Zum Proprium der Totenmesse, und:
Ehe Abraham ward, bin ich
30. April 2025

Die Heimsuchung Abrahams zu Mamre
Die Sedisvakanz mit ihren Riten und Begängnissen bietet Gelegenheit und Anlaß, sich wieder einmal mit der Totenliturgie der Kirche zu befassen – nicht in der modernisierten Form, die in weißen Gewändern und als „Auferstehungsamt“ daherkommt, quasi als „santo subito“ für alle“, sondern in ihrer authentischen Form, wie sie sich in der römischen Kirche seit über 1000 Jahren entwickelt hat.
Da begegnet man wieder einmal der großen Sequenz des Dies Irae, die zu unrecht als bloßes Schreckensbild und Zeugnis klerikaler Angstmacherei verleumdet und „abgeschafft“ worden ist. Und man findet ein formal und inhaltlich einzigartiges Offertorium, das in wenigen Sätzen die ganze Heilsgeschichte von Altem und Neuen Bund umreißt.
Der „Sonnengesang“ des Heiligen Franziskus von Assisi. — Oder: Warum Papst Franziskus
den falschen Namen trug.
29. April 2025

In zwei „Meldungen aus der Sedisvakanz“ haben wir bereits auf eine Reihe von Nachrufen auf Papst Franziskus hingewiesen, und wir haben nicht vor, dem einen eigenen Nachruf hinzuzufügen. Aber P. Joachim Heimerl sieht sich dadurch, daß der Hl. Franz von Assisi seinen berühmten „Sonnengesang“ vor genau 800 Jahren verfaßt hat, dazu herausgefordert, den Geist und die Dichtung des großen Heiligen aus Assisi einmal mit Geist und Handeln des Papstes zu konfrontieren, der zu Beginn des dritten Jahrtausends glaubte, seine Regierungszeit unter den Namen eben dieses großen Mystikers und Dichter stellen zu sollen.
Zum Artikel von P. Joachim Heimerl
Meldungen aus der Sedisvakanz – 3:
Weitere Nachrufe
28. April 2025

Für die Fortsetzung unsere kleine Sammlung lesenswerter Nachrufe auf Papst Franziskus haben wir noch den Tag der Beisetzung abgewartet. Das hat sich zumindest insoweit als sinnvoll erwiesen, als die zu diesem Anlaß gehaltene Predigt von Kardinal Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums, Aufschluß darüber gibt, wie das aktuelle Kirchenregiment das verflossene Pontifikat gesehen haben will und welche Themen es vermeidet. Demnach wäre Franziskus der „Papst für die Menschen, mit einem offenen Herzen für alle gewesen“, dessen Wirken in erster Linie allgemeingesellschaftlich ausgerichtet war mit dem Ziel, die ganze Welt mit dem Licht des Evangeliums zu erhellen: „Barmherzigkeit und die Freude des Evangeliums“ sind die Schlüsselbegriffe seines Pontifikats.“
Von Problemen, Krisen und dem durchaus unerfreulichen Zustand der Kirche zum Ende dieses Pontifikats ist da mit keinem Wort die Rede. Ebenso in den meisten anderen im gesellschaftlichen oder kirchlichen Mainstream erschienenen Nachrufen.
Meldungen aus der Sedisvakanz – 2
25. April 2025

Unter diesem Kolumnentitel sammeln wir in den Wochen bis zur Wahl des neuen Papstes Kurzmeldungen und Lesetipps, die keinen eigenen Kommentar erfordern, die wir aber der Vollständigkeit halber und zur Erleichterung der Informationsbeschaffung für unsere Besucher nicht ganz übergehen wollen.
Heute:
Kardinal Müller gibt ein Interview
Die Medien feiern „ihren“ Papst
Malen nach Zahlen
Das Opus Dei geht auf die Bremse
Altes Gewand für neuen Stil?
Der Jesuiten-Papst
24. April 2025

