Summorum Pontificum
Monatsthemen 25-04

Zum Proprium der Totenmesse, und:
Ehe Abraham ward, bin ich

30. April 2025

1 - Liturgie

Die klassische Darstellung der Heimsuchung Abrahams zeigt am Tisch sitzend als „Der Herr“ die drei Männer, die von von Abraham und Sarah bedient werden. Die mittlere der Drei sitzenden Gestalten ist durch den Kreuz-Nimbus als Christus markiert.
Zum Offertorium der Totenmessen:
Die Heimsuchung Abrahams zu Mamre

Die Sedisvakanz mit ihren Riten und Begängnissen bietet Gelegenheit und Anlaß, sich wieder einmal mit der Toten­liturgie der Kirche zu befassen – nicht in der modernisierten Form, die in weißen Gewändern und als „Auferstehungsamt“ daherkommt, quasi als „santo subito“ für alle“, sondern in ihrer authentischen Form, wie sie sich in der römischen Kirche seit über 1000 Jahren entwickelt hat.

Da begegnet man wieder einmal der großen Sequenz des Dies Irae, die zu unrecht als bloßes Schreckensbild und Zeugnis klerikaler Angstma­cherei verleumdet und „abgeschafft“ worden ist. Und man findet ein formal und inhaltlich einzigartiges Offertorium, das in wenigen Sätzen die ganze Heilsgeschichte von Altem und Neuen Bund umreißt.


Der „Sonnengesang“ des Heiligen Franziskus von Assisi. — Oder: Warum Papst Franziskus
den falschen Namen trug.

29. April 2025

3 - Tradition und Glaube

Das Gemälde zeigt die Mitteltafel eines Gemäldes, auf der der hl. Franziskus im Original von mehreren kleinformatigen Darstellungen von Szenen aus seinem Leben umgeben ist. Man beachte, daß Franziskus hier vor reinem Goldgrund dargestellt ist — das Gemälde ist noch vor der „naturalistischen Wendung“ der europäischen Malerei entstanden.
Der hl. Franziskus mit den Stigmata

In zwei „Meldungen aus der Sedisvakanz“ haben wir bereits auf eine Reihe von Nachru­fen auf Papst Franziskus hingewiesen, und wir haben nicht vor, dem einen eigenen Nachruf hinzuzufügen. Aber P. Joachim Heimerl sieht sich dadurch, daß der Hl. Franz von Assisi seinen berühmten „Sonnengesang“ vor genau 800 Jahren verfaßt hat, dazu herausgefordert, den Geist und die Dichtung des großen Heili­gen aus Assisi einmal mit Geist und Handeln des Papstes zu konfrontieren, der zu Beginn des dritten Jahrtausends glaubte, seine Regierungszeit unter den Namen eben dieses großen Mystikers und Dichter stellen zu sollen.


Meldungen aus der Sedisvakanz – 3:
Weitere Nachrufe

28. April 2025

3 - Tradition und Glaube

Wappen der Sedisvakanz
Wir haben keinen Papst

Für die Fortsetzung unsere kleine Sammlung lesenswerter Nachrufe auf Papst Franziskus haben wir noch den Tag der Beisetzung abge­wartet. Das hat sich zumindest insoweit als sinnvoll erwiesen, als die zu diesem Anlaß gehaltene Predigt von Kardinal Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums, Aufschluß darüber gibt, wie das aktuelle Kirchenre­gi­ment das verflossene Pontifikat gesehen haben will und welche Themen es vermeidet. Demnach wäre Franziskus der „Papst für die Menschen, mit einem offenen Herzen für alle gewesen“, dessen Wirken in erster Linie allgemeingesellschaftlich ausgerichtet war mit dem Ziel, die ganze Welt mit dem Licht des Evangeliums zu erhel­len: „Barmherzigkeit und die Freude des Evange­liums“ sind die Schlüs­sel­begriffe seines Pontifikats.“

Von Problemen, Krisen und dem durchaus unerfreulichen Zustand der Kirche zum Ende dieses Pontifikats ist da mit keinem Wort die Rede. Ebenso in den meisten anderen im gesellschaftlichen oder kirchlichen Mainstream erschienenen Nachrufen.


Meldungen aus der Sedisvakanz – 2

25. April 2025

3 - Tradition und Glaube

Wappen der Sedisvakanz
Wir haben keinen Papst

Unter diesem Kolumnentitel sammeln wir in den Wochen bis zur Wahl des neuen Papstes Kurzmeldungen und Lesetipps, die keinen eigenen Kommentar erfordern, die wir aber der Vollständigkeit halber und zur Erleichte­rung der Informationsbeschaffung für unsere Besucher nicht ganz übergehen wollen.

Heute:

 Kardinal Müller gibt ein Interview
 Die Medien feiern „ihren“ Papst
 Malen nach Zahlen
 Das Opus Dei geht auf die Bremse
 Altes Gewand für neuen Stil?


