07. Dezember 2024

Der Chorraum in der Apsis der Abteikirche von Maria Laach mit dem großen Mosaik des Christus Pantokrator
„Ich bin die Wahrheit und das Leben“

Soviel Lüge, so will es an vielen Tagen scheinen, war noch nie. Nicht nur in der Säkulargesellschaft – auch weite Teile der Kirche sind von der Lüge erfasst. Bis in die Spitze. Worte, Begriffe und Wertungen ändern ihre Bedeutung von Tag zu Tag – alles fließt.

Da trifft es sich gut, daß die soeben er­schie–nene Nr. 29 von „Dominus Vobis­cum – Maga–zin der Laienvereinigung für den klassischen römischen Ritus“ das Thema „Wahrheit“, ihren Ausdruck und ihre Verteidigung, zu einem von zwei Inhaltsschwerpunk­ten gemacht hat. Zweiter Schwerpunkt ist eine detaillierte sprachliche und theologische Kommentierung des „Gloria“ und des „Alleluja“.


Ein Jahr „Fiducia supplicans“: Der Papst, „synodaler“ Glaubensabfall und „Gay-Häresie“

05. Dezember 2024

Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares durch einen katholischen Priester
Homo-Segnung in den USA

Vor einem Jahr hat Papst Franziskus „Fiducia supplicans“ veröffentlicht – ein großer Schritt in Richtung „Normalisie­rung“ von Ehebruch und ausgelebter Homo­sexualität und ein großer Bruch mit allem, was die Kirche von Christus empfangen und 2000 Jahre lang in ihrer Morallehre vertreten hat.

P. Joachim Heimerl zieht eine erste Bilanz und nimmt eine Einordnung in den größeren Zusammenhang vor.


Splendor Veritatis - von Märtyrern und Kirchenvätern

03. Dezember 2024

Das Eingangsbild eines der Podcasts zeigt, wie in der Zeit Neros im römischen Zirkus Märtyrer den Löwen vorgeworfenen wurden
Eingangsbild eines der Podcasts

Die Kirchenväter, die die Lehre des Herrn zum Teil noch von den Schülern der Apostel empfangen hatten, haben den geoffenbarten Glauben in ihren Predigten erklärt und befestigt. Die Märtyrer der frühen Kirche haben ihn in ihrem und mit ihrem Leben bezeugt. Oft genug fielen die beiden Merkmale der beiden Gruppierungen in einer Person zusammen. Ein Zeugnis mit doppeltem Gewicht.

Patristik(„Väterkunde“)-Professor Michael Fiedrowicz hat nach seiner Emeritierung Zeit gefunden hat, zusammen mit dem Carthusianus-Verlag unter der Bezeichnung „Splendor Veritatis-Akademie“ auf Youtube einen Podcast-Kanal auf Youtube aufzubauen. Dieser Kanal bietet die Möglichkeit, das Glaubensdenken der frühen Kirche – Patristik – und des Mittelalters – Scholastik – näher kennenzulernen.


Neuer Propst für das ISPN: P. Marco Piranty

02. Dezember 2024

Porträtphoto v. P. Piranty im Messgewand
P. Marco Piranty

Für die Gläubigen der Gemeinde um St. Afra in Berlin und die Freunde des Instituts St. Philipp-Neri in ganz Deutschland begann der Advent mit einer Überraschung: P. Marco Piranty amtiert ab sofort als neuer Propst des ISPN.

Aus der offizielle Mitteilung von P. Piranty zur Amtsübernahme: „Von Herzen danke ich unserem Altpropst Dr. Goesche, der über zwei Jahrzehnte hinweg dem Institut St. Philipp Neri ein Gesicht und eine unverwechselbare Gestalt gegeben hat, und ich hoffe, daß er nach seiner Genesung auch weiterhin das Institut mit seinen Ideen und Visionen mitprägen wird.“


 

aktuell ältere