– hier japanisch
Eine bemerkenswerte Besonderheit unter den bisherigen Nachrufen stellt ein Artikel dar, den Richard Reno unter der Überschrift „Der Jesuitenpapst“ in der von ihm als Chefredakteur geleiteten Zeitschrift „First Things“ veröffentlicht hat. Reno widmet sich dem ansonsten weitgehend unbeachtet bleibenden Elefanten im Wohnzimmer: Der Tatsache, daß mit Bergoglio erstmals ein Angehöriger der Jesuiten, denen nach ihrer Satzung die Ausübung kirchlicher Leitungsämter verboten und die Pflicht zum unbedingten Gehorsam gegenüber dem Papst auferlegt ist, selbst nach dem Papstamt gegriffen hat und dieses in bislang unerhörter Weise wahrgenommen hat.
Die konkreten Ausführung Renos zur „jesuitischen“ Amtsführung von Franziskus bleiben zwar wenig aufschlußreich – aber seine sehr „kurzgefasste Einführung in das jesuitische Selbstverständnis“ ist für alle, die sich bisher wenig mit dieser zu Recht als mitschuldig am Niedergang der Kirche in der Moderne betrachteten Gemeinschaft befasst haben, überaus aufschlußreich. Wir haben diesen Teil seines Artikels übersetzt und an einigen Stellen mit eigenen Anmerkungen ergänzt.
Meldungen aus der Sedisvakanz – 1
23. April 2025

Unter diesem Kolumnentitel werden wir in den kommenden Wochen bis zur Wahl des neuen Papstes Kurzmeldungen und Lesetipps sammeln, die uns keinen eigenen Kommentar zu erfordern scheinen, die wir aber quasi der Vollständigkeit halber und zur Erleichterung der Informationsbeschaffung für unsere Besucher nicht ganz übergehen wollen.
Apostolica Sedes Vacans
22. April 2025

Nach langer und schwerer Krankheit ist Papst Franziskus im hohen Alter von 88 Jahren am Morgen des 21. April in seiner Wohnung im Vatikan verstorben. Für die Gläubigen bleibt damit nur noch die Möglichkeit – und die Verpflichtung – für das Seelenheil des gestorben Jorge Mario Bergoglio und den weiteren Gang der Dinge in der Kirche zu beten – und was wäre als Vorlage dieses Gebetes besser geeignet als die Texte, die uns die überlieferte Liturgie in den Orationen der Votivmessen für solche außergewöhnlichen Anlässe bietet.
Frohe Ostern!
20. April 2025

Seht, erneut ist alles Land,
Neu die Freude, neu die Pracht;
Mit dem Herrn, der auferstand,
Ist die ganze Welt erwacht.
Selbst der Elemente Drohn
Wandelt sich in treue Fron;
Denn sie fühlen Schöpfers Macht.
In wenigen Versen führt die Ostersequenz des Adam von St. Viktor vom durchaus diesseitigen Frühlingslied bis an die Tore des nicht länger verschlossenen Paradieses — 900 Jahre alt und frisch wie am ersten Tag. Das lateinische Original und die anderen Strophen finden sie auf dem Hymnarium.
Ihnen alle frohe und gesegnete Ostertage!
Wie Christus zur Vorhölle hinabgestiegen ist
19. April 2025

Die Geheimnisse des Tages zwischen der Beisetzung Christi am späten Freitag und der Auferstehung beim Sonnenaufgang des Ostersonntags haben die Neugier – und die Phantasie – der Christusgläubigen seit den frühesten Zeiten beschäftigt und zur Entstehung einer ganzen Reihe von apokryphen Berichten geführt. Martin von Cochem hatte von daher viel Stoff für seine Darstellung dieses Tages, und es ist ihm gelungen, dieses sehr heterogene Material auch ohne größere Widersprüche zusammenzufügen. Wir bringen Auszüge.