Der Jesuiten-Papst

24. April 2025

6 - Kirchenkrise

Der frühe japanische Holzschnitt zeigt den hl. Ignatius, der mit glühendem Herzen das Feuer Christi in der ganzen Welt entzünden will
St. Igantius als Weltenmissionar
– hier japanisch

Eine bemerkenswerte Besonderheit unter den bisherigen Nachrufen stellt ein Artikel dar, den Richard Reno unter der Überschrift „Der Jesuitenpapst“ in der von ihm als Chefre­dakteur geleiteten Zeitschrift „First Things“ veröf­fentlicht hat. Reno widmet sich dem ansonsten weitgehend unbeachtet bleibenden Elefanten im Wohnzimmer: Der Tatsa­che, daß mit Bergoglio erstmals ein Angehöriger der Jesuiten, denen nach ihrer Satzung die Ausübung kirch­licher Leitungsämter verboten und die Pflicht zum unbedingten Gehorsam gegenüber dem Papst auferlegt ist, selbst nach dem Papstamt gegriffen hat und dieses in bislang unerhörter Weise wahrgenommen hat.

Die konkreten Ausführung Renos zur „jesuiti­schen“ Amtsführung von Franziskus bleiben zwar wenig aufschlußreich – aber seine sehr „kurz­gefasste Einführung in das jesu­itische Selbstverständnis“ ist für alle, die sich bisher wenig mit dieser zu Recht als mitschuldig am Niedergang der Kirche in der Moderne betrachteten Gemeinschaft befasst haben, über­aus aufschlußreich. Wir haben diesen Teil seines Artikels übersetzt und an einigen Stellen mit eigenen Anmerkungen ergänzt.


Meldungen aus der Sedisvakanz – 1

23. April 2025

3 - Tradition und Glaube

Wappen der Sedisvakanz
Wir haben keinen Papst

Unter diesem Kolumnentitel werden wir in den kommenden Wochen bis zur Wahl des neuen Papstes Kurzmeldungen und Lesetipps sammeln, die uns keinen eigenen Kommentar zu erfordern scheinen, die wir aber quasi der Vollständigkeit halber und zur Erleichterung der Informationsbeschaffung für unsere Besucher nicht ganz übergehen wollen.


Apostolica Sedes Vacans

22. April 2025

3 - Tradition und Glaube

Die Website des Vatikans zeigt für die Zeit zwischen dem Tod eines Papstes und der Wahl seines Nachfolgers ein besonderes päpstliche Signum : Die gekreuzten Schlüssel Petri unter dem Basilika-Schirm - ohne weiteres Wappen. Dazu die Aufschrift: Apostolica Sedes Vacans
Wenn der Stuhl Petri verwaist ist

Nach langer und schwerer Krankheit ist Papst Franziskus im hohen Alter von 88 Jah­ren am Morgen des 21. April in seiner Woh­nung im Vatikan verstorben. Für die Gläubigen bleibt damit nur noch die Möglichkeit – und die Verpflichtung – für das Seelenheil des gestorben Jorge Mario Bergoglio und den weiteren Gang der Dinge in der Kirche zu beten – und was wäre als Vorlage dieses Gebetes besser geeignet als die Texte, die uns die überlieferte Liturgie in den Orationen der Votivmessen für solche außergewöhnlichen Anlässe bietet.


Frohe Ostern!

20. April 2025

3 - Tradition und Glaube

Das Gemälde von Mihail Nestorow zeigt den siegreich auferstandenen Christus, begleitet von einm Engel, vor dem Grab mit dem offenen Eingang. Zu seinen Füßen ein Meer von weißen Lilien: Das Leben ist zurückgekehrt.
Mikhail Nestorow (1862 - 1924):  „Auferstehung“

Seht, erneut ist alles Land,
Neu die Freude, neu die Pracht;
Mit dem Herrn, der auferstand,
Ist die ganze Welt erwacht.
Selbst der Elemente Drohn
Wandelt sich in treue Fron;
Denn sie fühlen Schöpfers Macht.

In wenigen Versen führt die Ostersequenz des Adam von St. Viktor vom durchaus diesseitigen Frühlingslied bis an die Tore des nicht länger verschlossenen Paradieses — 900 Jahre alt und frisch wie am ersten Tag. Das lateinische Original und die anderen Strophen finden sie auf dem Hymnarium.

Ihnen alle frohe und gesegnete Ostertage!

Wie Christus zur Vorhölle hinabgestiegen ist

19. April 2025

3 - Tradition und Glaube

Das als Stahlstich umgesétzte Gemälde Joseph von Führichs zeigt den siegreichen Christus, begleitet von Engeln mit den %bdquo;arma Christi“ über die Köpfe der Dämonen hinweg in die (Vor)Hölle eindringt. Vor ihm knien die befreiten Stammeltern und die Gerechten des Alten Bundes.
Christus sprengt die Tore der Vorhölle

Die Geheimnisse des Tages zwischen der Beisetzung Christi am späten Freitag und der Auferstehung beim Sonnenaufgang des Ostersonntags haben die Neugier – und die Phantasie – der Christusgläu­bi­gen seit den frühesten Zeiten beschäftigt und zur Entstehung einer ganzen Reihe von apokryphen Berichten geführt. Martin von Cochem hatte von daher viel Stoff für seine Darstellung dieses Tages, und es ist ihm gelungen, dieses sehr heterogene Material auch ohne größere Widersprüche zusammenzufügen. Wir bringen Auszüge.

 

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